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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
Das III. Capitul.

Von der Stadt Baruth in Syrien und was sich
allda begeben und zugetragen.

DJeses Baruth ist eine sehr alte Stadt/ wie man denn lie-
set/ so muß dieselbe schon zu den Zeiten deß Propheten E-
zechiel gewesen seyn/ weil er ihrer gedencket im 47. Cap.
seiner Weissag. Sie liegt um die Gegend Antiochia und dem-
nach über 70. Meilwegs von Jerusalem. Jst sonst noch an
Grösse und Gebäuen ziemlich/ wiewol auch verwüstet und ist
vordessen Beeroth, ietzt aber Barutho, oder Baruth genennet
und hat noch ietzt gar ein gutes Castell/ so stets mit Türckischer
Besatzung besetzt ist.

Einen stattlichen Han hat es daselbst/ der sehr groß und
weitläufftig ist. Der Hof ist ins gevierdte und überaus groß/ in
welchem an den Seiten herum etzliche Brunnen sind/ oben a-
ber ists voller Kämmerlein/ wie in den Klöstern die Zellen/ auff
welchen man/ weil sie eben sind/ umher spatzieren und sich lu-
stig umsehen kan und unten drunter im Hofe herum sind Ge-
wölbe und Ställe.

Dergleichen grosse weitläufftige Häuser und Höfe gibts
in denen Morgenländern gar viel und werden von denen Jn-
wohnern Hanne genennet. Sonderlich ist keine Handelsstadt/
da nicht welche innen zu finden seyn/ zu dem Ende/ damit die
fremden Kauffleute und sonst auch andere fremdereisende
Herren ihr Gelaß und Logir darinnen haben und nehmen
sollen.

Und in diesem Han bin auch ich mit meinem Gefährten
dem Französischen Goldschmieds Gesellen/ bey einem Fran-
zösischen Kauffmanne/ Faber genannt aus der Stadt Marsilia
bührtig/ eingekehret/ weiler eine Kammer allda vor sich innen
hatte.

Bey
K k
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Das III. Capitul.

Von der Stadt Baruth in Syrien und was ſich
allda begeben und zugetragen.

DJeſes Baruth iſt eine ſehr alte Stadt/ wie man denn lie-
ſet/ ſo muß dieſelbe ſchon zu den Zeiten deß Propheten E-
zechiel geweſen ſeyn/ weil er ihrer gedencket im 47. Cap.
ſeiner Weiſſag. Sie liegt um die Gegend Antiochia und dem-
nach uͤber 70. Meilwegs von Jeruſalem. Jſt ſonſt noch an
Groͤſſe und Gebaͤuen ziemlich/ wiewol auch verwuͤſtet und iſt
vordeſſen Beeroth, ietzt aber Barutho, oder Baruth genennet
und hat noch ietzt gar ein gutes Caſtell/ ſo ſtets mit Tuͤrckiſcher
Beſatzung beſetzt iſt.

Einen ſtattlichen Han hat es daſelbſt/ der ſehr groß und
weitlaͤufftig iſt. Der Hof iſt ins gevierdte und uͤberaus groß/ in
welchem an den Seiten herum etzliche Brunnen ſind/ oben a-
ber iſts voller Kaͤmmerlein/ wie in den Kloͤſtern die Zellen/ auff
welchen man/ weil ſie eben ſind/ umher ſpatzieren und ſich lu-
ſtig umſehen kan und unten drunter im Hofe herum ſind Ge-
woͤlbe und Staͤlle.

Dergleichen groſſe weitlaͤufftige Haͤuſer und Hoͤfe gibts
in denen Morgenlaͤndern gar viel und werden von denen Jn-
wohnern Hanne genennet. Sonderlich iſt keine Handelsſtadt/
da nicht welche innen zu finden ſeyn/ zu dem Ende/ damit die
fremden Kauffleute und ſonſt auch andere fremdereiſende
Herren ihr Gelaß und Logir darinnen haben und nehmen
ſollen.

Und in dieſem Han bin auch ich mit meinem Gefaͤhrten
dem Franzoͤſiſchen Goldſchmieds Geſellen/ bey einem Fran-
zoͤſiſchen Kauffmanne/ Faber genannt aus der Stadt Marſilia
buͤhrtig/ eingekehret/ weiler eine Kammer allda vor ſich innen
hatte.

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K k
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[255/0261] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Das III. Capitul. Von der Stadt Baruth in Syrien und was ſich allda begeben und zugetragen. DJeſes Baruth iſt eine ſehr alte Stadt/ wie man denn lie- ſet/ ſo muß dieſelbe ſchon zu den Zeiten deß Propheten E- zechiel geweſen ſeyn/ weil er ihrer gedencket im 47. Cap. ſeiner Weiſſag. Sie liegt um die Gegend Antiochia und dem- nach uͤber 70. Meilwegs von Jeruſalem. Jſt ſonſt noch an Groͤſſe und Gebaͤuen ziemlich/ wiewol auch verwuͤſtet und iſt vordeſſen Beeroth, ietzt aber Barutho, oder Baruth genennet und hat noch ietzt gar ein gutes Caſtell/ ſo ſtets mit Tuͤrckiſcher Beſatzung beſetzt iſt. Einen ſtattlichen Han hat es daſelbſt/ der ſehr groß und weitlaͤufftig iſt. Der Hof iſt ins gevierdte und uͤberaus groß/ in welchem an den Seiten herum etzliche Brunnen ſind/ oben a- ber iſts voller Kaͤmmerlein/ wie in den Kloͤſtern die Zellen/ auff welchen man/ weil ſie eben ſind/ umher ſpatzieren und ſich lu- ſtig umſehen kan und unten drunter im Hofe herum ſind Ge- woͤlbe und Staͤlle. Dergleichen groſſe weitlaͤufftige Haͤuſer und Hoͤfe gibts in denen Morgenlaͤndern gar viel und werden von denen Jn- wohnern Hanne genennet. Sonderlich iſt keine Handelsſtadt/ da nicht welche innen zu finden ſeyn/ zu dem Ende/ damit die fremden Kauffleute und ſonſt auch andere fremdereiſende Herren ihr Gelaß und Logir darinnen haben und nehmen ſollen. Und in dieſem Han bin auch ich mit meinem Gefaͤhrten dem Franzoͤſiſchen Goldſchmieds Geſellen/ bey einem Fran- zoͤſiſchen Kauffmanne/ Faber genannt aus der Stadt Marſilia buͤhrtig/ eingekehret/ weiler eine Kammer allda vor ſich innen hatte. Bey K k

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/261>, abgerufen am 23.12.2024.