Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.von dem Erfolge der Sache, geben lassen; bleibe indessen mit Hochachtung Dero gehorsamster Diener M. Lampert Wilibald. VI. Brief. Das Fräulein v. W. an das Fräulein v. S. Wilmershausen, den 26 Sept. Was werden Sie denken, daß ich eine ganze Woche lang ein tiefes Stillschweigen beobachtet habe? Wenn Sie meine Briefe auch so lange unbeantwortet lassen wollten; so würde ich mich mit tausend argwöhnischen Gedanken schlagen. Ich bin nun einmal so, und ich werde nicht irren, wenn ich mich mit dem Selbstpeiniger aus dem Terenz vergleiche: ich mache mir einen Haufen Sorge und ängstige mich, wo von dem Erfolge der Sache, geben lassen; bleibe indessen mit Hochachtung Dero gehorsamster Diener M. Lampert Wilibald. VI. Brief. Das Fräulein v. W. an das Fräulein v. S. Wilmershausen, den 26 Sept. Was werden Sie denken, daß ich eine ganze Woche lang ein tiefes Stillschweigen beobachtet habe? Wenn Sie meine Briefe auch so lange unbeantwortet lassen wollten; so würde ich mich mit tausend argwöhnischen Gedanken schlagen. Ich bin nun einmal so, und ich werde nicht irren, wenn ich mich mit dem Selbstpeiniger aus dem Terenz vergleiche: ich mache mir einen Haufen Sorge und ängstige mich, wo <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="21"/> von dem Erfolge der Sache, geben lassen; bleibe indessen mit Hochachtung</p> <closer> <salute><hi rendition="#fr">Dero</hi><lb/> gehorsamster Diener<lb/><hi rendition="#fr">M. Lampert Wilibald.</hi><lb/></salute> </closer> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">VI. Brief.</hi> </head> <head> <hi rendition="#fr">Das Fräulein v. W. an das Fräulein v. S.</hi> </head> <opener> <dateline>Wilmershausen, den 26 Sept.</dateline> </opener> <p>Was werden Sie denken, daß ich eine ganze Woche lang ein tiefes Stillschweigen beobachtet habe? Wenn Sie meine Briefe auch so lange unbeantwortet lassen wollten; so würde ich mich mit tausend argwöhnischen Gedanken schlagen. Ich bin nun einmal so, und ich werde nicht irren, wenn ich mich mit dem Selbstpeiniger aus dem Terenz vergleiche: ich mache mir einen Haufen Sorge und ängstige mich, wo </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0023]
von dem Erfolge der Sache, geben lassen; bleibe indessen mit Hochachtung
Dero
gehorsamster Diener
M. Lampert Wilibald.
VI. Brief. Das Fräulein v. W. an das Fräulein v. S. Wilmershausen, den 26 Sept. Was werden Sie denken, daß ich eine ganze Woche lang ein tiefes Stillschweigen beobachtet habe? Wenn Sie meine Briefe auch so lange unbeantwortet lassen wollten; so würde ich mich mit tausend argwöhnischen Gedanken schlagen. Ich bin nun einmal so, und ich werde nicht irren, wenn ich mich mit dem Selbstpeiniger aus dem Terenz vergleiche: ich mache mir einen Haufen Sorge und ängstige mich, wo
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