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Allgemeine Zeitung. Nr. 69. Augsburg (Bayern), 10. März 1871.

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[Spaltenumbruch] beeinträchtigen zu lassen, und dann zu Gunsten der christlichen Cultur hohe
Entschädigungen zu fordern. ( Laut telegraphischer Nachricht ist die Sache
beigelegt. ) -- Unvermögend Gesetze zu schaffen, hat die Kammer in diesen
Tagen sich damit begnügen müssen zur strafrechtlichen Verfolgung von
fünf -- sage fünf -- ihrer Mitglieder die verfassungsmäßige Einwilligung zu
ertheilen. Außerdem hat sie eine Sitzung der Besprechung der von allen
Seiten für nothwendig und dringlich erachteten Armeereform gewidmet.
-- Die hier lebenden Deutschen beabsichtigen eine Friedensfeier zu ver-
anstalten.

Rom. Ueber die Gründe welche die Aufsehen erregende Abreise des
Grafen Arnim von Rom herbeigeführt hatten, will der hiesige Correspon-
dent der "Daily News" folgendes wissen: Graf Arnim, der sich während
seines langen Aufenhaltes in Rom mehr als einmal der klerikalen Partei
sehr zugethan bewiesen hatte, wurde von dieser sehr hoch geschätzt und aus-
gezeichnet, da sie offenbar große Dinge von Preußen erwartete. Aber un-
mittelbar nach dem Eintreffen der piemontesischen Prinzen und dem Besuche
welchen Graf Arnim ihnen abstattete, war es mit der Freundschaft zu Ende.
Der Erzbischof von Posen wurde angewiesen vom König Wilhelm die Ab-
berufung seines römischen Gesandten zu verlangen, und die bevorstehende
Abreise dieses Diplomaten wurde in den klerikalen Kreisen bereits ange-
kündigt und besprochen, ehe er selber etwas davon wußte. Antonelli und
seine Freunde sind jetzt vor Vergnügen ganz berauscht, sie glauben einen
großen Sieg errungen zu haben; in Wirklichkeit aber haben sie nur die
Anerkennung der Occupation Roms von Seiten Preußens beschleunigt.
Graf Arnim wird erst einen definitiven Nachfolger erhalten wenn die
Hauptstadt Jtaliens definitiv nach Rom verlegt worden ist, und zwar in
der Person des jeweiligen preußischen Diplomaten welcher das Berliner
Cabinet am Hofe Victor Emmanuels vertritt. Wenn Cardinal Antonelli
übrigens Bischöfe und Monsignori nach allen Höfen zu schicken gedenkt,
deren Vertreter den italienischen Prinzen Besuch gemacht haben, dann hat
er viel zu thun. Erst am 27 Febr., mitten in der Fastenzeit, war der
größere Theil des diplomatischen Corps der Einladung der Prinzessin
Margherita gefolgt, und trug als Zeichen der Höflichkeit für die Prinzen
den Stern vom h. Mauritius und h. Lazarus.

Rußland und Polen.

Der deutsch=französische Krieg hat auch der russischen Militärbehörde
die Ueberzeugung von der völligen Unzulänglichkeit des bestehenden
Festungsfortificationssystems aufgedrängt, und im Kriegsministerium wer-
den bereits Berathungen darüber gehalten in welcher Weise und in wel-
chem Umfang der als nothwendig erkannte Umbau der russischen Festun-
gen zur Ausführung zu bringen sei. So viel verlautet, soll das neuere
auf detaschirte Forts basirte Fortificationssystem zunächst bei den strate-
gisch wichtigeren Gränzfestungen in Anwendung gebracht, und mit ihrem
Umbau schon in nächster Zeit begonnen werden. Als diejenigen Festun-
gen welche zuerst mit detaschirten Forts versehen werden sollen, werden
Litthauisch=Brest, Demblin und Modlin bezeichnet. Bei diesen drei Festun-
gen sind in den letzten Jahren sehr umfassende und kostspielige Fortifica-
tionsbauten ausgeführt worden, die sich jetzt als unnöthig und überflüssig
erwiesen haben. Die schon beim Ausbruch des deutsch=französischen Krie-
ges in Rußland begonnenen kriegerischen Vorbereitungen werden mit unge-
schwächtem Eifer fortgesetzt. Neuerdings ist vom Kriegsministerium der
Befehl zur Bildung der vierten Bataillone ertheilt worden und hat die Aus-
führung dieses Befehls bereits bei allen Regimentern -- auch im Königreich
Polen -- begonnen. Die Abtheilungen für den Feldeisenbahn= und
Telegraphendienst, sowie die Krankenträger = Compagnien sind schon
organisirt. Die Mannschaften werden fleißig in ihren Dienstverrichtungen
geübt und den Krankenträgern sogar Anweisungen zur Anlegung des ersten
Verbandes, zur Stillung des Blutes und zur Wiederbelebung von Ohn-
mächtigen gegeben. ( Osts.=Ztg. )

Verschiedenes.

sym22 Stuttgart, 8 März. Der Glanzpunkt der gestrigen Friedens-
festfeier
war, nächst dem wirklich gelungenen geschmackvollen Festzug
und der allgemein mit größter Anerkennung hervorgehobenen Festrede des
Hrn. Oberbürgermeisters v. Sick, die Festvorstellung im königlichen Hof-
theater, welche nach Beendigung des Gala=Deiners bei Hofe stattfand. Die
officielle Welt erschien auch hierbei wieder, wie am Tage zuvor, in großer Uni-
form, und JJ. MM. der König und die Königin wurden bei ihrem Eintritt in
die große mittlere Hofloge mit den herzlichsten und lebhaftesten Zurufen em-
pfangen, auch am Schlusse der Vorstellung, als das "Heil dir" ertönte und
die ganze Versammlung sich abermals ehrerbietig erhob, in derselben Weise ge-
feiert, wie überhaupt das ganze Fest das Gepräge einer in bester Harmonie
[Spaltenumbruch] zwischen Fürst und Volk vollzogenen Familienfeier trug. Die Vorstellung be-
gann mit einer mit Schwung und Präcision vom Orchester unter Aberts Leitung
ausgeführten Ouverture. Hierauf folgte das Festspiel "Das Eiserne Kreuz"
von Ernst Wichert, an welches sich eine gelungene Skizze von Otto Girndt,
"Unter der Linde von Steinheim am Main," anschloß, worin angesichts des
Mains die moralische Ueberbrückung desselben und die deutsche Einigkeit durch drei
verwundete Krieger, einen preußischen Jnfanteristen, einen bayerischen Cürassier
und einen württembergischen Jäger, sowie durch eine hessische Bäuerin, welche sie
alle drei bewirthet, in schlichter herzlicher Weise illustrirt wird. Die gediegenste
Piece, von höherem poetischen Werth, ist unstreitig "Aus dem Kriege zurück,"
dramatisches Gedicht von Karl Heigel, und zu den interessantesten Gruppirun-
gen und Tableaux gab das zum Schlusse aufgeführte Festspiel "Kaiser Rothbarts
Erwachen" die Gelegenheit, worin zuerst im Kyffhäuser Barbarossa mit seinen
Rittern, seinem Zwerg und seinem Sänger Heinrich von Ofterdingen erschien,
der, als er von letzterem die neue Wendung der Dinge in Deutschland vernom-
men, und vom Zwerge gehört hatte daß die Raben nicht mehr um den Berg flie-
gen, sondern den Adlern gewichen sind, aufwacht und zur Oberwelt zurückkehrt,
worauf sich das Gewölbe im Hintergrund aufthut und zwei Berge erkennbar
werden, der Hohenstaufen und der Hohenzollern, zwischen denen im Mittel-
grund eine riesige deutsche Eiche sich erhebt, unter deren Schatten sich Barbarossa
nun niederläßt, und an welcher die Genien der deutschen Einigkeit, des Sieges
und des Friedens aufgestellt und alle deutschen Stämme und Stände malerisch
gruppirt sind. Hieran nehmen sämmtliche Mitglieder der Oper sowie die an
diesem Abend im Schauspiele Mitwirkenden theil, und die ersteren tragen den
von Abert sehr wirksam componirten "Deutschlands Triumphgesang" vor,
nachdem schon früher ein von Stark componirtes "Deutsches Friedenslied" vom
Singchor vorgetragen worden war. Massenhaft strömten gestern und heute
Fremde nach Stuttgart herein, und wenn -- was der Himmel verhüten wolle --
der drohende Regen keine Störung verursacht, so wird heute Abends der Schluß
dieser vier Festtage, die Beleuchtung von Stuttgart, eine wahrhaft prachtvolle
und feenhafte werden. -- So eben ist Prinz Wilhelm aus dem kaiserl. Haupt-
quartier hier eingetroffen.

Neueste Posten.

London, 8 März. Ueber die Haltung Englands bei der Feststel-
lung der Friedenspräliminarien liegen nähere Mittheilungen in der diplo-
matischen Correspondenz zwischen Granville und Lyons vor, woraus fol-
gendes hervorzuheben ist. Am 24 Febr. traf der neue französische Bot-
schafter, Herzog v. Broglie, in London ein. Er besuchte sofort Granville,
beklagte die kalte und gleichgültige Haltung Englands, und ersuchte Gran-
ville im deutschen Hauptquartier Schritte zu thun zur Verlängerung des
Waffenstillstandes und zur Verminderung der Kriegskosten, welche ursprüng-
lich auf sechs Milliarden bemessen waren. Granville begab sich mit Broglie
zur Königin, und hatte dann eine Berathung mit seinen Collegen. Bezüg-
lich des Waffenstillstandes lehnte Granville ab; aber hinsichtlich der Ver-
minderung der Kriegskosten sandte er noch am 24 Febr. ein Telegramm
nach Versailles, worin er die Unmöglichkeit der Zahlung von sechs Mil-
liarden ausführte, sowie seine guten Dienste anbot. Russell erhielt das
Telegramm erst am 25 Febr., Abends um 11 Uhr, wo die Präliminarien
bereits abgeschlossen waren. Jndessen war die entsprechende Mittheilung
aus London seitens des Grafen Bernstorff dem Grafen Bismarck bereits
am 25 Febr. Morgens zugegangen. ( T. N. )

Lille, 7 März. General Faidherbe hat bei Gelegenheit der Ent-
lassung des 23. Corps folgenden Tagsbefehl erlassen: "Nationalgarden
des Nordens, entlassen auf Befehl der Regierung, ich kann euch nicht
auflösen ohne euch Lebewohl zu sagen. Jhr habt schwere durch die Ver-
theidigung des Landes auferlegte Pflichten erfüllt. Jhr kehrt an euren
Herd mit der Genugthuung der erfüllten Pflicht und geehrt von euren
Landsleuten zurück. Jch habe oft eure Leiden beklagt, eure Hingebung
bewundert, ich habe begriffen daß ihr das Element einer Elite=Armee
seid, deren militärische Reorganisation stattfinden wird. Die öffentliche
Meinung wird diejenigen strafen welche sich der patriotischen Pflicht ent-
zogen haben, und wird sie an der Stirn mit einem ewigen Mal zeichnen.
Jch danke den Officieren und den Soldaten für ihre Mitwirkung und
ihren Muth." ( T. N. )

St. Petersburg, 7 März. Der Kaiser Alexander ist vom Kaiser
Wilhelm zum Chef des preußischen Garde=Grenadier=Regiments ernannt.
Seinerseits hat Kaiser Alexander den Deutschen Kaiser zum Chef des alt-
berühmten russischen Dragoner = Regiments "der Kriegsorden" ( früher
Cürassier=Regiment ) und den Kronprinzen=Feldmarschall zum Chef des rus-
sischen Leibgarde=Grenadier=Regiments "König Friedrich Wilhelm III von
Preußen ernannt." ( T. N. )

[Ende Spaltensatz]
Billiger Verkauf einer prachtvollen Besitzung in der Schweiz ( Kanton Thurgau, in Uttweil, am Bodensee ) .

Durch Ortsveränderung, meines Berufes halber, bin ich gezwungen meine an der Poststraße von Romanshorn nach Constanz, zugleich an der in diesem
Sommer zu eröffnenden Eisenbahn und am Bahnhof gelegene, in der Nähe einer Dampfschiffstation, mit Aussicht auf den Bodensee, befindliche Besitzung zu
verkaufen. Dieselbe besteht aus einem 2 Stock hohen Wohnhaus, Villa ähnlich gebaut, mit großem und hohem gewölbten Keller, 10 Zimmern und einem Salon,
wovon 5 Zimmer heizbar und mit Doppelfenstern versehen sind, Waschhaus, einer Scheune und Stallung, alles für sich, in einem parkähnlichen Garten, mit hohen
Pappeln umgeben. Neben dem Hause 2 Juchart Reben, ganz in der Nähe ein Juchart Acker mit herrlichem Obstwuchs und eine 2 Juchart große Wiese, 7 Juchart
Wald und Holzland, sowie ein Holzrecht. Das Haus eignet sich, seiner Lage und des außergewöhnlichen Kellers wegen, zu jedem Geschäftsbetrieb, es eignet sich
aber auch der schönen Aussicht wegen als Herrschaftssitz für Rentier u. dgl., und wird auf Verlangen mit dem Garten allein oder mit wenigen Gütern abgegeben.

Das neue Mobiliar und ein Fortepiano ist im Ganzen oder einzeln billigst mit zu übernehmen. Genauester Kaufpreis für das Ganze Frcs. 45,000.

Anzahlung nach Uebereinkommen, Antritt beliebig.

Näheres beim Besitzer H. Dessort in Uttweil und unter gleicher Adresse in Wien, Babenberger=Straße Nr. 9.    [ 9095 ]

[Spaltenumbruch] beeinträchtigen zu lassen, und dann zu Gunsten der christlichen Cultur hohe
Entschädigungen zu fordern. ( Laut telegraphischer Nachricht ist die Sache
beigelegt. ) -- Unvermögend Gesetze zu schaffen, hat die Kammer in diesen
Tagen sich damit begnügen müssen zur strafrechtlichen Verfolgung von
fünf -- sage fünf -- ihrer Mitglieder die verfassungsmäßige Einwilligung zu
ertheilen. Außerdem hat sie eine Sitzung der Besprechung der von allen
Seiten für nothwendig und dringlich erachteten Armeereform gewidmet.
-- Die hier lebenden Deutschen beabsichtigen eine Friedensfeier zu ver-
anstalten.

Rom. Ueber die Gründe welche die Aufsehen erregende Abreise des
Grafen Arnim von Rom herbeigeführt hatten, will der hiesige Correspon-
dent der „Daily News“ folgendes wissen: Graf Arnim, der sich während
seines langen Aufenhaltes in Rom mehr als einmal der klerikalen Partei
sehr zugethan bewiesen hatte, wurde von dieser sehr hoch geschätzt und aus-
gezeichnet, da sie offenbar große Dinge von Preußen erwartete. Aber un-
mittelbar nach dem Eintreffen der piemontesischen Prinzen und dem Besuche
welchen Graf Arnim ihnen abstattete, war es mit der Freundschaft zu Ende.
Der Erzbischof von Posen wurde angewiesen vom König Wilhelm die Ab-
berufung seines römischen Gesandten zu verlangen, und die bevorstehende
Abreise dieses Diplomaten wurde in den klerikalen Kreisen bereits ange-
kündigt und besprochen, ehe er selber etwas davon wußte. Antonelli und
seine Freunde sind jetzt vor Vergnügen ganz berauscht, sie glauben einen
großen Sieg errungen zu haben; in Wirklichkeit aber haben sie nur die
Anerkennung der Occupation Roms von Seiten Preußens beschleunigt.
Graf Arnim wird erst einen definitiven Nachfolger erhalten wenn die
Hauptstadt Jtaliens definitiv nach Rom verlegt worden ist, und zwar in
der Person des jeweiligen preußischen Diplomaten welcher das Berliner
Cabinet am Hofe Victor Emmanuels vertritt. Wenn Cardinal Antonelli
übrigens Bischöfe und Monsignori nach allen Höfen zu schicken gedenkt,
deren Vertreter den italienischen Prinzen Besuch gemacht haben, dann hat
er viel zu thun. Erst am 27 Febr., mitten in der Fastenzeit, war der
größere Theil des diplomatischen Corps der Einladung der Prinzessin
Margherita gefolgt, und trug als Zeichen der Höflichkeit für die Prinzen
den Stern vom h. Mauritius und h. Lazarus.

Rußland und Polen.

Der deutsch=französische Krieg hat auch der russischen Militärbehörde
die Ueberzeugung von der völligen Unzulänglichkeit des bestehenden
Festungsfortificationssystems aufgedrängt, und im Kriegsministerium wer-
den bereits Berathungen darüber gehalten in welcher Weise und in wel-
chem Umfang der als nothwendig erkannte Umbau der russischen Festun-
gen zur Ausführung zu bringen sei. So viel verlautet, soll das neuere
auf detaschirte Forts basirte Fortificationssystem zunächst bei den strate-
gisch wichtigeren Gränzfestungen in Anwendung gebracht, und mit ihrem
Umbau schon in nächster Zeit begonnen werden. Als diejenigen Festun-
gen welche zuerst mit detaschirten Forts versehen werden sollen, werden
Litthauisch=Brest, Demblin und Modlin bezeichnet. Bei diesen drei Festun-
gen sind in den letzten Jahren sehr umfassende und kostspielige Fortifica-
tionsbauten ausgeführt worden, die sich jetzt als unnöthig und überflüssig
erwiesen haben. Die schon beim Ausbruch des deutsch=französischen Krie-
ges in Rußland begonnenen kriegerischen Vorbereitungen werden mit unge-
schwächtem Eifer fortgesetzt. Neuerdings ist vom Kriegsministerium der
Befehl zur Bildung der vierten Bataillone ertheilt worden und hat die Aus-
führung dieses Befehls bereits bei allen Regimentern -- auch im Königreich
Polen -- begonnen. Die Abtheilungen für den Feldeisenbahn= und
Telegraphendienst, sowie die Krankenträger = Compagnien sind schon
organisirt. Die Mannschaften werden fleißig in ihren Dienstverrichtungen
geübt und den Krankenträgern sogar Anweisungen zur Anlegung des ersten
Verbandes, zur Stillung des Blutes und zur Wiederbelebung von Ohn-
mächtigen gegeben. ( Osts.=Ztg. )

Verschiedenes.

sym22 Stuttgart, 8 März. Der Glanzpunkt der gestrigen Friedens-
festfeier
war, nächst dem wirklich gelungenen geschmackvollen Festzug
und der allgemein mit größter Anerkennung hervorgehobenen Festrede des
Hrn. Oberbürgermeisters v. Sick, die Festvorstellung im königlichen Hof-
theater, welche nach Beendigung des Gala=Dîners bei Hofe stattfand. Die
officielle Welt erschien auch hierbei wieder, wie am Tage zuvor, in großer Uni-
form, und JJ. MM. der König und die Königin wurden bei ihrem Eintritt in
die große mittlere Hofloge mit den herzlichsten und lebhaftesten Zurufen em-
pfangen, auch am Schlusse der Vorstellung, als das „Heil dir“ ertönte und
die ganze Versammlung sich abermals ehrerbietig erhob, in derselben Weise ge-
feiert, wie überhaupt das ganze Fest das Gepräge einer in bester Harmonie
[Spaltenumbruch] zwischen Fürst und Volk vollzogenen Familienfeier trug. Die Vorstellung be-
gann mit einer mit Schwung und Präcision vom Orchester unter Aberts Leitung
ausgeführten Ouverture. Hierauf folgte das Festspiel „Das Eiserne Kreuz“
von Ernst Wichert, an welches sich eine gelungene Skizze von Otto Girndt,
„Unter der Linde von Steinheim am Main,“ anschloß, worin angesichts des
Mains die moralische Ueberbrückung desselben und die deutsche Einigkeit durch drei
verwundete Krieger, einen preußischen Jnfanteristen, einen bayerischen Cürassier
und einen württembergischen Jäger, sowie durch eine hessische Bäuerin, welche sie
alle drei bewirthet, in schlichter herzlicher Weise illustrirt wird. Die gediegenste
Pièce, von höherem poetischen Werth, ist unstreitig „Aus dem Kriege zurück,“
dramatisches Gedicht von Karl Heigel, und zu den interessantesten Gruppirun-
gen und Tableaux gab das zum Schlusse aufgeführte Festspiel „Kaiser Rothbarts
Erwachen“ die Gelegenheit, worin zuerst im Kyffhäuser Barbarossa mit seinen
Rittern, seinem Zwerg und seinem Sänger Heinrich von Ofterdingen erschien,
der, als er von letzterem die neue Wendung der Dinge in Deutschland vernom-
men, und vom Zwerge gehört hatte daß die Raben nicht mehr um den Berg flie-
gen, sondern den Adlern gewichen sind, aufwacht und zur Oberwelt zurückkehrt,
worauf sich das Gewölbe im Hintergrund aufthut und zwei Berge erkennbar
werden, der Hohenstaufen und der Hohenzollern, zwischen denen im Mittel-
grund eine riesige deutsche Eiche sich erhebt, unter deren Schatten sich Barbarossa
nun niederläßt, und an welcher die Genien der deutschen Einigkeit, des Sieges
und des Friedens aufgestellt und alle deutschen Stämme und Stände malerisch
gruppirt sind. Hieran nehmen sämmtliche Mitglieder der Oper sowie die an
diesem Abend im Schauspiele Mitwirkenden theil, und die ersteren tragen den
von Abert sehr wirksam componirten „Deutschlands Triumphgesang“ vor,
nachdem schon früher ein von Stark componirtes „Deutsches Friedenslied“ vom
Singchor vorgetragen worden war. Massenhaft strömten gestern und heute
Fremde nach Stuttgart herein, und wenn -- was der Himmel verhüten wolle --
der drohende Regen keine Störung verursacht, so wird heute Abends der Schluß
dieser vier Festtage, die Beleuchtung von Stuttgart, eine wahrhaft prachtvolle
und feenhafte werden. -- So eben ist Prinz Wilhelm aus dem kaiserl. Haupt-
quartier hier eingetroffen.

Neueste Posten.

London, 8 März. Ueber die Haltung Englands bei der Feststel-
lung der Friedenspräliminarien liegen nähere Mittheilungen in der diplo-
matischen Correspondenz zwischen Granville und Lyons vor, woraus fol-
gendes hervorzuheben ist. Am 24 Febr. traf der neue französische Bot-
schafter, Herzog v. Broglie, in London ein. Er besuchte sofort Granville,
beklagte die kalte und gleichgültige Haltung Englands, und ersuchte Gran-
ville im deutschen Hauptquartier Schritte zu thun zur Verlängerung des
Waffenstillstandes und zur Verminderung der Kriegskosten, welche ursprüng-
lich auf sechs Milliarden bemessen waren. Granville begab sich mit Broglie
zur Königin, und hatte dann eine Berathung mit seinen Collegen. Bezüg-
lich des Waffenstillstandes lehnte Granville ab; aber hinsichtlich der Ver-
minderung der Kriegskosten sandte er noch am 24 Febr. ein Telegramm
nach Versailles, worin er die Unmöglichkeit der Zahlung von sechs Mil-
liarden ausführte, sowie seine guten Dienste anbot. Russell erhielt das
Telegramm erst am 25 Febr., Abends um 11 Uhr, wo die Präliminarien
bereits abgeschlossen waren. Jndessen war die entsprechende Mittheilung
aus London seitens des Grafen Bernstorff dem Grafen Bismarck bereits
am 25 Febr. Morgens zugegangen. ( T. N. )

Lille, 7 März. General Faidherbe hat bei Gelegenheit der Ent-
lassung des 23. Corps folgenden Tagsbefehl erlassen: „Nationalgarden
des Nordens, entlassen auf Befehl der Regierung, ich kann euch nicht
auflösen ohne euch Lebewohl zu sagen. Jhr habt schwere durch die Ver-
theidigung des Landes auferlegte Pflichten erfüllt. Jhr kehrt an euren
Herd mit der Genugthuung der erfüllten Pflicht und geehrt von euren
Landsleuten zurück. Jch habe oft eure Leiden beklagt, eure Hingebung
bewundert, ich habe begriffen daß ihr das Element einer Elite=Armee
seid, deren militärische Reorganisation stattfinden wird. Die öffentliche
Meinung wird diejenigen strafen welche sich der patriotischen Pflicht ent-
zogen haben, und wird sie an der Stirn mit einem ewigen Mal zeichnen.
Jch danke den Officieren und den Soldaten für ihre Mitwirkung und
ihren Muth.“ ( T. N. )

St. Petersburg, 7 März. Der Kaiser Alexander ist vom Kaiser
Wilhelm zum Chef des preußischen Garde=Grenadier=Regiments ernannt.
Seinerseits hat Kaiser Alexander den Deutschen Kaiser zum Chef des alt-
berühmten russischen Dragoner = Regiments „der Kriegsorden“ ( früher
Cürassier=Regiment ) und den Kronprinzen=Feldmarschall zum Chef des rus-
sischen Leibgarde=Grenadier=Regiments „König Friedrich Wilhelm III von
Preußen ernannt.“ ( T. N. )

[Ende Spaltensatz]
Billiger Verkauf einer prachtvollen Besitzung in der Schweiz ( Kanton Thurgau, in Uttweil, am Bodensee ) .

Durch Ortsveränderung, meines Berufes halber, bin ich gezwungen meine an der Poststraße von Romanshorn nach Constanz, zugleich an der in diesem
Sommer zu eröffnenden Eisenbahn und am Bahnhof gelegene, in der Nähe einer Dampfschiffstation, mit Aussicht auf den Bodensee, befindliche Besitzung zu
verkaufen. Dieselbe besteht aus einem 2 Stock hohen Wohnhaus, Villa ähnlich gebaut, mit großem und hohem gewölbten Keller, 10 Zimmern und einem Salon,
wovon 5 Zimmer heizbar und mit Doppelfenstern versehen sind, Waschhaus, einer Scheune und Stallung, alles für sich, in einem parkähnlichen Garten, mit hohen
Pappeln umgeben. Neben dem Hause 2 Juchart Reben, ganz in der Nähe ein Juchart Acker mit herrlichem Obstwuchs und eine 2 Juchart große Wiese, 7 Juchart
Wald und Holzland, sowie ein Holzrecht. Das Haus eignet sich, seiner Lage und des außergewöhnlichen Kellers wegen, zu jedem Geschäftsbetrieb, es eignet sich
aber auch der schönen Aussicht wegen als Herrschaftssitz für Rentier u. dgl., und wird auf Verlangen mit dem Garten allein oder mit wenigen Gütern abgegeben.

Das neue Mobiliar und ein Fortepiano ist im Ganzen oder einzeln billigst mit zu übernehmen. Genauester Kaufpreis für das Ganze Frcs. 45,000.

Anzahlung nach Uebereinkommen, Antritt beliebig.

Näheres beim Besitzer H. Dessort in Uttweil und unter gleicher Adresse in Wien, Babenberger=Straße Nr. 9.    [ 9095 ]

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[1164/0008] beeinträchtigen zu lassen, und dann zu Gunsten der christlichen Cultur hohe Entschädigungen zu fordern. ( Laut telegraphischer Nachricht ist die Sache beigelegt. ) -- Unvermögend Gesetze zu schaffen, hat die Kammer in diesen Tagen sich damit begnügen müssen zur strafrechtlichen Verfolgung von fünf -- sage fünf -- ihrer Mitglieder die verfassungsmäßige Einwilligung zu ertheilen. Außerdem hat sie eine Sitzung der Besprechung der von allen Seiten für nothwendig und dringlich erachteten Armeereform gewidmet. -- Die hier lebenden Deutschen beabsichtigen eine Friedensfeier zu ver- anstalten. Rom. Ueber die Gründe welche die Aufsehen erregende Abreise des Grafen Arnim von Rom herbeigeführt hatten, will der hiesige Correspon- dent der „Daily News“ folgendes wissen: Graf Arnim, der sich während seines langen Aufenhaltes in Rom mehr als einmal der klerikalen Partei sehr zugethan bewiesen hatte, wurde von dieser sehr hoch geschätzt und aus- gezeichnet, da sie offenbar große Dinge von Preußen erwartete. Aber un- mittelbar nach dem Eintreffen der piemontesischen Prinzen und dem Besuche welchen Graf Arnim ihnen abstattete, war es mit der Freundschaft zu Ende. Der Erzbischof von Posen wurde angewiesen vom König Wilhelm die Ab- berufung seines römischen Gesandten zu verlangen, und die bevorstehende Abreise dieses Diplomaten wurde in den klerikalen Kreisen bereits ange- kündigt und besprochen, ehe er selber etwas davon wußte. Antonelli und seine Freunde sind jetzt vor Vergnügen ganz berauscht, sie glauben einen großen Sieg errungen zu haben; in Wirklichkeit aber haben sie nur die Anerkennung der Occupation Roms von Seiten Preußens beschleunigt. Graf Arnim wird erst einen definitiven Nachfolger erhalten wenn die Hauptstadt Jtaliens definitiv nach Rom verlegt worden ist, und zwar in der Person des jeweiligen preußischen Diplomaten welcher das Berliner Cabinet am Hofe Victor Emmanuels vertritt. Wenn Cardinal Antonelli übrigens Bischöfe und Monsignori nach allen Höfen zu schicken gedenkt, deren Vertreter den italienischen Prinzen Besuch gemacht haben, dann hat er viel zu thun. Erst am 27 Febr., mitten in der Fastenzeit, war der größere Theil des diplomatischen Corps der Einladung der Prinzessin Margherita gefolgt, und trug als Zeichen der Höflichkeit für die Prinzen den Stern vom h. Mauritius und h. Lazarus. Rußland und Polen. Der deutsch=französische Krieg hat auch der russischen Militärbehörde die Ueberzeugung von der völligen Unzulänglichkeit des bestehenden Festungsfortificationssystems aufgedrängt, und im Kriegsministerium wer- den bereits Berathungen darüber gehalten in welcher Weise und in wel- chem Umfang der als nothwendig erkannte Umbau der russischen Festun- gen zur Ausführung zu bringen sei. So viel verlautet, soll das neuere auf detaschirte Forts basirte Fortificationssystem zunächst bei den strate- gisch wichtigeren Gränzfestungen in Anwendung gebracht, und mit ihrem Umbau schon in nächster Zeit begonnen werden. Als diejenigen Festun- gen welche zuerst mit detaschirten Forts versehen werden sollen, werden Litthauisch=Brest, Demblin und Modlin bezeichnet. Bei diesen drei Festun- gen sind in den letzten Jahren sehr umfassende und kostspielige Fortifica- tionsbauten ausgeführt worden, die sich jetzt als unnöthig und überflüssig erwiesen haben. Die schon beim Ausbruch des deutsch=französischen Krie- ges in Rußland begonnenen kriegerischen Vorbereitungen werden mit unge- schwächtem Eifer fortgesetzt. Neuerdings ist vom Kriegsministerium der Befehl zur Bildung der vierten Bataillone ertheilt worden und hat die Aus- führung dieses Befehls bereits bei allen Regimentern -- auch im Königreich Polen -- begonnen. Die Abtheilungen für den Feldeisenbahn= und Telegraphendienst, sowie die Krankenträger = Compagnien sind schon organisirt. Die Mannschaften werden fleißig in ihren Dienstverrichtungen geübt und den Krankenträgern sogar Anweisungen zur Anlegung des ersten Verbandes, zur Stillung des Blutes und zur Wiederbelebung von Ohn- mächtigen gegeben. ( Osts.=Ztg. ) Verschiedenes. sym22 Stuttgart, 8 März. Der Glanzpunkt der gestrigen Friedens- festfeier war, nächst dem wirklich gelungenen geschmackvollen Festzug und der allgemein mit größter Anerkennung hervorgehobenen Festrede des Hrn. Oberbürgermeisters v. Sick, die Festvorstellung im königlichen Hof- theater, welche nach Beendigung des Gala=Dîners bei Hofe stattfand. Die officielle Welt erschien auch hierbei wieder, wie am Tage zuvor, in großer Uni- form, und JJ. MM. der König und die Königin wurden bei ihrem Eintritt in die große mittlere Hofloge mit den herzlichsten und lebhaftesten Zurufen em- pfangen, auch am Schlusse der Vorstellung, als das „Heil dir“ ertönte und die ganze Versammlung sich abermals ehrerbietig erhob, in derselben Weise ge- feiert, wie überhaupt das ganze Fest das Gepräge einer in bester Harmonie zwischen Fürst und Volk vollzogenen Familienfeier trug. Die Vorstellung be- gann mit einer mit Schwung und Präcision vom Orchester unter Aberts Leitung ausgeführten Ouverture. Hierauf folgte das Festspiel „Das Eiserne Kreuz“ von Ernst Wichert, an welches sich eine gelungene Skizze von Otto Girndt, „Unter der Linde von Steinheim am Main,“ anschloß, worin angesichts des Mains die moralische Ueberbrückung desselben und die deutsche Einigkeit durch drei verwundete Krieger, einen preußischen Jnfanteristen, einen bayerischen Cürassier und einen württembergischen Jäger, sowie durch eine hessische Bäuerin, welche sie alle drei bewirthet, in schlichter herzlicher Weise illustrirt wird. Die gediegenste Pièce, von höherem poetischen Werth, ist unstreitig „Aus dem Kriege zurück,“ dramatisches Gedicht von Karl Heigel, und zu den interessantesten Gruppirun- gen und Tableaux gab das zum Schlusse aufgeführte Festspiel „Kaiser Rothbarts Erwachen“ die Gelegenheit, worin zuerst im Kyffhäuser Barbarossa mit seinen Rittern, seinem Zwerg und seinem Sänger Heinrich von Ofterdingen erschien, der, als er von letzterem die neue Wendung der Dinge in Deutschland vernom- men, und vom Zwerge gehört hatte daß die Raben nicht mehr um den Berg flie- gen, sondern den Adlern gewichen sind, aufwacht und zur Oberwelt zurückkehrt, worauf sich das Gewölbe im Hintergrund aufthut und zwei Berge erkennbar werden, der Hohenstaufen und der Hohenzollern, zwischen denen im Mittel- grund eine riesige deutsche Eiche sich erhebt, unter deren Schatten sich Barbarossa nun niederläßt, und an welcher die Genien der deutschen Einigkeit, des Sieges und des Friedens aufgestellt und alle deutschen Stämme und Stände malerisch gruppirt sind. Hieran nehmen sämmtliche Mitglieder der Oper sowie die an diesem Abend im Schauspiele Mitwirkenden theil, und die ersteren tragen den von Abert sehr wirksam componirten „Deutschlands Triumphgesang“ vor, nachdem schon früher ein von Stark componirtes „Deutsches Friedenslied“ vom Singchor vorgetragen worden war. Massenhaft strömten gestern und heute Fremde nach Stuttgart herein, und wenn -- was der Himmel verhüten wolle -- der drohende Regen keine Störung verursacht, so wird heute Abends der Schluß dieser vier Festtage, die Beleuchtung von Stuttgart, eine wahrhaft prachtvolle und feenhafte werden. -- So eben ist Prinz Wilhelm aus dem kaiserl. Haupt- quartier hier eingetroffen. Neueste Posten. London, 8 März. Ueber die Haltung Englands bei der Feststel- lung der Friedenspräliminarien liegen nähere Mittheilungen in der diplo- matischen Correspondenz zwischen Granville und Lyons vor, woraus fol- gendes hervorzuheben ist. Am 24 Febr. traf der neue französische Bot- schafter, Herzog v. Broglie, in London ein. Er besuchte sofort Granville, beklagte die kalte und gleichgültige Haltung Englands, und ersuchte Gran- ville im deutschen Hauptquartier Schritte zu thun zur Verlängerung des Waffenstillstandes und zur Verminderung der Kriegskosten, welche ursprüng- lich auf sechs Milliarden bemessen waren. Granville begab sich mit Broglie zur Königin, und hatte dann eine Berathung mit seinen Collegen. Bezüg- lich des Waffenstillstandes lehnte Granville ab; aber hinsichtlich der Ver- minderung der Kriegskosten sandte er noch am 24 Febr. ein Telegramm nach Versailles, worin er die Unmöglichkeit der Zahlung von sechs Mil- liarden ausführte, sowie seine guten Dienste anbot. Russell erhielt das Telegramm erst am 25 Febr., Abends um 11 Uhr, wo die Präliminarien bereits abgeschlossen waren. Jndessen war die entsprechende Mittheilung aus London seitens des Grafen Bernstorff dem Grafen Bismarck bereits am 25 Febr. Morgens zugegangen. ( T. N. ) Lille, 7 März. General Faidherbe hat bei Gelegenheit der Ent- lassung des 23. Corps folgenden Tagsbefehl erlassen: „Nationalgarden des Nordens, entlassen auf Befehl der Regierung, ich kann euch nicht auflösen ohne euch Lebewohl zu sagen. Jhr habt schwere durch die Ver- theidigung des Landes auferlegte Pflichten erfüllt. Jhr kehrt an euren Herd mit der Genugthuung der erfüllten Pflicht und geehrt von euren Landsleuten zurück. Jch habe oft eure Leiden beklagt, eure Hingebung bewundert, ich habe begriffen daß ihr das Element einer Elite=Armee seid, deren militärische Reorganisation stattfinden wird. Die öffentliche Meinung wird diejenigen strafen welche sich der patriotischen Pflicht ent- zogen haben, und wird sie an der Stirn mit einem ewigen Mal zeichnen. Jch danke den Officieren und den Soldaten für ihre Mitwirkung und ihren Muth.“ ( T. N. ) St. Petersburg, 7 März. Der Kaiser Alexander ist vom Kaiser Wilhelm zum Chef des preußischen Garde=Grenadier=Regiments ernannt. Seinerseits hat Kaiser Alexander den Deutschen Kaiser zum Chef des alt- berühmten russischen Dragoner = Regiments „der Kriegsorden“ ( früher Cürassier=Regiment ) und den Kronprinzen=Feldmarschall zum Chef des rus- sischen Leibgarde=Grenadier=Regiments „König Friedrich Wilhelm III von Preußen ernannt.“ ( T. N. ) Billiger Verkauf einer prachtvollen Besitzung in der Schweiz ( Kanton Thurgau, in Uttweil, am Bodensee ) . Durch Ortsveränderung, meines Berufes halber, bin ich gezwungen meine an der Poststraße von Romanshorn nach Constanz, zugleich an der in diesem Sommer zu eröffnenden Eisenbahn und am Bahnhof gelegene, in der Nähe einer Dampfschiffstation, mit Aussicht auf den Bodensee, befindliche Besitzung zu verkaufen. Dieselbe besteht aus einem 2 Stock hohen Wohnhaus, Villa ähnlich gebaut, mit großem und hohem gewölbten Keller, 10 Zimmern und einem Salon, wovon 5 Zimmer heizbar und mit Doppelfenstern versehen sind, Waschhaus, einer Scheune und Stallung, alles für sich, in einem parkähnlichen Garten, mit hohen Pappeln umgeben. Neben dem Hause 2 Juchart Reben, ganz in der Nähe ein Juchart Acker mit herrlichem Obstwuchs und eine 2 Juchart große Wiese, 7 Juchart Wald und Holzland, sowie ein Holzrecht. Das Haus eignet sich, seiner Lage und des außergewöhnlichen Kellers wegen, zu jedem Geschäftsbetrieb, es eignet sich aber auch der schönen Aussicht wegen als Herrschaftssitz für Rentier u. dgl., und wird auf Verlangen mit dem Garten allein oder mit wenigen Gütern abgegeben. Das neue Mobiliar und ein Fortepiano ist im Ganzen oder einzeln billigst mit zu übernehmen. Genauester Kaufpreis für das Ganze Frcs. 45,000. Anzahlung nach Uebereinkommen, Antritt beliebig. Näheres beim Besitzer H. Dessort in Uttweil und unter gleicher Adresse in Wien, Babenberger=Straße Nr. 9. [ 9095 ]

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 69. Augsburg (Bayern), 10. März 1871, S. 1164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg69_1871/8>, abgerufen am 26.04.2024.