Schreiben. Er übergab es dem Officier, welcher es erbrach und laß. Ich will es hier einrücken, es veranlaßte eine wichtige Unterredung
Hochgeehrter Herr Rittmeister,
Wenn Sie deutsch verstehen, so ist es gut; wo nicht, so lassen Sie diesen Brief durch Ueberbringern desselben in eine Sprache übersetzen, in welche sie wollen. Ich erfreue mich sehr, daß ein Mann, von dem ich in der Geschichte Sir Carl Grandisons, meines vielgeehrten Herrn Gevatters, so viel gelesen habe, sich in hiesiger Gegend befindet. Ich möchte Sie gern von Person kennen lernen, und würde nicht ermangelt haben, Ihnen in Schönthal aufzuwarten, wenn ich nicht das Bette hüten müßte. Gönnen Sie mir Ihren Besuch, wenn Sie Ihren Posten verlassen können, Sie werden mir sehr willkommen seyn. Inzwischen da man nicht weiß, wie bald Sie etwan Ordre zum Aufbruch erhalten, und mir viel dran gelegen ist Ihr Portrait zu besitzen, weil Sie doch auch
Schreiben. Er übergab es dem Officier, welcher es erbrach und laß. Ich will es hier einrücken, es veranlaßte eine wichtige Unterredung
Hochgeehrter Herr Rittmeister,
Wenn Sie deutsch verstehen, so ist es gut; wo nicht, so lassen Sie diesen Brief durch Ueberbringern desselben in eine Sprache übersetzen, in welche sie wollen. Ich erfreue mich sehr, daß ein Mann, von dem ich in der Geschichte Sir Carl Grandisons, meines vielgeehrten Herrn Gevatters, so viel gelesen habe, sich in hiesiger Gegend befindet. Ich möchte Sie gern von Person kennen lernen, und würde nicht ermangelt haben, Ihnen in Schönthal aufzuwarten, wenn ich nicht das Bette hüten müßte. Gönnen Sie mir Ihren Besuch, wenn Sie Ihren Posten verlassen können, Sie werden mir sehr willkommen seyn. Inzwischen da man nicht weiß, wie bald Sie etwan Ordre zum Aufbruch erhalten, und mir viel dran gelegen ist Ihr Portrait zu besitzen, weil Sie doch auch
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Schreiben. Er übergab es dem Officier, welcher es erbrach und laß. Ich will es hier einrücken, es veranlaßte eine wichtige Unterredung
Hochgeehrter Herr Rittmeister, Wenn Sie deutsch verstehen, so ist es gut; wo nicht, so lassen Sie diesen Brief durch Ueberbringern desselben in eine Sprache übersetzen, in welche sie wollen. Ich erfreue mich sehr, daß ein Mann, von dem ich in der Geschichte Sir Carl Grandisons, meines vielgeehrten Herrn Gevatters, so viel gelesen habe, sich in hiesiger Gegend befindet. Ich möchte Sie gern von Person kennen lernen, und würde nicht ermangelt haben, Ihnen in Schönthal aufzuwarten, wenn ich nicht das Bette hüten müßte. Gönnen Sie mir Ihren Besuch, wenn Sie Ihren Posten verlassen können, Sie werden mir sehr willkommen seyn. Inzwischen da man nicht weiß, wie bald Sie etwan Ordre zum Aufbruch erhalten, und mir viel dran gelegen ist Ihr Portrait zu besitzen, weil Sie doch auch
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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/313>, abgerufen am 23.02.2025.
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