Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Von Stillständen u. Fridensschlüssen.
§. 73.

Daß Alle, so den Krieg haben führen helf-
fen, auch zu denen Conferentien gelassen wer-
den müssen, hat an sich keinen Anstand.

§. 74.

Wo das Teutsche Reich bey Fridenscon-
gressen concurrirt, wird entweder der Kayser
von dem Reich bevollmächtigt, mit im Namen
Desselbigen zu handlen.

§. 75.

Oder das Reich schicket eine aus Mitglidern
aller drey Reichscollegien bestehende Deputation
ab; welche aber vor und nach deren Beschlies-
sung ohnzählichen Schwür- und Streitigkeiten
ausgesezet ist.

§. 76.

Auch wollten die Kayserliche selbige vormals
nicht mit zu denen Conferentien zulassen: Wel-
ches aber nun durch die Kayserliche Wahlcapi-
tulation abgeändert worden ist.

§. 77.

Die Sprache, worinn bey Fridenscongres-
sen gehandelt wird, ist zuweilen anderst in denen
Schrifften, und anderst in denen mündlichen
Unterredungen.

§. 78.

In Schrifften ware sonst unter denen christ-
lichen Machten meistens die lateinische Sprache
üblich: Nunmehro aber wird viles auch Fran-
zösisch verhandelt.

§. 79.
Von Stillſtaͤnden u. Fridensſchluͤſſen.
§. 73.

Daß Alle, ſo den Krieg haben fuͤhren helf-
fen, auch zu denen Conferentien gelaſſen wer-
den muͤſſen, hat an ſich keinen Anſtand.

§. 74.

Wo das Teutſche Reich bey Fridenscon-
greſſen concurrirt, wird entweder der Kayſer
von dem Reich bevollmaͤchtigt, mit im Namen
Deſſelbigen zu handlen.

§. 75.

Oder das Reich ſchicket eine aus Mitglidern
aller drey Reichscollegien beſtehende Deputation
ab; welche aber vor und nach deren Beſchlieſ-
ſung ohnzaͤhlichen Schwuͤr- und Streitigkeiten
ausgeſezet iſt.

§. 76.

Auch wollten die Kayſerliche ſelbige vormals
nicht mit zu denen Conferentien zulaſſen: Wel-
ches aber nun durch die Kayſerliche Wahlcapi-
tulation abgeaͤndert worden iſt.

§. 77.

Die Sprache, worinn bey Fridenscongreſ-
ſen gehandelt wird, iſt zuweilen anderſt in denen
Schrifften, und anderſt in denen muͤndlichen
Unterredungen.

§. 78.

In Schrifften ware ſonſt unter denen chriſt-
lichen Machten meiſtens die lateiniſche Sprache
uͤblich: Nunmehro aber wird viles auch Fran-
zoͤſiſch verhandelt.

§. 79.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0299" n="287"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Still&#x017F;ta&#x0364;nden u. Fridens&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 73.</head><lb/>
            <p>Daß Alle, &#x017F;o den Krieg haben fu&#x0364;hren helf-<lb/>
fen, auch zu denen Conferentien gela&#x017F;&#x017F;en wer-<lb/>
den mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, hat an &#x017F;ich keinen An&#x017F;tand.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 74.</head><lb/>
            <p>Wo das Teut&#x017F;che Reich bey Fridenscon-<lb/>
gre&#x017F;&#x017F;en concurrirt, wird entweder der Kay&#x017F;er<lb/>
von dem Reich bevollma&#x0364;chtigt, mit im Namen<lb/>
De&#x017F;&#x017F;elbigen zu handlen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 75.</head><lb/>
            <p>Oder das Reich &#x017F;chicket eine aus Mitglidern<lb/>
aller drey Reichscollegien be&#x017F;tehende Deputation<lb/>
ab; welche aber vor und nach deren Be&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ung ohnza&#x0364;hlichen Schwu&#x0364;r- und Streitigkeiten<lb/>
ausge&#x017F;ezet i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 76.</head><lb/>
            <p>Auch wollten die Kay&#x017F;erliche &#x017F;elbige vormals<lb/>
nicht mit zu denen Conferentien zula&#x017F;&#x017F;en: Wel-<lb/>
ches aber nun durch die Kay&#x017F;erliche Wahlcapi-<lb/>
tulation abgea&#x0364;ndert worden i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 77.</head><lb/>
            <p>Die Sprache, worinn bey Fridenscongre&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en gehandelt wird, i&#x017F;t zuweilen ander&#x017F;t in denen<lb/>
Schrifften, und ander&#x017F;t in denen mu&#x0364;ndlichen<lb/>
Unterredungen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 78.</head><lb/>
            <p>In Schrifften ware &#x017F;on&#x017F;t unter denen chri&#x017F;t-<lb/>
lichen Machten mei&#x017F;tens die lateini&#x017F;che Sprache<lb/>
u&#x0364;blich: Nunmehro aber wird viles auch Fran-<lb/>
zo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch verhandelt.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 79.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[287/0299] Von Stillſtaͤnden u. Fridensſchluͤſſen. §. 73. Daß Alle, ſo den Krieg haben fuͤhren helf- fen, auch zu denen Conferentien gelaſſen wer- den muͤſſen, hat an ſich keinen Anſtand. §. 74. Wo das Teutſche Reich bey Fridenscon- greſſen concurrirt, wird entweder der Kayſer von dem Reich bevollmaͤchtigt, mit im Namen Deſſelbigen zu handlen. §. 75. Oder das Reich ſchicket eine aus Mitglidern aller drey Reichscollegien beſtehende Deputation ab; welche aber vor und nach deren Beſchlieſ- ſung ohnzaͤhlichen Schwuͤr- und Streitigkeiten ausgeſezet iſt. §. 76. Auch wollten die Kayſerliche ſelbige vormals nicht mit zu denen Conferentien zulaſſen: Wel- ches aber nun durch die Kayſerliche Wahlcapi- tulation abgeaͤndert worden iſt. §. 77. Die Sprache, worinn bey Fridenscongreſ- ſen gehandelt wird, iſt zuweilen anderſt in denen Schrifften, und anderſt in denen muͤndlichen Unterredungen. §. 78. In Schrifften ware ſonſt unter denen chriſt- lichen Machten meiſtens die lateiniſche Sprache uͤblich: Nunmehro aber wird viles auch Fran- zoͤſiſch verhandelt. §. 79.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/299
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/299>, abgerufen am 21.12.2024.