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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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3. Einsamkeit.

Der Mai ist auf dem Wege,
Der Mai ist vor der Thür:
Im Garten, auf der Wiesen,
Ihr Blümlein kommt herfür!
Da hab' ich den Stab genommen,
Da hab' ich das Bündel geschnürt,
Zieh weiter und immer weiter,
Wohin die Straße mich führt.
Und über mir ziehen die Vögel,
Sie ziehen in lustigem Reihn,
Sie zwitschern und trillern und flöten,
Als ging's in den Himmel hinein.
Der Wandrer geht alleine,
Geht schweigend seinen Gang;
Das Bündel will ihn drücken,
Der Weg wird ihm zu lang.
3. Einſamkeit.

Der Mai iſt auf dem Wege,
Der Mai iſt vor der Thuͤr:
Im Garten, auf der Wieſen,
Ihr Bluͤmlein kommt herfuͤr!
Da hab' ich den Stab genommen,
Da hab' ich das Buͤndel geſchnuͤrt,
Zieh weiter und immer weiter,
Wohin die Straße mich fuͤhrt.
Und uͤber mir ziehen die Voͤgel,
Sie ziehen in luſtigem Reihn,
Sie zwitſchern und trillern und floͤten,
Als ging's in den Himmel hinein.
Der Wandrer geht alleine,
Geht ſchweigend ſeinen Gang;
Das Buͤndel will ihn druͤcken,
Der Weg wird ihm zu lang.
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[77/0089] 3. Einſamkeit. Der Mai iſt auf dem Wege, Der Mai iſt vor der Thuͤr: Im Garten, auf der Wieſen, Ihr Bluͤmlein kommt herfuͤr! Da hab' ich den Stab genommen, Da hab' ich das Buͤndel geſchnuͤrt, Zieh weiter und immer weiter, Wohin die Straße mich fuͤhrt. Und uͤber mir ziehen die Voͤgel, Sie ziehen in luſtigem Reihn, Sie zwitſchern und trillern und floͤten, Als ging's in den Himmel hinein. Der Wandrer geht alleine, Geht ſchweigend ſeinen Gang; Das Buͤndel will ihn druͤcken, Der Weg wird ihm zu lang.

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/89>, abgerufen am 22.12.2024.