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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von der Gottslästerung und Meineyd.
Siebenzehendes Capitul.
Von der Gotts-Lästerung und Meineyd.

UNder die Delicta publica oder allgemeine Missetha-Gotts-Lä-
sterung.

ten wird gerechnet die Gotts-Lästerung/ da jemand
GOtt etwas zu mißt/ das GOtt nicht bequem ist/
oder mit seinen Worten Gott abschneidt/ daß ihme zustaht/Deren
als ob Gott nicht ein Sach vermochte/ oder nicht gerechtStraff.
wäre/ oder sonsten dergleichen freffentliche oder verachtliche
Läster-Wort wieder Gott redt/ der soll durch die Richter
von Ambtswegen angenommen/ eingelegt/ und darumb
an Leib/ Leben oder Gliederen/ nach gestalt der Persohn
und der Lästerung gestrafft werden. Keys. Halß-Gerichts
Ordnung. das 106. G'satz.

Denne der Meineyd/ da jemand vor dem RichterMeineyd.
falschlich Gott zum Zeugen anrufft. Hiervon sagt die
Käyserl. Halß-Grichts-Ordnung im 107ten Gesatz fol-Dessen
gendes: Welcher vor Richter oder Gricht einen gelehrtenStraff.
Meineyd schweert/ so derselbig Eyd zeitlich Gut antrifft/
das in dessen/ der also falschlich geschworen hat Nutz kom-
men/ der ist zuvorderst schuldig/ wo er das vermag/ solch
falschlich abgeschworen Gut dem verletzten wiederzukeh-
ren/ soll auch darzu aller Ehren entsetzt seyn: Auch werden
demselben im Römischen Reich die zwey Finger/ darmit er
geschworen hat/ abgehauen; Wo aber einer durch seinen
falschen Eyd jemand zu peinlicher Straff brächte/ dersel-
bige soll mit der Poen, die er faltschlich auf einen anderen
schweert/ gestrafft werden: Und wer solche falsche Schwe-
rer mit Wüssen vorsetzlich und arglistig darzu anrichtet/ der
leidet gleiche Peyn.

Wann
T 2
Von der Gottslaͤſterung und Meineyd.
Siebenzehendes Capitul.
Von der Gotts-Laͤſterung und Meineyd.

UNder die Delicta publica oder allgemeine Miſſetha-Gotts-Laͤ-
ſterung.

ten wird gerechnet die Gotts-Laͤſterung/ da jemand
GOtt etwas zu mißt/ das GOtt nicht bequem iſt/
oder mit ſeinen Worten Gott abſchneidt/ daß ihme zuſtaht/Deren
als ob Gott nicht ein Sach vermochte/ oder nicht gerechtStraff.
waͤre/ oder ſonſten dergleichen freffentliche oder verachtliche
Laͤſter-Wort wieder Gott redt/ der ſoll durch die Richter
von Ambtswegen angenommen/ eingelegt/ und darumb
an Leib/ Leben oder Gliederen/ nach geſtalt der Perſohn
und der Laͤſterung geſtrafft werden. Keyſ. Halß-Gerichts
Ordnung. das 106. G’ſatz.

Denne der Meineyd/ da jemand vor dem RichterMeineyd.
falſchlich Gott zum Zeugen anrufft. Hiervon ſagt die
Kaͤyſerl. Halß-Grichts-Ordnung im 107ten Geſatz fol-Deſſen
gendes: Welcher vor Richter oder Gricht einen gelehrtenStraff.
Meineyd ſchweert/ ſo derſelbig Eyd zeitlich Gut antrifft/
das in deſſen/ der alſo falſchlich geſchworen hat Nutz kom-
men/ der iſt zuvorderſt ſchuldig/ wo er das vermag/ ſolch
falſchlich abgeſchworen Gut dem verletzten wiederzukeh-
ren/ ſoll auch darzu aller Ehren entſetzt ſeyn: Auch werden
demſelben im Roͤmiſchen Reich die zwey Finger/ darmit er
geſchworen hat/ abgehauen; Wo aber einer durch ſeinen
falſchen Eyd jemand zu peinlicher Straff braͤchte/ derſel-
bige ſoll mit der Pœn, die er faltſchlich auf einen anderen
ſchweert/ geſtrafft werden: Und wer ſolche falſche Schwe-
rer mit Wuͤſſen vorſetzlich und argliſtig darzu anrichtet/ der
leidet gleiche Peyn.

Wann
T 2
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[147/0163] Von der Gottslaͤſterung und Meineyd. Siebenzehendes Capitul. Von der Gotts-Laͤſterung und Meineyd. UNder die Delicta publica oder allgemeine Miſſetha- ten wird gerechnet die Gotts-Laͤſterung/ da jemand GOtt etwas zu mißt/ das GOtt nicht bequem iſt/ oder mit ſeinen Worten Gott abſchneidt/ daß ihme zuſtaht/ als ob Gott nicht ein Sach vermochte/ oder nicht gerecht waͤre/ oder ſonſten dergleichen freffentliche oder verachtliche Laͤſter-Wort wieder Gott redt/ der ſoll durch die Richter von Ambtswegen angenommen/ eingelegt/ und darumb an Leib/ Leben oder Gliederen/ nach geſtalt der Perſohn und der Laͤſterung geſtrafft werden. Keyſ. Halß-Gerichts Ordnung. das 106. G’ſatz. Gotts-Laͤ- ſterung. Deren Straff. Denne der Meineyd/ da jemand vor dem Richter falſchlich Gott zum Zeugen anrufft. Hiervon ſagt die Kaͤyſerl. Halß-Grichts-Ordnung im 107ten Geſatz fol- gendes: Welcher vor Richter oder Gricht einen gelehrten Meineyd ſchweert/ ſo derſelbig Eyd zeitlich Gut antrifft/ das in deſſen/ der alſo falſchlich geſchworen hat Nutz kom- men/ der iſt zuvorderſt ſchuldig/ wo er das vermag/ ſolch falſchlich abgeſchworen Gut dem verletzten wiederzukeh- ren/ ſoll auch darzu aller Ehren entſetzt ſeyn: Auch werden demſelben im Roͤmiſchen Reich die zwey Finger/ darmit er geſchworen hat/ abgehauen; Wo aber einer durch ſeinen falſchen Eyd jemand zu peinlicher Straff braͤchte/ derſel- bige ſoll mit der Pœn, die er faltſchlich auf einen anderen ſchweert/ geſtrafft werden: Und wer ſolche falſche Schwe- rer mit Wuͤſſen vorſetzlich und argliſtig darzu anrichtet/ der leidet gleiche Peyn. Meineyd. Deſſen Straff. Wann T 2

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/163>, abgerufen am 21.11.2024.