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Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871.

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[Spaltenumbruch] gesammelt, und hörte nicht auf unsere Truppen mit Pfeifen, Zischen und
den gemeinsten Ausdrücken zu überhäufen. Blousenmänner, Jungen und
Mädchen stellten sich vor der halben Compagnie des 38. Regiments auf,
ein wüstes Durcheinanderschreien der zusammengelaufenen Bande entstand,
aus welchen ich die Worte: " Vous etes les compatriotes de Badinguet,
de Bazaine et de Trochu
" deutlich vernehmen konnte; ein Gamin zeigte
einem Unterofficier mit einem gewissen Stolz sein Brod mit der Frage:
" Prussien, as-tu faim?" Das Lärmen der Menge nahm immer größere
Dimensionen an; einige anständigere Pariser Bürger kamen hinzu, und
baten unsere Truppen die Straße von dem Gesindel zu räumen, da sonst
leicht Excesse entstehen könnten. Ueber jeden Vorgang machte sich die
Bande lustig; ein Soldat welcher stolperte erhielt sein Bravo, indem man
rief: " Eh bien, il est tombe!" Nachdem unsere Truppen sich mit einer
bewunderungswürdigen Langmuth den Neckereien der Gamins gegenüber
eine Zeitlang ruhig verhalten hatten, riß den Officieren endlich die Ge-
duld, welche die Ordre gaben mit gefällten Bajonnetten die Menge aus-
einanderzutreiben. Wie mit einem Zauberschlag war die Straße gefegt;
die großmäuligen Gamins liefen eiligst davon, und versuchten nur
noch aus der Ferne einige kleine unbedeutende Demonstrationen zu ver-
anlassen. Wir konnten uns nun mit Muße den Triumphbogen an-
sehen, dessen Büsten mit einem Bretterverschlage umgeben sind, als mein
Gefährte in die Hände des Pöbels gerieth, und unter dem Ruf: " a la
lanterne
!" fortgeschleppt wurde. Jch rief schnell um Hülfe, und im Nu
stürmte die Mannschaft des 38. Jnfanterie=Regiments der Menge nach
und befreite den Herrn aus den Händen des Pöbelhaufens; wir
dankten dem betreffenden Unterofficier für seine rasche Hülfe, und sollten in
seiner Person den Docenten der Geschichte an der Universität Breslau,
Dr. Lindner, kennen lernen. Die Herren Officiere waren so freundlich uns
unter ihren Schutz zu nehmen, und uns zu gestatten inmitten ihrer Com-
pagnie Aufstellung zu nehmen. Nach und nach ließen sich auf den Champs
Elysees einige Officiere erblicken; als Graf Henckel v. Donnersmarck mit
seinem Groom erschien, wurde der Ruf " Voila le comte de Silesie " aus
der Menge laut; ein bayerischer General wurde für den Reichskanzler ge-
halten, und alles brüllte: Voila Bismarck!"

Nach dem Abzuge der Deutschen aus Paris wurde folgende Bekannt-
machung an den Mauern von Paris angeschlagen: "Die deutsche Armee
räumte heute Morgens um 11 Uhr die Stadtviertel in welche sie eingedrun-
gen war. Während ihres Aufenthaltes war die Haltung von Paris über
alles Lob erhaben; überall wurden die öffentlichen Orte, die Läden aus
freien Stücken geschlossen. Linien= und Nationalgarden=Abtheilungen
bildeten zwischen den deutschen Truppen und der Bevölkerung provisorische
Gränzen, denen sie Achtung verschafften. Die sich selbst überlassenen
Occupationstruppen haben begreifen können daß, wenn das Recht zuweilen
durch die Gewalt zu Grunde geht, es nicht so leicht ist die Geister zu bän-
digen, und daß die Kriegstortur nicht allein die Welt beherrscht. Wir
zollen den Bewohnern der Arrondissements welche die Anwesenheit der
Fremden ertragen haben ein verdientes Lob; sie haben ihre Mitbürger
zurückgekauft, die Stadt vor namenlosem Unglück bewahrt und Frankreich
Belfort gerettet. Die Gemeinderäthe des 8., 16. und 17. Arrondissements
haben ihre Pflicht mit ebenso viel Eifer als Selbstverläugnung erfüllt,
Paris wird niemals genug Achtung für diese ergebenen Magistratsper-
sonen haben, die es in allen Stunden der Gefahr und des Schmerzes
neben sich findet. Die Regierung der Republik dankt ihnen, sie wird im-
mer auf sie zählen, um zu machen daß Paris eine der ersten Städte der
Welt bleibt."

Der Kaiser und der Kronprinz waren nicht in Paris. Dagegen waren
die Prinzen Karl, Albrecht und Adalbert, der Großherzog von Sachsen-
Weimar und Graf Bismarck in der Stadt.

Eine Proclamation welche der Minister des Jnnern am 2 erlassen
hat lautet: "Die bedauernswerthen Thatsachen haben sich seit einigen
Tagen ereignet und bedrohen ernstlich den Frieden der Stadt. National-
garden in Waffen, welche nicht ihren regelmäßigen Führern, sondern einem
anonymen Comit e gehorchen, welches ihnen keinen Befehl geben kann
ohne ein von den Gesetzen streng bestraftes Verbrechen zu begehen, haben
sich einer großen Anzahl von Waffen und Munition unter dem Vorwande
bemächtigt sie dem Feinde zu entziehen, dessen Einfall sie zu befürchten
vorgaben. Es scheint denn doch daß solche Handlungen nach dem Rück-
zug der preußischen Armee hätten aufhören müssen. Dem war aber nicht so.
Heute Abend ward der Posten der Gobelins gestürmt, und wurden die Patro-
nen geplündert. Die welche diese Unordnungen hervorriefen, nehmen eine
schwere Verantwortlichkeit auf sich; es ist im Augenblick wo die Stadt
Paris, von der Berührung der Fremden befreit, ihre Gewohnheiten der
Ruhe und Arbeit wieder aufnehmen will daß sie Unruhe und den Bürger-
krieg hervorrufen. Die Regierung erläßt einen Aufruf an die guten
Bürger, um diese schuldvollen Kundgebungen in ihrem Keime zu ersticken.
Mögen alle die welchen die Ehre und der Friede der Stadt am Herzen
liegt, möge die Nationalgarde, diese persiden Aufhetzereien zurückweisend, sich
um ihre Chefs schaaren, und Unglücksfällen zuvorkommen deren Folgen
unberechenbar sein würden. Die Regierung und der Obergeneral sind ent-
schlossen ihre Pflicht energisch zu erfüllen; sie werden die Gesetze ausfüh-
ren; sie rechnen auf die Vaterlandsliebe und die Aufopferung aller Be-
wohner der Hauptstadt."

[Spaltenumbruch]

Das sogenannte republicanische Central=Comit e der Nationalgarde
faßte am 2 März folgenden Beschluß: Jeder Officier der Nationalgarde
schuldet den Befehlen des republicanischen Central=Comit e's unbedingten
Gehorsam. Falls jemand gegen dieses höchste Gesetz handelt, wird er ab-
gesetzt werden. Wenn Widerspruch zwischen den Befehlen des Platzes und
denen des Comit e's besteht, so werden die ersteren als null und nichtig be-
trachtet, und Maßregeln ergriffen werden um die Action des Generalstabes
zu paralysiren.

Der "Times"=Correspondent in Versailles meldet daß der Mont Va-
l erien und die Südforts am 7 März und Rouen am 12 geräumt werden
sollen. Der französische General de Valden und der Jntendant=General
Wolff sind zu Versailles, um mit dem deutschen Stabe die Bewegungen
der französischen Truppen anzuordnen, so daß bei dem Vormarsche derselben
und auf dem Rückmarsche der Deutschen von Paris kein Zusammenstoß
entstehe. Der erste Abmarsch der Mobilgarde aus Paris sollte am 6 früh
Morgens stattfinden. Diejenigen deren Heimath nicht über drei Tage-
märsche entfernt ist werden zu Fuß heimkehren. Die Linientruppen in
Paris werden durch 40,000 Mann ausgewählter Soldaten aus den ver-
schiedenen Armeecorps in den Provinzen ersetzt werden.

Wohl noch nie hat ein Abgeordneter eine gleich große Anzahl von
Stimmen auf sich vereinigt wie Thiers: er erhielt 1,720,296 Stimmen.
Gewählt wurde er in folgenden 26 Departements: Basses=Alpes, Aube,
Bouches du Rhone, Charente=Jnferieure, Cher, Dordogne, Doubs,
Drome, Finistere, Gard, Gironde, Herault, Jlle et Vilaine, Landes,
Loir=et=Cher, Loire, Loiret, Lot=et=Garonne, Nord, Orne, Pas=de=Calais,
Saone=et=Loire, Seine, Seine Jnferieure, Seine=et=Oise, Vienne.
Gambetta dürfte jetzt wohl der Versammlung den Rücken kehren, denn da er
für Straßburg angenommen hatte und dieses in der Versammlung nicht
mehr vertreten sein kann, dürfte er bald aus der Nationalversammlung
ausscheiden.

Jn Lyon ward die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedens-
präliminarien ziemlich ruhig aufgenommen. Auf der Place de la Comedie,
wo die officiellen Telegramme angeschlagen waren, hatten sich einige Grup-
pen gesammelt, und verhandelten über die Art und Weise wie man der
Lage die Stirn bieten müsse; aber die Reden waren meist kalt, und erreg-
ten nur mäßigen Beifall. Die Regierung war auf alles gefaßt, die ganze
Garnison war in den Casernen consignirt, alle Mobilen waren aus der
Stadt entfernt worden. -- Am 7 März wird endlich, nach mehrfacher
Vertagung, die Verhandlung gegen die Mörder des Commandanten Ar-
naud vor dem Kriegsgericht vor sich gehen. Der Gerichtshof wird präsidirt
durch den Genie=Obersten Leleux, für die Angeklagten werden nicht weni-
ger als 17 Vertheidiger auftreten.

* Bordeaux, 3 März. Nationalversammlung. Bei Eröffnung
der Sitzung, welcher Hr. Grevy präsidirte, erklärt ein Mitglied der Rechten
zu Protokoll daß es sich dem Votum über Abschaffung des Kaiserreichs
anschließe. Kabl e ( Adjunct von Straßburg ) widmet dem Patriotismus
des Hrn Küß, Maire von Straßburg, der so eben seinem Schmerz über
die Annexion des Elsaßes erlegen sei, einige Worte; er sei einer der würdig-
sten und patriotischesten Bürger des Elsaßes gewesen, und die Versamm-
lung werde ihre Trauer über einen solchen Verlust aussprechen. Justiz-
minister Dufaure legt einen Gesetzentwurf vor welcher die verhängte
( durch Cremieux ) Absetzung von Richterbeamten annullirt. Die Dringlich-
keit wird gegen den Widerspruch Milliere 's ausgesprochen. Finanzminister
Pouyer=Quertier wünscht die Ernennung einer Commission zur Prü-
fung der seit dem 19 September für den Krieg abgeschlossenen Kaufver-
träge. Ein Mitglied schlägt vor: die Versammlung wolle dem schweize-
rischen Volke mit Rücksicht auf die Behandlung der Kriegsgefangenen ihren
Dank aussprechen. Auf Verlangen eines Mitglieds der Rechten wird der
Vorschlag auf Belgien ausgedehnt und einstimmig angenommen. Der
Präsident verliest die Todesanzeige des Maire Küß und widmet ihm
einige Worte des Bedauerns. Ein Mitglied verlangt die Bestattung des-
selben auf Staatskosten. Es werden mehrere Urlaubsgesuche eingebracht.
Philippe, Abgeordneter von Hoch=Savoyen, erklärt sein Mandat nieder-
zulegen. Der Präsident verliest folgendes Schreiben: "Bürger Präsi-
dent! Unsere Wähler haben uns das Mandat gegeben die französische Re-
publik zu vertreten. Durch Abstimmung vom 1 März hat die National-
versammlung die Zerstückelung Frankreichs, den Ruin des Vaterlands ge-
nehmigt, und so für die Zukunft ihre Berathungen mit Nichtigkeit behaftet.
( Unruhe. ) Die Abstimmung von vier Generalen und die Enthaltung dreier
anderer widerlegen förmlich die Behauptungen des Hrn. Thiers. Wir
können deßhalb keinen Tag länger im Schooße der Versammlung bleiben.
Wir zeigen Jhnen also, Bürger Präsident, an daß uns nichts mehr übrig
bleibt als uns zurückzuziehen. gez. Rochefort, Ranc, Malon, Tridon
( Cote d'Or ) ." Stimme auf der Rechten: Glückliche Reise! Felix
Pyat verlangt Verlesung eines von ihm an den Präsidenten gerichteten
Briefs. Der Präsident fordert ihn auf selbst seinen Brief zu ver-
lesen. Pyat besteigt die Tribüne, ein Papier entfaltend, er bemerkt:
es sei dieß eine Copie welche er in Voraussicht des Zwischenfalls
behalten habe. Der Präsident bemerkt: Pyat hätte seinen Brief dem Se-
cretariat oder dem Präsidialcabinet übergeben sollen. Pyat: Wenn ich Sie
nicht überzeugen kann, so will ich nicht mehr der College eines Mitglieds
der Regierung bleiben welche eine Fälscherin ist. ( Lärm, Rufe: Zur Ord-

[Spaltenumbruch] gesammelt, und hörte nicht auf unsere Truppen mit Pfeifen, Zischen und
den gemeinsten Ausdrücken zu überhäufen. Blousenmänner, Jungen und
Mädchen stellten sich vor der halben Compagnie des 38. Regiments auf,
ein wüstes Durcheinanderschreien der zusammengelaufenen Bande entstand,
aus welchen ich die Worte: „ Vous êtes les compatriotes de Badinguet,
de Bazaine et de Trochu
“ deutlich vernehmen konnte; ein Gamin zeigte
einem Unterofficier mit einem gewissen Stolz sein Brod mit der Frage:
Prussien, as-tu faim?“ Das Lärmen der Menge nahm immer größere
Dimensionen an; einige anständigere Pariser Bürger kamen hinzu, und
baten unsere Truppen die Straße von dem Gesindel zu räumen, da sonst
leicht Excesse entstehen könnten. Ueber jeden Vorgang machte sich die
Bande lustig; ein Soldat welcher stolperte erhielt sein Bravo, indem man
rief: „ Eh bien, il est tombé!“ Nachdem unsere Truppen sich mit einer
bewunderungswürdigen Langmuth den Neckereien der Gamins gegenüber
eine Zeitlang ruhig verhalten hatten, riß den Officieren endlich die Ge-
duld, welche die Ordre gaben mit gefällten Bajonnetten die Menge aus-
einanderzutreiben. Wie mit einem Zauberschlag war die Straße gefegt;
die großmäuligen Gamins liefen eiligst davon, und versuchten nur
noch aus der Ferne einige kleine unbedeutende Demonstrationen zu ver-
anlassen. Wir konnten uns nun mit Muße den Triumphbogen an-
sehen, dessen Büsten mit einem Bretterverschlage umgeben sind, als mein
Gefährte in die Hände des Pöbels gerieth, und unter dem Ruf: „ à la
lanterne
!“ fortgeschleppt wurde. Jch rief schnell um Hülfe, und im Nu
stürmte die Mannschaft des 38. Jnfanterie=Regiments der Menge nach
und befreite den Herrn aus den Händen des Pöbelhaufens; wir
dankten dem betreffenden Unterofficier für seine rasche Hülfe, und sollten in
seiner Person den Docenten der Geschichte an der Universität Breslau,
Dr. Lindner, kennen lernen. Die Herren Officiere waren so freundlich uns
unter ihren Schutz zu nehmen, und uns zu gestatten inmitten ihrer Com-
pagnie Aufstellung zu nehmen. Nach und nach ließen sich auf den Champs
Elysées einige Officiere erblicken; als Graf Henckel v. Donnersmarck mit
seinem Groom erschien, wurde der Ruf „ Voilà le comte de Silésie “ aus
der Menge laut; ein bayerischer General wurde für den Reichskanzler ge-
halten, und alles brüllte: Voilà Bismarck!“

Nach dem Abzuge der Deutschen aus Paris wurde folgende Bekannt-
machung an den Mauern von Paris angeschlagen: „Die deutsche Armee
räumte heute Morgens um 11 Uhr die Stadtviertel in welche sie eingedrun-
gen war. Während ihres Aufenthaltes war die Haltung von Paris über
alles Lob erhaben; überall wurden die öffentlichen Orte, die Läden aus
freien Stücken geschlossen. Linien= und Nationalgarden=Abtheilungen
bildeten zwischen den deutschen Truppen und der Bevölkerung provisorische
Gränzen, denen sie Achtung verschafften. Die sich selbst überlassenen
Occupationstruppen haben begreifen können daß, wenn das Recht zuweilen
durch die Gewalt zu Grunde geht, es nicht so leicht ist die Geister zu bän-
digen, und daß die Kriegstortur nicht allein die Welt beherrscht. Wir
zollen den Bewohnern der Arrondissements welche die Anwesenheit der
Fremden ertragen haben ein verdientes Lob; sie haben ihre Mitbürger
zurückgekauft, die Stadt vor namenlosem Unglück bewahrt und Frankreich
Belfort gerettet. Die Gemeinderäthe des 8., 16. und 17. Arrondissements
haben ihre Pflicht mit ebenso viel Eifer als Selbstverläugnung erfüllt,
Paris wird niemals genug Achtung für diese ergebenen Magistratsper-
sonen haben, die es in allen Stunden der Gefahr und des Schmerzes
neben sich findet. Die Regierung der Republik dankt ihnen, sie wird im-
mer auf sie zählen, um zu machen daß Paris eine der ersten Städte der
Welt bleibt.“

Der Kaiser und der Kronprinz waren nicht in Paris. Dagegen waren
die Prinzen Karl, Albrecht und Adalbert, der Großherzog von Sachsen-
Weimar und Graf Bismarck in der Stadt.

Eine Proclamation welche der Minister des Jnnern am 2 erlassen
hat lautet: „Die bedauernswerthen Thatsachen haben sich seit einigen
Tagen ereignet und bedrohen ernstlich den Frieden der Stadt. National-
garden in Waffen, welche nicht ihren regelmäßigen Führern, sondern einem
anonymen Comit é gehorchen, welches ihnen keinen Befehl geben kann
ohne ein von den Gesetzen streng bestraftes Verbrechen zu begehen, haben
sich einer großen Anzahl von Waffen und Munition unter dem Vorwande
bemächtigt sie dem Feinde zu entziehen, dessen Einfall sie zu befürchten
vorgaben. Es scheint denn doch daß solche Handlungen nach dem Rück-
zug der preußischen Armee hätten aufhören müssen. Dem war aber nicht so.
Heute Abend ward der Posten der Gobelins gestürmt, und wurden die Patro-
nen geplündert. Die welche diese Unordnungen hervorriefen, nehmen eine
schwere Verantwortlichkeit auf sich; es ist im Augenblick wo die Stadt
Paris, von der Berührung der Fremden befreit, ihre Gewohnheiten der
Ruhe und Arbeit wieder aufnehmen will daß sie Unruhe und den Bürger-
krieg hervorrufen. Die Regierung erläßt einen Aufruf an die guten
Bürger, um diese schuldvollen Kundgebungen in ihrem Keime zu ersticken.
Mögen alle die welchen die Ehre und der Friede der Stadt am Herzen
liegt, möge die Nationalgarde, diese persiden Aufhetzereien zurückweisend, sich
um ihre Chefs schaaren, und Unglücksfällen zuvorkommen deren Folgen
unberechenbar sein würden. Die Regierung und der Obergeneral sind ent-
schlossen ihre Pflicht energisch zu erfüllen; sie werden die Gesetze ausfüh-
ren; sie rechnen auf die Vaterlandsliebe und die Aufopferung aller Be-
wohner der Hauptstadt.“

[Spaltenumbruch]

Das sogenannte republicanische Central=Comit é der Nationalgarde
faßte am 2 März folgenden Beschluß: Jeder Officier der Nationalgarde
schuldet den Befehlen des republicanischen Central=Comit é's unbedingten
Gehorsam. Falls jemand gegen dieses höchste Gesetz handelt, wird er ab-
gesetzt werden. Wenn Widerspruch zwischen den Befehlen des Platzes und
denen des Comit é's besteht, so werden die ersteren als null und nichtig be-
trachtet, und Maßregeln ergriffen werden um die Action des Generalstabes
zu paralysiren.

Der „Times“=Correspondent in Versailles meldet daß der Mont Va-
l érien und die Südforts am 7 März und Rouen am 12 geräumt werden
sollen. Der französische General de Valden und der Jntendant=General
Wolff sind zu Versailles, um mit dem deutschen Stabe die Bewegungen
der französischen Truppen anzuordnen, so daß bei dem Vormarsche derselben
und auf dem Rückmarsche der Deutschen von Paris kein Zusammenstoß
entstehe. Der erste Abmarsch der Mobilgarde aus Paris sollte am 6 früh
Morgens stattfinden. Diejenigen deren Heimath nicht über drei Tage-
märsche entfernt ist werden zu Fuß heimkehren. Die Linientruppen in
Paris werden durch 40,000 Mann ausgewählter Soldaten aus den ver-
schiedenen Armeecorps in den Provinzen ersetzt werden.

Wohl noch nie hat ein Abgeordneter eine gleich große Anzahl von
Stimmen auf sich vereinigt wie Thiers: er erhielt 1,720,296 Stimmen.
Gewählt wurde er in folgenden 26 Departements: Basses=Alpes, Aube,
Bouches du Rhône, Charente=Jnférieure, Cher, Dordogne, Doubs,
Drôme, Finistère, Gard, Gironde, Hérault, Jlle et Vilaine, Landes,
Loir=et=Cher, Loire, Loiret, Lot=et=Garonne, Nord, Orne, Pas=de=Calais,
Saône=et=Loire, Seine, Seine Jnférieure, Seine=et=Oise, Vienne.
Gambetta dürfte jetzt wohl der Versammlung den Rücken kehren, denn da er
für Straßburg angenommen hatte und dieses in der Versammlung nicht
mehr vertreten sein kann, dürfte er bald aus der Nationalversammlung
ausscheiden.

Jn Lyon ward die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedens-
präliminarien ziemlich ruhig aufgenommen. Auf der Place de la Comédie,
wo die officiellen Telegramme angeschlagen waren, hatten sich einige Grup-
pen gesammelt, und verhandelten über die Art und Weise wie man der
Lage die Stirn bieten müsse; aber die Reden waren meist kalt, und erreg-
ten nur mäßigen Beifall. Die Regierung war auf alles gefaßt, die ganze
Garnison war in den Casernen consignirt, alle Mobilen waren aus der
Stadt entfernt worden. -- Am 7 März wird endlich, nach mehrfacher
Vertagung, die Verhandlung gegen die Mörder des Commandanten Ar-
naud vor dem Kriegsgericht vor sich gehen. Der Gerichtshof wird präsidirt
durch den Genie=Obersten Leleux, für die Angeklagten werden nicht weni-
ger als 17 Vertheidiger auftreten.

* Bordeaux, 3 März. Nationalversammlung. Bei Eröffnung
der Sitzung, welcher Hr. Grévy präsidirte, erklärt ein Mitglied der Rechten
zu Protokoll daß es sich dem Votum über Abschaffung des Kaiserreichs
anschließe. Kabl é ( Adjunct von Straßburg ) widmet dem Patriotismus
des Hrn Küß, Maire von Straßburg, der so eben seinem Schmerz über
die Annexion des Elsaßes erlegen sei, einige Worte; er sei einer der würdig-
sten und patriotischesten Bürger des Elsaßes gewesen, und die Versamm-
lung werde ihre Trauer über einen solchen Verlust aussprechen. Justiz-
minister Dufaure legt einen Gesetzentwurf vor welcher die verhängte
( durch Crémieux ) Absetzung von Richterbeamten annullirt. Die Dringlich-
keit wird gegen den Widerspruch Millière 's ausgesprochen. Finanzminister
Pouyer=Quertier wünscht die Ernennung einer Commission zur Prü-
fung der seit dem 19 September für den Krieg abgeschlossenen Kaufver-
träge. Ein Mitglied schlägt vor: die Versammlung wolle dem schweize-
rischen Volke mit Rücksicht auf die Behandlung der Kriegsgefangenen ihren
Dank aussprechen. Auf Verlangen eines Mitglieds der Rechten wird der
Vorschlag auf Belgien ausgedehnt und einstimmig angenommen. Der
Präsident verliest die Todesanzeige des Maire Küß und widmet ihm
einige Worte des Bedauerns. Ein Mitglied verlangt die Bestattung des-
selben auf Staatskosten. Es werden mehrere Urlaubsgesuche eingebracht.
Philippe, Abgeordneter von Hoch=Savoyen, erklärt sein Mandat nieder-
zulegen. Der Präsident verliest folgendes Schreiben: „Bürger Präsi-
dent! Unsere Wähler haben uns das Mandat gegeben die französische Re-
publik zu vertreten. Durch Abstimmung vom 1 März hat die National-
versammlung die Zerstückelung Frankreichs, den Ruin des Vaterlands ge-
nehmigt, und so für die Zukunft ihre Berathungen mit Nichtigkeit behaftet.
( Unruhe. ) Die Abstimmung von vier Generalen und die Enthaltung dreier
anderer widerlegen förmlich die Behauptungen des Hrn. Thiers. Wir
können deßhalb keinen Tag länger im Schooße der Versammlung bleiben.
Wir zeigen Jhnen also, Bürger Präsident, an daß uns nichts mehr übrig
bleibt als uns zurückzuziehen. gez. Rochefort, Ranc, Malon, Tridon
( Côte d'Or ) .“ Stimme auf der Rechten: Glückliche Reise! Felix
Pyat verlangt Verlesung eines von ihm an den Präsidenten gerichteten
Briefs. Der Präsident fordert ihn auf selbst seinen Brief zu ver-
lesen. Pyat besteigt die Tribüne, ein Papier entfaltend, er bemerkt:
es sei dieß eine Copie welche er in Voraussicht des Zwischenfalls
behalten habe. Der Präsident bemerkt: Pyat hätte seinen Brief dem Se-
cretariat oder dem Präsidialcabinet übergeben sollen. Pyat: Wenn ich Sie
nicht überzeugen kann, so will ich nicht mehr der College eines Mitglieds
der Regierung bleiben welche eine Fälscherin ist. ( Lärm, Rufe: Zur Ord-

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[1142/0006] gesammelt, und hörte nicht auf unsere Truppen mit Pfeifen, Zischen und den gemeinsten Ausdrücken zu überhäufen. Blousenmänner, Jungen und Mädchen stellten sich vor der halben Compagnie des 38. Regiments auf, ein wüstes Durcheinanderschreien der zusammengelaufenen Bande entstand, aus welchen ich die Worte: „ Vous êtes les compatriotes de Badinguet, de Bazaine et de Trochu “ deutlich vernehmen konnte; ein Gamin zeigte einem Unterofficier mit einem gewissen Stolz sein Brod mit der Frage: „ Prussien, as-tu faim?“ Das Lärmen der Menge nahm immer größere Dimensionen an; einige anständigere Pariser Bürger kamen hinzu, und baten unsere Truppen die Straße von dem Gesindel zu räumen, da sonst leicht Excesse entstehen könnten. Ueber jeden Vorgang machte sich die Bande lustig; ein Soldat welcher stolperte erhielt sein Bravo, indem man rief: „ Eh bien, il est tombé!“ Nachdem unsere Truppen sich mit einer bewunderungswürdigen Langmuth den Neckereien der Gamins gegenüber eine Zeitlang ruhig verhalten hatten, riß den Officieren endlich die Ge- duld, welche die Ordre gaben mit gefällten Bajonnetten die Menge aus- einanderzutreiben. Wie mit einem Zauberschlag war die Straße gefegt; die großmäuligen Gamins liefen eiligst davon, und versuchten nur noch aus der Ferne einige kleine unbedeutende Demonstrationen zu ver- anlassen. Wir konnten uns nun mit Muße den Triumphbogen an- sehen, dessen Büsten mit einem Bretterverschlage umgeben sind, als mein Gefährte in die Hände des Pöbels gerieth, und unter dem Ruf: „ à la lanterne!“ fortgeschleppt wurde. Jch rief schnell um Hülfe, und im Nu stürmte die Mannschaft des 38. Jnfanterie=Regiments der Menge nach und befreite den Herrn aus den Händen des Pöbelhaufens; wir dankten dem betreffenden Unterofficier für seine rasche Hülfe, und sollten in seiner Person den Docenten der Geschichte an der Universität Breslau, Dr. Lindner, kennen lernen. Die Herren Officiere waren so freundlich uns unter ihren Schutz zu nehmen, und uns zu gestatten inmitten ihrer Com- pagnie Aufstellung zu nehmen. Nach und nach ließen sich auf den Champs Elysées einige Officiere erblicken; als Graf Henckel v. Donnersmarck mit seinem Groom erschien, wurde der Ruf „ Voilà le comte de Silésie “ aus der Menge laut; ein bayerischer General wurde für den Reichskanzler ge- halten, und alles brüllte: Voilà Bismarck!“ Nach dem Abzuge der Deutschen aus Paris wurde folgende Bekannt- machung an den Mauern von Paris angeschlagen: „Die deutsche Armee räumte heute Morgens um 11 Uhr die Stadtviertel in welche sie eingedrun- gen war. Während ihres Aufenthaltes war die Haltung von Paris über alles Lob erhaben; überall wurden die öffentlichen Orte, die Läden aus freien Stücken geschlossen. Linien= und Nationalgarden=Abtheilungen bildeten zwischen den deutschen Truppen und der Bevölkerung provisorische Gränzen, denen sie Achtung verschafften. Die sich selbst überlassenen Occupationstruppen haben begreifen können daß, wenn das Recht zuweilen durch die Gewalt zu Grunde geht, es nicht so leicht ist die Geister zu bän- digen, und daß die Kriegstortur nicht allein die Welt beherrscht. Wir zollen den Bewohnern der Arrondissements welche die Anwesenheit der Fremden ertragen haben ein verdientes Lob; sie haben ihre Mitbürger zurückgekauft, die Stadt vor namenlosem Unglück bewahrt und Frankreich Belfort gerettet. Die Gemeinderäthe des 8., 16. und 17. Arrondissements haben ihre Pflicht mit ebenso viel Eifer als Selbstverläugnung erfüllt, Paris wird niemals genug Achtung für diese ergebenen Magistratsper- sonen haben, die es in allen Stunden der Gefahr und des Schmerzes neben sich findet. Die Regierung der Republik dankt ihnen, sie wird im- mer auf sie zählen, um zu machen daß Paris eine der ersten Städte der Welt bleibt.“ Der Kaiser und der Kronprinz waren nicht in Paris. Dagegen waren die Prinzen Karl, Albrecht und Adalbert, der Großherzog von Sachsen- Weimar und Graf Bismarck in der Stadt. Eine Proclamation welche der Minister des Jnnern am 2 erlassen hat lautet: „Die bedauernswerthen Thatsachen haben sich seit einigen Tagen ereignet und bedrohen ernstlich den Frieden der Stadt. National- garden in Waffen, welche nicht ihren regelmäßigen Führern, sondern einem anonymen Comit é gehorchen, welches ihnen keinen Befehl geben kann ohne ein von den Gesetzen streng bestraftes Verbrechen zu begehen, haben sich einer großen Anzahl von Waffen und Munition unter dem Vorwande bemächtigt sie dem Feinde zu entziehen, dessen Einfall sie zu befürchten vorgaben. Es scheint denn doch daß solche Handlungen nach dem Rück- zug der preußischen Armee hätten aufhören müssen. Dem war aber nicht so. Heute Abend ward der Posten der Gobelins gestürmt, und wurden die Patro- nen geplündert. Die welche diese Unordnungen hervorriefen, nehmen eine schwere Verantwortlichkeit auf sich; es ist im Augenblick wo die Stadt Paris, von der Berührung der Fremden befreit, ihre Gewohnheiten der Ruhe und Arbeit wieder aufnehmen will daß sie Unruhe und den Bürger- krieg hervorrufen. Die Regierung erläßt einen Aufruf an die guten Bürger, um diese schuldvollen Kundgebungen in ihrem Keime zu ersticken. Mögen alle die welchen die Ehre und der Friede der Stadt am Herzen liegt, möge die Nationalgarde, diese persiden Aufhetzereien zurückweisend, sich um ihre Chefs schaaren, und Unglücksfällen zuvorkommen deren Folgen unberechenbar sein würden. Die Regierung und der Obergeneral sind ent- schlossen ihre Pflicht energisch zu erfüllen; sie werden die Gesetze ausfüh- ren; sie rechnen auf die Vaterlandsliebe und die Aufopferung aller Be- wohner der Hauptstadt.“ Das sogenannte republicanische Central=Comit é der Nationalgarde faßte am 2 März folgenden Beschluß: Jeder Officier der Nationalgarde schuldet den Befehlen des republicanischen Central=Comit é's unbedingten Gehorsam. Falls jemand gegen dieses höchste Gesetz handelt, wird er ab- gesetzt werden. Wenn Widerspruch zwischen den Befehlen des Platzes und denen des Comit é's besteht, so werden die ersteren als null und nichtig be- trachtet, und Maßregeln ergriffen werden um die Action des Generalstabes zu paralysiren. Der „Times“=Correspondent in Versailles meldet daß der Mont Va- l érien und die Südforts am 7 März und Rouen am 12 geräumt werden sollen. Der französische General de Valden und der Jntendant=General Wolff sind zu Versailles, um mit dem deutschen Stabe die Bewegungen der französischen Truppen anzuordnen, so daß bei dem Vormarsche derselben und auf dem Rückmarsche der Deutschen von Paris kein Zusammenstoß entstehe. Der erste Abmarsch der Mobilgarde aus Paris sollte am 6 früh Morgens stattfinden. Diejenigen deren Heimath nicht über drei Tage- märsche entfernt ist werden zu Fuß heimkehren. Die Linientruppen in Paris werden durch 40,000 Mann ausgewählter Soldaten aus den ver- schiedenen Armeecorps in den Provinzen ersetzt werden. Wohl noch nie hat ein Abgeordneter eine gleich große Anzahl von Stimmen auf sich vereinigt wie Thiers: er erhielt 1,720,296 Stimmen. Gewählt wurde er in folgenden 26 Departements: Basses=Alpes, Aube, Bouches du Rhône, Charente=Jnférieure, Cher, Dordogne, Doubs, Drôme, Finistère, Gard, Gironde, Hérault, Jlle et Vilaine, Landes, Loir=et=Cher, Loire, Loiret, Lot=et=Garonne, Nord, Orne, Pas=de=Calais, Saône=et=Loire, Seine, Seine Jnférieure, Seine=et=Oise, Vienne. Gambetta dürfte jetzt wohl der Versammlung den Rücken kehren, denn da er für Straßburg angenommen hatte und dieses in der Versammlung nicht mehr vertreten sein kann, dürfte er bald aus der Nationalversammlung ausscheiden. Jn Lyon ward die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedens- präliminarien ziemlich ruhig aufgenommen. Auf der Place de la Comédie, wo die officiellen Telegramme angeschlagen waren, hatten sich einige Grup- pen gesammelt, und verhandelten über die Art und Weise wie man der Lage die Stirn bieten müsse; aber die Reden waren meist kalt, und erreg- ten nur mäßigen Beifall. Die Regierung war auf alles gefaßt, die ganze Garnison war in den Casernen consignirt, alle Mobilen waren aus der Stadt entfernt worden. -- Am 7 März wird endlich, nach mehrfacher Vertagung, die Verhandlung gegen die Mörder des Commandanten Ar- naud vor dem Kriegsgericht vor sich gehen. Der Gerichtshof wird präsidirt durch den Genie=Obersten Leleux, für die Angeklagten werden nicht weni- ger als 17 Vertheidiger auftreten. * Bordeaux, 3 März. Nationalversammlung. Bei Eröffnung der Sitzung, welcher Hr. Grévy präsidirte, erklärt ein Mitglied der Rechten zu Protokoll daß es sich dem Votum über Abschaffung des Kaiserreichs anschließe. Kabl é ( Adjunct von Straßburg ) widmet dem Patriotismus des Hrn Küß, Maire von Straßburg, der so eben seinem Schmerz über die Annexion des Elsaßes erlegen sei, einige Worte; er sei einer der würdig- sten und patriotischesten Bürger des Elsaßes gewesen, und die Versamm- lung werde ihre Trauer über einen solchen Verlust aussprechen. Justiz- minister Dufaure legt einen Gesetzentwurf vor welcher die verhängte ( durch Crémieux ) Absetzung von Richterbeamten annullirt. Die Dringlich- keit wird gegen den Widerspruch Millière 's ausgesprochen. Finanzminister Pouyer=Quertier wünscht die Ernennung einer Commission zur Prü- fung der seit dem 19 September für den Krieg abgeschlossenen Kaufver- träge. Ein Mitglied schlägt vor: die Versammlung wolle dem schweize- rischen Volke mit Rücksicht auf die Behandlung der Kriegsgefangenen ihren Dank aussprechen. Auf Verlangen eines Mitglieds der Rechten wird der Vorschlag auf Belgien ausgedehnt und einstimmig angenommen. Der Präsident verliest die Todesanzeige des Maire Küß und widmet ihm einige Worte des Bedauerns. Ein Mitglied verlangt die Bestattung des- selben auf Staatskosten. Es werden mehrere Urlaubsgesuche eingebracht. Philippe, Abgeordneter von Hoch=Savoyen, erklärt sein Mandat nieder- zulegen. Der Präsident verliest folgendes Schreiben: „Bürger Präsi- dent! Unsere Wähler haben uns das Mandat gegeben die französische Re- publik zu vertreten. Durch Abstimmung vom 1 März hat die National- versammlung die Zerstückelung Frankreichs, den Ruin des Vaterlands ge- nehmigt, und so für die Zukunft ihre Berathungen mit Nichtigkeit behaftet. ( Unruhe. ) Die Abstimmung von vier Generalen und die Enthaltung dreier anderer widerlegen förmlich die Behauptungen des Hrn. Thiers. Wir können deßhalb keinen Tag länger im Schooße der Versammlung bleiben. Wir zeigen Jhnen also, Bürger Präsident, an daß uns nichts mehr übrig bleibt als uns zurückzuziehen. gez. Rochefort, Ranc, Malon, Tridon ( Côte d'Or ) .“ Stimme auf der Rechten: Glückliche Reise! Felix Pyat verlangt Verlesung eines von ihm an den Präsidenten gerichteten Briefs. Der Präsident fordert ihn auf selbst seinen Brief zu ver- lesen. Pyat besteigt die Tribüne, ein Papier entfaltend, er bemerkt: es sei dieß eine Copie welche er in Voraussicht des Zwischenfalls behalten habe. Der Präsident bemerkt: Pyat hätte seinen Brief dem Se- cretariat oder dem Präsidialcabinet übergeben sollen. Pyat: Wenn ich Sie nicht überzeugen kann, so will ich nicht mehr der College eines Mitglieds der Regierung bleiben welche eine Fälscherin ist. ( Lärm, Rufe: Zur Ord-

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871, S. 1142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871/6>, abgerufen am 26.04.2024.