Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.Axiomata oder Grundsätze die in der gantzen Mathesi zum Voraus genommen werden/ und welche solche Aussprüche seynd/ an welcher Wahrheit/ niemand zweiffeln kan/ wann er nur die Meinung derselben wol verstehet. I. Das gantze ist grösser als ein Theil darvon. II. Das gantze ist gleich der Summe, oder der Versammlung aller seiner Theile zusammen genommen. III. Alle die Grössen/ darvon eine jede/ einer gewissen andern gleich ist/ die seynd auch alle mit einander unter einander gleich. IV. Wann gleiche Grössen/ durch Mittel anderer gleichen Grössen/ oder auch allein in sich selbsten gleicherweise tractiret werden/ nehmlich durch Addition, Subtraction, Multiplica- tion, Division, oder gleiches Nahmens extractio Radicum; was heraus kommet ist auch gleich. V. Wann man von gleichen Grössen ungleiche Grösse ab- ziehet/ die überbleibende Grösse/ seynd ungleich. VI. Solche Grösse welche sich allerdings miteinander schi- cken/ also daß die eine die andern nirgendswo übertrifft/ wann sie auf einander oder in einander geleget werden/ die seynd mit- einander gleich. VII. Wann gleiche gerade Linien/ oder gleiche gerad li- nichte Winckel/ auf einander geleget werden/ die schicken sich allerdings zusammen. [Abbildung]
Axiomata oder Grundſaͤtze die in der gantzen Matheſi zum Voraus genommen werden/ und welche ſolche Ausſpruͤche ſeynd/ an welcher Wahrheit/ niemand zweiffeln kan/ wann er nur die Meinung derſelben wol verſtehet. I. Das gantze iſt groͤſſer als ein Theil darvon. II. Das gantze iſt gleich der Summe, oder der Verſam̃lung aller ſeiner Theile zuſammen genommen. III. Alle die Groͤſſen/ darvon eine jede/ einer gewiſſen andern gleich iſt/ die ſeynd auch alle mit einander unter einander gleich. IV. Wann gleiche Groͤſſen/ durch Mittel anderer gleichen Groͤſſen/ oder auch allein in ſich ſelbſten gleicherweiſe tractiret werden/ nehmlich durch Addition, Subtraction, Multiplica- tion, Diviſion, oder gleiches Nahmens extractio Radicum; was heraus kommet iſt auch gleich. V. Wann man von gleichen Groͤſſen ungleiche Groͤſſe ab- ziehet/ die uͤberbleibende Groͤſſe/ ſeynd ungleich. VI. Solche Groͤſſe welche ſich allerdings miteinander ſchi- cken/ alſo daß die eine die andern nirgendswo uͤbertrifft/ wann ſie auf einander oder in einander geleget werden/ die ſeynd mit- einander gleich. VII. Wann gleiche gerade Linien/ oder gleiche gerad li- nichte Winckel/ auf einander geleget werden/ die ſchicken ſich allerdings zuſammen. [Abbildung]
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Axiomata oder Grundſaͤtze die in der gantzen
Matheſi zum Voraus genommen werden/ und welche
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zweiffeln kan/ wann er nur die Meinung derſelben
wol verſtehet.
I. Das gantze iſt groͤſſer als ein Theil darvon.
II. Das gantze iſt gleich der Summe, oder der Verſam̃lung
aller ſeiner Theile zuſammen genommen.
III. Alle die Groͤſſen/ darvon eine jede/ einer gewiſſen andern
gleich iſt/ die ſeynd auch alle mit einander unter einander gleich.
IV. Wann gleiche Groͤſſen/ durch Mittel anderer gleichen
Groͤſſen/ oder auch allein in ſich ſelbſten gleicherweiſe tractiret
werden/ nehmlich durch Addition, Subtraction, Multiplica-
tion, Diviſion, oder gleiches Nahmens extractio Radicum;
was heraus kommet iſt auch gleich.
V. Wann man von gleichen Groͤſſen ungleiche Groͤſſe ab-
ziehet/ die uͤberbleibende Groͤſſe/ ſeynd ungleich.
VI. Solche Groͤſſe welche ſich allerdings miteinander ſchi-
cken/ alſo daß die eine die andern nirgendswo uͤbertrifft/ wann
ſie auf einander oder in einander geleget werden/ die ſeynd mit-
einander gleich.
VII. Wann gleiche gerade Linien/ oder gleiche gerad li-
nichte Winckel/ auf einander geleget werden/ die ſchicken ſich
allerdings zuſammen.
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Zitationshilfe: | Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/20>, abgerufen am 31.07.2024. |