Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.6. An denselben Faden reihet sich vielleicht der 7. Alle diese Cultusbenennungen bezeichnen indessen 1 Abelios, die Kreter und Pamphylier, Hesych. Vgl. Hem- sterh. zu Hesych. Thabakon. Koen zu Gregor. Korinth. S. 354. Sch. bela elios kai auge bei den Lakonen nach Hesych. 2 Die scherzhafte Etymologie Platons von polein, und die alberne von a- polus bei Cic. N. D. 2, 27. Plut. Ei 9. S. 228. (weil Ap. to en sei, de Iside 76. p. 207.) vgl. Macr. Sat. 1, 17. und andere beim Etym. M. erläßt man uns zu würdigen. 3 Maittaire S. 152. 264. 4 Festus, vgl. Schneider Lat. Gramm. 1, 1. S. 12. 5 illo, ello, eillo. Der Umlaut wie in exoule. 6 Vgl. Apollon. Lex. Hom. p. 833. Vill. Schol. Apoll. 2, 301.
6. An denſelben Faden reihet ſich vielleicht der 7. Alle dieſe Cultusbenennungen bezeichnen indeſſen 1 Ἀβέλιος, die Kreter und Pamphylier, Heſych. Vgl. Hem- ſterh. zu Heſych. Θάβακον. Koen zu Gregor. Korinth. S. 354. Sch. βέλα ἥλιος καὶ αὐγή bei den Lakonen nach Heſych. 2 Die ſcherzhafte Etymologie Platons von πολεῖν, und die alberne von ἀ- πολύς bei Cic. N. D. 2, 27. Plut. Ei 9. S. 228. (weil Ap. τὸ ἓν ſei, de Iside 76. p. 207.) vgl. Macr. Sat. 1, 17. und andere beim Etym. M. erlaͤßt man uns zu wuͤrdigen. 3 Maittaire S. 152. 264. 4 Feſtus, vgl. Schneider Lat. Gramm. 1, 1. S. 12. 5 ἴλλω, ἔλλω, εἴλλω. Der Umlaut wie in ἐξοὐλη. 6 Vgl. Apollon. Lex. Hom. p. 833. Vill. Schol. Apoll. 2, 301.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0331" n="301"/> <div n="4"> <head>6.</head><lb/> <p>An denſelben Faden reihet ſich vielleicht der<lb/> Name <hi rendition="#g">Apollon</hi> ſelbſt. Daß er einzig in der Griechi-<lb/> ſchen Sprache ſeine Erlaͤuterung finden koͤnne, ergiebt<lb/> ſich aus dem Vorigen als ſichere Ueberzeugung. Doch<lb/> werden wir ihn nicht von dem Namen der Sonne,<lb/> ΑϜΕΛΙΟΣ <note place="foot" n="1">Ἀβέλιος, die Kreter und Pamphylier, Heſych. Vgl. Hem-<lb/> ſterh. zu Heſych. Θάβακον. Koen zu Gregor. Korinth. S. 354. Sch.<lb/> βέλα ἥλιος καὶ αὐγή bei den Lakonen nach Heſych.</note>, herleiten koͤnnen, da das Digamma wohl<lb/> ſchwerlich irgend in den ΠLaut uͤbergeht. Die Ablei-<lb/> tung von ΟΛΩ haben wir als eine einſeitige Beziehung<lb/> zu ſtark hervorhebend verworfen <note place="foot" n="2">Die<lb/> ſcherzhafte Etymologie Platons von πολεῖν, und die alberne von ἀ-<lb/> πολύς bei Cic. <hi rendition="#aq">N. D.</hi> 2, 27. Plut. <hi rendition="#aq">Ei</hi> 9. S. 228. (weil Ap. τὸ<lb/> ἓν ſei, <hi rendition="#aq">de Iside 76. p.</hi> 207.) vgl. Macr. Sat. 1, 17. und andere<lb/> beim Etym. M. erlaͤßt man uns zu wuͤrdigen.</note>. Wir bemerken da-<lb/> gegen, daß die alte, doriſch-aͤoliſche Form des Na-<lb/> mens Ἀπέλλων war <note place="foot" n="3">Maittaire<lb/> S. 152. 264.</note>, die auch die alten Lateiner<lb/> angenommen <note place="foot" n="4">Feſtus, vgl. Schneider Lat. Gramm. 1, 1.<lb/> S. 12.</note>, und wovon der Makedoniſche und Do-<lb/> riſche Monat Apellaͤos vielleicht den Namen hat. Das<lb/> Theſſaliſche Ἀπλοῦν und etruskiſche <hi rendition="#aq">Aplu</hi> ſind Zuſam-<lb/> menziehungen davon. Ἀπέλλων iſt nun aber ganz ein-<lb/> fach der hinwegtreibende, abwendende Gott <note place="foot" n="5">ἴλλω, ἔλλω, εἴλλω. Der Umlaut wie in ἐξοὐλη.</note>; ſo<lb/> ſchließt ſich der Name an die Reihe von Alexikakos,<lb/> Apotropaͤos u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>7.</head><lb/> <p>Alle dieſe Cultusbenennungen bezeichnen indeſſen<lb/> nur die Thaͤtigkeit und Wirkung der Gottheit; ihrem<lb/> innern Weſen dagegen fuͤhrt der Name <hi rendition="#g">Φοῖβος</hi> naͤ-<lb/> her. Von der Grundbedeutung “hell, klar, ſtrahlend”<lb/> (ΦΟϜΩΣ, Φοῖβος) leitet ſich die andere “rein, unbe-<lb/> fleckt” von ſelbſt ab <note place="foot" n="6">Vgl. Apollon. <hi rendition="#aq">Lex. Hom. p.</hi> 833. Vill. Schol. Apoll. 2, 301.</note>, daher φοιβάζειν, verwandt mit<lb/> dem Lateiniſchen <hi rendition="#aq">februare,</hi> ſuͤhnen. Phoͤbos iſt alſo<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [301/0331]
6.
An denſelben Faden reihet ſich vielleicht der
Name Apollon ſelbſt. Daß er einzig in der Griechi-
ſchen Sprache ſeine Erlaͤuterung finden koͤnne, ergiebt
ſich aus dem Vorigen als ſichere Ueberzeugung. Doch
werden wir ihn nicht von dem Namen der Sonne,
ΑϜΕΛΙΟΣ 1, herleiten koͤnnen, da das Digamma wohl
ſchwerlich irgend in den ΠLaut uͤbergeht. Die Ablei-
tung von ΟΛΩ haben wir als eine einſeitige Beziehung
zu ſtark hervorhebend verworfen 2. Wir bemerken da-
gegen, daß die alte, doriſch-aͤoliſche Form des Na-
mens Ἀπέλλων war 3, die auch die alten Lateiner
angenommen 4, und wovon der Makedoniſche und Do-
riſche Monat Apellaͤos vielleicht den Namen hat. Das
Theſſaliſche Ἀπλοῦν und etruskiſche Aplu ſind Zuſam-
menziehungen davon. Ἀπέλλων iſt nun aber ganz ein-
fach der hinwegtreibende, abwendende Gott 5; ſo
ſchließt ſich der Name an die Reihe von Alexikakos,
Apotropaͤos u. ſ. w.
7.
Alle dieſe Cultusbenennungen bezeichnen indeſſen
nur die Thaͤtigkeit und Wirkung der Gottheit; ihrem
innern Weſen dagegen fuͤhrt der Name Φοῖβος naͤ-
her. Von der Grundbedeutung “hell, klar, ſtrahlend”
(ΦΟϜΩΣ, Φοῖβος) leitet ſich die andere “rein, unbe-
fleckt” von ſelbſt ab 6, daher φοιβάζειν, verwandt mit
dem Lateiniſchen februare, ſuͤhnen. Phoͤbos iſt alſo
1 Ἀβέλιος, die Kreter und Pamphylier, Heſych. Vgl. Hem-
ſterh. zu Heſych. Θάβακον. Koen zu Gregor. Korinth. S. 354. Sch.
βέλα ἥλιος καὶ αὐγή bei den Lakonen nach Heſych.
2 Die
ſcherzhafte Etymologie Platons von πολεῖν, und die alberne von ἀ-
πολύς bei Cic. N. D. 2, 27. Plut. Ei 9. S. 228. (weil Ap. τὸ
ἓν ſei, de Iside 76. p. 207.) vgl. Macr. Sat. 1, 17. und andere
beim Etym. M. erlaͤßt man uns zu wuͤrdigen.
3 Maittaire
S. 152. 264.
4 Feſtus, vgl. Schneider Lat. Gramm. 1, 1.
S. 12.
5 ἴλλω, ἔλλω, εἴλλω. Der Umlaut wie in ἐξοὐλη.
6 Vgl. Apollon. Lex. Hom. p. 833. Vill. Schol. Apoll. 2, 301.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/331 |
Zitationshilfe: | Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/331>, abgerufen am 22.02.2025. |