Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.September. Ich grüße dich mit hellem Waldhornklange; Hirschfänger, Büchse, Netz und grünes Kleid, Ein Roß, zu jedem kecken Sprung bereit, Verehr' ich dir, und wünsche Glück zum Fange. Frisch auf! Um das Revier sei mir nicht bange: Ich habe Eichenwälder tief und breit, Mit Bahnen rings durchhauen für die Waid, Und Hirsch' und Rehe, wie ich sie verlange. Den Hut geschmückt mit einem grünen Reise, Die Hände purpurroth von edlem Schweiße, Die Wagen krachend unter ihrer Last: So ziehe heim mit deinen Jagdgesellen, Wenn du nicht erst ein Wort noch zu bestellen Hier bei der schönen Försterstochter hast. September. Ich gruͤße dich mit hellem Waldhornklange; Hirſchfaͤnger, Buͤchſe, Netz und gruͤnes Kleid, Ein Roß, zu jedem kecken Sprung bereit, Verehr' ich dir, und wuͤnſche Gluͤck zum Fange. Friſch auf! Um das Revier ſei mir nicht bange: Ich habe Eichenwaͤlder tief und breit, Mit Bahnen rings durchhauen fuͤr die Waid, Und Hirſch' und Rehe, wie ich ſie verlange. Den Hut geſchmuͤckt mit einem gruͤnen Reiſe, Die Haͤnde purpurroth von edlem Schweiße, Die Wagen krachend unter ihrer Laſt: So ziehe heim mit deinen Jagdgeſellen, Wenn du nicht erſt ein Wort noch zu beſtellen Hier bei der ſchoͤnen Foͤrſterstochter haſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0128" n="116"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">September.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch gruͤße dich mit hellem Waldhornklange;</l><lb/> <l>Hirſchfaͤnger, Buͤchſe, Netz und gruͤnes Kleid,</l><lb/> <l>Ein Roß, zu jedem kecken Sprung bereit,</l><lb/> <l>Verehr' ich dir, und wuͤnſche Gluͤck zum Fange.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Friſch auf! Um das Revier ſei mir nicht bange:</l><lb/> <l>Ich habe Eichenwaͤlder tief und breit,</l><lb/> <l>Mit Bahnen rings durchhauen fuͤr die Waid,</l><lb/> <l>Und Hirſch' und Rehe, wie ich ſie verlange.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Den Hut geſchmuͤckt mit einem gruͤnen Reiſe,</l><lb/> <l>Die Haͤnde purpurroth von edlem Schweiße,</l><lb/> <l>Die Wagen krachend unter ihrer Laſt:</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>So ziehe heim mit deinen Jagdgeſellen,</l><lb/> <l>Wenn du nicht erſt ein Wort noch zu beſtellen</l><lb/> <l>Hier bei der ſchoͤnen Foͤrſterstochter haſt.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0128]
September.
Ich gruͤße dich mit hellem Waldhornklange;
Hirſchfaͤnger, Buͤchſe, Netz und gruͤnes Kleid,
Ein Roß, zu jedem kecken Sprung bereit,
Verehr' ich dir, und wuͤnſche Gluͤck zum Fange.
Friſch auf! Um das Revier ſei mir nicht bange:
Ich habe Eichenwaͤlder tief und breit,
Mit Bahnen rings durchhauen fuͤr die Waid,
Und Hirſch' und Rehe, wie ich ſie verlange.
Den Hut geſchmuͤckt mit einem gruͤnen Reiſe,
Die Haͤnde purpurroth von edlem Schweiße,
Die Wagen krachend unter ihrer Laſt:
So ziehe heim mit deinen Jagdgeſellen,
Wenn du nicht erſt ein Wort noch zu beſtellen
Hier bei der ſchoͤnen Foͤrſterstochter haſt.
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Zitationshilfe: | Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/128>, abgerufen am 23.02.2025. |