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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
XXII.
Unverhoffte doch gewünschte
Liebes eschicht
zwischen
Filidor
und
Julienen

Auf den Hochzeitlichen Ehrentag des Hoch-
ädelgestrengen/ Vesten und Manhafften Herrn

Abraham Josafat von Kreytzen/ und der hochädlen viel-
Ehrund Tugendreichen Jungfer Jultan-
Elisabethen Rauschkens
Höchädelgebohrner Herr Kreytz/ grosser Pa-
tron und liebwehrter Freund.

WEilichnun endlich einmal/ nach viel tausend gegen
Himmel geschikten Seufftzen/ das geliebte und numehro/
Gott Lob/ befriedigte Vaterland zubesuchen gedänke/ da-
mit ich der lieben Meinigen und des Meinigen Zustand er-
fahren möge/ von Jhr Gestr. Herl. aber ich nun ins
fünffte Jahr/ solche Gewogenheit und redliche Zuneigung/
gegen mich/ seinen willigsten Freund und Diener zur Gnü-
ge vermerket/ und dessen auffrichtiges und unverfälschtes
Hertze/ welches Gunststraalen mich offtmals angeleuch-
tet/ satsam erlernet/ als befinde in dieser Beobachtung/ ge-
gen Jhr Gestr. Herl. ich mich solcher Gestalt verpflichtet/
daß ich mir es/ einen groben Fehler begangen zu haben/
rechnen würde/ solches mit schüldiger Danksagung nicht zu-
erkennen. Wenn mir den Mittel und Wege/ dieses gleich-
wichtig und nach Würden zuerwiedern mangeln/ so habe ich
dieses Musikalische Hürtenliedchen/ womit ich bloß ei-
nen Schatten meines erkentlichen Hertzens entworffen/ auf
setzen/ und solches/ wo GOtt meine Sinnen nicht anderswo
hinlenket/ vor meiner Heim-reise hinterlassen wollen. Bitte
derowegen Jhr Gestr. Herl, als mein liebwerthester Pa-

tron
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
XXII.
Unverhoffte doch gewuͤnſchte
Liebes eſchicht
zwiſchen
Filidor
und
Julienen

Auf den Hochzeitlichen Ehrentag des Hoch-
aͤdelgeſtrengen/ Veſten und Manhafften Herrn

Abraham Joſafat von Kreytzen/ und der hochaͤdlen viel-
Ehrund Tugendreichen Jungfer Jultan-
Eliſabethen Rauſchkens
Hoͤchaͤdelgebohrner Herr Kreytz/ groſſer Pa-
tron und liebwehrter Freund.

WEilichnun endlich einmal/ nach viel tauſend gegen
Him̄el geſchiktẽ Seufftzen/ das geliebte und numehro/
Gott Lob/ befriedigte Vaterland zubeſuchen gedaͤnke/ da-
mit ich der lieben Meinigen und des Meinigen Zuſtand er-
fahren moͤge/ von Jhr Geſtr. Herl. aber ich nun ins
fuͤnffte Jahr/ ſolche Gewogenheit und redliche Zuneigung/
gegen mich/ ſeinen willigſten Freund und Diener zur Gnuͤ-
ge vermerket/ und deſſen auffrichtiges und unverfaͤlſchtes
Hertze/ welches Gunſtſtraalen mich offtmals angeleuch-
tet/ ſatſam erlernet/ als befinde in dieſer Beobachtung/ ge-
gen Jhr Geſtr. Herl. ich mich ſolcher Geſtalt verpflichtet/
daß ich mir es/ einen groben Fehler begangen zu haben/
rechnen wuͤrde/ ſolches mit ſchuͤldiger Dankſagung nicht zu-
erkennen. Wenn mir den Mittel und Wege/ dieſes gleich-
wichtig und nach Wuͤrden zuerwiedern mangeln/ ſo habe ich
dieſes Muſikaliſche Huͤrtenliedchen/ womit ich bloß ei-
nen Schatten meines erkentlichen Hertzens entworffen/ auf
ſetzen/ und ſolches/ wo GOtt meine Sinnen nicht anderswo
hinlenket/ vor meiner Heim-reiſe hinterlaſſen wollen. Bitte
derowegen Jhr Geſtr. Herl, als mein liebwertheſter Pa-

tron
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[110/0136] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- XXII. Unverhoffte doch gewuͤnſchte Liebes eſchicht zwiſchen Filidor und Julienen Auf den Hochzeitlichen Ehrentag des Hoch- aͤdelgeſtrengen/ Veſten und Manhafften Herrn Abraham Joſafat von Kreytzen/ und der hochaͤdlen viel- Ehrund Tugendreichen Jungfer Jultan- Eliſabethen Rauſchkens Hoͤchaͤdelgebohrner Herr Kreytz/ groſſer Pa- tron und liebwehrter Freund. WEilichnun endlich einmal/ nach viel tauſend gegen Him̄el geſchiktẽ Seufftzen/ das geliebte und numehro/ Gott Lob/ befriedigte Vaterland zubeſuchen gedaͤnke/ da- mit ich der lieben Meinigen und des Meinigen Zuſtand er- fahren moͤge/ von Jhr Geſtr. Herl. aber ich nun ins fuͤnffte Jahr/ ſolche Gewogenheit und redliche Zuneigung/ gegen mich/ ſeinen willigſten Freund und Diener zur Gnuͤ- ge vermerket/ und deſſen auffrichtiges und unverfaͤlſchtes Hertze/ welches Gunſtſtraalen mich offtmals angeleuch- tet/ ſatſam erlernet/ als befinde in dieſer Beobachtung/ ge- gen Jhr Geſtr. Herl. ich mich ſolcher Geſtalt verpflichtet/ daß ich mir es/ einen groben Fehler begangen zu haben/ rechnen wuͤrde/ ſolches mit ſchuͤldiger Dankſagung nicht zu- erkennen. Wenn mir den Mittel und Wege/ dieſes gleich- wichtig und nach Wuͤrden zuerwiedern mangeln/ ſo habe ich dieſes Muſikaliſche Huͤrtenliedchen/ womit ich bloß ei- nen Schatten meines erkentlichen Hertzens entworffen/ auf ſetzen/ und ſolches/ wo GOtt meine Sinnen nicht anderswo hinlenket/ vor meiner Heim-reiſe hinterlaſſen wollen. Bitte derowegen Jhr Geſtr. Herl, als mein liebwertheſter Pa- tron

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/136>, abgerufen am 21.12.2024.