Allgemeine Zeitung, Nr. 77, 20. März 1900.München, Dienstag Allgemeine Zeitung 20. März 1900. Nr. 77. [Spaltenumbruch]
Der Krieg in Südafrika. * London, 19. März. Tel. Die "Times" melden aus * London, 19. März. Tel. Aus Pretoria vom * London, 19. März. Tel. Eisenbahn und Telegraph * London, 19. März. Tel. Der Postmeister von Vos- * London, 19. März. Tel. Die "Times" melden aus * London, 19. März. Tel. Aus dem Burenlager * London, 19. März. Tel. Ein Telegramm von * London, 19. März. Tel. Die "Times" melden in d. London, 19. März. Tel. Nach Meldungen aus * London, 19. März. Tel. Eingeborene aus * Kapstadt, 19. März. Tel. Eine berittene Truppen- * Kapstadt, 19. März. Tel. Die Ueberführung * Kapstadt, 19. März. Tel. Aus Barkly-West * Kimberley, 19. März. Tel. (Meldung des Reuter- * Pretoria, 19. März. Tel. Der Chef des Aus- * Bloemfontein, 19. März. Tel. 800 Freistaaat- * Toronto, 19. März. Tel. (Meldung des Reuter- # Brüssel, 19. März. Tel. Die Meldung von der Letzte Nachrichten. * Berlin, 19. März. Tel. Der "Reichs-Anzeiger" * Kiel, 19. März. Tel. Der neue Panzerkreuzer * Wien, 19. März. Tel. Wie die "Neue Freie Presse" * Troppau, 19. März. Tel. Eine Volksversammlung in * Teplitz, 19. März. Tel. Im Aussig-Komotauer * Budapest, 19. März. Tel. Abgeordnetenhaus. * London, 19. März. Tel. Das Oberhaus nahm # London, 19. März. Tel. Die amerikanischen * London, 19. März. Tel. Unterhaus. Hicks- * Sofia, 19. März. Tel. Die bulgarische Regie- * Paris, 19. März. Tel. Der Oberste Kriegs- * St. Petersburg, 18. März. Tel. In den oberen * Konstantinopel, 17. März. Tel. (Meldung des * Kalkutta, 19. März. Tel. Der Oberbefehlshaber in Handel und Volkswirthschaft. * Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelek und Dachziegelwerke A. Zinstag, Akt.-Ges. Dem * Zuckerfabrik Offstein. In der vor kurzem statt- * Rheinmühlenwerke in Mannheim. Man schreibt * Nationalbank für Deutschland. In der am * Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt, Greiz. Die am 17. März d. J. in Greiz abgehaltene ordentliche * Accumulatoren- und Elektrizitätwerke, Aktien- gesellschaft. Der Rechenschaftsbericht pro 1899 hebt her- München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 20. März 1900. Nr. 77. [Spaltenumbruch]
Der Krieg in Südafrika. * London, 19. März. Tel. Die „Times“ melden aus * London, 19. März. Tel. Aus Pretoria vom * London, 19. März. Tel. Eiſenbahn und Telegraph * London, 19. März. Tel. Der Poſtmeiſter von Vos- * London, 19. März. Tel. Die „Times“ melden aus * London, 19. März. Tel. Aus dem Burenlager * London, 19. März. Tel. Ein Telegramm von * London, 19. März. Tel. Die „Times“ melden in d. London, 19. März. Tel. Nach Meldungen aus * London, 19. März. Tel. Eingeborene aus * Kapſtadt, 19. März. Tel. Eine berittene Truppen- * Kapſtadt, 19. März. Tel. Die Ueberführung * Kapſtadt, 19. März. Tel. Aus Barkly-Weſt * Kimberley, 19. März. Tel. (Meldung des Reuter- * Pretoria, 19. März. Tel. Der Chef des Aus- * Bloemfontein, 19. März. Tel. 800 Freiſtaaat- * Toronto, 19. März. Tel. (Meldung des Reuter- □ Brüſſel, 19. März. Tel. Die Meldung von der Letzte Nachrichten. * Berlin, 19. März. Tel. Der „Reichs-Anzeiger“ * Kiel, 19. März. Tel. Der neue Panzerkreuzer * Wien, 19. März. Tel. Wie die „Neue Freie Preſſe“ * Troppau, 19. März. Tel. Eine Volksverſammlung in * Teplitz, 19. März. Tel. Im Auſſig-Komotauer * Budapeſt, 19. März. Tel. Abgeordnetenhaus. * London, 19. März. Tel. Das Oberhaus nahm # London, 19. März. Tel. Die amerikaniſchen * London, 19. März. Tel. Unterhaus. Hicks- * Sofia, 19. März. Tel. Die bulgariſche Regie- * Paris, 19. März. Tel. Der Oberſte Kriegs- * St. Petersburg, 18. März. Tel. In den oberen * Konſtantinopel, 17. März. Tel. (Meldung des * Kalkutta, 19. März. Tel. Der Oberbefehlshaber in Handel und Volkswirthſchaft. * Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelek und Dachziegelwerke A. Zinstag, Akt.-Geſ. Dem * Zuckerfabrik Offſtein. In der vor kurzem ſtatt- * Rheinmühlenwerke in Mannheim. Man ſchreibt * Nationalbank für Deutſchland. In der am * Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt, Greiz. Die am 17. März d. J. in Greiz abgehaltene ordentliche * Accumulatoren- und Elektrizitätwerke, Aktien- geſellſchaft. Der Rechenſchaftsbericht pro 1899 hebt her- <TEI> <text> <body> <div type="jSupplement" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jFeuilleton" n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0006" n="6"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">München, Dienſtag Allgemeine Zeitung</hi> 20. März 1900. Nr. 77.</fw><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Krieg in Südafrika.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die „Times“ melden aus<lb/> Lourenço Marques vom 16. d. M.: Staatsſekretär <hi rendition="#g">Reitz</hi><lb/> erklärte einem Berichterſtatter, die <hi rendition="#g">Regierung Transvaals</hi><lb/> betrachte die Antwort der Vereinigten Staaten als ſehr be-<lb/> friedigend. Reitz ſprach dabei die Meinung aus, <hi rendition="#g">die Re-<lb/> gierung in Waſhington würde ihren Einfluß zu-<lb/> gunſten einer annehmbaren Regelung für die<lb/> Republiken gebrauchen</hi>. Indem er den Ernſt der Lage<lb/> zugab, iſt Reitz überzeugt, daß beide Republiken ihre <hi rendition="#g">Un-<lb/> abhängigkeit bis zum Tode vertheidigen werden</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Pretoria</hi> vom<lb/> 16. d. M. wird gemeldet: Amtlich wird in Abrede geſtellt,<lb/> daß die Belagerung von <hi rendition="#g">Mafeking</hi> aufgegeben oder Mafeking<lb/> entſetzt ſei. Ferner wird aus Pretoria berichtet: Der am<lb/> 15. d. M. vom <hi rendition="#g">Modderfluſſe</hi> eingetroffene amerikaniſche<lb/> Militärattach<hi rendition="#aq">é</hi> beim Burenheere, Kapitän Reichmann, erklärt<lb/> die Nachricht, der holländiſche Attach<hi rendition="#aq">é</hi> <hi rendition="#g">Thomſen</hi> ſei ver-<lb/> wundet, für unbegründet. Dagegen habe der franzöſiſche<lb/> Attach<hi rendition="#aq">é</hi> <hi rendition="#g">Demange</hi> eine leichte Verwundung erlitten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Eiſenbahn und Telegraph<lb/> der Bahnſtrecke <hi rendition="#g">Buluwayo-Mafeking</hi> ſind bis Pitſani,<lb/> 25 Meilen nördlich von Mafeking wieder offen. Die <hi rendition="#g">Buren</hi><lb/> haben ihr Lager bei <hi rendition="#g">Sequane</hi> geräumt und ziehen ſich nach<lb/><hi rendition="#g">Ruſtenburg</hi> zurück. <hi rendition="#g">Der Entſatz von Mafeking<lb/> dürfte unmittelbar bevorſtehen</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der Poſtmeiſter von <hi rendition="#g">Vos-<lb/> burg</hi> iſt hier eingetroffen und berichtet, ſein Bureau ſei von<lb/><hi rendition="#g">Buren</hi> und <hi rendition="#g">Aufſtändiſchen</hi> beſetzt worden; der Draht<lb/> zwiſchen hier und Vosburg iſt zerſchnitten. Täglich treffen<lb/> aus <hi rendition="#g">Kenhardt</hi> und <hi rendition="#g">Vryburg</hi>, ſowie anderen unzufriedenen<lb/> Bezirken Flüchtlinge hier ein. Es geht das Gerücht, in kurzem<lb/> würden Buren in Victoria-Weſt eintreffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die „Times“ melden aus<lb/><hi rendition="#g">Ladyſmith</hi> vom 18. d. M.: Die ſtärkſte <hi rendition="#g">Stellung</hi> der<lb/><hi rendition="#g">Buren</hi> auf dem <hi rendition="#g">Biggarsberge</hi> iſt jene, welche auf dem<lb/> Wege nach <hi rendition="#g">Newcaſtle</hi> gelegen iſt. Der Feind fuhr daſelbſt<lb/> mehrere <hi rendition="#g">Kanonen</hi> auf. Seine Stellung auf dem Wege nach<lb/> Dundee iſt weniger ſtark.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Aus dem <hi rendition="#g">Burenlager</hi><lb/> bei <hi rendition="#g">Glencoe</hi> wird vom 15. d. M. gemeldet: Die neuen <hi rendition="#g">Ver-<lb/> ſchanzungen</hi> längs der Biggarsberge ſind jetzt vollendet.<lb/> Man glaubt, durch dieſe Verſchanzungen die Stellung der<lb/> Buren uneinnehmbar gemacht zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Ein Telegramm von<lb/><hi rendition="#g">Feldmarſchall Roberts</hi> aus <hi rendition="#g">Bloemfontein</hi> vom<lb/> 18. d. M. meldet: Die Garde-Brigade iſt geſtern aus <hi rendition="#g">Nor-<lb/> walspont</hi> hier eingetroffen. <hi rendition="#g">Eine größere Anzahl<lb/> von Burghers legten die Waffen nieder</hi>. In einigen<lb/> Bezirken melden ſich Ueberläufer. In <hi rendition="#g">Belmont</hi> fiel eine<lb/> Mitrailleuſe und ein neunpfündiges Geſchütz in unſre Hände.<lb/> Einen weiteren Neunpfünder erbeutete der in <hi rendition="#g">Colesberg</hi><lb/> befehligende Offizier. Die Kavalleriebrigade iſt nach <hi rendition="#g">Tha-<lb/> banchu</hi>, vier deutſche Meilen öſtlich Bloemfonteins, ab-<lb/> gegangen, um die Einwohner zu beruhigen und die von mir<lb/> erlaſſene <hi rendition="#g">Proklamation zu vertheilen</hi>. Dieſe Prokla-<lb/> mation wird ſehr begehrt. Morgen wird der <hi rendition="#g">regelmäßige<lb/> Verkehr der Bahnzüge von Bloemfontein nach dem<lb/> Kap</hi> wieder aufgenommen. Die Truppen Lord <hi rendition="#g">Methuens</hi><lb/> trafen am 16. d. M. gerade zur rechten Zeit in <hi rendition="#g">Warrenton</hi><lb/> ein, um die völlige Zerſtörung der dortigen Drehbrücke zu<lb/> verhindern und ſich der Uebergangsſtelle über den Vaal-Fluß<lb/> zu bemächtigen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die „Times“ melden in<lb/> ihrer zweiten Ausgabe aus <hi rendition="#g">Aliwal North</hi> vom 19. d. M.:<lb/> Kommandant <hi rendition="#g">Olivier</hi> hat ſich in der Richtung nach<lb/><hi rendition="#g">Kroonſtad</hi> zurückgezogen, nachdem er zuvor in <hi rendition="#g">Rouxville</hi><lb/> alle verfügbaren Lebensmittel requirirt und die Einwohner-<lb/> ſchaft in Noth zurückgelaſſen hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Nach Meldungen aus<lb/><hi rendition="#g">Pretoria</hi> hat ſich dort ein <hi rendition="#g">Amazonenkorps</hi> von 2000<lb/> weiblichen Schützen gebildet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Eingeborene aus<lb/> Transvaal</hi> berichten, Kommandant <hi rendition="#g">Schwarz</hi> mit 150<lb/> Mann und einer Kanone beabſichtige, die Bahn nach <hi rendition="#g">As-<lb/> vogelkop</hi> nördlich von Lobatſi zu zerſtören. Schwarz<lb/> könne die Eingeborenen nicht überreden, ihm bei der Zer-<lb/> ſtörung der Bahn zu helfen. Ferner wird gemeldet, Eloff,<lb/> Krügers Neffe, ſei mit einer Abtheilung von <hi rendition="#g">Zeeruſt</hi> auf-<lb/> gebrochen, um nach Mafeking zu marſchiren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kapſtadt,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Eine berittene Truppen-<lb/> abtheilung, von <hi rendition="#g">Kimberley</hi> kommend, iſt in der Nähe von<lb/> Warrenton eingetoffen, um Mafeking zu entſetzen Doch iſt<lb/> nichts bekannt, wann die Abtheilung dort eingetroffen iſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kapſtadt,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Ueberführung</hi><lb/> der <hi rendition="#g">gefangenen Truppen Cronje’s</hi> nach <hi rendition="#g">St. Helena</hi><lb/> wurde <hi rendition="#g">aufgeſchoben</hi>, weil 70 Mann derſelben erkrankt ſind.<lb/> Unter den gefangenen Mannſchaften ſind viele Fälle von<lb/> Infektionskrankheiten vorgekommen, doch hoffen die Behörden,<lb/> daß dieſe Fälle vereinzelt bleiben werden. Nach einer Blätter-<lb/> meldung ſollen die Transvaal-Mannſchaften nach St. Helena<lb/> gebracht werden, während die Freiſtaatler vorläufig in Simons-<lb/> town bleiben ſollen. Unter den Transvaalern einerſeits und<lb/> den Freiſtaatlern andrerſeits herrſche eine ſo heftige Zwietracht,<lb/> daß beſondere Vorkehrungen zur Verhütung von Ruheſtörungen<lb/> getroffen werden müßten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kapſtadt,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Barkly-Weſt</hi><lb/> wird telegraphirt: Nach einer Meldung aus guter Quelle<lb/><hi rendition="#g">räumten</hi> die <hi rendition="#g">Transvaal-Beamten Taungs</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Vryburg</hi>. Die Aufſtändiſchen ſeien nicht gewillt, nach<lb/> Transvaal zu gehen; <hi rendition="#g">ſie bereiten vielmehr einen<lb/> „Trekk“ nach dem Damara-Lande</hi> vor. Der <hi rendition="#g">Sohn<lb/> Witboi’s</hi> treffe ſchon Vorbereitungen, einem ſolchen Trekk<lb/><hi rendition="#g">Widerſtand</hi> zu leiſten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kimberley,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>(Meldung des Reuter-<lb/> ſchen Bureaus.) Oberſt <hi rendition="#g">Peakman</hi>, der mit berittenen<lb/> Truppen von <hi rendition="#g">Kimberley</hi> eine Rekognoszirung machte, ſtieß<lb/> in der Nähe von <hi rendition="#g">Fourteenſtreams</hi> auf 500 Buren mit<lb/> zwei Geſchützen. Die Buren wurden angegriffen und erwiderten<lb/> das engliſche Feuer mit Gewehr- und Geſchützfeuer. Peakman<lb/> kehrte hierauf zurück. Auf engliſcher Seite wurden zwei<lb/> Mann verwundet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Pretoria,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der Chef des <hi rendition="#g">Aus-<lb/> kunftsdienſtes</hi> der <hi rendition="#g">Buren</hi> theilt mit, daß die <hi rendition="#g">Verluſte</hi><lb/> der verbündeten Freiſtaaten vor dem Entſatze von Kimberley<lb/> und Ladyſmith an Gefallenen 677, an Verwundeten 2129<lb/> betrugen. Infolge von Unfällen wurden ferner getödtet 24,<lb/> verwundet 171; 99 ſtarben an Krankheiten; 1251 Kranke<lb/> wurden geheilt oder befinden ſich noch in Behandlung.<lb/><hi rendition="#g">Geſammtverluſte ſomit</hi> 4351 <hi rendition="#g">Mann</hi>. (Die Geſammt-<lb/> verluſte der Engländer belaufen ſich auf über 20,000 Mann.<lb/> D. Red.)</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Bloemfontein,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>800 <hi rendition="#g">Freiſtaaat-<lb/> Buren ergaben</hi> ſich dem Geral Pole-Carew.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Toronto,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>(Meldung des Reuter-<lb/> ſchen Bureaus.) Das Mitglied der canadiſchen Expedition<lb/> des Rothen Kreuzes <hi rendition="#g">Ryeroon</hi> telegraphirt aus <hi rendition="#g">Kimber-<lb/> ley</hi> vom 16. d. M., daß dort 1000 Kranke und Ver-<lb/> wundete lägen und man nur 90 Betten habe. Die feſt-<lb/> geſtellte Geſammtzahl der in den verſchiedenen Hoſpitälern<lb/> Südafrika’s in Pflege befindlichen verwundeten und<lb/> kranken Soldaten aller Grade betrage 17,000.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>□ <hi rendition="#b">Brüſſel,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die Meldung von der<lb/> angeblich geplanten Zerſtörung der <hi rendition="#g">Johannesburger<lb/> Goldminen</hi> findet in hieſigen maßgebenden Kreiſen der<lb/> Transvaal-Vertretung <hi rendition="#g">keinen Glauben</hi>. Präſident<lb/><hi rendition="#g">Krüger</hi> ſprach niemals eine derartige Drohung aus.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der „Reichs-Anzeiger“<lb/> bringt einen ausführlichen Bericht über den heutigen <hi rendition="#g">Feſt-<lb/> akt</hi> im Weißen Saale des königlichen Schloſſes und theilt<lb/> mit daß zu Ehrenmitgliedern der Akademie der Wiſſen-<lb/> ſchaften ernannt wurden: Reichskanzler <hi rendition="#g">Fürſt zu Hohen-<lb/> lohe</hi>, die Staatsminiſter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Falk</hi>, v. <hi rendition="#g">Goßler</hi> und <hi rendition="#g">Studt</hi>,<lb/> der bayeriſche Geſandte Graf v. <hi rendition="#g">Lerchenfeld</hi>, der Direktor<lb/> im Kultusminiſterium <hi rendition="#g">Althoff</hi>, der Generaldirektor der<lb/> Muſeen <hi rendition="#g">Schoene</hi> und Frau Maria <hi rendition="#g">Wentzel</hi>, geb. Heck-<lb/> mann. Ferner wurde eine Anzahl von auswärtigen Mit-<lb/> gliedern ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kiel,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der neue <hi rendition="#g">Panzerkreuzer<lb/> „Fürſt Bismarck“</hi> machte heute eine erſte ſechsſtündige<lb/><hi rendition="#g">Probefahrt</hi>, an welcher der Oberwerftdirektor, der Aus-<lb/> rüſtungsdirektor und der Navigationsdirektor der kaiſerlichen<lb/> Werft theilnahmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Wie die „Neue Freie Preſſe“<lb/> meldet, wurde abends in der <hi rendition="#g">böhmiſchen Verſtändi-<lb/> gungs-Konferenz</hi> eine volle <hi rendition="#g">Einigung</hi> über den Geſetz-<lb/> entwurf betr. den Sprachengebrauch bei den autonomen Be-<lb/> hörden erzielt. Den Mitgliedern der Konferenz wurde heute<lb/> ein umfaſſender Regierungsentwurf betr. eine neue Bezirks-<lb/> und Kreiseintheilung auf Grund der nationalen Abgrenzung<lb/> zugeſtellt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Troppau,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Eine Volksverſammlung in<lb/><hi rendition="#g">Mähriſch-Oſtrau</hi> beſchloß einſtimmig das <hi rendition="#g">Nichtein-<lb/> fahren der Bergarbeiter</hi> und <hi rendition="#g">verwarf</hi> die vom Aus-<lb/> ſtandskomitee bekanntgegebenen Bedingungen für die Wieder-<lb/> aufnahme der Arbeit. — In <hi rendition="#g">Nürſchau</hi> iſt der Ausſtand<lb/><hi rendition="#g">beendet</hi>. Die geſammte Belegſchaft hat die Wiederaufnahme<lb/> der Arbeit angemeldet und iſt heute früh angefahren. — Auf<lb/> den Schächten des <hi rendition="#g">Weſtböhmiſchen Bergbauvereins</hi> iſt<lb/> ein Theil der Arbeiter noch ausſtändig. Sie werden jedoch<lb/> morgen oder in den nächſten Tagen einfahren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Teplitz,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">Auſſig-Komotauer</hi><lb/> Revier arbeiten 55 Proz. der Arbeiter. Die Uebrigen meldeten<lb/> für morgen die <hi rendition="#g">Wiederaufnahme</hi> der Arbeit an.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Budapeſt,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Abgeordnetenhaus</hi>.<lb/> Die Beantwortung der Interpellation über das öſterreichiſch-<lb/> ungariſche <hi rendition="#g">Petroleumkartell</hi> durch den <hi rendition="#g">Handels-<lb/> miniſter</hi> enthielt unter anderem folgendes: Infolge der<lb/> Zollerhöhung auf Rohöl von 2 auf 3½ fl. ſei der Bezug von<lb/> Petroleum aus dem Auslande unmöglich geworden. Die<lb/> Preisbildung ſei in den Händen der <hi rendition="#g">galiziſchen Produ-<lb/> zenten</hi> gelegen, weßhalb die Raffineure ebenfalls eine<lb/> Vereinbarung hätten treffen müſſen. Die Stipulation<lb/> des Kartells betreffe einerſeits die Verpflichtung der<lb/> galiziſchen Produzenten, zu feſtgeſetztem Preiſe zu liefern,<lb/> andrerſeits die Verpflichtung der Raffineure, die Rohöl-<lb/> produzenten partizipiren zu laſſen, falls der Verkaufspreis des<lb/> Petroleums über eine gewiſſe Höhe hinausgehe. Jedoch ſei<lb/> der gegenwärtige Preis von 20½ fl. per Meterzentner wohl<lb/> höher als der Auslandspreis, aber niedriger als der Preis<lb/> vom Jahre 1895, in welchem Jahr die Spekulation im In-<lb/> land die Preiſe ſehr gedrückt habe, während im Ausland der<lb/> Petroleumpreis fortwährend geſtiegen ſei. Angeſichts der dar-<lb/> gelegten Sachlage ſei das Beſtehen des Kartells begründet.<lb/> Das Nichtzuſtandekommen hätte den Ruin der ungariſchen<lb/> Petroleum-Induſtrie bewirkt. Die Antwort des Miniſters<lb/> wurde von der Mehrheit zur Kenntniß genommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Oberhaus</hi> nahm<lb/> die <hi rendition="#g">Kriegsanleihebill</hi> in allen Leſungen an.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline># <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die amerikaniſchen<lb/> demokratiſchen Blätter vertreten die Anſicht, europäiſche<lb/> Mächte würden zugunſten der Buren interveniren und<lb/> Präſident McKinley würde es dann wegen der Wahl-<lb/> kampagne nicht wagen, für England einzutreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Unterhaus. Hicks-<lb/> Beach</hi> theilt mit, die Geſammtzahl der Zeichner der Kriegs-<lb/> anleihe betrage 39,800, die gezeichnete Geſammtſumme 335½<lb/> Millionen Pfund. Die größte Einzelzeichnung ſei 10 Mil-<lb/> lionen Pfund. Die Zeichner von 10,000 Pfund erhielten<lb/> 6 Proz., die unter dieſem Betrage Zuſchläge, die zwiſchen<lb/> 6 Proz. und dem vollen Betrage variiren. Es ſei unmöglich,<lb/> zu ſagen, wie hoch der vom Auslande gezeichnete Betrag ſei.<lb/> Weiter bemerkt der Schatzkanzler, angeſichts der Vorſtellungen<lb/> gegen die Ausdehnung der Stempelſteuer auf die Schlußakten<lb/> der Produktengeſchäfte werde er auf dieſe Vorſchläge in ihrer<lb/> jetzigen Form nicht beſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Sofia,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">bulgariſche Regie-<lb/> rung</hi> proteſtirte formell gegen ein Vorgehen <hi rendition="#g">Rumäniens</hi><lb/> in dem Grenzſtreite um den Beſitz der <hi rendition="#g">Eſehekada-Inſeln</hi><lb/> und verlangte, die Angelegenheit einer anderen ſtrittigen, in<lb/> Frage kommenden Donau-Inſel im Sinne der Beſtimmungen<lb/> der <hi rendition="#g">Haager Konferenz</hi> der Entſcheidung eines Schieds-<lb/> gerichts anheimzugeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Oberſte Kriegs-<lb/> rath</hi> hielt heute Vormittag eine Sitzung im Elyſ<hi rendition="#aq">é</hi>e unter<lb/> dem Vorſitz des Präſidenten <hi rendition="#g">Loubet</hi> ab. Auch <hi rendition="#g">Galliffet,<lb/> Laneſſan</hi> und <hi rendition="#g">Waldeck-Rouſſeau</hi> waren anweſend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 18. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>In den oberen<lb/> Stockwerken der <hi rendition="#g">Kunſtakademie</hi> brach geſtern Nachmittag<lb/><hi rendition="#g">Feuer</hi> aus. In der Zeichenfchulabtheilung wurden fünf<lb/> Zimmer zerſtört, doch kamen keine Kunſtwerke zu Schaden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 17. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>(Meldung des<lb/> Wiener k. k. Tel. Korr.-Bur.) Es verlautet, daß die <hi rendition="#g">ruſ-<lb/> ſiſcherſeits angeſtrebten Vereinbarungen</hi>, nach<lb/> denen die Pforte in den an Rußland angrenzenden Provinzen<lb/> nur mit eigenem Kapital <hi rendition="#g">Eiſenbahnen</hi> bauen und dieſe<lb/> nur ſelbſt exploitiren darf, während ruſſiſche Syndikate für<lb/> die gedachten Bahnbauten den Vorzug vor anderen haben<lb/> ſollen, dem <hi rendition="#g">Abſchluß nahe</hi> ſeien.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>* <hi rendition="#b">Kalkutta,</hi> 19. März. <hi rendition="#g">Tel</hi>.</dateline><lb/> <p>Der Oberbefehlshaber in<lb/> Indien, General <hi rendition="#g">Lockhart</hi>, der Anfang Januar erkrankt<lb/> war, iſt <hi rendition="#g">geſtorben</hi>.</p><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jFinancialNews" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Handel und Volkswirthſchaft.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelek<lb/> und Dachziegelwerke A. Zinstag, Akt.-Geſ.</hi></head><lb/> <p>Dem<lb/> Geſchäftsbericht pro 1899 zufolge entſprach das Ergebniß<lb/> im allgemeinen den Erwartungen. Die ganze Jahres-<lb/> produktion fand ſchlanken Abſatz. Obwohl mehrere Kon-<lb/> kurrenzfabriken ihre Waare das ganze Jahr hindurch zu<lb/> bedeutend herabgeſetzten Preiſen anboten, was ſelbſtredend<lb/> auch nicht ohne Einfluß auf die Verkaufspreiſe der Geſell-<lb/> ſchaft bleiben konnte, obwohl ferner die Arbeitslöhne, be-<lb/> ſonders aber die Kohlenpreiſe namhafte Steigerungen er-<lb/> fuhren und dadurch die Produktionskoſten erhöhten, iſt es<lb/> doch gelungen, den durch dieſe Momente befürchteten Aus-<lb/> fall im Reinerträgniß durch rechtzeitige Erhöhung der<lb/> Leiſtungsfähigkeit des Werkes und des Abſatzes faſt ganz<lb/> hereinzubringen. Die in Angriff genommenen Vergröße-<lb/> rungen und Verbeſſerungen ſchreiten ſtetig vorwärts; die<lb/> Vorräthe ſind gering. Der Gewinn betrug 268,931 M.<lb/> Hievon werden 51,389 M. zu Abſchreibungen verwendet,<lb/> ſo daß ein <hi rendition="#g">Reingewinn</hi> von 217,541 M. (214,827 M.<lb/> im Vorjahr) verbleibt. Der Reſervefonds erhält 10,877<lb/> Mark (10,741 M. i. V.). Die <hi rendition="#g">Dividende</hi> von 9 Proz.<lb/> (wie im Vorjahr) erfordert 117,000 M., die Tantiemen<lb/> 14,916 M. (16,729 M. i. V.). Dem Dispoſitionsfonds<lb/> ſollen 40,000 M. (i. V. 15,000 M. und Spezialreſerve<lb/> 25,000 M.) überwieſen werden, 34,747 M. (30,357 M.<lb/> im Vorjahr) kommen auf neue Rechnung. Der Bericht<lb/> theilt noch mit, daß die Nachfrage nach den Dachſteinen<lb/> jetzt ſchon erheblich größer als um die gleiche Zeit des<lb/> Vorjahrs iſt und augenblicklich ganz bedeutende Abſchlüſſe<lb/> vorliegen; die Ausſichten müßten ſomit als günſtig be-<lb/> zeichnet werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Zuckerfabrik Offſtein.</hi></head><lb/> <p>In der vor kurzem ſtatt-<lb/> gehabten Sitzung des Aufſichtsraths wurde ſeitens der<lb/> Direktion über das Reſultat der abgelaufenen Kampagne<lb/> berichtet. Es fand eine Rübenverarbeitung von 1,081,300<lb/> Zentner, gegen 946,400 Ztr. im Vorjahre, ſtatt, und zwar<lb/> wurden durchſchnittlich täglich 12,014 Ztr. Rüben ver-<lb/> arbeitet, gegen 10,343 Ztr. im Jahre vorher, ſo daß trotz<lb/> der Mehrverarbeitung von 134,900 Ztr. die Kampagne<lb/> nicht länger dauerte als im Vorjahre, was einer erheb-<lb/> lichen Erſparniß an Arbeitslöhnen und Kohlen gleich-<lb/> kommt. Die erzeugten Zucker ſind faſt vollſtändig ver-<lb/> kauft, bis auf die Nachprodukte, die ſich noch in Ver-<lb/> arbeitung befinden. Der Durchſchnittspreis des erſten<lb/> Produkts ſtellt ſich in dieſem Jahre etwa um eine<lb/> halbe Mark pro Zentner niedriger als im Vorjahre:<lb/> dieſer Mindererlös wurde aber durch die gute Qualität<lb/> der Rüben weit überholt, ſo daß das Betriebsreſultat,<lb/> ſoweit ſich dasſelbe bis heute überſehen läßt, das beſte<lb/> ſeit Beſtehen des Unternehmens werden und das günſtige<lb/> Ergebniß des Vorjahres noch um ein Erhebliches über-<lb/> ſteigen dürfte. Für die diesjährige Kampagne ſind etwa<lb/> 5500 Morgen Zuckerrüben accordirt. Die neue Schnitzel-<lb/> Trocknungsanlage hat ſich vorzüglich bewährt und ſichert<lb/> der Geſellſchaft nicht nur eine Erſparniß in den Betriebs-<lb/> koſten, ſondern auch eine größere Beweglichkeit im ganzen<lb/> Betrieb. Auch in dieſem Jahre werden zur Erhöhung<lb/> der täglichen Verarbeitung umfangreiche Bauten vor-<lb/> genommen, welche bis zum Herbſt fertiggeſtellt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Rheinmühlenwerke in Mannheim.</hi></head><lb/> <p>Man ſchreibt<lb/> uns aus <hi rendition="#g">Mannheim</hi>, 18. März. Nach einer aus Aufſichts-<lb/> rathskreiſen ſtammenden Mittheilung ſteht feſt, daß die Rhein-<lb/> mühlenwerke hierſelbſt das Geſchäftsjahr 1899 mit einer be-<lb/> deutenden Unterbilanz abſchließen. Die Höhe der Summe<lb/> kann vor Mitte nächſter Woche noch nicht mit Beſtimmtheit<lb/> angegeben werden. Doch gehen die Schätzungen ſchon jetzt<lb/> bis zu 375,000 M. hinauf. Der Verluſt iſt den ungünſtigen<lb/> Verhältniſſen der Mühleninduſtrie und insbeſondere dem<lb/> Feuerſchaden, den das Lagerhaus der Geſellſchaft im letzten<lb/> Sommer erlitt, zuzuſchreiben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Nationalbank für Deutſchland.</hi></head><lb/> <p>In der am<lb/> 17. d. M. ſtattgehabten Generalverſammlung, in welcher<lb/> 17 Aktionäre, welche zuſammen 4216 Stimmen vertraten, an-<lb/> weſend waren, wurde der Geſchäftsbericht für das Jahr 1899<lb/> vorgelegt. Die Bilanz nebſt Gewinn- und Verluſtkonto, ſo-<lb/> wie die betreffs der Verwendung des Reingewinns ſeitens<lb/> der Direktion geſtellten Anträge wurden einſtimmig ge-<lb/> nehmigt und der Verwaltung Decharge ertheilt. Die auf<lb/> 8½ Proz. feſtgeſetzte <hi rendition="#g">Dividende</hi> gelangt vom Montag,<lb/> dem 19. März <hi rendition="#aq">c.</hi>, ab zur Auszahlung. Die ausſcheidenden<lb/> Mitglieder des Aufſichtsraths, HH. Kommerzienrath Georg<lb/><hi rendition="#g">Fromberg</hi> und Geheimer Kommerzienrath Wilhelm <hi rendition="#g">Leder-<lb/> mann</hi>, wurden wieder- und die HH. Fabrikbeſitzer <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Georg<lb/><hi rendition="#g">Hahn</hi> in Düſſeldorf, Geheimer Kommerzienrath Robert<lb/><hi rendition="#g">Keſſelkaul</hi> in Aachen und Bankier Karl <hi rendition="#g">Levy</hi> in Berlin<lb/> neu hinzugewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt, Greiz.</hi></head><lb/> <p>Die am 17. März d. J. in <hi rendition="#g">Greiz</hi> abgehaltene ordentliche<lb/> Generalverſammlung der Mitteldeutſchen Bodenkredit-Anſtalt<lb/> genehmigte die Anträge der Verwaltung, nach welchen aus<lb/> dem 640,506 M. betragenden Reingewinne für 1899 eine<lb/> alsbald zahlbare <hi rendition="#g">Dividende</hi> von 6½ Proz. (gegen 5½<lb/> Prozent für 1898) zur Auszahlung gebracht und ein Betrag<lb/> von 48,154 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll.<lb/> In den Aufſichtsrath wurden die turnusmäßig ausſcheidenden<lb/> Mitglieder Herren Landgerichtspräſident <hi rendition="#g">Hofmann</hi> in Greiz<lb/> und Direktor der Berliner Bank, C. <hi rendition="#g">Chrambach</hi> in Berlin,<lb/> wieder und Bankaſſeſſor a. D. Emil <hi rendition="#g">Bellardi</hi>, Geſchäfts-<lb/> inhaber von Peters u. Co., Kommanditgeſellſchaft auf Aktien<lb/> in Krefeld, neu gewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Accumulatoren- und Elektrizitätwerke, Aktien-<lb/> geſellſchaft.</hi></head><lb/> <p>Der Rechenſchaftsbericht pro 1899 hebt her-<lb/> vor, daß der Geſammtumſatz gegen das Vorjahr weſentlich<lb/> zugenommen hat, obgleich es vor dem Spätherbſt nicht ge-<lb/> lungen war, den Fabrikneubau in <hi rendition="#g">München</hi> ſo weit zu<lb/> fördern, um dortſelbſt die normale Fabrikationsthätigkeit ſeitens<lb/> der ſüddeutſchen Zweigniederlaſſung aufnehmen zu können.<lb/> Während in früheren Jahren in- und ausländiſche Reichs-<lb/> und Staatsbehörden, ſowie eine Reihe von Eiſenbahnverwal-<lb/> tungen die Hauptabnehmer für die transportablen Accumu-<lb/> latoren zum Zweck der elektriſchen Waggonbeleuchtung, der<lb/> Telegraphie und Telephonie gebildet haben, iſt es im ver-<lb/> gangenen Jahre gelungen, neben der Aufrechterhaltung der<lb/> erwähnten Lieferungen den transportablen Typen in weit aus-<lb/> gedehnterem Maße als bisher für die verſchiedenſten induſtriellen<lb/> und privaten Zwecke Eingang zu verſchaffen, ſo daß die Geſellſchaft<lb/> in dieſer Fabrikationsabtheilung mehr als je beſchäftigt war.<lb/> Um in Zukunft der elektriſchen Waggonbeleuchtung in noch<lb/> erhöhtem Umfang alles Intereſſe zuzuwenden und allen vor-<lb/> kommenden Verhältniſſen, insbeſondere auch der Einführung</p><lb/> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 20. März 1900. Nr. 77.
Der Krieg in Südafrika.
* London, 19. März. Tel.
Die „Times“ melden aus
Lourenço Marques vom 16. d. M.: Staatsſekretär Reitz
erklärte einem Berichterſtatter, die Regierung Transvaals
betrachte die Antwort der Vereinigten Staaten als ſehr be-
friedigend. Reitz ſprach dabei die Meinung aus, die Re-
gierung in Waſhington würde ihren Einfluß zu-
gunſten einer annehmbaren Regelung für die
Republiken gebrauchen. Indem er den Ernſt der Lage
zugab, iſt Reitz überzeugt, daß beide Republiken ihre Un-
abhängigkeit bis zum Tode vertheidigen werden.
* London, 19. März. Tel.
Aus Pretoria vom
16. d. M. wird gemeldet: Amtlich wird in Abrede geſtellt,
daß die Belagerung von Mafeking aufgegeben oder Mafeking
entſetzt ſei. Ferner wird aus Pretoria berichtet: Der am
15. d. M. vom Modderfluſſe eingetroffene amerikaniſche
Militärattaché beim Burenheere, Kapitän Reichmann, erklärt
die Nachricht, der holländiſche Attaché Thomſen ſei ver-
wundet, für unbegründet. Dagegen habe der franzöſiſche
Attaché Demange eine leichte Verwundung erlitten.
* London, 19. März. Tel.
Eiſenbahn und Telegraph
der Bahnſtrecke Buluwayo-Mafeking ſind bis Pitſani,
25 Meilen nördlich von Mafeking wieder offen. Die Buren
haben ihr Lager bei Sequane geräumt und ziehen ſich nach
Ruſtenburg zurück. Der Entſatz von Mafeking
dürfte unmittelbar bevorſtehen.
* London, 19. März. Tel.
Der Poſtmeiſter von Vos-
burg iſt hier eingetroffen und berichtet, ſein Bureau ſei von
Buren und Aufſtändiſchen beſetzt worden; der Draht
zwiſchen hier und Vosburg iſt zerſchnitten. Täglich treffen
aus Kenhardt und Vryburg, ſowie anderen unzufriedenen
Bezirken Flüchtlinge hier ein. Es geht das Gerücht, in kurzem
würden Buren in Victoria-Weſt eintreffen.
* London, 19. März. Tel.
Die „Times“ melden aus
Ladyſmith vom 18. d. M.: Die ſtärkſte Stellung der
Buren auf dem Biggarsberge iſt jene, welche auf dem
Wege nach Newcaſtle gelegen iſt. Der Feind fuhr daſelbſt
mehrere Kanonen auf. Seine Stellung auf dem Wege nach
Dundee iſt weniger ſtark.
* London, 19. März. Tel.
Aus dem Burenlager
bei Glencoe wird vom 15. d. M. gemeldet: Die neuen Ver-
ſchanzungen längs der Biggarsberge ſind jetzt vollendet.
Man glaubt, durch dieſe Verſchanzungen die Stellung der
Buren uneinnehmbar gemacht zu haben.
* London, 19. März. Tel.
Ein Telegramm von
Feldmarſchall Roberts aus Bloemfontein vom
18. d. M. meldet: Die Garde-Brigade iſt geſtern aus Nor-
walspont hier eingetroffen. Eine größere Anzahl
von Burghers legten die Waffen nieder. In einigen
Bezirken melden ſich Ueberläufer. In Belmont fiel eine
Mitrailleuſe und ein neunpfündiges Geſchütz in unſre Hände.
Einen weiteren Neunpfünder erbeutete der in Colesberg
befehligende Offizier. Die Kavalleriebrigade iſt nach Tha-
banchu, vier deutſche Meilen öſtlich Bloemfonteins, ab-
gegangen, um die Einwohner zu beruhigen und die von mir
erlaſſene Proklamation zu vertheilen. Dieſe Prokla-
mation wird ſehr begehrt. Morgen wird der regelmäßige
Verkehr der Bahnzüge von Bloemfontein nach dem
Kap wieder aufgenommen. Die Truppen Lord Methuens
trafen am 16. d. M. gerade zur rechten Zeit in Warrenton
ein, um die völlige Zerſtörung der dortigen Drehbrücke zu
verhindern und ſich der Uebergangsſtelle über den Vaal-Fluß
zu bemächtigen.
* London, 19. März. Tel.
Die „Times“ melden in
ihrer zweiten Ausgabe aus Aliwal North vom 19. d. M.:
Kommandant Olivier hat ſich in der Richtung nach
Kroonſtad zurückgezogen, nachdem er zuvor in Rouxville
alle verfügbaren Lebensmittel requirirt und die Einwohner-
ſchaft in Noth zurückgelaſſen hat.
d. London, 19. März. Tel.
Nach Meldungen aus
Pretoria hat ſich dort ein Amazonenkorps von 2000
weiblichen Schützen gebildet.
* London, 19. März. Tel.
Eingeborene aus
Transvaal berichten, Kommandant Schwarz mit 150
Mann und einer Kanone beabſichtige, die Bahn nach As-
vogelkop nördlich von Lobatſi zu zerſtören. Schwarz
könne die Eingeborenen nicht überreden, ihm bei der Zer-
ſtörung der Bahn zu helfen. Ferner wird gemeldet, Eloff,
Krügers Neffe, ſei mit einer Abtheilung von Zeeruſt auf-
gebrochen, um nach Mafeking zu marſchiren.
* Kapſtadt, 19. März. Tel.
Eine berittene Truppen-
abtheilung, von Kimberley kommend, iſt in der Nähe von
Warrenton eingetoffen, um Mafeking zu entſetzen Doch iſt
nichts bekannt, wann die Abtheilung dort eingetroffen iſt.
* Kapſtadt, 19. März. Tel.
Die Ueberführung
der gefangenen Truppen Cronje’s nach St. Helena
wurde aufgeſchoben, weil 70 Mann derſelben erkrankt ſind.
Unter den gefangenen Mannſchaften ſind viele Fälle von
Infektionskrankheiten vorgekommen, doch hoffen die Behörden,
daß dieſe Fälle vereinzelt bleiben werden. Nach einer Blätter-
meldung ſollen die Transvaal-Mannſchaften nach St. Helena
gebracht werden, während die Freiſtaatler vorläufig in Simons-
town bleiben ſollen. Unter den Transvaalern einerſeits und
den Freiſtaatlern andrerſeits herrſche eine ſo heftige Zwietracht,
daß beſondere Vorkehrungen zur Verhütung von Ruheſtörungen
getroffen werden müßten.
* Kapſtadt, 19. März. Tel.
Aus Barkly-Weſt
wird telegraphirt: Nach einer Meldung aus guter Quelle
räumten die Transvaal-Beamten Taungs und
Vryburg. Die Aufſtändiſchen ſeien nicht gewillt, nach
Transvaal zu gehen; ſie bereiten vielmehr einen
„Trekk“ nach dem Damara-Lande vor. Der Sohn
Witboi’s treffe ſchon Vorbereitungen, einem ſolchen Trekk
Widerſtand zu leiſten.
* Kimberley, 19. März. Tel.
(Meldung des Reuter-
ſchen Bureaus.) Oberſt Peakman, der mit berittenen
Truppen von Kimberley eine Rekognoszirung machte, ſtieß
in der Nähe von Fourteenſtreams auf 500 Buren mit
zwei Geſchützen. Die Buren wurden angegriffen und erwiderten
das engliſche Feuer mit Gewehr- und Geſchützfeuer. Peakman
kehrte hierauf zurück. Auf engliſcher Seite wurden zwei
Mann verwundet.
* Pretoria, 19. März. Tel.
Der Chef des Aus-
kunftsdienſtes der Buren theilt mit, daß die Verluſte
der verbündeten Freiſtaaten vor dem Entſatze von Kimberley
und Ladyſmith an Gefallenen 677, an Verwundeten 2129
betrugen. Infolge von Unfällen wurden ferner getödtet 24,
verwundet 171; 99 ſtarben an Krankheiten; 1251 Kranke
wurden geheilt oder befinden ſich noch in Behandlung.
Geſammtverluſte ſomit 4351 Mann. (Die Geſammt-
verluſte der Engländer belaufen ſich auf über 20,000 Mann.
D. Red.)
* Bloemfontein, 19. März. Tel.
800 Freiſtaaat-
Buren ergaben ſich dem Geral Pole-Carew.
* Toronto, 19. März. Tel.
(Meldung des Reuter-
ſchen Bureaus.) Das Mitglied der canadiſchen Expedition
des Rothen Kreuzes Ryeroon telegraphirt aus Kimber-
ley vom 16. d. M., daß dort 1000 Kranke und Ver-
wundete lägen und man nur 90 Betten habe. Die feſt-
geſtellte Geſammtzahl der in den verſchiedenen Hoſpitälern
Südafrika’s in Pflege befindlichen verwundeten und
kranken Soldaten aller Grade betrage 17,000.
□ Brüſſel, 19. März. Tel.
Die Meldung von der
angeblich geplanten Zerſtörung der Johannesburger
Goldminen findet in hieſigen maßgebenden Kreiſen der
Transvaal-Vertretung keinen Glauben. Präſident
Krüger ſprach niemals eine derartige Drohung aus.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 19. März. Tel.
Der „Reichs-Anzeiger“
bringt einen ausführlichen Bericht über den heutigen Feſt-
akt im Weißen Saale des königlichen Schloſſes und theilt
mit daß zu Ehrenmitgliedern der Akademie der Wiſſen-
ſchaften ernannt wurden: Reichskanzler Fürſt zu Hohen-
lohe, die Staatsminiſter Dr. Falk, v. Goßler und Studt,
der bayeriſche Geſandte Graf v. Lerchenfeld, der Direktor
im Kultusminiſterium Althoff, der Generaldirektor der
Muſeen Schoene und Frau Maria Wentzel, geb. Heck-
mann. Ferner wurde eine Anzahl von auswärtigen Mit-
gliedern ernannt.
* Kiel, 19. März. Tel.
Der neue Panzerkreuzer
„Fürſt Bismarck“ machte heute eine erſte ſechsſtündige
Probefahrt, an welcher der Oberwerftdirektor, der Aus-
rüſtungsdirektor und der Navigationsdirektor der kaiſerlichen
Werft theilnahmen.
* Wien, 19. März. Tel.
Wie die „Neue Freie Preſſe“
meldet, wurde abends in der böhmiſchen Verſtändi-
gungs-Konferenz eine volle Einigung über den Geſetz-
entwurf betr. den Sprachengebrauch bei den autonomen Be-
hörden erzielt. Den Mitgliedern der Konferenz wurde heute
ein umfaſſender Regierungsentwurf betr. eine neue Bezirks-
und Kreiseintheilung auf Grund der nationalen Abgrenzung
zugeſtellt.
* Troppau, 19. März. Tel.
Eine Volksverſammlung in
Mähriſch-Oſtrau beſchloß einſtimmig das Nichtein-
fahren der Bergarbeiter und verwarf die vom Aus-
ſtandskomitee bekanntgegebenen Bedingungen für die Wieder-
aufnahme der Arbeit. — In Nürſchau iſt der Ausſtand
beendet. Die geſammte Belegſchaft hat die Wiederaufnahme
der Arbeit angemeldet und iſt heute früh angefahren. — Auf
den Schächten des Weſtböhmiſchen Bergbauvereins iſt
ein Theil der Arbeiter noch ausſtändig. Sie werden jedoch
morgen oder in den nächſten Tagen einfahren.
* Teplitz, 19. März. Tel.
Im Auſſig-Komotauer
Revier arbeiten 55 Proz. der Arbeiter. Die Uebrigen meldeten
für morgen die Wiederaufnahme der Arbeit an.
* Budapeſt, 19. März. Tel.
Abgeordnetenhaus.
Die Beantwortung der Interpellation über das öſterreichiſch-
ungariſche Petroleumkartell durch den Handels-
miniſter enthielt unter anderem folgendes: Infolge der
Zollerhöhung auf Rohöl von 2 auf 3½ fl. ſei der Bezug von
Petroleum aus dem Auslande unmöglich geworden. Die
Preisbildung ſei in den Händen der galiziſchen Produ-
zenten gelegen, weßhalb die Raffineure ebenfalls eine
Vereinbarung hätten treffen müſſen. Die Stipulation
des Kartells betreffe einerſeits die Verpflichtung der
galiziſchen Produzenten, zu feſtgeſetztem Preiſe zu liefern,
andrerſeits die Verpflichtung der Raffineure, die Rohöl-
produzenten partizipiren zu laſſen, falls der Verkaufspreis des
Petroleums über eine gewiſſe Höhe hinausgehe. Jedoch ſei
der gegenwärtige Preis von 20½ fl. per Meterzentner wohl
höher als der Auslandspreis, aber niedriger als der Preis
vom Jahre 1895, in welchem Jahr die Spekulation im In-
land die Preiſe ſehr gedrückt habe, während im Ausland der
Petroleumpreis fortwährend geſtiegen ſei. Angeſichts der dar-
gelegten Sachlage ſei das Beſtehen des Kartells begründet.
Das Nichtzuſtandekommen hätte den Ruin der ungariſchen
Petroleum-Induſtrie bewirkt. Die Antwort des Miniſters
wurde von der Mehrheit zur Kenntniß genommen.
* London, 19. März. Tel.
Das Oberhaus nahm
die Kriegsanleihebill in allen Leſungen an.
# London, 19. März. Tel.
Die amerikaniſchen
demokratiſchen Blätter vertreten die Anſicht, europäiſche
Mächte würden zugunſten der Buren interveniren und
Präſident McKinley würde es dann wegen der Wahl-
kampagne nicht wagen, für England einzutreten.
* London, 19. März. Tel.
Unterhaus. Hicks-
Beach theilt mit, die Geſammtzahl der Zeichner der Kriegs-
anleihe betrage 39,800, die gezeichnete Geſammtſumme 335½
Millionen Pfund. Die größte Einzelzeichnung ſei 10 Mil-
lionen Pfund. Die Zeichner von 10,000 Pfund erhielten
6 Proz., die unter dieſem Betrage Zuſchläge, die zwiſchen
6 Proz. und dem vollen Betrage variiren. Es ſei unmöglich,
zu ſagen, wie hoch der vom Auslande gezeichnete Betrag ſei.
Weiter bemerkt der Schatzkanzler, angeſichts der Vorſtellungen
gegen die Ausdehnung der Stempelſteuer auf die Schlußakten
der Produktengeſchäfte werde er auf dieſe Vorſchläge in ihrer
jetzigen Form nicht beſtehen.
* Sofia, 19. März. Tel.
Die bulgariſche Regie-
rung proteſtirte formell gegen ein Vorgehen Rumäniens
in dem Grenzſtreite um den Beſitz der Eſehekada-Inſeln
und verlangte, die Angelegenheit einer anderen ſtrittigen, in
Frage kommenden Donau-Inſel im Sinne der Beſtimmungen
der Haager Konferenz der Entſcheidung eines Schieds-
gerichts anheimzugeben.
* Paris, 19. März. Tel.
Der Oberſte Kriegs-
rath hielt heute Vormittag eine Sitzung im Elyſée unter
dem Vorſitz des Präſidenten Loubet ab. Auch Galliffet,
Laneſſan und Waldeck-Rouſſeau waren anweſend.
* St. Petersburg, 18. März. Tel.
In den oberen
Stockwerken der Kunſtakademie brach geſtern Nachmittag
Feuer aus. In der Zeichenfchulabtheilung wurden fünf
Zimmer zerſtört, doch kamen keine Kunſtwerke zu Schaden.
* Konſtantinopel, 17. März. Tel.
(Meldung des
Wiener k. k. Tel. Korr.-Bur.) Es verlautet, daß die ruſ-
ſiſcherſeits angeſtrebten Vereinbarungen, nach
denen die Pforte in den an Rußland angrenzenden Provinzen
nur mit eigenem Kapital Eiſenbahnen bauen und dieſe
nur ſelbſt exploitiren darf, während ruſſiſche Syndikate für
die gedachten Bahnbauten den Vorzug vor anderen haben
ſollen, dem Abſchluß nahe ſeien.
* Kalkutta, 19. März. Tel.
Der Oberbefehlshaber in
Indien, General Lockhart, der Anfang Januar erkrankt
war, iſt geſtorben.
Handel und Volkswirthſchaft.
* Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelek
und Dachziegelwerke A. Zinstag, Akt.-Geſ.
Dem
Geſchäftsbericht pro 1899 zufolge entſprach das Ergebniß
im allgemeinen den Erwartungen. Die ganze Jahres-
produktion fand ſchlanken Abſatz. Obwohl mehrere Kon-
kurrenzfabriken ihre Waare das ganze Jahr hindurch zu
bedeutend herabgeſetzten Preiſen anboten, was ſelbſtredend
auch nicht ohne Einfluß auf die Verkaufspreiſe der Geſell-
ſchaft bleiben konnte, obwohl ferner die Arbeitslöhne, be-
ſonders aber die Kohlenpreiſe namhafte Steigerungen er-
fuhren und dadurch die Produktionskoſten erhöhten, iſt es
doch gelungen, den durch dieſe Momente befürchteten Aus-
fall im Reinerträgniß durch rechtzeitige Erhöhung der
Leiſtungsfähigkeit des Werkes und des Abſatzes faſt ganz
hereinzubringen. Die in Angriff genommenen Vergröße-
rungen und Verbeſſerungen ſchreiten ſtetig vorwärts; die
Vorräthe ſind gering. Der Gewinn betrug 268,931 M.
Hievon werden 51,389 M. zu Abſchreibungen verwendet,
ſo daß ein Reingewinn von 217,541 M. (214,827 M.
im Vorjahr) verbleibt. Der Reſervefonds erhält 10,877
Mark (10,741 M. i. V.). Die Dividende von 9 Proz.
(wie im Vorjahr) erfordert 117,000 M., die Tantiemen
14,916 M. (16,729 M. i. V.). Dem Dispoſitionsfonds
ſollen 40,000 M. (i. V. 15,000 M. und Spezialreſerve
25,000 M.) überwieſen werden, 34,747 M. (30,357 M.
im Vorjahr) kommen auf neue Rechnung. Der Bericht
theilt noch mit, daß die Nachfrage nach den Dachſteinen
jetzt ſchon erheblich größer als um die gleiche Zeit des
Vorjahrs iſt und augenblicklich ganz bedeutende Abſchlüſſe
vorliegen; die Ausſichten müßten ſomit als günſtig be-
zeichnet werden.
* Zuckerfabrik Offſtein.
In der vor kurzem ſtatt-
gehabten Sitzung des Aufſichtsraths wurde ſeitens der
Direktion über das Reſultat der abgelaufenen Kampagne
berichtet. Es fand eine Rübenverarbeitung von 1,081,300
Zentner, gegen 946,400 Ztr. im Vorjahre, ſtatt, und zwar
wurden durchſchnittlich täglich 12,014 Ztr. Rüben ver-
arbeitet, gegen 10,343 Ztr. im Jahre vorher, ſo daß trotz
der Mehrverarbeitung von 134,900 Ztr. die Kampagne
nicht länger dauerte als im Vorjahre, was einer erheb-
lichen Erſparniß an Arbeitslöhnen und Kohlen gleich-
kommt. Die erzeugten Zucker ſind faſt vollſtändig ver-
kauft, bis auf die Nachprodukte, die ſich noch in Ver-
arbeitung befinden. Der Durchſchnittspreis des erſten
Produkts ſtellt ſich in dieſem Jahre etwa um eine
halbe Mark pro Zentner niedriger als im Vorjahre:
dieſer Mindererlös wurde aber durch die gute Qualität
der Rüben weit überholt, ſo daß das Betriebsreſultat,
ſoweit ſich dasſelbe bis heute überſehen läßt, das beſte
ſeit Beſtehen des Unternehmens werden und das günſtige
Ergebniß des Vorjahres noch um ein Erhebliches über-
ſteigen dürfte. Für die diesjährige Kampagne ſind etwa
5500 Morgen Zuckerrüben accordirt. Die neue Schnitzel-
Trocknungsanlage hat ſich vorzüglich bewährt und ſichert
der Geſellſchaft nicht nur eine Erſparniß in den Betriebs-
koſten, ſondern auch eine größere Beweglichkeit im ganzen
Betrieb. Auch in dieſem Jahre werden zur Erhöhung
der täglichen Verarbeitung umfangreiche Bauten vor-
genommen, welche bis zum Herbſt fertiggeſtellt werden.
* Rheinmühlenwerke in Mannheim.
Man ſchreibt
uns aus Mannheim, 18. März. Nach einer aus Aufſichts-
rathskreiſen ſtammenden Mittheilung ſteht feſt, daß die Rhein-
mühlenwerke hierſelbſt das Geſchäftsjahr 1899 mit einer be-
deutenden Unterbilanz abſchließen. Die Höhe der Summe
kann vor Mitte nächſter Woche noch nicht mit Beſtimmtheit
angegeben werden. Doch gehen die Schätzungen ſchon jetzt
bis zu 375,000 M. hinauf. Der Verluſt iſt den ungünſtigen
Verhältniſſen der Mühleninduſtrie und insbeſondere dem
Feuerſchaden, den das Lagerhaus der Geſellſchaft im letzten
Sommer erlitt, zuzuſchreiben.
* Nationalbank für Deutſchland.
In der am
17. d. M. ſtattgehabten Generalverſammlung, in welcher
17 Aktionäre, welche zuſammen 4216 Stimmen vertraten, an-
weſend waren, wurde der Geſchäftsbericht für das Jahr 1899
vorgelegt. Die Bilanz nebſt Gewinn- und Verluſtkonto, ſo-
wie die betreffs der Verwendung des Reingewinns ſeitens
der Direktion geſtellten Anträge wurden einſtimmig ge-
nehmigt und der Verwaltung Decharge ertheilt. Die auf
8½ Proz. feſtgeſetzte Dividende gelangt vom Montag,
dem 19. März c., ab zur Auszahlung. Die ausſcheidenden
Mitglieder des Aufſichtsraths, HH. Kommerzienrath Georg
Fromberg und Geheimer Kommerzienrath Wilhelm Leder-
mann, wurden wieder- und die HH. Fabrikbeſitzer Dr. Georg
Hahn in Düſſeldorf, Geheimer Kommerzienrath Robert
Keſſelkaul in Aachen und Bankier Karl Levy in Berlin
neu hinzugewählt.
* Mitteldeutſche Bodenkredit-Anſtalt, Greiz.
Die am 17. März d. J. in Greiz abgehaltene ordentliche
Generalverſammlung der Mitteldeutſchen Bodenkredit-Anſtalt
genehmigte die Anträge der Verwaltung, nach welchen aus
dem 640,506 M. betragenden Reingewinne für 1899 eine
alsbald zahlbare Dividende von 6½ Proz. (gegen 5½
Prozent für 1898) zur Auszahlung gebracht und ein Betrag
von 48,154 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll.
In den Aufſichtsrath wurden die turnusmäßig ausſcheidenden
Mitglieder Herren Landgerichtspräſident Hofmann in Greiz
und Direktor der Berliner Bank, C. Chrambach in Berlin,
wieder und Bankaſſeſſor a. D. Emil Bellardi, Geſchäfts-
inhaber von Peters u. Co., Kommanditgeſellſchaft auf Aktien
in Krefeld, neu gewählt.
* Accumulatoren- und Elektrizitätwerke, Aktien-
geſellſchaft.
Der Rechenſchaftsbericht pro 1899 hebt her-
vor, daß der Geſammtumſatz gegen das Vorjahr weſentlich
zugenommen hat, obgleich es vor dem Spätherbſt nicht ge-
lungen war, den Fabrikneubau in München ſo weit zu
fördern, um dortſelbſt die normale Fabrikationsthätigkeit ſeitens
der ſüddeutſchen Zweigniederlaſſung aufnehmen zu können.
Während in früheren Jahren in- und ausländiſche Reichs-
und Staatsbehörden, ſowie eine Reihe von Eiſenbahnverwal-
tungen die Hauptabnehmer für die transportablen Accumu-
latoren zum Zweck der elektriſchen Waggonbeleuchtung, der
Telegraphie und Telephonie gebildet haben, iſt es im ver-
gangenen Jahre gelungen, neben der Aufrechterhaltung der
erwähnten Lieferungen den transportablen Typen in weit aus-
gedehnterem Maße als bisher für die verſchiedenſten induſtriellen
und privaten Zwecke Eingang zu verſchaffen, ſo daß die Geſellſchaft
in dieſer Fabrikationsabtheilung mehr als je beſchäftigt war.
Um in Zukunft der elektriſchen Waggonbeleuchtung in noch
erhöhtem Umfang alles Intereſſe zuzuwenden und allen vor-
kommenden Verhältniſſen, insbeſondere auch der Einführung
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(2022-02-11T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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