Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.3. Servius Tullius und Cäles Vibenna. Die gläubigsten Anhänger der Meinung von einer Es hat sich aber in der That eine Nachricht von Zweiter Theil. L l
3. Servius Tullius und Caͤles Vibenna. Die glaͤubigſten Anhaͤnger der Meinung von einer Es hat ſich aber in der That eine Nachricht von Zweiter Theil. L l
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3.
Servius Tullius und Caͤles Vibenna.
Die glaͤubigſten Anhaͤnger der Meinung von einer
angeblichen eigentlichen Geſchichte der aͤlteſten Zeiten
Roms koͤnnten uns die Aufforderung nicht abſchlagen
etruſkiſchen Geſchichtsbuͤchern die Entſcheidung zu uͤberlaſ-
ſen, wenn ein wunderbarer Gluͤcksfall ſie uns in einer
verſtaͤndlichen Sprache verſchaffte. Denn ſie muͤſſen ein-
raͤumen, daß Etrurien eine weit aͤltere Litteratur als
Rom hatte, und daß die aͤlteſten roͤmiſchen Schrift-
ſteller den juͤngſten etruſkiſchen in der Zeit nur gleich
geſtanden haben koͤnnen.
Es hat ſich aber in der That eine Nachricht von
dem erhalten was jene Hiſtorien uͤber einen bey den
Roͤmern ſehr beſtimmt ausgebildeten Theil ſogar der
ſpaͤteren koͤniglichen Geſchichte meldeten, welche zur Ent-
ſcheidung genuͤgt; indem es darnach unwiderſprechlich
iſt daß die etruſkiſchen Annalen uͤber die roͤmiſchen Koͤ-
nige eine mit der unſrigen ſchlechterdings unvereinbare
Geſchichte enthielten. Sie findet ſich in den Fragmen-
ten der Rede des Kaiſers Claudius uͤber die Aufnahme
vornehmer Gallier in den Senat, welche ſeit Lipſius
nicht ſelten mit Tacitus Werken gedruckt ſind, aber wohl
ſelten einen Leſer finden. Das ſollte nicht ſeyn, ſchon
wegen ihrer litterariſchen und pſychologiſchen Merkwuͤr-
digkeit, woruͤber zu reden hier freylich der Raum nicht
erlaubt. Noch wichtiger aber iſt ihr hiſtoriſcher In-
halt, und es iſt unmoͤglich nach ihnen den Verluſt der
Zweiter Theil. L l
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