Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S. den 23 Octob. Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S. den 23 Octob. Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0153" n="151"/> <div type="letter" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">XVI. Brief.</hi> </head> <head> <hi rendition="#fr">Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S.</hi> </head> <opener> <dateline>den 23 Octob.</dateline> </opener> <p>Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen </p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0153]
XVI. Brief. Der Hr. v. N. an den jungen Hrn. Baron v. S. den 23 Octob. Warum wollen Sie doch England verlassen? Es treibt Sie ja keine Noth darzu. Sie sind bei meinem Herrn Gevatter dem Baronet wohl aufgehoben; so viel ich aus Ihren Briefen abnehmen kann, hält er Sie wie sein Kind, und er wird es vermuthlich gerne sehen, wenn Sie noch eine Zeitlang bei ihm bleiben. Mein Rath ist nicht dabei, daß Sie vor Ausgang des Jahres abreisen. Inzwischen muß ich Ihnen freilich Ihren freien Willen lassen, und wenn Sie es nicht besser haben wollen, so reißen Sie hin wohin Sie wollen, ich denke, Sie werden wie die Schweizer, das Heimwehe bekommen haben. Thun Sie mir nur den Gefallen, und beschmausen Sie die englischen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T15:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |