Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Zweytes Buch. Cap. VII. Siebendes Capitul. Von Auffrichtung der Testamenten und ande- rer Gattung Letster-Willen. DAs Eigenthumb zu den Sachen kan nach denen Der Anfahl einer Erbschafft geschicht entweders Ein Testament ist eine/ Nach-Vorschrifft der Ge- der Testie- rens Ve- higkeit er- forderlich. Zu der Testierens Vehigkeit werden gleiche Eigen- Eine Testierens vehige Persohn/ so ein Testament Mundlich zwar soll die Erklärung deß Testatoris nert
Zweytes Buch. Cap. VII. Siebendes Capitul. Von Auffrichtung der Teſtamenten und ande- rer Gattung Letſter-Willen. DAs Eigenthumb zu den Sachen kan nach denen Der Anfahl einer Erbſchafft geſchicht entweders Ein Teſtament iſt eine/ Nach-Vorſchrifft der Ge- der Teſtie- rens Ve- higkeit er- forderlich. Zu der Teſtierens Vehigkeit werden gleiche Eigen- Eine Teſtierens vehige Perſohn/ ſo ein Teſtament Mundlich zwar ſoll die Erklaͤrung deß Teſtatoris nert
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Zweytes Buch. Cap. VII.
Siebendes Capitul.
Von Auffrichtung der Teſtamenten und ande-
rer Gattung Letſter-Willen.
DAs Eigenthumb zu den Sachen kan nach denen
allgemeinen Rechten auch erlanget werden durch
Erb-Recht/ welches iſt eine Gerechtigkeit/ ver-
moͤg welcheren die Verlaſſenſchafft eines Verſtorbenen an
eine andere lebende Perſohn eigenthumblich fallt.
Was Erb-
Recht ſeye.
Der Anfahl einer Erbſchafft geſchicht entweders
durch Teſtament oder andere Gattungen Letſter-Willen:
Oder aber durch Erbs-Succeſſion Krafft oder naher Ver-
wandtſchafft ohne Huͤlff eines Teſtaments.
Jſt zweyer-
ley.
Ein Teſtament iſt eine/ Nach-Vorſchrifft der Ge-
ſatzen eingerichtete/ eigentliche/ darbey auch freywillige
Erklaͤrung/ wie eine teſtierens vehige Perſohn ihrer Ver-
laſſenſchafft halber es nach ihrem Tod will gehept haben.
Was ein
Teſtament
ſeye.
Zu der Teſtierens Vehigkeit werden gleiche Eigen-
ſchafften erforderet/ als im vorgehenden Capitul uͤber die
Vergabungen gemeldet worden.
Eine Teſtierens vehige Perſohn/ ſo ein Teſtament
aufrichten will/ mag nach der Statt Bern Rechten ihren
Letſten-Willen Mundlich oder Schrifftlich hinderlaſſen.
Mundlich zwar ſoll die Erklaͤrung deß Teſtatoris
geſchehen/ entweders vor der Hohen Oberkeit in geſeſſenen
Rath/ oder vor Gricht/ oder vor zweyen oder mehr ehrli-
chen/ unwiederſpraͤchlichen Zeugen/ die er darumb erſucht
hat/ ſo viel laut G’ſatzes Kundtſchafft zureden von noͤthen
ſind: Jn Meinung daß wann der Teſtator nach ſolcher
Muͤndlichen Erklaͤrung/ noch ſechs Wochen im Leben/
und bey geſunder Vernunfft bleiben wurde/ derſelbe in-
nert
Mundli-
ches Teſta-
ment/ was
darzu er-
forderlich.
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