Auch sind ihrer Bestimmung nach unbeweglich alle an sich beweglichen Sachen, welche der Eigenthümer mit einem Grundstücke in Verbindung gesetzt hat, um sie für beständig daselbst zu lassen.
525. Daß der Eigenthümer bewegliche Sachen für beständig mit seinem Grundstücke in Verbindung gesetzt habe, wird vermuthet, wenn dieselben mit Kalk, Gyps oder Kitt daran befestigt sind, oder nicht weggenommen werden können, ohne entweder sie selbst, oder den Theil des Grundstückes, woran sie befestiget sind, zu zerbrechen oder zu beschädigen.
In Ansehung der Spiegel eines Zimmers tritt jene Ver- muthung ein, wenn die Bekleidung, worauf sie befestigt sind, mit dem Tafelwerk ein Ganzes ausmacht. Dasselbe gilt von Mahlereyen und anderen Verzierungen.
Bildsäulen werden zu dem unbeweglichen Vermögen ge- rechnet, wenn sie in einer zu deren Aufnahme besonders angelegten Vertiefung (Nische) aufgestellt sind, sollten sie auch ohne Verletzung oder Beschädigung weggenommen werden können.
526. In Hinsicht des Gegenstandes, worauf sie sich beziehen, sind unbeweglich:
Der Nießbrauch an unbeweglichen Sachen;
Servituten oder Grunddienstbarkeiten;
Klagen, wodurch das Eigenthum einer unbeweglichen Sache in Anspruch genommen wird.
Zweytes Capitel.
Von den beweglichen Sachen.
527. Sachen sind beweglich, entweder ihrer Natur nach, oder zufolge gesetzlicher Bestimmung,
II. Buch. 1. Titel. 2. Cap.
Stroh und Dunger.
Auch ſind ihrer Beſtimmung nach unbeweglich alle an ſich beweglichen Sachen, welche der Eigenthuͤmer mit einem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt hat, um ſie fuͤr beſtaͤndig daſelbſt zu laſſen.
525. Daß der Eigenthuͤmer bewegliche Sachen fuͤr beſtaͤndig mit ſeinem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt habe, wird vermuthet, wenn dieſelben mit Kalk, Gyps oder Kitt daran befeſtigt ſind, oder nicht weggenommen werden koͤnnen, ohne entweder ſie ſelbſt, oder den Theil des Grundſtuͤckes, woran ſie befeſtiget ſind, zu zerbrechen oder zu beſchaͤdigen.
In Anſehung der Spiegel eines Zimmers tritt jene Ver- muthung ein, wenn die Bekleidung, worauf ſie befeſtigt ſind, mit dem Tafelwerk ein Ganzes ausmacht. Daſſelbe gilt von Mahlereyen und anderen Verzierungen.
Bildſaͤulen werden zu dem unbeweglichen Vermoͤgen ge- rechnet, wenn ſie in einer zu deren Aufnahme beſonders angelegten Vertiefung (Niſche) aufgeſtellt ſind, ſollten ſie auch ohne Verletzung oder Beſchaͤdigung weggenommen werden koͤnnen.
526. In Hinſicht des Gegenſtandes, worauf ſie ſich beziehen, ſind unbeweglich:
Der Nießbrauch an unbeweglichen Sachen;
Servituten oder Grunddienſtbarkeiten;
Klagen, wodurch das Eigenthum einer unbeweglichen Sache in Anſpruch genommen wird.
Zweytes Capitel.
Von den beweglichen Sachen.
527. Sachen ſind beweglich, entweder ihrer Natur nach, oder zufolge geſetzlicher Beſtimmung,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0238"n="226"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">II</hi>. Buch. 1. Titel. 2. Cap.</fw><lb/><p>Stroh und Dunger.</p><lb/><p>Auch ſind ihrer Beſtimmung nach unbeweglich alle an<lb/>ſich beweglichen Sachen, welche der Eigenthuͤmer mit<lb/>
einem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt hat, um ſie fuͤr<lb/>
beſtaͤndig daſelbſt zu laſſen.<lb/></p><p>525. Daß der Eigenthuͤmer bewegliche Sachen fuͤr<lb/>
beſtaͤndig mit ſeinem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt<lb/>
habe, wird vermuthet, wenn dieſelben mit Kalk, Gyps<lb/>
oder Kitt daran befeſtigt ſind, oder nicht weggenommen<lb/>
werden koͤnnen, ohne entweder ſie ſelbſt, oder den Theil<lb/>
des Grundſtuͤckes, woran ſie befeſtiget ſind, zu zerbrechen<lb/>
oder zu beſchaͤdigen.</p><lb/><p>In Anſehung der Spiegel eines Zimmers tritt jene Ver-<lb/>
muthung ein, wenn die Bekleidung, worauf ſie befeſtigt<lb/>ſind, mit dem Tafelwerk ein Ganzes ausmacht. Daſſelbe<lb/>
gilt von Mahlereyen und anderen Verzierungen.</p><lb/><p>Bildſaͤulen werden zu dem unbeweglichen Vermoͤgen ge-<lb/>
rechnet, wenn ſie in einer zu deren Aufnahme beſonders<lb/>
angelegten Vertiefung (Niſche) aufgeſtellt ſind, ſollten ſie<lb/>
auch ohne Verletzung oder Beſchaͤdigung weggenommen<lb/>
werden koͤnnen.<lb/></p><p>526. In Hinſicht des Gegenſtandes, worauf ſie ſich<lb/>
beziehen, ſind unbeweglich:</p><lb/><p>Der Nießbrauch an unbeweglichen Sachen;</p><lb/><p>Servituten oder Grunddienſtbarkeiten;</p><lb/><p>Klagen, wodurch das Eigenthum einer unbeweglichen<lb/>
Sache in Anſpruch genommen wird.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#g">Zweytes Capitel.</hi></head><lb/><argument><p>Von den beweglichen Sachen.</p></argument><lb/><p>527. Sachen ſind beweglich, entweder ihrer Natur nach,<lb/>
oder zufolge geſetzlicher Beſtimmung,</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[226/0238]
II. Buch. 1. Titel. 2. Cap.
Stroh und Dunger.
Auch ſind ihrer Beſtimmung nach unbeweglich alle an
ſich beweglichen Sachen, welche der Eigenthuͤmer mit
einem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt hat, um ſie fuͤr
beſtaͤndig daſelbſt zu laſſen.
525. Daß der Eigenthuͤmer bewegliche Sachen fuͤr
beſtaͤndig mit ſeinem Grundſtuͤcke in Verbindung geſetzt
habe, wird vermuthet, wenn dieſelben mit Kalk, Gyps
oder Kitt daran befeſtigt ſind, oder nicht weggenommen
werden koͤnnen, ohne entweder ſie ſelbſt, oder den Theil
des Grundſtuͤckes, woran ſie befeſtiget ſind, zu zerbrechen
oder zu beſchaͤdigen.
In Anſehung der Spiegel eines Zimmers tritt jene Ver-
muthung ein, wenn die Bekleidung, worauf ſie befeſtigt
ſind, mit dem Tafelwerk ein Ganzes ausmacht. Daſſelbe
gilt von Mahlereyen und anderen Verzierungen.
Bildſaͤulen werden zu dem unbeweglichen Vermoͤgen ge-
rechnet, wenn ſie in einer zu deren Aufnahme beſonders
angelegten Vertiefung (Niſche) aufgeſtellt ſind, ſollten ſie
auch ohne Verletzung oder Beſchaͤdigung weggenommen
werden koͤnnen.
526. In Hinſicht des Gegenſtandes, worauf ſie ſich
beziehen, ſind unbeweglich:
Der Nießbrauch an unbeweglichen Sachen;
Servituten oder Grunddienſtbarkeiten;
Klagen, wodurch das Eigenthum einer unbeweglichen
Sache in Anſpruch genommen wird.
Zweytes Capitel.
Von den beweglichen Sachen.
527. Sachen ſind beweglich, entweder ihrer Natur nach,
oder zufolge geſetzlicher Beſtimmung,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: ignoriert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: keine Angabe;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;
Vollständigkeit: teilweise erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/238>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.