Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Zweytes Buch. Cap. XIII. Dreyzehendes Capitul. Contra-Von dem Eigenthumblichen Leihen. ctus, so durch über- gab ge- schlossen werden/ sind under- schiedlich. DJe wahren benambseten Contractus, so durch Uber- thumliches leihen. Mutuum. Das Eigenthumbliche Leihen oder Mutuum ist ein Besteht also die Natur diesers Contractus fürnem- schafften die sers Con- tracts. Erstlich/ daß die Sach eigenthumlich zubrauchen übergeben/ und nicht die Ubergebne/ sonderen ein andere zuruck gestellt werde. Zweytens/ daß die zuruckgebene Sach gleicher Natur seye/ als Gelt für Gelt/ Getreyd für Geträid etc. Drittens/ daß die Sachen so eigenthumblich gegeben und zuruck gestellt worden/ der Natur seyen/ daß sie ge- zehlt/ gewogen oder gemässen werden können. Die
Zweytes Buch. Cap. XIII. Dreyzehendes Capitul. Contra-Von dem Eigenthumblichen Leihen. ctus, ſo durch uͤber- gab ge- ſchloſſen werden/ ſind under- ſchiedlich. DJe wahren benambſeten Contractus, ſo durch Uber- thumliches leihen. Mutuum. Das Eigenthumbliche Leihen oder Mutuum iſt ein Beſteht alſo die Natur dieſers Contractus fuͤrnem- ſchafften die ſers Con- tracts. Erſtlich/ daß die Sach eigenthumlich zubrauchen uͤbergeben/ und nicht die Ubergebne/ ſonderen ein andere zuruck geſtellt werde. Zweytens/ daß die zuruckgebene Sach gleicher Natur ſeye/ als Gelt fuͤr Gelt/ Getreyd fuͤr Getraͤid ꝛc. Drittens/ daß die Sachen ſo eigenthumblich gegeben und zuruck geſtellt worden/ der Natur ſeyen/ daß ſie ge- zehlt/ gewogen oder gemaͤſſen werden koͤnnen. Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0110" n="94"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch. Cap. <hi rendition="#aq">XIII.</hi></hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dreyzehendes Capitul.<lb/> Von dem Eigenthumblichen Leihen.</hi> </head><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Contra-<lb/> ctus,</hi> ſo<lb/> durch uͤber-<lb/> gab ge-<lb/> ſchloſſen<lb/> werden/<lb/> ſind under-<lb/> ſchiedlich.</note> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je wahren benambſeten <hi rendition="#aq">Contractus,</hi> ſo durch Uber-<lb/> gab einer Sach geſchloſſen werden/ ſind viererley.<lb/> 1. Das Eigenthumliche Leihen/ zu Latein <hi rendition="#aq">Mutuum</hi><lb/> genannt. 2. Das auf Vertrauen Leihen/ <hi rendition="#aq">Commoda-<lb/> tum</hi> genannt. 3. Das Hinderlegen zur Verwahrung/<lb/><hi rendition="#aq">Depoſitum</hi> genaunt. 4. Das Underpfand <hi rendition="#aq">Pignus</hi> ge-<lb/> nannt.</p><lb/> <note place="left">Eigen-<lb/> thumliches<lb/> leihen.<lb/><hi rendition="#aq">Mutuum.</hi></note> <p>Das Eigenthumbliche Leihen oder <hi rendition="#aq">Mutuum</hi> iſt ein<lb/><hi rendition="#aq">Contract,</hi> da einer dem anderen eigenthumlich zubrauchen<lb/> bewegliche Sachen gibt/ welche entweders an Gewicht/<lb/> Maaß oder Zahl gelifferet werden/ zu <hi rendition="#aq">Exempel,</hi> Bley/<lb/> Getreyd/ Wein/ Gelt und was deßgleichen ſeyn mag/ mit<lb/> dem Vorbehalt/ daß der Empfaher eben ſo viel in glei-<lb/> chem Werth und Guͤte dem Geber auf beſtimte Zeit zu-<lb/> ruck gebe.</p><lb/> <p>Beſteht alſo die <hi rendition="#aq">Natur</hi> dieſers <hi rendition="#aq">Contractus</hi> fuͤrnem-<lb/> lich in dieſeren dreyen folgenden Eigenſchafften.</p><lb/> <note place="left">Eigen-<lb/> ſchafften<lb/> die ſers<lb/><hi rendition="#aq">Con-<lb/> tract</hi>s.</note> <list> <item>Erſtlich/ daß die Sach eigenthumlich zubrauchen<lb/> uͤbergeben/ und nicht die Ubergebne/ ſonderen ein andere<lb/> zuruck geſtellt werde.</item><lb/> <item>Zweytens/ daß die zuruckgebene Sach gleicher <hi rendition="#aq">Natur</hi><lb/> ſeye/ als Gelt fuͤr Gelt/ Getreyd fuͤr Getraͤid ꝛc.</item><lb/> <item>Drittens/ daß die Sachen ſo eigenthumblich gegeben<lb/> und zuruck geſtellt worden/ der Natur ſeyen/ daß ſie ge-<lb/> zehlt/ gewogen oder gemaͤſſen werden koͤnnen.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0110]
Zweytes Buch. Cap. XIII.
Dreyzehendes Capitul.
Von dem Eigenthumblichen Leihen.
DJe wahren benambſeten Contractus, ſo durch Uber-
gab einer Sach geſchloſſen werden/ ſind viererley.
1. Das Eigenthumliche Leihen/ zu Latein Mutuum
genannt. 2. Das auf Vertrauen Leihen/ Commoda-
tum genannt. 3. Das Hinderlegen zur Verwahrung/
Depoſitum genaunt. 4. Das Underpfand Pignus ge-
nannt.
Das Eigenthumbliche Leihen oder Mutuum iſt ein
Contract, da einer dem anderen eigenthumlich zubrauchen
bewegliche Sachen gibt/ welche entweders an Gewicht/
Maaß oder Zahl gelifferet werden/ zu Exempel, Bley/
Getreyd/ Wein/ Gelt und was deßgleichen ſeyn mag/ mit
dem Vorbehalt/ daß der Empfaher eben ſo viel in glei-
chem Werth und Guͤte dem Geber auf beſtimte Zeit zu-
ruck gebe.
Beſteht alſo die Natur dieſers Contractus fuͤrnem-
lich in dieſeren dreyen folgenden Eigenſchafften.
Erſtlich/ daß die Sach eigenthumlich zubrauchen
uͤbergeben/ und nicht die Ubergebne/ ſonderen ein andere
zuruck geſtellt werde.
Zweytens/ daß die zuruckgebene Sach gleicher Natur
ſeye/ als Gelt fuͤr Gelt/ Getreyd fuͤr Getraͤid ꝛc.
Drittens/ daß die Sachen ſo eigenthumblich gegeben
und zuruck geſtellt worden/ der Natur ſeyen/ daß ſie ge-
zehlt/ gewogen oder gemaͤſſen werden koͤnnen.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |