Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.ken gradaufstrebenden Gestalt mit den metallglänzenden 8. Warum Apollon Weissagegott ist, und wie dies 1 S. 202. dazu Nikander Alexiph. 198. Theophr. H. Pl. 4, 5, 3. und Schneider T. 5. p. 341. 2 Bei Ovid u. Hygin fb. 203. vgl. Muncker. Sonst nach Amyklä, Klaros, auch an den Ladon versetzt, dies wegen Ap. Onkäos. -- Auf mehrern Münzen von Metapont, z. B. auf zwei des Paris. Cabinets, stellt oder pflanzt Ap. den Lorbeer auf einen niedrigen Altar; den Lorbeer in der Hand haltend, auch mit Wollenbinden, sieht man ihn oft auf Münzen. 3 S. Od. 9, 200. 20, 278. Paus. 1, 21, 9. II. 22
ken gradaufſtrebenden Geſtalt mit den metallglaͤnzenden 8. Warum Apollon Weiſſagegott iſt, und wie dies 1 S. 202. dazu Nikander Alexiph. 198. Theophr. H. Pl. 4, 5, 3. und Schneider T. 5. p. 341. 2 Bei Ovid u. Hygin fb. 203. vgl. Muncker. Sonſt nach Amyklaͤ, Klaros, auch an den Ladon verſetzt, dies wegen Ap. Onkaͤos. — Auf mehrern Muͤnzen von Metapont, z. B. auf zwei des Pariſ. Cabinets, ſtellt oder pflanzt Ap. den Lorbeer auf einen niedrigen Altar; den Lorbeer in der Hand haltend, auch mit Wollenbinden, ſieht man ihn oft auf Muͤnzen. 3 S. Od. 9, 200. 20, 278. Pauſ. 1, 21, 9. II. 22
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ken gradaufſtrebenden Geſtalt mit den metallglaͤnzenden
Blaͤttern allein war, der an den Gott heiterer Kraft
erinnerte? Das Lokal von Tempe, wo auch jetzt die
Pflanze noch reichlich wuchert, trug gewiß viel zur
religioͤſen Sanction des Symbols bei 1: daher auch
die Liebe des Gottes zur Daphne oft an den Peneios
geſetzt wird 2. Ueberhaupt aber liebt Apollon Haine,
beſonders aus wildwachſenden Baͤumen, Lorbeer, Olea-
ſter u. aa.; die friſche Kuͤhle und das heilige Schwei-
gen ſchien eine paſſende Vorbereitung zum Eintritt in
das Heiligthum 3.
8.
Warum Apollon Weiſſagegott iſt, und wie dies
Amt mit ſeinen uͤbrigen zuſammenhaͤngt, iſt Vielen
raͤthſelhaft geweſen, und man hat ſich oft begnuͤgt,
eine zufaͤllige Vereinigung der Kithariſtik, Mantik,
Bogenkunde anzunehmen, ſtatt daß man das Princip
derſelben nachgewieſen haͤtte. Dies verheißen wir zwar
auch nicht zu leiſten, aber denken doch, durch Entfer-
nung ſtoͤrender und verwirrender Begriffe, der urſpruͤng-
lichen Idee Apolliniſcher Weiſſagung naͤher zu kommen.
Weiſſagung iſt Angabe des Geſchicks, welches nach der
religioͤſen Anſicht Zeus verhaͤngt. Das Geſchick aber
iſt die Gewalt, welche jeglichem Dinge ſeine Natur,
ſeinen Stand, ſein beſtimmtes und umſchriebenes Sein
anweist. Eine Thaͤtigkeit, welche dieſer Natur, die-
ſem Daſein angemeſſen iſt, nennt der alte Grieche eine
1 S. 202. dazu Nikander Alexiph. 198. Theophr. H. Pl. 4,
5, 3. und Schneider T. 5. p. 341.
2 Bei Ovid u. Hygin
fb. 203. vgl. Muncker. Sonſt nach Amyklaͤ, Klaros, auch an den
Ladon verſetzt, dies wegen Ap. Onkaͤos. — Auf mehrern Muͤnzen
von Metapont, z. B. auf zwei des Pariſ. Cabinets, ſtellt oder
pflanzt Ap. den Lorbeer auf einen niedrigen Altar; den Lorbeer in
der Hand haltend, auch mit Wollenbinden, ſieht man ihn oft auf
Muͤnzen.
3 S. Od. 9, 200. 20, 278. Pauſ. 1, 21, 9.
II. 22
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