Schiffe (Gebäude, welche die unfeste Fläche, wie sie es leidet, zu occupiren bestimmt sind) nicht ausschließt? Gewiß dürfen die Be- griffe: Wohnung, Denkmal, Aufenthaltsort u. dgl. noch nicht her- eingenommen werden.
2. Im Folgenden kann die compendiarische Darstellung fast nur Nomenclatur sein, zu der der Vortrag die Anschauungen zu geben hat. Dabei sind zu benutzen die zahlreichen Commentatoren Vitruvs, besonders Schneider, nebst den Kupfern zu Vitr. Bauk. von A. Rhode. Berl. 1801. Stieglitz Baukunst der Alten. Lpz. 1796. 8. mit 11 Kupfert. Dess. Archäol. der Baukunst der Grie- chen und Römer. 2 Th. 1801. 8. nebst Kupfern u. Vignetten; besonders A. Hirt Baukunst nach den Grundsätzen der Alten. Berl. 1809 f., auch Wiebeking bürgerl. Baukunst. 1821. Dürand Recueil et paralleles d'edifices de tout genre (Text von Le Grand). Paris a. 8. Rondelet L'Art de batir 4 T. 1802 -- 17. Le Brun Theorie de l' architecture Grecque et Rom. Par. 1807. f.
1. Baumaterialien.
268. Erstens: Steine. In Griechenland wurde1 viel Marmor aus den Steinbrüchen vom Hymettos, Pen- thelikon, auf Paros, bei Ephesos, im Prokonnesos, aber auch Tufsteine und Kalksinter der verschiednen Gegenden zur Architektur gebraucht. In Rom ursprünglich beson-2 ders der vulcanische Tuf von schwärzlicher Farbe, lapis Albanus, jetzt Peperino genannt; dann der härtere Kalk- tuf von Tibur, lapis Tiburtinus, jetzt Travertino; bis die Liebe zum Marmor immer mehr zunahm, und au-3 ßer dem weißen, aus Griechenland oder Luna, die grü- nen, rothen und bunten Arten (marmor Taenarium, Carystium, Synnadicum, Numidicum u. s. w.) mit Vorliebe angewandt wurden.
1. Las gewöhnlicher Feldstein, lithos eine bessre Steinart. Marmor lithos leukos, seltner marmarinos. Poros, pori- nos lithos (Tufstein) beim Delphischen, u. Olympischen T. Li-
I. Tektonik. Gebaͤude.
Schiffe (Gebäude, welche die unfeſte Fläche, wie ſie es leidet, zu occupiren beſtimmt ſind) nicht ausſchließt? Gewiß dürfen die Be- griffe: Wohnung, Denkmal, Aufenthaltsort u. dgl. noch nicht her- eingenommen werden.
2. Im Folgenden kann die compendiariſche Darſtellung faſt nur Nomenclatur ſein, zu der der Vortrag die Anſchauungen zu geben hat. Dabei ſind zu benutzen die zahlreichen Commentatoren Vitruvs, beſonders Schneider, nebſt den Kupfern zu Vitr. Bauk. von A. Rhode. Berl. 1801. Stieglitz Baukunſt der Alten. Lpz. 1796. 8. mit 11 Kupfert. Deſſ. Archäol. der Baukunſt der Grie- chen und Römer. 2 Th. 1801. 8. nebſt Kupfern u. Vignetten; beſonders A. Hirt Baukunſt nach den Grundſätzen der Alten. Berl. 1809 f., auch Wiebeking bürgerl. Baukunſt. 1821. Dürand Recueil et parallèles d’édifices de tout genre (Text von Le Grand). Paris a. 8. Rondelet L’Art de batir 4 T. 1802 — 17. Le Brun Théorie de l’ architecture Grecque et Rom. Par. 1807. f.
1. Baumaterialien.
268. Erſtens: Steine. In Griechenland wurde1 viel Marmor aus den Steinbruͤchen vom Hymettos, Pen- thelikon, auf Paros, bei Epheſos, im Prokonneſos, aber auch Tufſteine und Kalkſinter der verſchiednen Gegenden zur Architektur gebraucht. In Rom urſpruͤnglich beſon-2 ders der vulcaniſche Tuf von ſchwaͤrzlicher Farbe, lapis Albanus, jetzt Peperino genannt; dann der haͤrtere Kalk- tuf von Tibur, lapis Tiburtinus, jetzt Travertino; bis die Liebe zum Marmor immer mehr zunahm, und au-3 ßer dem weißen, aus Griechenland oder Luna, die gruͤ- nen, rothen und bunten Arten (marmor Taenarium, Carystium, Synnadicum, Numidicum u. ſ. w.) mit Vorliebe angewandt wurden.
1. Λᾶς gewöhnlicher Feldſtein, λίϑος eine beſſre Steinart. Marmor λίϑος λευκός, ſeltner μαρμάρινος. Πῶρος, πώρι- νος λίϑος (Tufſtein) beim Delphiſchen, u. Olympiſchen T. Λί-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0337"n="315"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I.</hi> Tektonik. Gebaͤude.</fw><lb/>
Schiffe (Gebäude, welche die unfeſte Fläche, wie ſie es leidet, zu<lb/>
occupiren beſtimmt ſind) nicht ausſchließt? Gewiß dürfen die Be-<lb/>
griffe: Wohnung, Denkmal, Aufenthaltsort u. dgl. noch nicht her-<lb/>
eingenommen werden.</p><lb/><p>2. Im Folgenden kann die compendiariſche Darſtellung faſt nur<lb/>
Nomenclatur ſein, zu der der Vortrag die Anſchauungen zu geben<lb/>
hat. Dabei ſind zu benutzen die zahlreichen Commentatoren Vitruvs,<lb/>
beſonders Schneider, nebſt den Kupfern zu Vitr. Bauk. von A.<lb/>
Rhode. Berl. 1801. <hirendition="#g">Stieglitz</hi> Baukunſt der Alten. Lpz.<lb/>
1796. 8. mit 11 Kupfert. Deſſ. Archäol. der Baukunſt der Grie-<lb/>
chen und Römer. 2 Th. 1801. 8. nebſt Kupfern u. Vignetten;<lb/>
beſonders A. <hirendition="#g">Hirt</hi> Baukunſt nach den Grundſätzen der Alten.<lb/>
Berl. 1809 <hirendition="#aq">f.,</hi> auch Wiebeking bürgerl. Baukunſt. 1821. Dürand<lb/><hirendition="#aq">Recueil et parallèles d’édifices de tout genre</hi> (Text von <hirendition="#aq">Le<lb/>
Grand). Paris a.</hi> 8. Rondelet <hirendition="#aq">L’Art de batir 4 T.</hi> 1802 —<lb/>
17. Le Brun <hirendition="#aq">Théorie de l’ architecture Grecque et Rom.<lb/>
Par. 1807. f.</hi></p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="5"><head>1. Baumaterialien.</head><lb/><p>268. Erſtens: <hirendition="#g">Steine</hi>. In Griechenland wurde<noteplace="right">1</note><lb/>
viel Marmor aus den Steinbruͤchen vom Hymettos, Pen-<lb/>
thelikon, auf Paros, bei Epheſos, im Prokonneſos, aber<lb/>
auch Tufſteine und Kalkſinter der verſchiednen Gegenden<lb/>
zur Architektur gebraucht. In Rom urſpruͤnglich beſon-<noteplace="right">2</note><lb/>
ders der vulcaniſche Tuf von ſchwaͤrzlicher Farbe, <hirendition="#aq">lapis<lb/>
Albanus,</hi> jetzt Peperino genannt; dann der haͤrtere Kalk-<lb/>
tuf von Tibur, <hirendition="#aq">lapis Tiburtinus,</hi> jetzt Travertino; bis<lb/>
die Liebe zum Marmor immer mehr zunahm, und au-<noteplace="right">3</note><lb/>
ßer dem weißen, aus Griechenland oder Luna, die gruͤ-<lb/>
nen, rothen und bunten Arten (<hirendition="#aq">marmor Taenarium,<lb/>
Carystium, Synnadicum, Numidicum</hi> u. ſ. w.) mit<lb/>
Vorliebe angewandt wurden.</p><lb/><p>1. Λᾶς gewöhnlicher Feldſtein, λίϑος eine beſſre Steinart.<lb/>
Marmor λίϑοςλευκός, ſeltner μαρμάρινος. Πῶρος, πώρι-<lb/>νοςλίϑος (Tufſtein) beim Delphiſchen, u. Olympiſchen T. Λί-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[315/0337]
I. Tektonik. Gebaͤude.
Schiffe (Gebäude, welche die unfeſte Fläche, wie ſie es leidet, zu
occupiren beſtimmt ſind) nicht ausſchließt? Gewiß dürfen die Be-
griffe: Wohnung, Denkmal, Aufenthaltsort u. dgl. noch nicht her-
eingenommen werden.
2. Im Folgenden kann die compendiariſche Darſtellung faſt nur
Nomenclatur ſein, zu der der Vortrag die Anſchauungen zu geben
hat. Dabei ſind zu benutzen die zahlreichen Commentatoren Vitruvs,
beſonders Schneider, nebſt den Kupfern zu Vitr. Bauk. von A.
Rhode. Berl. 1801. Stieglitz Baukunſt der Alten. Lpz.
1796. 8. mit 11 Kupfert. Deſſ. Archäol. der Baukunſt der Grie-
chen und Römer. 2 Th. 1801. 8. nebſt Kupfern u. Vignetten;
beſonders A. Hirt Baukunſt nach den Grundſätzen der Alten.
Berl. 1809 f., auch Wiebeking bürgerl. Baukunſt. 1821. Dürand
Recueil et parallèles d’édifices de tout genre (Text von Le
Grand). Paris a. 8. Rondelet L’Art de batir 4 T. 1802 —
17. Le Brun Théorie de l’ architecture Grecque et Rom.
Par. 1807. f.
1. Baumaterialien.
268. Erſtens: Steine. In Griechenland wurde
viel Marmor aus den Steinbruͤchen vom Hymettos, Pen-
thelikon, auf Paros, bei Epheſos, im Prokonneſos, aber
auch Tufſteine und Kalkſinter der verſchiednen Gegenden
zur Architektur gebraucht. In Rom urſpruͤnglich beſon-
ders der vulcaniſche Tuf von ſchwaͤrzlicher Farbe, lapis
Albanus, jetzt Peperino genannt; dann der haͤrtere Kalk-
tuf von Tibur, lapis Tiburtinus, jetzt Travertino; bis
die Liebe zum Marmor immer mehr zunahm, und au-
ßer dem weißen, aus Griechenland oder Luna, die gruͤ-
nen, rothen und bunten Arten (marmor Taenarium,
Carystium, Synnadicum, Numidicum u. ſ. w.) mit
Vorliebe angewandt wurden.
1
2
3
1. Λᾶς gewöhnlicher Feldſtein, λίϑος eine beſſre Steinart.
Marmor λίϑος λευκός, ſeltner μαρμάρινος. Πῶρος, πώρι-
νος λίϑος (Tufſtein) beim Delphiſchen, u. Olympiſchen T. Λί-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/337>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.