Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.und dabei doch gefälliges und keinesweges arrhythmisches So umspielte die Apollinischen Feste überhaupt, 15. Wir haben bis jetzt die Erwähnung zweier 1 Pind. O. 14, 12. Schol. 2 Hier war ein uraltes Bild nach Plut. de mus. 14., welches Tektäos und Angelion nach- gebildet zu haben scheinen, (Paus. 9, 35, 1. zu emendiren aus Philostr.) von deren Werk vielleicht die Gemme bei Millin Galerie mythol. p. 33, 474. ein Bild giebt. Vgl. Marrob. Sat. 1, 17. Die Chariten hatten Kithar, Flöte und Syrinx in Händen. -- Ein andres altes xoanon zu Delos leitete man von Erysichthon ab. Plut. Frgm. 10. p. 291. H. 3 Bd. 1. S. 182. wo zur Bemerkung, daß die T. der Chariten oft auf Märkten stehn, noch Aristot. Eth. Nic. 5, 5. mit der Anm. von Zell zuzufügen ist. Vgl. auch Panyasis Frgm. 1, 14. 18. bei Brunck. 4 Auch die Hyakinthien im Amykläon, Str. 6, 278. Hyak. S. des Amyklas und der Diomede T. des Lapithas (vom nahen Lapithäon genannt), Apolld. 3, 10, 2. Den Amyklas nennt statt des Hyakinth Sim- mias v. d. Monaten bei Steph. Amukl. II. 23
und dabei doch gefaͤlliges und keinesweges arrhythmiſches So umſpielte die Apolliniſchen Feſte uͤberhaupt, 15. Wir haben bis jetzt die Erwaͤhnung zweier 1 Pind. O. 14, 12. Schol. 2 Hier war ein uraltes Bild nach Plut. de mus. 14., welches Tektaͤos und Angelion nach- gebildet zu haben ſcheinen, (Pauſ. 9, 35, 1. zu emendiren aus Philoſtr.) von deren Werk vielleicht die Gemme bei Millin Galérie mythol. p. 33, 474. ein Bild giebt. Vgl. Marrob. Sat. 1, 17. Die Chariten hatten Kithar, Floͤte und Syrinx in Haͤnden. — Ein andres altes ξόανον zu Delos leitete man von Eryſichthon ab. Plut. Frgm. 10. p. 291. H. 3 Bd. 1. S. 182. wo zur Bemerkung, daß die T. der Chariten oft auf Maͤrkten ſtehn, noch Ariſtot. Eth. Nic. 5, 5. mit der Anm. von Zell zuzufuͤgen iſt. Vgl. auch Panyaſis Frgm. 1, 14. 18. bei Brunck. 4 Auch die Hyakinthien im Amyklaͤon, Str. 6, 278. Hyak. S. des Amyklas und der Diomede T. des Lapithas (vom nahen Lapithaͤon genannt), Apolld. 3, 10, 2. Den Amyklas nennt ſtatt des Hyakinth Sim- mias v. d. Monaten bei Steph. Ἀμυκλ. II. 23
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0383" n="353"/> und dabei doch gefaͤlliges und keinesweges arrhythmiſches<lb/> Maaß (ἁβρόν τι μέλος bei Bakchylides), welches ſich<lb/> fuͤr raſche Bewegung beſonders eignet. So ließ man<lb/> alſo an Apolliniſchen Feſten neben jener ernſten und<lb/> feierlichen Muſa auch eine froͤhliche und ſpielende zu:<lb/> obgleich man ohne Zweifel das Weichliche und Matte<lb/> mancher Joniſchen und Aſiatiſchen Rhythmen und Sang-<lb/> weiſen ſtandhaft verſchmaͤhte.</p><lb/> <p>So umſpielte die Apolliniſchen Feſte uͤberhaupt,<lb/> abgeſehn von jenen Beſaͤnftigungs-Caͤremonien, ein hei-<lb/> terer Glanz und eine geſellige Freude, und es uͤberwog<lb/> die Idee des ſiegreichen, verſoͤhnten und huldreichen<lb/> Gottes jede andere. Darum trug der Gott auch in<lb/> alten Standbildern zu Delphi <note place="foot" n="1">Pind. O. 14, 12. Schol.</note> und Delos <note place="foot" n="2">Hier war ein uraltes<lb/> Bild nach Plut. <hi rendition="#aq">de mus.</hi> 14., welches Tektaͤos und Angelion nach-<lb/> gebildet zu haben ſcheinen, (Pauſ. 9, 35, 1. zu emendiren aus<lb/> Philoſtr.) von deren Werk vielleicht die Gemme bei Millin <hi rendition="#aq">Galérie<lb/> mythol. p.</hi> 33, 474. ein Bild giebt. Vgl. Marrob. <hi rendition="#aq">Sat.</hi> 1, 17.<lb/> Die Chariten hatten Kithar, Floͤte und Syrinx in Haͤnden. —<lb/> Ein andres altes ξόανον zu Delos leitete man von Eryſichthon ab.<lb/> Plut. Frgm. 10. <hi rendition="#aq">p.</hi> 291. H.</note> die Cha-<lb/> riten auf der Hand, die ja beſonders oͤffentlichen Fe-<lb/> ſten durch Tanz, Muſik und Mahlesfreuden Glanz<lb/> und Reiz verleihn <note place="foot" n="3">Bd. 1. S. 182. wo zur<lb/> Bemerkung, daß die T. der Chariten oft auf Maͤrkten ſtehn, noch<lb/> Ariſtot. Eth. Nic. 5, 5. mit der Anm. von Zell zuzufuͤgen iſt. Vgl.<lb/> auch Panyaſis Frgm. 1, 14. 18. bei Brunck.</note>.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>15.</head><lb/> <p>Wir haben bis jetzt die Erwaͤhnung zweier<lb/> großen Nationalfeſte vermieden, die Sparta dem<lb/> Hauptgotte des Stammes zu Amyklaͤ feierte <note place="foot" n="4">Auch die<lb/> Hyakinthien im Amyklaͤon, Str. 6, 278. Hyak. S. des Amyklas und<lb/> der Diomede T. des Lapithas (vom nahen Lapithaͤon genannt),<lb/> Apolld. 3, 10, 2. Den Amyklas nennt ſtatt des Hyakinth Sim-<lb/> mias v. d. Monaten bei Steph. Ἀμυκλ.</note>, der<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II.</hi> 23</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [353/0383]
und dabei doch gefaͤlliges und keinesweges arrhythmiſches
Maaß (ἁβρόν τι μέλος bei Bakchylides), welches ſich
fuͤr raſche Bewegung beſonders eignet. So ließ man
alſo an Apolliniſchen Feſten neben jener ernſten und
feierlichen Muſa auch eine froͤhliche und ſpielende zu:
obgleich man ohne Zweifel das Weichliche und Matte
mancher Joniſchen und Aſiatiſchen Rhythmen und Sang-
weiſen ſtandhaft verſchmaͤhte.
So umſpielte die Apolliniſchen Feſte uͤberhaupt,
abgeſehn von jenen Beſaͤnftigungs-Caͤremonien, ein hei-
terer Glanz und eine geſellige Freude, und es uͤberwog
die Idee des ſiegreichen, verſoͤhnten und huldreichen
Gottes jede andere. Darum trug der Gott auch in
alten Standbildern zu Delphi 1 und Delos 2 die Cha-
riten auf der Hand, die ja beſonders oͤffentlichen Fe-
ſten durch Tanz, Muſik und Mahlesfreuden Glanz
und Reiz verleihn 3.
15.
Wir haben bis jetzt die Erwaͤhnung zweier
großen Nationalfeſte vermieden, die Sparta dem
Hauptgotte des Stammes zu Amyklaͤ feierte 4, der
1 Pind. O. 14, 12. Schol.
2 Hier war ein uraltes
Bild nach Plut. de mus. 14., welches Tektaͤos und Angelion nach-
gebildet zu haben ſcheinen, (Pauſ. 9, 35, 1. zu emendiren aus
Philoſtr.) von deren Werk vielleicht die Gemme bei Millin Galérie
mythol. p. 33, 474. ein Bild giebt. Vgl. Marrob. Sat. 1, 17.
Die Chariten hatten Kithar, Floͤte und Syrinx in Haͤnden. —
Ein andres altes ξόανον zu Delos leitete man von Eryſichthon ab.
Plut. Frgm. 10. p. 291. H.
3 Bd. 1. S. 182. wo zur
Bemerkung, daß die T. der Chariten oft auf Maͤrkten ſtehn, noch
Ariſtot. Eth. Nic. 5, 5. mit der Anm. von Zell zuzufuͤgen iſt. Vgl.
auch Panyaſis Frgm. 1, 14. 18. bei Brunck.
4 Auch die
Hyakinthien im Amyklaͤon, Str. 6, 278. Hyak. S. des Amyklas und
der Diomede T. des Lapithas (vom nahen Lapithaͤon genannt),
Apolld. 3, 10, 2. Den Amyklas nennt ſtatt des Hyakinth Sim-
mias v. d. Monaten bei Steph. Ἀμυκλ.
II. 23
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |