Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.wäldchens dritte Abtheilung. Steht still' ihr Sterbliche die ihr vorüber wandelt/ Seht meine Schmertzen an ach seht doch Liebste seht Und nehmt es wol zu Sinn wie man mit mir gehandelt/ Jst auch ein Schmertze wol der meinen übergeht? Nein. Jn der gantzen Welt ist keiner nicht zu finden. Wer war denn Schuld daran? Es waren eure Sünden. ECCE HOMO. An den Rachgierigen Menschen. SChau deinen Heyland an wie er da steht zerschlagen/ Mit Peitschen gantz durchritzt beschimpffet und bespeit/ Schau böser Sündenmensch/ wie manches Hertze leid Muß dein Erlöser doch üm deinetwillen tragen/ Und alles mit Geduld. Und du schwilst bald von Gifft/ Wenn dich ob schon mit Recht/ ein kleines Schimpffchen trifft. Mar. Magdalenae unter dem Kreutz Christi. Nach Sarbievs seinem 16. Epigr. Ah sitio Clamas absunt his rupibus undae MJch dürstet/ schreistu/ hier aber wo nur Steine/ Und rauhe Klippen sind da ist kein klarer Fluß/ Noch einger Labsatstrunk als nur ein Thränenguß Der durch mein Augen fleust/ den ich im Hertzen weine. Laß dieser seyn dein Trunk/ O grosser Lebensfürß/ Jch schenke reichlich ein/ weil dich so hefftig dürst. Uber das gekreutzigte Ebenbild Christi. Der L
waͤldchens dritte Abtheilung. Steht ſtill’ ihr Sterbliche die ihr voruͤber wandelt/ Seht meine Schmertzen an ach ſeht doch Liebſte ſeht Und nehmt es wol zu Sinn wie man mit mir gehandelt/ Jſt auch ein Schmertze wol der meinen uͤbergeht? Nein. Jn der gantzen Welt iſt keiner nicht zu finden. Wer war denn Schuld daran? Es waren eure Suͤnden. ECCE HOMO. An den Rachgierigen Menſchen. SChau deinen Heyland an wie er da ſteht zerſchlagen/ Mit Peitſchen gantz durchritzt beſchimpffet und beſpeit/ Schau boͤſer Suͤndenmenſch/ wie manches Hertze leid Muß dein Erloͤſer doch uͤm deinetwillen tragen/ Und alles mit Geduld. Und du ſchwilſt bald von Gifft/ Wenn dich ob ſchon mit Recht/ ein kleines Schimpffchen trifft. Mar. Magdalenæ unter dem Kreutz Chriſti. Nach Sarbievs ſeinem 16. Epigr. Ah ſitio Clamas abſunt his rupibus undæ MJch duͤrſtet/ ſchreiſtu/ hier aber wo nur Steine/ Und rauhe Klippen ſind da iſt kein klarer Fluß/ Noch einger Labſatstrunk als nur ein Thraͤnenguß Der durch mein Augen fleuſt/ den ich im Hertzen weine. Laß dieſer ſeyn dein Trunk/ O groſſer Lebensfuͤrß/ Jch ſchenke reichlich ein/ weil dich ſo hefftig duͤrſt. Uber das gekreutzigte Ebenbild Chriſti. Der L
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waͤldchens dritte Abtheilung.
Steht ſtill’ ihr Sterbliche die ihr voruͤber wandelt/
Seht meine Schmertzen an ach ſeht doch Liebſte ſeht
Und nehmt es wol zu Sinn wie man mit mir gehandelt/
Jſt auch ein Schmertze wol der meinen uͤbergeht?
Nein. Jn der gantzen Welt iſt keiner nicht zu finden.
Wer war denn Schuld daran? Es waren eure Suͤnden.
ECCE HOMO.
An den Rachgierigen Menſchen.
SChau deinen Heyland an wie er da ſteht zerſchlagen/
Mit Peitſchen gantz durchritzt beſchimpffet und
beſpeit/
Schau boͤſer Suͤndenmenſch/ wie manches Hertze
leid
Muß dein Erloͤſer doch uͤm deinetwillen tragen/
Und alles mit Geduld. Und du ſchwilſt bald von Gifft/
Wenn dich ob ſchon mit Recht/ ein kleines Schimpffchen
trifft.
Mar. Magdalenæ unter dem Kreutz
Chriſti.
Nach Sarbievs ſeinem 16. Epigr.
Ah ſitio Clamas abſunt his rupibus undæ
Sola fluunt oculis Flumina ſola bibe.
MJch duͤrſtet/ ſchreiſtu/ hier aber wo nur Steine/
Und rauhe Klippen ſind da iſt kein klarer Fluß/
Noch einger Labſatstrunk als nur ein Thraͤnenguß
Der durch mein Augen fleuſt/ den ich im Hertzen weine.
Laß dieſer ſeyn dein Trunk/ O groſſer Lebensfuͤrß/
Jch ſchenke reichlich ein/ weil dich ſo hefftig duͤrſt.
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