Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite
Erstes Buch. Cap. IX.
Neundtes Capitul.
Von Verordnung der Vögten durch

Testament.
Testament-
licher
Vogt.

WAnn es sich dann durch den Jnnhalt eines Testa-
ments
erfindt/ daß der Verstorbene seinen Hin-
derlassenen underjährigen Kinderen einen oder
etliche Vögt verordnet hat/ sollen der oder dieselben so dar-
Soll dem-
selben dar-
zu gebot-
ten wer-
den.
zu erfordert/ wann sie von dem Wäysen-Gericht oder O-
ber-Ampts-Mann (so der Waysen Richter auf dem Land
ist) zu solcher Vogtey taugenlich erfunden wurden|/ diesel-
bige anzunemmen vermahnt/ und so es vonnöthen/ darzu
ein Jahr lang gezwungen werden/ es wäre dann Sach/ daß
der Einte oder Andere von tragenden Ampts-wegen
rechtmässige Entschuldigungen hätte/ als hernach zu sehen.

Wann aber solche Testamentliche Vögt von ihnen
Er wäre
dann un-
tauglich.
nicht taugentlich darzu erfunden wurden/ mögen von dem
Waysen-Gricht oder Ober-Amptsmann andere taugenli-
che/ unverwandte ehrliche Persohnen darzu erwählt wer-
den/ welche erwöhlte Persohnen ebener massen darzu ge-
zwungen werden könnend. Statt Bern Satz. fol. 10.
und folgenden.



Zehendes Capitul.
Von Verordnung der Vögten durch

die Verwandte.

WAnn der Abgestorbene Testamentlich seinen hinder-
lassenen Kinderen keinen Vogt verordnet hat/ und

die
Erſtes Buch. Cap. IX.
Neundtes Capitul.
Von Verordnung der Voͤgten durch

Teſtament.
Teſtament-
licher
Vogt.

WAnn es ſich dann durch den Jnnhalt eines Teſta-
ments
erfindt/ daß der Verſtorbene ſeinen Hin-
derlaſſenen underjaͤhrigen Kinderen einen oder
etliche Voͤgt verordnet hat/ ſollen der oder dieſelben ſo dar-
Soll dem-
ſelben dar-
zu gebot-
ten wer-
den.
zu erfordert/ wann ſie von dem Waͤyſen-Gericht oder O-
ber-Ampts-Mann (ſo der Wayſen Richter auf dem Land
iſt) zu ſolcher Vogtey taugenlich erfunden wurden|/ dieſel-
bige anzunemmen vermahnt/ und ſo es vonnoͤthen/ darzu
ein Jahr lang gezwungen werden/ es waͤre dann Sach/ daß
der Einte oder Andere von tragenden Ampts-wegen
rechtmaͤſſige Entſchuldigungen haͤtte/ als hernach zu ſehen.

Wann aber ſolche Teſtamentliche Voͤgt von ihnen
Er waͤre
dann un-
tauglich.
nicht taugentlich darzu erfunden wurden/ moͤgen von dem
Wayſen-Gricht oder Ober-Amptsmann andere taugenli-
che/ unverwandte ehrliche Perſohnen darzu erwaͤhlt wer-
den/ welche erwoͤhlte Perſohnen ebener maſſen darzu ge-
zwungen werden koͤnnend. Statt Bern Satz. fol. 10.
und folgenden.



Zehendes Capitul.
Von Verordnung der Voͤgten durch

die Verwandte.

WAnn der Abgeſtorbene Teſtamentlich ſeinen hinder-
laſſenen Kinderen keinen Vogt verordnet hat/ und

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0044" n="28"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;tes Buch. Cap. <hi rendition="#aq">IX.</hi></hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neundtes Capitul.<lb/>
Von Verordnung der Vo&#x0364;gten durch</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Te&#x017F;tament.</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Te&#x017F;tament-<lb/>
licher<lb/>
Vogt.</note>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann es &#x017F;ich dann durch den Jnnhalt eines <hi rendition="#aq">Te&#x017F;ta-<lb/>
ments</hi> erfindt/ daß der Ver&#x017F;torbene &#x017F;einen Hin-<lb/>
derla&#x017F;&#x017F;enen underja&#x0364;hrigen Kinderen einen oder<lb/>
etliche Vo&#x0364;gt verordnet hat/ &#x017F;ollen der oder die&#x017F;elben &#x017F;o dar-<lb/><note place="left">Soll dem-<lb/>
&#x017F;elben dar-<lb/>
zu gebot-<lb/>
ten wer-<lb/>
den.</note>zu erfordert/ wann &#x017F;ie von dem Wa&#x0364;y&#x017F;en-Gericht oder O-<lb/>
ber-Ampts-Mann (&#x017F;o der Way&#x017F;en Richter auf dem Land<lb/>
i&#x017F;t) zu &#x017F;olcher Vogtey taugenlich erfunden wurden|/ die&#x017F;el-<lb/>
bige anzunemmen vermahnt/ und &#x017F;o es vonno&#x0364;then/ darzu<lb/>
ein Jahr lang gezwungen werden/ es wa&#x0364;re dann Sach/ daß<lb/>
der Einte oder Andere von tragenden Ampts-wegen<lb/>
rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Ent&#x017F;chuldigungen ha&#x0364;tte/ als hernach zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p>Wann aber &#x017F;olche Te&#x017F;tamentliche Vo&#x0364;gt von ihnen<lb/><note place="left">Er wa&#x0364;re<lb/>
dann un-<lb/>
tauglich.</note>nicht taugentlich darzu erfunden wurden/ mo&#x0364;gen von dem<lb/>
Way&#x017F;en-Gricht oder Ober-Amptsmann andere taugenli-<lb/>
che/ unverwandte ehrliche Per&#x017F;ohnen darzu erwa&#x0364;hlt wer-<lb/>
den/ welche erwo&#x0364;hlte Per&#x017F;ohnen ebener ma&#x017F;&#x017F;en darzu ge-<lb/>
zwungen werden ko&#x0364;nnend. Statt Bern Satz. <hi rendition="#aq">fol.</hi> 10.<lb/>
und folgenden.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Zehendes Capitul.<lb/>
Von Verordnung der Vo&#x0364;gten durch</hi><lb/>
die Verwandte.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann der Abge&#x017F;torbene Te&#x017F;tamentlich &#x017F;einen hinder-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;enen Kinderen keinen Vogt verordnet hat/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0044] Erſtes Buch. Cap. IX. Neundtes Capitul. Von Verordnung der Voͤgten durch Teſtament. WAnn es ſich dann durch den Jnnhalt eines Teſta- ments erfindt/ daß der Verſtorbene ſeinen Hin- derlaſſenen underjaͤhrigen Kinderen einen oder etliche Voͤgt verordnet hat/ ſollen der oder dieſelben ſo dar- zu erfordert/ wann ſie von dem Waͤyſen-Gericht oder O- ber-Ampts-Mann (ſo der Wayſen Richter auf dem Land iſt) zu ſolcher Vogtey taugenlich erfunden wurden|/ dieſel- bige anzunemmen vermahnt/ und ſo es vonnoͤthen/ darzu ein Jahr lang gezwungen werden/ es waͤre dann Sach/ daß der Einte oder Andere von tragenden Ampts-wegen rechtmaͤſſige Entſchuldigungen haͤtte/ als hernach zu ſehen. Soll dem- ſelben dar- zu gebot- ten wer- den. Wann aber ſolche Teſtamentliche Voͤgt von ihnen nicht taugentlich darzu erfunden wurden/ moͤgen von dem Wayſen-Gricht oder Ober-Amptsmann andere taugenli- che/ unverwandte ehrliche Perſohnen darzu erwaͤhlt wer- den/ welche erwoͤhlte Perſohnen ebener maſſen darzu ge- zwungen werden koͤnnend. Statt Bern Satz. fol. 10. und folgenden. Er waͤre dann un- tauglich. Zehendes Capitul. Von Verordnung der Voͤgten durch die Verwandte. WAnn der Abgeſtorbene Teſtamentlich ſeinen hinder- laſſenen Kinderen keinen Vogt verordnet hat/ und die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/44
Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/44>, abgerufen am 30.12.2024.