Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Der Schlachtpäonismus war bei den Griechen nach 5. Von einfacher Bedeutung dagegen ist der Name davon, nach der Analogie von Euios, Ieios (vom Gehen der Sonne Apollodor bei Macr. Sat. 1, 17., nach Aa. vom Heilen oder Sen- den,) wovon eios (Il. 15, 365. 20, 152. Hymn. 1, 120.) vielleicht nuv eine Synekphonesis ist, da auch ie beim Kallim. und Theokr. einsilbig vorkommt. Vgl. übrigens Ilgen ad Hymn. Hom. p. 230. 1 Thuk. 7, 44. vgl. 4, 43. eleleu kam im Päonismus und bei der Sponde vor, Plut. Thes. 22. wo spendontes zu schr. 2 Aeschyl. Agam. 99. 3 Eurip. Hippol. 1373. Aesch. bei Stob. Serm. 121. vgl. Hermann über das Wesen d. M. S. 108. 4 Aesch. Agam. 518. 5 Tzetz. Lyk. 352. 6 Dieuchi- das Megarika bei Schol. Arist. Wesp. 810. Harpokr. In Tegea von Sparta aus, Paus. 8, 53, 1. 2. 7 S. oben S. 268. 8 S. Demosth. g. Mid. 15. Spald. vgl. Varro bei Porphyr. zu
Hor. Carm. 4, 6, 28. ex responso sui (Pythii) oraculi in viis publicis urbis suae Athenienses statutis altaribus sacrificare Der Schlachtpaͤonismus war bei den Griechen nach 5. Von einfacher Bedeutung dagegen iſt der Name davon, nach der Analogie von Εὔἵος, Ἰήἵος (vom Gehen der Sonne Apollodor bei Macr. Sat. 1, 17., nach Aa. vom Heilen oder Sen- den,) wovon ἤϊος (Il. 15, 365. 20, 152. Hymn. 1, 120.) vielleicht nuv eine Synekphoneſis iſt, da auch ἰή beim Kallim. und Theokr. einſilbig vorkommt. Vgl. uͤbrigens Ilgen ad Hymn. Hom. p. 230. 1 Thuk. 7, 44. vgl. 4, 43. ἐλελεῦ kam im Paͤonismus und bei der Sponde vor, Plut. Theſ. 22. wo σπένδοντες zu ſchr. 2 Aeſchyl. Agam. 99. 3 Eurip. Hippol. 1373. Aeſch. bei Stob. Serm. 121. vgl. Hermann uͤber das Weſen d. M. S. 108. 4 Aeſch. Agam. 518. 5 Tzetz. Lyk. 352. 6 Dieuchi- das Megarika bei Schol. Ariſt. Wesp. 810. Harpokr. In Tegea von Sparta aus, Pauſ. 8, 53, 1. 2. 7 S. oben S. 268. 8 S. Demoſth. g. Mid. 15. Spald. vgl. Varro bei Porphyr. zu
Hor. Carm. 4, 6, 28. ex responso sui (Pythii) oraculi in viis publicis urbis suae Athenienses statutis altaribus sacrificare <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0329" n="299"/> Der Schlachtpaͤonismus war bei den Griechen nach<lb/> den Staͤmmen verſchieden; alle Dorier, Spartiaten,<lb/> Argeier, Korinther, Syrakuſer hatten denſelben <note place="foot" n="1">Thuk. 7, 44. vgl. 4, 43. ἐλελεῦ kam im Paͤonismus und<lb/> bei der Sponde vor, Plut. Theſ. 22. wo <hi rendition="#g">σπέν</hi>δοντες zu ſchr.</note>. —<lb/> So leuchtet ein, wie auch der Begriff des Paͤan ſich<lb/> nach zwei verſchiedenen Seiten kehrt, und eben ſo den<lb/> ſchlagenden Gott (nach der Etymologie von παίω) als<lb/> den ſchuͤtzenden und heilenden anzeigt, der von jeder<lb/> Sorge und allem Leid loͤſet <note place="foot" n="2">Aeſchyl. Agam. 99.</note>: ſo daß die Tragiker<lb/> durch eine ſentimentale Anwendung des Begriffs auch<lb/> den Tod, von dem beides gilt, Paͤan nannten <note place="foot" n="3">Eurip. Hippol. 1373. Aeſch. bei<lb/> Stob. Serm. 121. vgl. Hermann uͤber das Weſen d. M. S. 108.</note>. Und<lb/> gerade dieſes doppelte Weſen des Gottes, vermoͤge<lb/> deſſen er gleich furchtbar als Feind und heilbringend<lb/> als Kampfgenoß iſt <note place="foot" n="4">Aeſch. Agam. 518.</note>, ſollte der Name mit erwuͤnſch-<lb/> ter Ambiguitaͤt ausdruͤcken.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>5.</head><lb/> <p>Von einfacher Bedeutung dagegen iſt der Name<lb/> des <hi rendition="#g">Agyieus</hi>, Agyiates (Θυραῖος) <note place="foot" n="5">Tzetz. Lyk. 352.</note>. Dieſe Geſtalt<lb/> des Gottes iſt den Doriern eigenthuͤmlich <note place="foot" n="6">Dieuchi-<lb/> das Megarika bei Schol. Ariſt. Wesp. 810. Harpokr. In Tegea<lb/> von Sparta aus, Pauſ. 8, 53, 1. 2.</note>, und daher<lb/> in Delphi uralt <note place="foot" n="7">S. oben S. 268.</note>, von wo ſie indeß fruͤhzeitig, zum Theil<lb/> durch beſtimmte Orakelgebote, nach Athen uͤbergetra-<lb/> gen wurde <note xml:id="seg2pn_33_1" next="#seg2pn_33_2" place="foot" n="8">S. Demoſth. g. Mid. 15. Spald. vgl. Varro bei Porphyr. zu<lb/> Hor. <hi rendition="#aq">Carm. 4, 6, 28. ex responso sui (Pythii) oraculi in viis<lb/> publicis urbis suae Athenienses statutis altaribus sacrificare</hi></note>. Er ſteht in Vorhoͤfen und an Thuͤren,<lb/><note xml:id="seg2pn_32_2" prev="#seg2pn_32_1" place="foot" n="8">davon, nach der Analogie von Εὔἵος, Ἰήἵος (vom Gehen der Sonne<lb/> Apollodor bei Macr. Sat. 1, 17., nach Aa. vom Heilen oder Sen-<lb/> den,) wovon ἤϊος (Il. 15, 365. 20, 152. Hymn. 1, 120.) vielleicht<lb/> nuv eine Synekphoneſis iſt, da auch ἰή beim Kallim. und Theokr.<lb/> einſilbig vorkommt. Vgl. uͤbrigens Ilgen <hi rendition="#aq">ad Hymn. Hom. p.</hi> 230.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0329]
Der Schlachtpaͤonismus war bei den Griechen nach
den Staͤmmen verſchieden; alle Dorier, Spartiaten,
Argeier, Korinther, Syrakuſer hatten denſelben 1. —
So leuchtet ein, wie auch der Begriff des Paͤan ſich
nach zwei verſchiedenen Seiten kehrt, und eben ſo den
ſchlagenden Gott (nach der Etymologie von παίω) als
den ſchuͤtzenden und heilenden anzeigt, der von jeder
Sorge und allem Leid loͤſet 2: ſo daß die Tragiker
durch eine ſentimentale Anwendung des Begriffs auch
den Tod, von dem beides gilt, Paͤan nannten 3. Und
gerade dieſes doppelte Weſen des Gottes, vermoͤge
deſſen er gleich furchtbar als Feind und heilbringend
als Kampfgenoß iſt 4, ſollte der Name mit erwuͤnſch-
ter Ambiguitaͤt ausdruͤcken.
5.
Von einfacher Bedeutung dagegen iſt der Name
des Agyieus, Agyiates (Θυραῖος) 5. Dieſe Geſtalt
des Gottes iſt den Doriern eigenthuͤmlich 6, und daher
in Delphi uralt 7, von wo ſie indeß fruͤhzeitig, zum Theil
durch beſtimmte Orakelgebote, nach Athen uͤbergetra-
gen wurde 8. Er ſteht in Vorhoͤfen und an Thuͤren,
8
1 Thuk. 7, 44. vgl. 4, 43. ἐλελεῦ kam im Paͤonismus und
bei der Sponde vor, Plut. Theſ. 22. wo σπένδοντες zu ſchr.
2 Aeſchyl. Agam. 99.
3 Eurip. Hippol. 1373. Aeſch. bei
Stob. Serm. 121. vgl. Hermann uͤber das Weſen d. M. S. 108.
4 Aeſch. Agam. 518.
5 Tzetz. Lyk. 352.
6 Dieuchi-
das Megarika bei Schol. Ariſt. Wesp. 810. Harpokr. In Tegea
von Sparta aus, Pauſ. 8, 53, 1. 2.
7 S. oben S. 268.
8 S. Demoſth. g. Mid. 15. Spald. vgl. Varro bei Porphyr. zu
Hor. Carm. 4, 6, 28. ex responso sui (Pythii) oraculi in viis
publicis urbis suae Athenienses statutis altaribus sacrificare
8 davon, nach der Analogie von Εὔἵος, Ἰήἵος (vom Gehen der Sonne
Apollodor bei Macr. Sat. 1, 17., nach Aa. vom Heilen oder Sen-
den,) wovon ἤϊος (Il. 15, 365. 20, 152. Hymn. 1, 120.) vielleicht
nuv eine Synekphoneſis iſt, da auch ἰή beim Kallim. und Theokr.
einſilbig vorkommt. Vgl. uͤbrigens Ilgen ad Hymn. Hom. p. 230.
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