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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 43. Rudolstadt, 26. Juli 1847.

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[Spaltenumbruch] der seine Ansprüche geltend machen wolle, möge sich anschließen,
u. dgl. m. Hierdurch wurden die meisten veranlaßt, statt durch
Bebauung der ihnen durch den Prinzen geschenkten zehn Acker
Land ( die allerdings für einen Farmer völlig ungenügend, fast
unbrauchbar sind ) sich wenigstens mit Mais für einige Zeit zu
versorgen, dieselben zu veräußern oder unbenutzt liegen zu lassen,
und ihre Zeit theils mit den einträglichern Arbeiten im Taglohn,
oder mit Jagen oder andern Belustigungen hinzubringen. -- Und
in der That brach Hr. von Meusebach im Monat October 1845
mit einer Schaar Freiwilligen auf, um am Piedernales eine neue
Stadt anzulegen, die eine Zwischenstation zwischen Braunfels
und dem Grant bilden sollte. Er fand einen Platz einige Meilen
jenseits dieses Flusses hierzu geeignet, einen Platz, der sich aus-
zeichnet vor dem ihn umgebenden Lande durch Mangel an gutem
Boden, gutem fließenden Wasser und geeignetem Bauholz; aber
da er leicht zu erwerben war und die auszulegenden Stadtlots
und Ackerlots verschenkt werden sollten, wurde er für gut genug
befunden, vor Allem, da man H. v. M. Schuld gibt, die bessern
Ländereien der Umgegend für sich selbst angekauft zu haben.

Bei Meusebachs Rückkehr von diesem Ausfluge fand er die
Anzeige von der Ankunft neuer Emigranten in Galveston und
Jndian Point vor. Der Generalcommissär, der sich in bestän-
diger Geldverlegenheit befand und ununterbrochenen Forderungen
der verschiedensten Art ausgesetzt war, machte nun durch öffent-
lichen Anschlag bekannt, in kurzer Zeit sollten die ersten Ansiedler
nach Friedrichsburg ( dieß ist der Name der neuen Stadt jenseits
des Piedernales ) erpedirt werden, um die nöthigen Vorarbeiten
zu besorgen, und forderte namentlich die Unverheiratheten zum
Anschlusse auf; er wolle indessen nach Galveston gehen, um daselbst
seine Kasse auf das Neue zu füllen, was allerdings sehr noth-
wendig war, und werde dann mit den nöthigen Lebensmitteln
und einer größern Anzahl von Familien nachfolgen. Doch ver-
schob sich der Abgang der Expedition wie seine eigene Abreise von
Tag zu Tag, bis Hr. Lieut. Bene, einer der Schiffsführer der
Neuangekommenen, in Braunfels eintraf mit der unwillkommenen
Nachricht, seine Schiffsgefährten würden in Bälde nachfolgen.
Nun plötzlich reiste Hr. v. M. ab und begab sich zuvörderst nach
Galveston. Bald darauf brach Bene in Begleitung von 40 Leuten,
mit den nöthigen Provisionen für vier Wochen ausgerüstet, nach
dem Piedernales auf, nachdem sie vom Hrn. v. M. die wieder-
holte Versicherung erhalten hatten, er werde in 14 Tagen selbst
nachfolgen. Doch es vergingen 14 Tage, es vergingen 4 Wochen,
ohne daß Hr. v. M. zurückkehrte, und ohne daß die Voraus-
gegangenen mit weitern Lebensmitteln versorgt worden wären;
die auch nicht von Braunfels aus versorgt werden konnten, da
für nichts gesorgt, kein Geld vorhanden, und nicht einmal ein
Stellvertreter des Generalcommissärs ernannt worden war. Um
nicht dem größten Mangel ausgesetzt zu sein, mußte die Expedi-
tion die begonnenen Arbeiten unterbrechen und nach Braunfels
zurückkehren; Zeit und Geld waren rein verschwendet, und Meuse-
bachs Wortlosigkeit in das hellste Licht gesetzt. Meusebachs Ab-
wesenheit von der Kolonie dauerte volle 7 Monate, während
welcher Zeit er sich anfänglich in Galveston, später in Houston
und endlich auf der dem Verein zugehörigen Farm Nassau ( hier
6 Monate ) aufhielt. Ueber die Beweggründe zu dieser Entfer-
nung von seinem Posten ist nichts bekannt geworden, als daß M.
nicht im Stande gewesen sei, den unablässigen und täglich sich
vermehrenden Forderungen der zudringlichen Emigranten und Gläu-
biger zu gemigen, weßhalb er es vorgezogen habe, ihnen gänz-
lich aus dem Wege zu gehen oder den Zutritt ihnen möglichst
zu erschweren. Jn Folge der dringenden Vorstellungen des Hrn.
v. Koll, der dem Generalcommissär zunächst gestellt, ihn auch
bereits öfter vertreten hatte, fand sich denn auch Hr. v. M. be-
[Spaltenumbruch] wogen, ihn für die Zeit seiner Abwesenheit zu seinem bevollmäch-
tigten Stellvertreter zu ernennen, ohne ihm jedoch auch Mittel
anzuweisen, den Verpflichtungen, die Hr. v. Koll hiermit über-
nahm, nachkommen zu können. Der Mangel an baarem Gelde
und an Credit, und in Folge dessen an den nöthigen Lebens-
mitteln, hatte allmählig so zugenommen, daß die lebhaftesten
Besorgnisse rege wurden, wie es möglich sein würde, die große
Anzahl der sich fortwährend vermehrenden Emigranten, die ihr
Vermögen in die Hände des Vereins übergeben hatten, vor dem
Elend zu schützen. Jn Jndian Point war die Zahl der Ange-
kommenen vom December 1835 bis März 1846 auf ungefähr
3000 Köpfe gestiegen. Die Provisionen, welche mit jedem aus
Deutschland abgesandten Schiffe zugleich geschickt werden, wurden
in kurzer Zeit verzehrt; ohne Geld und ohne Credit neue anzu-
schaffen, würde dem Verein unmöglich geworden sein, wenn nicht
der in Jndian Point angestellte Agent, Hr. Theodor Müller,
sich während seines langjährigen Aufenthaltes in Texas die all-
gemeine Achtung der ihn kennenden Amerikaner erworben, und
den Credit, den er für seine Persou genoß, zum Besten der Emi-
granten und des Vereins benutzt hätte. Doch dieser hatte seine
Grenzen, um so mehr, da Herr Müller in seiner höchst aner-
kennungswerthen Thätigkeit von Seiten des Generalcommissärs
keine Unterstützung fand, im Gegentheil auf die schmählichste Weise
im Stiche gelassen wurde. Er war nicht im Stande, dem Elend,
welches bald in Jndian Point einriß, vorzubeugen, noch viel
weniger wirksam abzuhelfen. Bevor wir jedoch zu dem traurigen
Geschäft übergehen, den Zustand der Emigranten in Jndian Point
während des Sommers 1846 zu schildern, dürfte es nicht über-
flüssig sein, zu untersuchen, wie es bei den glänzenden Verhält-
nissen des sogenannten Adelsvereins möglich war, daß eine so
totale Geldlosigkeit bei der Verwaltung in Teras entstehen konnte,
die als das Grundübel, dem alle andere nachgefolgt sind, be-
trachtet werden muß.

Wenn die durch den Prinzen Solms hinterlassenen Schulden
noch so bedeutend waren ( dem Vernehmen nach überstiegen sie
nicht die Summe von 10,000 D. ) und seinen Nachfolger zu nicht
vorausgesehenen Ausgaben zwangen, so läßt sich nicht annehmen,
daß dadurch die mitgebrachten Gelder verzehrt wurden, wie vor-
gegeben worden ist. Doch angenommen, es hätte sich so verhalten,
so konnte damals, so gut, wie während der übrigen Geschäfts-
führung des Hrn. v. M., einem solchen Mangel binnen drei
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das Unternehmen nicht aufzugeben. Warum dieß nicht geschehen,
ist nicht bekannt. Nur so viel ist gewiß, daß Herr von M.
bereits in Deutschland die Meinung hatte, mit einem geringeren
Aufwande das Project ausführen zu können, als veranschlagt
war, daß nicht oft genug Berichte von ihm bei der Centralver-
waltung in Mainz einliefen, daß diese wenigen Berichte nicht
genügten, über die Verhältnisse in Texas Aufklärung zu ver-
schaffen, vielmehr, sogar geeignet waren, die Begriffe, die man
von diesem Lande im Allgemeinen und von der deutschen Ansied-
lung im Speciellern hatte, noch mehr zu verwirren; -- endlich,
daß Hr. v. M. noch nach einem einjährigen Aufenthalte, wäh-
rend dessen er gerade die lehrreichsten Erfahrungen hätte machen
können, die Kosten der weiteren Verfolgung des Ansiedelungs-
planes fortdauernd zu niedrig angeschlagen, und in Folge dessen
zu geringe Summen verlangt hat. So kam es, daß die von
Deutschland ausgesandten Gelder nie hinreichten, um die bereits
gemachten Schulden zu tilgen, geschweige bis zu Ankunft einer
neuen Sendung die laufenden Ausgaben zu decken. Freilich Hr.
v. M. schiebt die Schuld dieser Geldentblößung nur der Direction
zu. -- Unter solchen Umständen war freilich die Verlegenheit,
was mit den neuen Ankömmlingen zu thun sei, groß und wurde

[Spaltenumbruch] der seine Ansprüche geltend machen wolle, möge sich anschließen,
u. dgl. m. Hierdurch wurden die meisten veranlaßt, statt durch
Bebauung der ihnen durch den Prinzen geschenkten zehn Acker
Land ( die allerdings für einen Farmer völlig ungenügend, fast
unbrauchbar sind ) sich wenigstens mit Mais für einige Zeit zu
versorgen, dieselben zu veräußern oder unbenutzt liegen zu lassen,
und ihre Zeit theils mit den einträglichern Arbeiten im Taglohn,
oder mit Jagen oder andern Belustigungen hinzubringen. -- Und
in der That brach Hr. von Meusebach im Monat October 1845
mit einer Schaar Freiwilligen auf, um am Piedernales eine neue
Stadt anzulegen, die eine Zwischenstation zwischen Braunfels
und dem Grant bilden sollte. Er fand einen Platz einige Meilen
jenseits dieses Flusses hierzu geeignet, einen Platz, der sich aus-
zeichnet vor dem ihn umgebenden Lande durch Mangel an gutem
Boden, gutem fließenden Wasser und geeignetem Bauholz; aber
da er leicht zu erwerben war und die auszulegenden Stadtlots
und Ackerlots verschenkt werden sollten, wurde er für gut genug
befunden, vor Allem, da man H. v. M. Schuld gibt, die bessern
Ländereien der Umgegend für sich selbst angekauft zu haben.

Bei Meusebachs Rückkehr von diesem Ausfluge fand er die
Anzeige von der Ankunft neuer Emigranten in Galveston und
Jndian Point vor. Der Generalcommissär, der sich in bestän-
diger Geldverlegenheit befand und ununterbrochenen Forderungen
der verschiedensten Art ausgesetzt war, machte nun durch öffent-
lichen Anschlag bekannt, in kurzer Zeit sollten die ersten Ansiedler
nach Friedrichsburg ( dieß ist der Name der neuen Stadt jenseits
des Piedernales ) erpedirt werden, um die nöthigen Vorarbeiten
zu besorgen, und forderte namentlich die Unverheiratheten zum
Anschlusse auf; er wolle indessen nach Galveston gehen, um daselbst
seine Kasse auf das Neue zu füllen, was allerdings sehr noth-
wendig war, und werde dann mit den nöthigen Lebensmitteln
und einer größern Anzahl von Familien nachfolgen. Doch ver-
schob sich der Abgang der Expedition wie seine eigene Abreise von
Tag zu Tag, bis Hr. Lieut. Bene, einer der Schiffsführer der
Neuangekommenen, in Braunfels eintraf mit der unwillkommenen
Nachricht, seine Schiffsgefährten würden in Bälde nachfolgen.
Nun plötzlich reiste Hr. v. M. ab und begab sich zuvörderst nach
Galveston. Bald darauf brach Bene in Begleitung von 40 Leuten,
mit den nöthigen Provisionen für vier Wochen ausgerüstet, nach
dem Piedernales auf, nachdem sie vom Hrn. v. M. die wieder-
holte Versicherung erhalten hatten, er werde in 14 Tagen selbst
nachfolgen. Doch es vergingen 14 Tage, es vergingen 4 Wochen,
ohne daß Hr. v. M. zurückkehrte, und ohne daß die Voraus-
gegangenen mit weitern Lebensmitteln versorgt worden wären;
die auch nicht von Braunfels aus versorgt werden konnten, da
für nichts gesorgt, kein Geld vorhanden, und nicht einmal ein
Stellvertreter des Generalcommissärs ernannt worden war. Um
nicht dem größten Mangel ausgesetzt zu sein, mußte die Expedi-
tion die begonnenen Arbeiten unterbrechen und nach Braunfels
zurückkehren; Zeit und Geld waren rein verschwendet, und Meuse-
bachs Wortlosigkeit in das hellste Licht gesetzt. Meusebachs Ab-
wesenheit von der Kolonie dauerte volle 7 Monate, während
welcher Zeit er sich anfänglich in Galveston, später in Houston
und endlich auf der dem Verein zugehörigen Farm Nassau ( hier
6 Monate ) aufhielt. Ueber die Beweggründe zu dieser Entfer-
nung von seinem Posten ist nichts bekannt geworden, als daß M.
nicht im Stande gewesen sei, den unablässigen und täglich sich
vermehrenden Forderungen der zudringlichen Emigranten und Gläu-
biger zu gemigen, weßhalb er es vorgezogen habe, ihnen gänz-
lich aus dem Wege zu gehen oder den Zutritt ihnen möglichst
zu erschweren. Jn Folge der dringenden Vorstellungen des Hrn.
v. Koll, der dem Generalcommissär zunächst gestellt, ihn auch
bereits öfter vertreten hatte, fand sich denn auch Hr. v. M. be-
[Spaltenumbruch] wogen, ihn für die Zeit seiner Abwesenheit zu seinem bevollmäch-
tigten Stellvertreter zu ernennen, ohne ihm jedoch auch Mittel
anzuweisen, den Verpflichtungen, die Hr. v. Koll hiermit über-
nahm, nachkommen zu können. Der Mangel an baarem Gelde
und an Credit, und in Folge dessen an den nöthigen Lebens-
mitteln, hatte allmählig so zugenommen, daß die lebhaftesten
Besorgnisse rege wurden, wie es möglich sein würde, die große
Anzahl der sich fortwährend vermehrenden Emigranten, die ihr
Vermögen in die Hände des Vereins übergeben hatten, vor dem
Elend zu schützen. Jn Jndian Point war die Zahl der Ange-
kommenen vom December 1835 bis März 1846 auf ungefähr
3000 Köpfe gestiegen. Die Provisionen, welche mit jedem aus
Deutschland abgesandten Schiffe zugleich geschickt werden, wurden
in kurzer Zeit verzehrt; ohne Geld und ohne Credit neue anzu-
schaffen, würde dem Verein unmöglich geworden sein, wenn nicht
der in Jndian Point angestellte Agent, Hr. Theodor Müller,
sich während seines langjährigen Aufenthaltes in Texas die all-
gemeine Achtung der ihn kennenden Amerikaner erworben, und
den Credit, den er für seine Persou genoß, zum Besten der Emi-
granten und des Vereins benutzt hätte. Doch dieser hatte seine
Grenzen, um so mehr, da Herr Müller in seiner höchst aner-
kennungswerthen Thätigkeit von Seiten des Generalcommissärs
keine Unterstützung fand, im Gegentheil auf die schmählichste Weise
im Stiche gelassen wurde. Er war nicht im Stande, dem Elend,
welches bald in Jndian Point einriß, vorzubeugen, noch viel
weniger wirksam abzuhelfen. Bevor wir jedoch zu dem traurigen
Geschäft übergehen, den Zustand der Emigranten in Jndian Point
während des Sommers 1846 zu schildern, dürfte es nicht über-
flüssig sein, zu untersuchen, wie es bei den glänzenden Verhält-
nissen des sogenannten Adelsvereins möglich war, daß eine so
totale Geldlosigkeit bei der Verwaltung in Teras entstehen konnte,
die als das Grundübel, dem alle andere nachgefolgt sind, be-
trachtet werden muß.

Wenn die durch den Prinzen Solms hinterlassenen Schulden
noch so bedeutend waren ( dem Vernehmen nach überstiegen sie
nicht die Summe von 10,000 D. ) und seinen Nachfolger zu nicht
vorausgesehenen Ausgaben zwangen, so läßt sich nicht annehmen,
daß dadurch die mitgebrachten Gelder verzehrt wurden, wie vor-
gegeben worden ist. Doch angenommen, es hätte sich so verhalten,
so konnte damals, so gut, wie während der übrigen Geschäfts-
führung des Hrn. v. M., einem solchen Mangel binnen drei
Monaten abgeholfen werden, wenn der Verein Willens war,
das Unternehmen nicht aufzugeben. Warum dieß nicht geschehen,
ist nicht bekannt. Nur so viel ist gewiß, daß Herr von M.
bereits in Deutschland die Meinung hatte, mit einem geringeren
Aufwande das Project ausführen zu können, als veranschlagt
war, daß nicht oft genug Berichte von ihm bei der Centralver-
waltung in Mainz einliefen, daß diese wenigen Berichte nicht
genügten, über die Verhältnisse in Texas Aufklärung zu ver-
schaffen, vielmehr, sogar geeignet waren, die Begriffe, die man
von diesem Lande im Allgemeinen und von der deutschen Ansied-
lung im Speciellern hatte, noch mehr zu verwirren; -- endlich,
daß Hr. v. M. noch nach einem einjährigen Aufenthalte, wäh-
rend dessen er gerade die lehrreichsten Erfahrungen hätte machen
können, die Kosten der weiteren Verfolgung des Ansiedelungs-
planes fortdauernd zu niedrig angeschlagen, und in Folge dessen
zu geringe Summen verlangt hat. So kam es, daß die von
Deutschland ausgesandten Gelder nie hinreichten, um die bereits
gemachten Schulden zu tilgen, geschweige bis zu Ankunft einer
neuen Sendung die laufenden Ausgaben zu decken. Freilich Hr.
v. M. schiebt die Schuld dieser Geldentblößung nur der Direction
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Der Generalcommissär, der sich in bestän- diger Geldverlegenheit befand und ununterbrochenen Forderungen der verschiedensten Art ausgesetzt war, machte nun durch öffent- lichen Anschlag bekannt, in kurzer Zeit sollten die ersten Ansiedler nach Friedrichsburg ( dieß ist der Name der neuen Stadt jenseits des Piedernales ) erpedirt werden, um die nöthigen Vorarbeiten zu besorgen, und forderte namentlich die Unverheiratheten zum Anschlusse auf; er wolle indessen nach Galveston gehen, um daselbst seine Kasse auf das Neue zu füllen, was allerdings sehr noth- wendig war, und werde dann mit den nöthigen Lebensmitteln und einer größern Anzahl von Familien nachfolgen. Doch ver- schob sich der Abgang der Expedition wie seine eigene Abreise von Tag zu Tag, bis Hr. Lieut. Bene, einer der Schiffsführer der Neuangekommenen, in Braunfels eintraf mit der unwillkommenen Nachricht, seine Schiffsgefährten würden in Bälde nachfolgen. Nun plötzlich reiste Hr. v. M. ab und begab sich zuvörderst nach Galveston. Bald darauf brach Bene in Begleitung von 40 Leuten, mit den nöthigen Provisionen für vier Wochen ausgerüstet, nach dem Piedernales auf, nachdem sie vom Hrn. v. M. die wieder- holte Versicherung erhalten hatten, er werde in 14 Tagen selbst nachfolgen. Doch es vergingen 14 Tage, es vergingen 4 Wochen, ohne daß Hr. v. M. zurückkehrte, und ohne daß die Voraus- gegangenen mit weitern Lebensmitteln versorgt worden wären; die auch nicht von Braunfels aus versorgt werden konnten, da für nichts gesorgt, kein Geld vorhanden, und nicht einmal ein Stellvertreter des Generalcommissärs ernannt worden war. Um nicht dem größten Mangel ausgesetzt zu sein, mußte die Expedi- tion die begonnenen Arbeiten unterbrechen und nach Braunfels zurückkehren; Zeit und Geld waren rein verschwendet, und Meuse- bachs Wortlosigkeit in das hellste Licht gesetzt. Meusebachs Ab- wesenheit von der Kolonie dauerte volle 7 Monate, während welcher Zeit er sich anfänglich in Galveston, später in Houston und endlich auf der dem Verein zugehörigen Farm Nassau ( hier 6 Monate ) aufhielt. Ueber die Beweggründe zu dieser Entfer- nung von seinem Posten ist nichts bekannt geworden, als daß M. nicht im Stande gewesen sei, den unablässigen und täglich sich vermehrenden Forderungen der zudringlichen Emigranten und Gläu- biger zu gemigen, weßhalb er es vorgezogen habe, ihnen gänz- lich aus dem Wege zu gehen oder den Zutritt ihnen möglichst zu erschweren. Jn Folge der dringenden Vorstellungen des Hrn. v. Koll, der dem Generalcommissär zunächst gestellt, ihn auch bereits öfter vertreten hatte, fand sich denn auch Hr. v. M. be- wogen, ihn für die Zeit seiner Abwesenheit zu seinem bevollmäch- tigten Stellvertreter zu ernennen, ohne ihm jedoch auch Mittel anzuweisen, den Verpflichtungen, die Hr. v. Koll hiermit über- nahm, nachkommen zu können. Der Mangel an baarem Gelde und an Credit, und in Folge dessen an den nöthigen Lebens- mitteln, hatte allmählig so zugenommen, daß die lebhaftesten Besorgnisse rege wurden, wie es möglich sein würde, die große Anzahl der sich fortwährend vermehrenden Emigranten, die ihr Vermögen in die Hände des Vereins übergeben hatten, vor dem Elend zu schützen. Jn Jndian Point war die Zahl der Ange- kommenen vom December 1835 bis März 1846 auf ungefähr 3000 Köpfe gestiegen. Die Provisionen, welche mit jedem aus Deutschland abgesandten Schiffe zugleich geschickt werden, wurden in kurzer Zeit verzehrt; ohne Geld und ohne Credit neue anzu- schaffen, würde dem Verein unmöglich geworden sein, wenn nicht der in Jndian Point angestellte Agent, Hr. Theodor Müller, sich während seines langjährigen Aufenthaltes in Texas die all- gemeine Achtung der ihn kennenden Amerikaner erworben, und den Credit, den er für seine Persou genoß, zum Besten der Emi- granten und des Vereins benutzt hätte. Doch dieser hatte seine Grenzen, um so mehr, da Herr Müller in seiner höchst aner- kennungswerthen Thätigkeit von Seiten des Generalcommissärs keine Unterstützung fand, im Gegentheil auf die schmählichste Weise im Stiche gelassen wurde. Er war nicht im Stande, dem Elend, welches bald in Jndian Point einriß, vorzubeugen, noch viel weniger wirksam abzuhelfen. Bevor wir jedoch zu dem traurigen Geschäft übergehen, den Zustand der Emigranten in Jndian Point während des Sommers 1846 zu schildern, dürfte es nicht über- flüssig sein, zu untersuchen, wie es bei den glänzenden Verhält- nissen des sogenannten Adelsvereins möglich war, daß eine so totale Geldlosigkeit bei der Verwaltung in Teras entstehen konnte, die als das Grundübel, dem alle andere nachgefolgt sind, be- trachtet werden muß. Wenn die durch den Prinzen Solms hinterlassenen Schulden noch so bedeutend waren ( dem Vernehmen nach überstiegen sie nicht die Summe von 10,000 D. ) und seinen Nachfolger zu nicht vorausgesehenen Ausgaben zwangen, so läßt sich nicht annehmen, daß dadurch die mitgebrachten Gelder verzehrt wurden, wie vor- gegeben worden ist. Doch angenommen, es hätte sich so verhalten, so konnte damals, so gut, wie während der übrigen Geschäfts- führung des Hrn. v. M., einem solchen Mangel binnen drei Monaten abgeholfen werden, wenn der Verein Willens war, das Unternehmen nicht aufzugeben. Warum dieß nicht geschehen, ist nicht bekannt. Nur so viel ist gewiß, daß Herr von M. bereits in Deutschland die Meinung hatte, mit einem geringeren Aufwande das Project ausführen zu können, als veranschlagt war, daß nicht oft genug Berichte von ihm bei der Centralver- waltung in Mainz einliefen, daß diese wenigen Berichte nicht genügten, über die Verhältnisse in Texas Aufklärung zu ver- schaffen, vielmehr, sogar geeignet waren, die Begriffe, die man von diesem Lande im Allgemeinen und von der deutschen Ansied- lung im Speciellern hatte, noch mehr zu verwirren; -- endlich, daß Hr. v. M. noch nach einem einjährigen Aufenthalte, wäh- rend dessen er gerade die lehrreichsten Erfahrungen hätte machen können, die Kosten der weiteren Verfolgung des Ansiedelungs- planes fortdauernd zu niedrig angeschlagen, und in Folge dessen zu geringe Summen verlangt hat. So kam es, daß die von Deutschland ausgesandten Gelder nie hinreichten, um die bereits gemachten Schulden zu tilgen, geschweige bis zu Ankunft einer neuen Sendung die laufenden Ausgaben zu decken. Freilich Hr. v. M. schiebt die Schuld dieser Geldentblößung nur der Direction zu. -- Unter solchen Umständen war freilich die Verlegenheit, was mit den neuen Ankömmlingen zu thun sei, groß und wurde

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 43. Rudolstadt, 26. Juli 1847, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer43_1847/3>, abgerufen am 26.04.2024.