Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891.16. Welches war hier auf Erden bisher die grösste Fand er zum Lachen auf der Erde selber keine Der -- liebte nicht genug: sonst hätte er auch uns Muss man denn gleich fluchen, wo man nicht Und er selber liebte nur nicht genug: sonst hätte Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten! Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten! 17. Krumm kommen alle guten Dinge ihrem Ziele nahe. 16. Welches war hier auf Erden bisher die grösste Fand er zum Lachen auf der Erde selber keine Der — liebte nicht genug: sonst hätte er auch uns Muss man denn gleich fluchen, wo man nicht Und er selber liebte nur nicht genug: sonst hätte Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten! Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten! 17. Krumm kommen alle guten Dinge ihrem Ziele nahe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0093" n="86"/> <div n="2"> <head>16.<lb/></head> <p>Welches war hier auf Erden bisher die grösste<lb/> Sünde? War es nicht das Wort Dessen, der sprach:<lb/> „Wehe Denen, die hier lachen!“</p><lb/> <p>Fand er zum Lachen auf der Erde selber keine<lb/> Gründe? So suchte er nur schlecht. Ein Kind findet<lb/> hier noch Gründe.</p><lb/> <p>Der — liebte nicht genug: sonst hätte er auch uns<lb/> geliebt, die Lachenden! Aber er hasste und höhnte uns,<lb/> Heulen und Zähneklappern verhiess er uns.</p><lb/> <p>Muss man denn gleich fluchen, wo man nicht<lb/> liebt? Das — dünkt mich ein schlechter Geschmack.<lb/> Aber so that er, dieser Unbedingte. Er kam vom<lb/> Pöbel.</p><lb/> <p>Und er selber liebte nur nicht genug: sonst hätte<lb/> er weniger gezürnt, dass man ihn nicht liebe. Alle<lb/> grosse Liebe <hi rendition="#g">will</hi> nicht Liebe: — die will mehr.</p><lb/> <p>Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten!<lb/> Das ist eine arme kranke Art, eine Pöbel-Art: sie sehn<lb/> schlimm diesem Leben zu, sie haben den bösen Blick<lb/> für diese Erde.</p><lb/> <p>Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten!<lb/> Sie haben schwere Füsse und schwüle Herzen: — sie<lb/> wissen nicht zu tanzen. Wie möchte Solchen wohl die<lb/> Erde leicht sein!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="2"> <head>17.<lb/></head> <p>Krumm kommen alle guten Dinge ihrem Ziele nahe.<lb/> Gleich Katzen machen sie Buckel, sie schnurren inne¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0093]
16.
Welches war hier auf Erden bisher die grösste
Sünde? War es nicht das Wort Dessen, der sprach:
„Wehe Denen, die hier lachen!“
Fand er zum Lachen auf der Erde selber keine
Gründe? So suchte er nur schlecht. Ein Kind findet
hier noch Gründe.
Der — liebte nicht genug: sonst hätte er auch uns
geliebt, die Lachenden! Aber er hasste und höhnte uns,
Heulen und Zähneklappern verhiess er uns.
Muss man denn gleich fluchen, wo man nicht
liebt? Das — dünkt mich ein schlechter Geschmack.
Aber so that er, dieser Unbedingte. Er kam vom
Pöbel.
Und er selber liebte nur nicht genug: sonst hätte
er weniger gezürnt, dass man ihn nicht liebe. Alle
grosse Liebe will nicht Liebe: — die will mehr.
Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten!
Das ist eine arme kranke Art, eine Pöbel-Art: sie sehn
schlimm diesem Leben zu, sie haben den bösen Blick
für diese Erde.
Geht aus dem Wege allen solchen Unbedingten!
Sie haben schwere Füsse und schwüle Herzen: — sie
wissen nicht zu tanzen. Wie möchte Solchen wohl die
Erde leicht sein!
17.
Krumm kommen alle guten Dinge ihrem Ziele nahe.
Gleich Katzen machen sie Buckel, sie schnurren inne¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |