Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.1844 der Rongelärm losgebrochen war, wurde S. rongisch, bald darauf pensionirt, nahm ein Weib und trat in neuerer Zeit zum Protestantismus über. Seine allgemeine Religionslehre sowie die Moraltheologie sind vergessen, dagegen haben seine historischen Arbeiten, namentlich die über das bad. Oberland sowie das Urkundenbuch der Stadt Freiburg bleibenden Werth. Wir nennen: die Geschichte u. Beschreibung des Münsters zu Freiburg, der Bundschuh zu Lehen i. B. und der arme Konrad zu Bühl, die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau (1826), Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, das Taschenbuch für Geschichte u. Alterthum in Süddeutschland. Schreiberschau, Dorf in Preußisch-Schlesien, Kreis Hirschberg, mit etwa 3000 E., deren Häuser im sog. Zackenthale und dessen Nebenthälern zerstreut liegen; Handel mit Glaswaaren u. Musikinstrumenten. Schreibmalerei, die Kunst, die Schrift mit passenden Malereien zu verzieren, besonders bei den Anfangsbuchstaben, im Mittelalter sehr ausgebildet, gegenwärtig mit Erfolg wieder versucht. S. im engern Sinne ist die Darstellung einer Zeichnung durch Schrift (z. B. des Kreuzes durch Bibeltexte). Schrepfer, Schröpfer, Joh. Georg, geb. 1730 zu Nürnberg, war zuerst preuß. Husar, errichtete 1768 in Leipzig ein Kaffehaus und eine schott. Freimaurerloge, in welcher er mit Geistererscheinungen etc. Geschäfte machte. Bankerott geworden verließ er Leipzig, trieb sich als Freimaurer und Geisterbeschwörer herum, kam wieder nach Leipzig zurück und erschoß sich 1774 im Rosenthale, wozu er 4 Freunde mit dem Bemerken eingeladen hatte, er wolle ihnen etwas noch nie Gesehenes zeigen. Schreyvogel, Jos., als Theaterdichter einst unter dem Namen West bekannt, geb. 1768 zu Wien, schrieb 1794 bis 96 zu Jena in Schillers Thalia, Wielands deutschen Merkur sowie in die jenaische Literaturzeitung, wurde 1800 in seiner Vaterstadt Kotzebues Ersatzmann als Hoftheatersekretär, war 1814 bis zu seinem Tode 1832 Sekretär und Dramaturg am Burgtheater. Lieferte Originallustspiele, machte sich aber besonders einen Namen durch Bearbeitungen von Theaterstücken span. Classiker (des Lustspieles Donna Diana nach Moreto, das Leben ein Traum nach Calderon u. s. w.). Schrift, die Darstellung der Worte durch Zeichen. Sie begann ohne Zweifel mit der Bilder-S., die als ächte (d. h. das Bild bedeutet dabei den abgebildeten Gegenstand wirklich, wie in der aztekischen Schrift) oder unächte, symbolische (s. Hieroglyphen) unterschieden wird. Eine andere Art der Bilder-S. ist die chines., die für jedes Wort ein bestimmtes Zeichen hat. Eine weitere Entwicklung der S. ist die Ton-S. (phonetische S.). Sie erscheint 1. als Silben-S.; dieselbe heißt ächt, wenn sie wie die japanische sich nicht in Buchstaben auflösen läßt, unächt, wenn man an den Zeichen die Zusammensetzung aus Buchstaben erkennt (äthiopische S.); 2. als Buchstaben- oder Laut-S.; hieher gehören: die Keil-S. (s. d.), die ind. und phönicische. Das phönicische Alphabet ist die Grundlage aller alten und neuen abendländischen Alphabete sowie der meisten orientalischen. Letzteren liegt gegenwärtig die arab. S. zu Grunde, wie den abendländischen die latein. Die deutsche S. entstand aus der lat. als eckige fränk., aus der sich die gegenwärtige Druck-S. entwickelte, als Abkürzung die deutsche Current-S.; die jetzige latein. S. entstand aus der lombard. runden des Mittelalters, aus der Aldus Manutius die Cursiv-S. bildete. - Die Gewohnheit der Abendländer von der Linken zur Rechten zu schreiben kommt von den Griechen her und wurde durch die Bustrophedon-S. (s. Bustrophedon) vermittelt; die Orientalen schreiben dagegen von der Rechten zur Linken. In Ostasien findet sich auch die sog. Säulen-S., wo Wort unter Wort geschrieben wird, also senkrechte Zeilen entstehen. Schriften, Lettern, Punzen, Typen (nach dem lat. typi), franz. caracteres, engl. types, heißen in der Buchdruckerei u. Schriftgießerei die verschiedenen Sorten der gegossenen Buchstaben. 1844 der Rongelärm losgebrochen war, wurde S. rongisch, bald darauf pensionirt, nahm ein Weib und trat in neuerer Zeit zum Protestantismus über. Seine allgemeine Religionslehre sowie die Moraltheologie sind vergessen, dagegen haben seine historischen Arbeiten, namentlich die über das bad. Oberland sowie das Urkundenbuch der Stadt Freiburg bleibenden Werth. Wir nennen: die Geschichte u. Beschreibung des Münsters zu Freiburg, der Bundschuh zu Lehen i. B. und der arme Konrad zu Bühl, die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau (1826), Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, das Taschenbuch für Geschichte u. Alterthum in Süddeutschland. Schreiberschau, Dorf in Preußisch-Schlesien, Kreis Hirschberg, mit etwa 3000 E., deren Häuser im sog. Zackenthale und dessen Nebenthälern zerstreut liegen; Handel mit Glaswaaren u. Musikinstrumenten. Schreibmalerei, die Kunst, die Schrift mit passenden Malereien zu verzieren, besonders bei den Anfangsbuchstaben, im Mittelalter sehr ausgebildet, gegenwärtig mit Erfolg wieder versucht. S. im engern Sinne ist die Darstellung einer Zeichnung durch Schrift (z. B. des Kreuzes durch Bibeltexte). Schrepfer, Schröpfer, Joh. Georg, geb. 1730 zu Nürnberg, war zuerst preuß. Husar, errichtete 1768 in Leipzig ein Kaffehaus und eine schott. Freimaurerloge, in welcher er mit Geistererscheinungen etc. Geschäfte machte. Bankerott geworden verließ er Leipzig, trieb sich als Freimaurer und Geisterbeschwörer herum, kam wieder nach Leipzig zurück und erschoß sich 1774 im Rosenthale, wozu er 4 Freunde mit dem Bemerken eingeladen hatte, er wolle ihnen etwas noch nie Gesehenes zeigen. Schreyvogel, Jos., als Theaterdichter einst unter dem Namen West bekannt, geb. 1768 zu Wien, schrieb 1794 bis 96 zu Jena in Schillers Thalia, Wielands deutschen Merkur sowie in die jenaische Literaturzeitung, wurde 1800 in seiner Vaterstadt Kotzebues Ersatzmann als Hoftheatersekretär, war 1814 bis zu seinem Tode 1832 Sekretär und Dramaturg am Burgtheater. Lieferte Originallustspiele, machte sich aber besonders einen Namen durch Bearbeitungen von Theaterstücken span. Classiker (des Lustspieles Donna Diana nach Moreto, das Leben ein Traum nach Calderon u. s. w.). Schrift, die Darstellung der Worte durch Zeichen. Sie begann ohne Zweifel mit der Bilder-S., die als ächte (d. h. das Bild bedeutet dabei den abgebildeten Gegenstand wirklich, wie in der aztekischen Schrift) oder unächte, symbolische (s. Hieroglyphen) unterschieden wird. Eine andere Art der Bilder-S. ist die chines., die für jedes Wort ein bestimmtes Zeichen hat. Eine weitere Entwicklung der S. ist die Ton-S. (phonetische S.). Sie erscheint 1. als Silben-S.; dieselbe heißt ächt, wenn sie wie die japanische sich nicht in Buchstaben auflösen läßt, unächt, wenn man an den Zeichen die Zusammensetzung aus Buchstaben erkennt (äthiopische S.); 2. als Buchstaben- oder Laut-S.; hieher gehören: die Keil-S. (s. d.), die ind. und phönicische. Das phönicische Alphabet ist die Grundlage aller alten und neuen abendländischen Alphabete sowie der meisten orientalischen. Letzteren liegt gegenwärtig die arab. S. zu Grunde, wie den abendländischen die latein. Die deutsche S. entstand aus der lat. als eckige fränk., aus der sich die gegenwärtige Druck-S. entwickelte, als Abkürzung die deutsche Current-S.; die jetzige latein. S. entstand aus der lombard. runden des Mittelalters, aus der Aldus Manutius die Cursiv-S. bildete. – Die Gewohnheit der Abendländer von der Linken zur Rechten zu schreiben kommt von den Griechen her und wurde durch die Bustrophedon-S. (s. Bustrophedon) vermittelt; die Orientalen schreiben dagegen von der Rechten zur Linken. In Ostasien findet sich auch die sog. Säulen-S., wo Wort unter Wort geschrieben wird, also senkrechte Zeilen entstehen. Schriften, Lettern, Punzen, Typen (nach dem lat. typi), franz. caractères, engl. types, heißen in der Buchdruckerei u. Schriftgießerei die verschiedenen Sorten der gegossenen Buchstaben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0123" n="122"/> 1844 der Rongelärm losgebrochen war, wurde S. rongisch, bald darauf pensionirt, nahm ein Weib und trat in neuerer Zeit zum Protestantismus über. Seine allgemeine Religionslehre sowie die Moraltheologie sind vergessen, dagegen haben seine historischen Arbeiten, namentlich die über das bad. Oberland sowie das Urkundenbuch der Stadt Freiburg bleibenden Werth. Wir nennen: die Geschichte u. Beschreibung des Münsters zu Freiburg, der Bundschuh zu Lehen i. B. und der arme Konrad zu Bühl, die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau (1826), Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, das Taschenbuch für Geschichte u. Alterthum in Süddeutschland.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schreiberschau</hi>, Dorf in Preußisch-Schlesien, Kreis Hirschberg, mit etwa 3000 E., deren Häuser im sog. Zackenthale und dessen Nebenthälern zerstreut liegen; Handel mit Glaswaaren u. Musikinstrumenten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schreibmalerei</hi>, die Kunst, die Schrift mit passenden Malereien zu verzieren, besonders bei den Anfangsbuchstaben, im Mittelalter sehr ausgebildet, gegenwärtig mit Erfolg wieder versucht. S. im engern Sinne ist die Darstellung einer Zeichnung durch Schrift (z. B. des Kreuzes durch Bibeltexte).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schrepfer</hi>, <hi rendition="#g">Schröpfer</hi>, Joh. Georg, geb. 1730 zu Nürnberg, war zuerst preuß. Husar, errichtete 1768 in Leipzig ein Kaffehaus und eine schott. Freimaurerloge, in welcher er mit Geistererscheinungen etc. Geschäfte machte. Bankerott geworden verließ er Leipzig, trieb sich als Freimaurer und Geisterbeschwörer herum, kam wieder nach Leipzig zurück und erschoß sich 1774 im Rosenthale, wozu er 4 Freunde mit dem Bemerken eingeladen hatte, er wolle ihnen etwas noch nie Gesehenes zeigen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schreyvogel</hi>, Jos., als Theaterdichter einst unter dem Namen <hi rendition="#g">West</hi> bekannt, geb. 1768 zu Wien, schrieb 1794 bis 96 zu Jena in Schillers Thalia, Wielands deutschen Merkur sowie in die jenaische Literaturzeitung, wurde 1800 in seiner Vaterstadt Kotzebues Ersatzmann als Hoftheatersekretär, war 1814 bis zu seinem Tode 1832 Sekretär und Dramaturg am Burgtheater. Lieferte Originallustspiele, machte sich aber besonders einen Namen durch Bearbeitungen von Theaterstücken span. Classiker (des Lustspieles Donna Diana nach Moreto, das Leben ein Traum nach Calderon u. s. w.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schrift</hi>, die Darstellung der Worte durch Zeichen. Sie begann ohne Zweifel mit der <hi rendition="#g">Bilder</hi>-S., die als ächte (d. h. das Bild bedeutet dabei den abgebildeten Gegenstand wirklich, wie in der aztekischen Schrift) oder unächte, symbolische (s. Hieroglyphen) unterschieden wird. Eine andere Art der Bilder-S. ist die chines., die für jedes Wort ein bestimmtes Zeichen hat. Eine weitere Entwicklung der S. ist die <hi rendition="#g">Ton</hi>-S. (phonetische S.). Sie erscheint 1. als <hi rendition="#g">Silben</hi>-S.; dieselbe heißt ächt, wenn sie wie die japanische sich nicht in Buchstaben auflösen läßt, unächt, wenn man an den Zeichen die Zusammensetzung aus Buchstaben erkennt (äthiopische S.); 2. als <hi rendition="#g">Buchstaben</hi>- oder <hi rendition="#g">Laut</hi>-S.; hieher gehören: die <hi rendition="#g">Keil</hi>-S. (s. d.), die <hi rendition="#g">ind. und phönicische.</hi> Das phönicische Alphabet ist die Grundlage aller alten und neuen abendländischen Alphabete sowie der meisten orientalischen. Letzteren liegt gegenwärtig die <hi rendition="#g">arab.</hi> S. zu Grunde, wie den abendländischen die <hi rendition="#g">latein. Die deutsche</hi> S. entstand aus der lat. als eckige fränk., aus der sich die gegenwärtige Druck-S. entwickelte, als Abkürzung die deutsche <hi rendition="#g">Current</hi>-S.; die jetzige latein. S. entstand aus der <hi rendition="#g">lombard. runden</hi> des Mittelalters, aus der Aldus Manutius die Cursiv-S. bildete. – Die Gewohnheit der Abendländer von der Linken zur Rechten zu schreiben kommt von den Griechen her und wurde durch die <hi rendition="#g">Bustrophedon</hi>-S. (s. Bustrophedon) vermittelt; die Orientalen schreiben dagegen von der Rechten zur Linken. In Ostasien findet sich auch die sog. <hi rendition="#g">Säulen</hi>-S., wo Wort unter Wort geschrieben wird, also senkrechte Zeilen entstehen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schriften</hi>, <hi rendition="#g">Lettern, Punzen, Typen</hi> (nach dem lat. typi), franz. <hi rendition="#i">caractères</hi>, engl. <hi rendition="#i">types</hi>, heißen in der Buchdruckerei u. Schriftgießerei die verschiedenen Sorten der gegossenen Buchstaben. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0123]
1844 der Rongelärm losgebrochen war, wurde S. rongisch, bald darauf pensionirt, nahm ein Weib und trat in neuerer Zeit zum Protestantismus über. Seine allgemeine Religionslehre sowie die Moraltheologie sind vergessen, dagegen haben seine historischen Arbeiten, namentlich die über das bad. Oberland sowie das Urkundenbuch der Stadt Freiburg bleibenden Werth. Wir nennen: die Geschichte u. Beschreibung des Münsters zu Freiburg, der Bundschuh zu Lehen i. B. und der arme Konrad zu Bühl, die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau (1826), Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, das Taschenbuch für Geschichte u. Alterthum in Süddeutschland.
Schreiberschau, Dorf in Preußisch-Schlesien, Kreis Hirschberg, mit etwa 3000 E., deren Häuser im sog. Zackenthale und dessen Nebenthälern zerstreut liegen; Handel mit Glaswaaren u. Musikinstrumenten.
Schreibmalerei, die Kunst, die Schrift mit passenden Malereien zu verzieren, besonders bei den Anfangsbuchstaben, im Mittelalter sehr ausgebildet, gegenwärtig mit Erfolg wieder versucht. S. im engern Sinne ist die Darstellung einer Zeichnung durch Schrift (z. B. des Kreuzes durch Bibeltexte).
Schrepfer, Schröpfer, Joh. Georg, geb. 1730 zu Nürnberg, war zuerst preuß. Husar, errichtete 1768 in Leipzig ein Kaffehaus und eine schott. Freimaurerloge, in welcher er mit Geistererscheinungen etc. Geschäfte machte. Bankerott geworden verließ er Leipzig, trieb sich als Freimaurer und Geisterbeschwörer herum, kam wieder nach Leipzig zurück und erschoß sich 1774 im Rosenthale, wozu er 4 Freunde mit dem Bemerken eingeladen hatte, er wolle ihnen etwas noch nie Gesehenes zeigen.
Schreyvogel, Jos., als Theaterdichter einst unter dem Namen West bekannt, geb. 1768 zu Wien, schrieb 1794 bis 96 zu Jena in Schillers Thalia, Wielands deutschen Merkur sowie in die jenaische Literaturzeitung, wurde 1800 in seiner Vaterstadt Kotzebues Ersatzmann als Hoftheatersekretär, war 1814 bis zu seinem Tode 1832 Sekretär und Dramaturg am Burgtheater. Lieferte Originallustspiele, machte sich aber besonders einen Namen durch Bearbeitungen von Theaterstücken span. Classiker (des Lustspieles Donna Diana nach Moreto, das Leben ein Traum nach Calderon u. s. w.).
Schrift, die Darstellung der Worte durch Zeichen. Sie begann ohne Zweifel mit der Bilder-S., die als ächte (d. h. das Bild bedeutet dabei den abgebildeten Gegenstand wirklich, wie in der aztekischen Schrift) oder unächte, symbolische (s. Hieroglyphen) unterschieden wird. Eine andere Art der Bilder-S. ist die chines., die für jedes Wort ein bestimmtes Zeichen hat. Eine weitere Entwicklung der S. ist die Ton-S. (phonetische S.). Sie erscheint 1. als Silben-S.; dieselbe heißt ächt, wenn sie wie die japanische sich nicht in Buchstaben auflösen läßt, unächt, wenn man an den Zeichen die Zusammensetzung aus Buchstaben erkennt (äthiopische S.); 2. als Buchstaben- oder Laut-S.; hieher gehören: die Keil-S. (s. d.), die ind. und phönicische. Das phönicische Alphabet ist die Grundlage aller alten und neuen abendländischen Alphabete sowie der meisten orientalischen. Letzteren liegt gegenwärtig die arab. S. zu Grunde, wie den abendländischen die latein. Die deutsche S. entstand aus der lat. als eckige fränk., aus der sich die gegenwärtige Druck-S. entwickelte, als Abkürzung die deutsche Current-S.; die jetzige latein. S. entstand aus der lombard. runden des Mittelalters, aus der Aldus Manutius die Cursiv-S. bildete. – Die Gewohnheit der Abendländer von der Linken zur Rechten zu schreiben kommt von den Griechen her und wurde durch die Bustrophedon-S. (s. Bustrophedon) vermittelt; die Orientalen schreiben dagegen von der Rechten zur Linken. In Ostasien findet sich auch die sog. Säulen-S., wo Wort unter Wort geschrieben wird, also senkrechte Zeilen entstehen.
Schriften, Lettern, Punzen, Typen (nach dem lat. typi), franz. caractères, engl. types, heißen in der Buchdruckerei u. Schriftgießerei die verschiedenen Sorten der gegossenen Buchstaben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |