Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Auch ist wahrscheinlich, daß der als Perrhäbisch ge- 8. Dieses Epos im Hesiodischen Ton, wenn auch der 5. Das zweite Buch 1 Hemsterhuis hält mit Unrecht beide für einerlei. a. O. S. 116. 2 Athen. 11. S. 553 d. kai o ton Aigimion poiesas, eith' Esio- dos estin e Kerkops o Milesios. Ihn geradezu Kerkops zu nen- nen, möchte vielleicht unkritischer sein, als den weitschichtigen Na- men Hesiod zu respektiren. 3 Wessel. zu Diod. 4, 37. p. 282. 4 S. Valcken. ad Eurip. Phoen. p. 735. 5 Schol. Apoll.
3, 584 -- 4, 816. Groddek Bibliothek der alten Litter. u. Kunst Th. 2. S. 89. schließt wohl zu schnell, daß der Argonautenzug darin enthalten gewesen, wie Weichert über Apollonios S. 139. n. 176. mit Recht bemerkt. -- Daß im Aegimios der Zug der Dorier und ihre Colonien bis auf Kyrene erzählt worden wären, Auch iſt wahrſcheinlich, daß der als Perrhaͤbiſch ge- 8. Dieſes Epos im Heſiodiſchen Ton, wenn auch der 5. Das zweite Buch 1 Hemſterhuis haͤlt mit Unrecht beide fuͤr einerlei. a. O. S. 116. 2 Athen. 11. S. 553 d. καὶ ὁ τὸν Αἰγίμιον ποιήσας, εἴϑ᾿ Ἡσίο- δός ἐστιν ἢ Κέϱκωψ ὁ Μιλήσιος. Ihn geradezu Kerkops zu nen- nen, moͤchte vielleicht unkritiſcher ſein, als den weitſchichtigen Na- men Heſiod zu reſpektiren. 3 Weſſel. zu Diod. 4, 37. p. 282. 4 S. Valcken. ad Eurip. Phoen. p. 735. 5 Schol. Apoll.
3, 584 — 4, 816. Groddek Bibliothek der alten Litter. u. Kunſt Th. 2. S. 89. ſchließt wohl zu ſchnell, daß der Argonautenzug darin enthalten geweſen, wie Weichert uͤber Apollonios S. 139. n. 176. mit Recht bemerkt. — Daß im Aegimios der Zug der Dorier und ihre Colonien bis auf Kyrene erzaͤhlt worden waͤren, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0058" n="28"/> Auch iſt wahrſcheinlich, daß der als Perrhaͤbiſch ge-<lb/> nannte Ort Kyphos unter Doriſcher Herrſchaft ſtand,<lb/> weil ſie in ihren zweiten Niederlaſſungen ein davon be-<lb/> nanntes Akyphas bewohnten <note place="foot" n="1">Hemſterhuis haͤlt mit Unrecht beide fuͤr einerlei. a. O. S. 116.</note>. Es iſt auffallend, daß<lb/> ſich von keiner Doriſchen Stadt in dieſer Gegend eine<lb/> direkte und beſtimmte Angabe erhalten hat: der Grund<lb/> dieſes Mangels liegt in dem Verluſt des Heſiodiſchen<lb/> Epos <hi rendition="#g">Aegimios</hi>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>8.</head><lb/> <p>Dieſes Epos im Heſiodiſchen Ton, wenn auch der<lb/> Verfaſſer etwa gegen Olymp. 30 in den letzten Zeiten des<lb/> epiſchen Geſanges lebte <note place="foot" n="2">Athen. 11. S. 553 <hi rendition="#aq">d.</hi> καὶ ὁ τὸν Αἰγίμιον ποιήσας, εἴϑ᾿ Ἡσίο-<lb/> δός ἐστιν ἢ Κέϱκωψ ὁ Μιλήσιος. Ihn geradezu Kerkops zu nen-<lb/> nen, moͤchte vielleicht unkritiſcher ſein, als den weitſchichtigen Na-<lb/> men Heſiod zu reſpektiren.</note>, beſang die aͤlteſten Begeben-<lb/> heiten des Doriſchen Stammes. Namentlich, wie Ae-<lb/> gimios, der Dorierfuͤrſt, im ſchweren und gefaͤhrlichen<lb/> Kriege mit den Lapithen den wandernden Herakles her-<lb/> beiruft, und durch das Verſprechen, den dritten Theil des<lb/> Gebiets ihm abzutreten, ſeine Bundesgenoſſenſchaft er-<lb/> wirbt, durch welche die Feinde geſchlagen, ihr Fuͤrſt<lb/> getoͤdtet, das ſtreitige Land erobert wird <note place="foot" n="3">Weſſel. zu Diod. 4, 37. <hi rendition="#aq">p.</hi> 282.</note>. Daß dies<lb/> der Hauptinhalt des Gedichts geweſen ſei, beſagt der<lb/> Name deſſelben <note place="foot" n="4">S. Valcken. <hi rendition="#aq">ad Eurip. Phoen. p.</hi> 735.</note>. Wahrſcheinlich wurden auch die Hel-<lb/> den von Jolkos und die Phthioten als Bundesgenoſſen<lb/> der Lapithen vorgefuͤhrt, wenigſtens kamen Phrixos und<lb/> Achilleus Schickſale darin vor</p> <p><note xml:id="seg2pn_2_1" next="#seg2pn_2_2" place="foot" n="5">Schol. Apoll.<lb/> 3, 584 — 4, 816. Groddek Bibliothek der alten Litter. u. Kunſt<lb/> Th. 2. S. 89. ſchließt wohl zu ſchnell, daß der Argonautenzug<lb/> darin enthalten geweſen, wie Weichert uͤber Apollonios S. 139.<lb/><hi rendition="#aq">n.</hi> 176. mit Recht bemerkt. — Daß im Aegimios der Zug der<lb/> Dorier und ihre Colonien bis auf Kyrene erzaͤhlt worden waͤren,</note>.</p> <p>Das zweite Buch<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0058]
Auch iſt wahrſcheinlich, daß der als Perrhaͤbiſch ge-
nannte Ort Kyphos unter Doriſcher Herrſchaft ſtand,
weil ſie in ihren zweiten Niederlaſſungen ein davon be-
nanntes Akyphas bewohnten 1. Es iſt auffallend, daß
ſich von keiner Doriſchen Stadt in dieſer Gegend eine
direkte und beſtimmte Angabe erhalten hat: der Grund
dieſes Mangels liegt in dem Verluſt des Heſiodiſchen
Epos Aegimios.
8.
Dieſes Epos im Heſiodiſchen Ton, wenn auch der
Verfaſſer etwa gegen Olymp. 30 in den letzten Zeiten des
epiſchen Geſanges lebte 2, beſang die aͤlteſten Begeben-
heiten des Doriſchen Stammes. Namentlich, wie Ae-
gimios, der Dorierfuͤrſt, im ſchweren und gefaͤhrlichen
Kriege mit den Lapithen den wandernden Herakles her-
beiruft, und durch das Verſprechen, den dritten Theil des
Gebiets ihm abzutreten, ſeine Bundesgenoſſenſchaft er-
wirbt, durch welche die Feinde geſchlagen, ihr Fuͤrſt
getoͤdtet, das ſtreitige Land erobert wird 3. Daß dies
der Hauptinhalt des Gedichts geweſen ſei, beſagt der
Name deſſelben 4. Wahrſcheinlich wurden auch die Hel-
den von Jolkos und die Phthioten als Bundesgenoſſen
der Lapithen vorgefuͤhrt, wenigſtens kamen Phrixos und
Achilleus Schickſale darin vor
5.
Das zweite Buch
1 Hemſterhuis haͤlt mit Unrecht beide fuͤr einerlei. a. O. S. 116.
2 Athen. 11. S. 553 d. καὶ ὁ τὸν Αἰγίμιον ποιήσας, εἴϑ᾿ Ἡσίο-
δός ἐστιν ἢ Κέϱκωψ ὁ Μιλήσιος. Ihn geradezu Kerkops zu nen-
nen, moͤchte vielleicht unkritiſcher ſein, als den weitſchichtigen Na-
men Heſiod zu reſpektiren.
3 Weſſel. zu Diod. 4, 37. p. 282.
4 S. Valcken. ad Eurip. Phoen. p. 735.
5 Schol. Apoll.
3, 584 — 4, 816. Groddek Bibliothek der alten Litter. u. Kunſt
Th. 2. S. 89. ſchließt wohl zu ſchnell, daß der Argonautenzug
darin enthalten geweſen, wie Weichert uͤber Apollonios S. 139.
n. 176. mit Recht bemerkt. — Daß im Aegimios der Zug der
Dorier und ihre Colonien bis auf Kyrene erzaͤhlt worden waͤren,
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Zitationshilfe: | Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/58>, abgerufen am 22.02.2025. |