Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.wer das vollkommenste Recht zu dem Frauenzimmer hat. Ich überlasse Ihnen die Wahl von diesen Vorschlägen Gebrauch zu machen oder nicht, und erwarte Ihre Antwort. Uebrigens verharre ich Dero geneigter Freund v. F. XXIV. Brief. An Herrn Lampert Wilibald vom Herrn G. Schönthal den 16 Dec. Mein Herr, Ich müßte niemals ein Soldat gewesen seyn, oder diesem Stande eben so wenig Ehre als Sie gemacht haben, wenn ich die beleidigende Art, womit Sie mir begegnen, mit Stilleschweigen übersehen wollte. Es ist Ihnen nicht genug meine Braut mir abspänstig machen zu wollen; Sie haben sich auch vorgenommen, es bei meinem Principal dahin zu bringen, daß er mich aus seinem Dienst entlassen soll. Es hat bald das Ansehen, daß Sie mit mir eben so umspringen wollen, als mit dem Verwalter wer das vollkommenste Recht zu dem Frauenzimmer hat. Ich überlasse Ihnen die Wahl von diesen Vorschlägen Gebrauch zu machen oder nicht, und erwarte Ihre Antwort. Uebrigens verharre ich Dero geneigter Freund v. F. XXIV. Brief. An Herrn Lampert Wilibald vom Herrn G. Schönthal den 16 Dec. Mein Herr, Ich müßte niemals ein Soldat gewesen seyn, oder diesem Stande eben so wenig Ehre als Sie gemacht haben, wenn ich die beleidigende Art, womit Sie mir begegnen, mit Stilleschweigen übersehen wollte. Es ist Ihnen nicht genug meine Braut mir abspänstig machen zu wollen; Sie haben sich auch vorgenommen, es bei meinem Principal dahin zu bringen, daß er mich aus seinem Dienst entlassen soll. Es hat bald das Ansehen, daß Sie mit mir eben so umspringen wollen, als mit dem Verwalter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0296" n="294"/> wer das vollkommenste Recht zu dem Frauenzimmer hat. Ich überlasse Ihnen die Wahl von diesen Vorschlägen Gebrauch zu machen oder nicht, und erwarte Ihre Antwort. Uebrigens verharre ich</p> <closer> <salute><hi rendition="#fr">Dero</hi><lb/> geneigter Freund<lb/><hi rendition="#fr">v. F.</hi></salute> </closer> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">XXIV. Brief.</hi> </head> <head> <hi rendition="#fr">An Herrn Lampert Wilibald vom Herrn G.</hi> </head> <opener> <dateline>Schönthal den 16 Dec.</dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#fr">Mein Herr,</hi> </salute> </opener> <p>Ich müßte niemals ein Soldat gewesen seyn, oder diesem Stande eben so wenig Ehre als Sie gemacht haben, wenn ich die beleidigende Art, womit Sie mir begegnen, mit Stilleschweigen übersehen wollte. Es ist Ihnen nicht genug meine Braut mir abspänstig machen zu wollen; Sie haben sich auch vorgenommen, es bei meinem Principal dahin zu bringen, daß er mich aus seinem Dienst entlassen soll. Es hat bald das Ansehen, daß Sie mit mir eben so umspringen wollen, als mit dem Verwalter </p> </div> </body> </text> </TEI> [294/0296]
wer das vollkommenste Recht zu dem Frauenzimmer hat. Ich überlasse Ihnen die Wahl von diesen Vorschlägen Gebrauch zu machen oder nicht, und erwarte Ihre Antwort. Uebrigens verharre ich
Dero
geneigter Freund
v. F.
XXIV. Brief. An Herrn Lampert Wilibald vom Herrn G. Schönthal den 16 Dec.
Mein Herr, Ich müßte niemals ein Soldat gewesen seyn, oder diesem Stande eben so wenig Ehre als Sie gemacht haben, wenn ich die beleidigende Art, womit Sie mir begegnen, mit Stilleschweigen übersehen wollte. Es ist Ihnen nicht genug meine Braut mir abspänstig machen zu wollen; Sie haben sich auch vorgenommen, es bei meinem Principal dahin zu bringen, daß er mich aus seinem Dienst entlassen soll. Es hat bald das Ansehen, daß Sie mit mir eben so umspringen wollen, als mit dem Verwalter
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