Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.7. Was nun die Gesetze selbst betrifft, die Zaleu- 1 nach Euseb. vgl. Bentlei's Phalar. p. 340. 2 bei Str. 6, 260. n. 47. p. 150 Marx. 3 O. 10, 17. 4 Ti- mäos p. 20. 5 s. oben S. 224. Dasselbe Gesetz (poenaque mors posita est patriam mutare volenti) erwähnt Ovid. M. 15, 29. in der Gründungssage von Kroton; das Lokal scheint dort nach V. 19. Argos, aber vielleicht nur durch einen Mißverstand; ur- sprünglich glaube ich war es Sparta. 6 bei Stob. Serm. 42. p. 280. 7 Heyne p. 30. 8 Plut. de curios. p. 138. 9 oben S. 200. 10 z. B. das Verbot reinen Wein zu trin-
ken, Aelian V. G. 2, 37. Vgl. Bd. 2. S. 449. 7. Was nun die Geſetze ſelbſt betrifft, die Zaleu- 1 nach Euſeb. vgl. Bentlei’s Phalar. p. 340. 2 bei Str. 6, 260. n. 47. p. 150 Marx. 3 O. 10, 17. 4 Ti- maͤos p. 20. 5 ſ. oben S. 224. Daſſelbe Geſetz (poenaque mors posita est patriam mutare volenti) erwaͤhnt Ovid. M. 15, 29. in der Gruͤndungsſage von Kroton; das Lokal ſcheint dort nach V. 19. Argos, aber vielleicht nur durch einen Mißverſtand; ur- ſpruͤnglich glaube ich war es Sparta. 6 bei Stob. Serm. 42. p. 280. 7 Heyne p. 30. 8 Plut. de curios. p. 138. 9 oben S. 200. 10 z. B. das Verbot reinen Wein zu trin-
ken, Aelian V. G. 2, 37. Vgl. Bd. 2. S. 449. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0235" n="229"/> <div n="3"> <head>7.</head><lb/> <p>Was nun die Geſetze ſelbſt betrifft, die Zaleu-<lb/> kos (um Olymp. 29.) <note place="foot" n="1">nach Euſeb. vgl. Bentlei’s <hi rendition="#aq">Phalar. p.</hi> 340.</note> dieſer Stadt gegeben, ſo iſt<lb/> Ephoros Zeugniß beſonders zu beachten, daß ihnen<lb/> Kreta’s, Sparta’s und die Areopagitiſchen Inſtitute<lb/> zu Grunde lagen, die letzten im Criminalrecht <note place="foot" n="2">bei<lb/> Str. 6, 260. <hi rendition="#aq">n. 47. p.</hi> 150 Marx.</note>. Des-<lb/> wegen wird auch Zaleukos mit Thaletas, dem Kretiſchen<lb/> Suͤhnprieſter, in Verbindung gebracht, und der Geiſt<lb/> ſeiner Geſetze ſagte den Pythagoreern zu, welche von<lb/> denſelben Doriſchen Sitten und Maximen ausgingen,<lb/> wie ſpaͤter dem Pindar <note place="foot" n="3">O. 10, 17.</note> und Platon <note place="foot" n="4">Ti-<lb/> maͤos <hi rendition="#aq">p.</hi> 20.</note>. Aecht <hi rendition="#g">Do-<lb/> riſch,</hi> daher auch Spartiatiſch <note place="foot" n="5">ſ. oben S. 224. Daſſelbe Geſetz <hi rendition="#aq">(poenaque<lb/> mors posita est patriam mutare volenti)</hi> erwaͤhnt Ovid. <hi rendition="#aq">M.</hi><lb/> 15, 29. in der Gruͤndungsſage von Kroton; das Lokal ſcheint dort<lb/> nach V. 19. Argos, aber vielleicht nur durch einen Mißverſtand; ur-<lb/> ſpruͤnglich glaube ich war es Sparta.</note>, iſt darin das ſtrenge<lb/> Verbot an alle Buͤrger, das Vaterland zu verlaſſen<lb/> und in fremden Staͤdten ſich aufzuhalten <note place="foot" n="6">bei Stob. <hi rendition="#aq">Serm. 42.<lb/> p.</hi> 280.</note>, welches die<lb/> andere Seite der Xenelaſie bildet. Aechtdoriſch ferner<lb/> die Standhaftigkeit, mit der die Geſetzgebung behaup-<lb/> tet und jede Aenderung erſchwert wird <note place="foot" n="7">Heyne <hi rendition="#aq">p.</hi> 30.</note>. Sie arbei-<lb/> tete auch ſonſt auf allen Wegen dem Joniſchen Neote-<lb/> rismus entgegen; und <hi rendition="#aq">cum grano salis</hi> verſtanden mag<lb/> es wahr ſein, daß man zu Lokri jeden Ankommenden<lb/> ſtrafte, der nach Neuigkeiten fragte <note place="foot" n="8">Plut. <hi rendition="#aq">de curios. p.</hi> 138.</note>. In Doriſchem<lb/> Geiſte ſind die Maaßregeln, die Guͤter moͤglichſt un-<lb/> veraͤußerlich zu machen <note place="foot" n="9">oben S. 200.</note>. Denſelben Charakter traͤgt<lb/> die ſtrenge Sittenordnung <note place="foot" n="10">z. B. das Verbot reinen Wein zu trin-<lb/> ken, Aelian V. G. 2, 37. Vgl. Bd. 2. S. 449.</note> und die Sittenaufſicht, wel-<lb/> che die Nomophylaken uͤbten, befugt zum Beiſpiel den<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0235]
7.
Was nun die Geſetze ſelbſt betrifft, die Zaleu-
kos (um Olymp. 29.) 1 dieſer Stadt gegeben, ſo iſt
Ephoros Zeugniß beſonders zu beachten, daß ihnen
Kreta’s, Sparta’s und die Areopagitiſchen Inſtitute
zu Grunde lagen, die letzten im Criminalrecht 2. Des-
wegen wird auch Zaleukos mit Thaletas, dem Kretiſchen
Suͤhnprieſter, in Verbindung gebracht, und der Geiſt
ſeiner Geſetze ſagte den Pythagoreern zu, welche von
denſelben Doriſchen Sitten und Maximen ausgingen,
wie ſpaͤter dem Pindar 3 und Platon 4. Aecht Do-
riſch, daher auch Spartiatiſch 5, iſt darin das ſtrenge
Verbot an alle Buͤrger, das Vaterland zu verlaſſen
und in fremden Staͤdten ſich aufzuhalten 6, welches die
andere Seite der Xenelaſie bildet. Aechtdoriſch ferner
die Standhaftigkeit, mit der die Geſetzgebung behaup-
tet und jede Aenderung erſchwert wird 7. Sie arbei-
tete auch ſonſt auf allen Wegen dem Joniſchen Neote-
rismus entgegen; und cum grano salis verſtanden mag
es wahr ſein, daß man zu Lokri jeden Ankommenden
ſtrafte, der nach Neuigkeiten fragte 8. In Doriſchem
Geiſte ſind die Maaßregeln, die Guͤter moͤglichſt un-
veraͤußerlich zu machen 9. Denſelben Charakter traͤgt
die ſtrenge Sittenordnung 10 und die Sittenaufſicht, wel-
che die Nomophylaken uͤbten, befugt zum Beiſpiel den
1 nach Euſeb. vgl. Bentlei’s Phalar. p. 340.
2 bei
Str. 6, 260. n. 47. p. 150 Marx.
3 O. 10, 17.
4 Ti-
maͤos p. 20.
5 ſ. oben S. 224. Daſſelbe Geſetz (poenaque
mors posita est patriam mutare volenti) erwaͤhnt Ovid. M.
15, 29. in der Gruͤndungsſage von Kroton; das Lokal ſcheint dort
nach V. 19. Argos, aber vielleicht nur durch einen Mißverſtand; ur-
ſpruͤnglich glaube ich war es Sparta.
6 bei Stob. Serm. 42.
p. 280.
7 Heyne p. 30.
8 Plut. de curios. p. 138.
9 oben S. 200.
10 z. B. das Verbot reinen Wein zu trin-
ken, Aelian V. G. 2, 37. Vgl. Bd. 2. S. 449.
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