Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.II. Bildende Kunst. Technik. des Prägens besser anzuordnen blieb. Obgleich nicht3blos im alten Italien das Gießen der Münzen erwähnt wird (§. 176. u. 306, 5.): so war doch das Prägen in Griechenland und dem spätern Rom das gewöhnliche; doch so daß man die Schrötlinge, d. h. die zum Ausprägen bestimmten Metallstücke, in Formen goß: gewöhnlich linsenförmig damit sie das oft sehr tief gravirte Gepräge desto besser tragen konnten. Die Stempel wurden wenig- stens bisweilen aus gehärtetem Erz verfertigt. 1. Eckhel D. N. Prolegg. i. Hirt Amalth. ii. S. 18. Stieg- 2. Münzmeister nennen sich, wenn nicht in Monogrammen, 3. Tresviri A. A. A. flando feriundo. Den B. Zeichnung auf ebner Fläche. a. Durch Auftrag von Farbenstoffen weicher und flüssiger Art. 1. Einfarbige Zeichnung und Mahlerei. 318. Die Alten waren im höchsten Grade auf zarte1 25*
II. Bildende Kunſt. Technik. des Praͤgens beſſer anzuordnen blieb. Obgleich nicht3blos im alten Italien das Gießen der Muͤnzen erwaͤhnt wird (§. 176. u. 306, 5.): ſo war doch das Praͤgen in Griechenland und dem ſpaͤtern Rom das gewoͤhnliche; doch ſo daß man die Schroͤtlinge, d. h. die zum Auspraͤgen beſtimmten Metallſtuͤcke, in Formen goß: gewoͤhnlich linſenfoͤrmig damit ſie das oft ſehr tief gravirte Gepraͤge deſto beſſer tragen konnten. Die Stempel wurden wenig- ſtens bisweilen aus gehaͤrtetem Erz verfertigt. 1. Eckhel D. N. Prolegg. i. Hirt Amalth. ii. S. 18. Stieg- 2. Münzmeiſter nennen ſich, wenn nicht in Monogrammen, 3. Tresviri A. A. A. flando feriundo. Den B. Zeichnung auf ebner Flaͤche. a. Durch Auftrag von Farbenſtoffen weicher und flüſſiger Art. 1. Einfarbige Zeichnung und Mahlerei. 318. Die Alten waren im hoͤchſten Grade auf zarte1 25*
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II. Bildende Kunſt. Technik.
des Praͤgens beſſer anzuordnen blieb. Obgleich nicht
blos im alten Italien das Gießen der Muͤnzen erwaͤhnt
wird (§. 176. u. 306, 5.): ſo war doch das Praͤgen in
Griechenland und dem ſpaͤtern Rom das gewoͤhnliche;
doch ſo daß man die Schroͤtlinge, d. h. die zum Auspraͤgen
beſtimmten Metallſtuͤcke, in Formen goß: gewoͤhnlich
linſenfoͤrmig damit ſie das oft ſehr tief gravirte Gepraͤge
deſto beſſer tragen konnten. Die Stempel wurden wenig-
ſtens bisweilen aus gehaͤrtetem Erz verfertigt.
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1. Eckhel D. N. Prolegg. i. Hirt Amalth. ii. S. 18. Stieg-
litz Einr. ant. Münzſamml. S. 13. 23. Archäol. Unterhalt. ii.
S. 47.
2. Münzmeiſter nennen ſich, wenn nicht in Monogrammen,
nur wenige: Neuantos auf M. von Kydonia, Kimon auf Syraku-
ſiſchen (§. 132, 1.), Eukleides u. Aa. ſ. Wiener Jahrb. 1818,
ii. S. 124. Daß Athens M. ſo kunſtlos, während die Make-
doniſchen Alexanders ſo elegant, iſt auch den Alten aufgefallen.
Diogen. vii, 1, 19. Die ſchönen M. Arkadiſcher Städte (von
Stymphalos, Pheneos u. a.) müſſen vor Ol. 103. geſetzt werden,
da wohl kein Muſeum eine M. von Megalopolis u. Meſſene hat
die an Geiſt und Leben in der Behandlung mit jenen verglichen
werden kann. So ſchnell war die Kunſt hier geſunken.
3. Tresviri A. A. A. flando feriundo. Den
Hauptapparat des Prägens ſieht man auf einem Denar des Cari-
ſius, Ambos, Hammer, Zange. Die Matrix war urſprünglich
am Hammer und Ambos (quadr. incusum). Λίγδοι von Thon
u. Stein haben ſich noch gefunden.
B. Zeichnung auf ebner Flaͤche.
a. Durch Auftrag von Farbenſtoffen weicher und flüſſiger Art.
1. Einfarbige Zeichnung und Mahlerei.
318. Die Alten waren im hoͤchſten Grade auf zarte
und feinabgewogene Umrißzeichnung bedacht, und in ih-
ren Schulen (§. 139, 3) wurden lange Voruͤbungen mit
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