Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.Fastnachtslied von den goldenen Zöpfen. Mägdlein mit den goldnen Zöpfen, Mägdlein mit dem goldnen Haar! Oder ist es wohl von Seide, Oder ist's von beiden gar? Nenn' ich's goldgediegne Seide? Nenn' ich's seidenfeines Gold? Und welch zartes Elfenhändchen Hat die Flechten dir gerollt? Mägdlein mit den goldnen Zöpfen! --
Und an jedem hängt ein Herz, Hier ein junges, da ein altes, Hier mit Lust, und da mit Schmerz. Und das meine, ach das meine! -- Ist kein einzig Zöpfchen leer? Mägdlein mit den goldnen Zöpfen, Dichterherzen sind nicht schwer. Faſtnachtslied von den goldenen Zoͤpfen. Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen, Maͤgdlein mit dem goldnen Haar! Oder iſt es wohl von Seide, Oder iſt's von beiden gar? Nenn' ich's goldgediegne Seide? Nenn' ich's ſeidenfeines Gold? Und welch zartes Elfenhaͤndchen Hat die Flechten dir gerollt? Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen! —
Und an jedem haͤngt ein Herz, Hier ein junges, da ein altes, Hier mit Luſt, und da mit Schmerz. Und das meine, ach das meine! — Iſt kein einzig Zoͤpfchen leer? Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen, Dichterherzen ſind nicht ſchwer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="148"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Faſtnachtslied<lb/> von den goldenen Zoͤpfen.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>aͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen,</l><lb/> <l>Maͤgdlein mit dem goldnen Haar!</l><lb/> <l>Oder iſt es wohl von Seide,</l><lb/> <l>Oder iſt's von beiden gar?</l><lb/> <l>Nenn' ich's goldgediegne Seide?</l><lb/> <l>Nenn' ich's ſeidenfeines Gold?</l><lb/> <l>Und welch zartes Elfenhaͤndchen</l><lb/> <l>Hat die Flechten dir gerollt?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen! —</l><lb/> <l>Und an jedem haͤngt ein Herz,</l><lb/> <l>Hier ein junges, da ein altes,</l><lb/> <l>Hier mit Luſt, und da mit Schmerz.</l><lb/> <l>Und das meine, ach das meine! —</l><lb/> <l>Iſt kein einzig Zoͤpfchen leer?</l><lb/> <l>Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen,</l><lb/> <l>Dichterherzen ſind nicht ſchwer.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0160]
Faſtnachtslied
von den goldenen Zoͤpfen.
Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen,
Maͤgdlein mit dem goldnen Haar!
Oder iſt es wohl von Seide,
Oder iſt's von beiden gar?
Nenn' ich's goldgediegne Seide?
Nenn' ich's ſeidenfeines Gold?
Und welch zartes Elfenhaͤndchen
Hat die Flechten dir gerollt?
Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen! —
Und an jedem haͤngt ein Herz,
Hier ein junges, da ein altes,
Hier mit Luſt, und da mit Schmerz.
Und das meine, ach das meine! —
Iſt kein einzig Zoͤpfchen leer?
Maͤgdlein mit den goldnen Zoͤpfen,
Dichterherzen ſind nicht ſchwer.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |