Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Krieg.
der ihne angegriffen hat, oder angreiffen will,
vertheidiget.

§. 5.

Ein offensiv-Krieg hingegen ist, wann ein
Souverain selber den andern angreifft.

§. 6.

Indessen streitet man doch offt sehr darüber:
Ob diser oder jener Krieg off- oder defensiv
seye?

§. 7.

Und wann der Krieg einmal angegangen
ist, wird er fast allemal defensive und offensive
geführt.

§. 8.

Ferner können die Kriege getheilet werden
in auswärtige und innerliche.

§. 9.

Jene machen die gröste Gattung derer Krie-
ge aus;

Doch hat man auch von disen zu unseren
Zeiten verschidene Beyspile gehabt.



Ursachen zu Ergreiffung der Waffen.
§. 10.

In der Theorie ist man darinn einig, daß
man, so lang möglich, keinen Krieg, (der alle-
mal vile Menschen und Länder unglücklich macht,)
anfangen solle.

§. 11.
P

Vom Krieg.
der ihne angegriffen hat, oder angreiffen will,
vertheidiget.

§. 5.

Ein offenſiv-Krieg hingegen iſt, wann ein
Souverain ſelber den andern angreifft.

§. 6.

Indeſſen ſtreitet man doch offt ſehr daruͤber:
Ob diſer oder jener Krieg off- oder defenſiv
ſeye?

§. 7.

Und wann der Krieg einmal angegangen
iſt, wird er faſt allemal defenſive und offenſive
gefuͤhrt.

§. 8.

Ferner koͤnnen die Kriege getheilet werden
in auswaͤrtige und innerliche.

§. 9.

Jene machen die groͤſte Gattung derer Krie-
ge aus;

Doch hat man auch von diſen zu unſeren
Zeiten verſchidene Beyſpile gehabt.



Urſachen zu Ergreiffung der Waffen.
§. 10.

In der Theorie iſt man darinn einig, daß
man, ſo lang moͤglich, keinen Krieg, (der alle-
mal vile Menſchen und Laͤnder ungluͤcklich macht,)
anfangen ſolle.

§. 11.
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0237" n="225"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Krieg.</hi></fw><lb/>
der ihne angegriffen hat, oder angreiffen will,<lb/>
vertheidiget.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.</head><lb/>
            <p>Ein offen&#x017F;iv-Krieg hingegen i&#x017F;t, wann ein<lb/>
Souverain &#x017F;elber den andern angreifft.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 6.</head><lb/>
            <p>Inde&#x017F;&#x017F;en &#x017F;treitet man doch offt &#x017F;ehr daru&#x0364;ber:<lb/>
Ob di&#x017F;er oder jener Krieg off- oder defen&#x017F;iv<lb/>
&#x017F;eye?</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head><lb/>
            <p>Und wann der Krieg einmal angegangen<lb/>
i&#x017F;t, wird er fa&#x017F;t allemal defen&#x017F;ive und offen&#x017F;ive<lb/>
gefu&#x0364;hrt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head><lb/>
            <p>Ferner ko&#x0364;nnen die Kriege getheilet werden<lb/>
in auswa&#x0364;rtige und innerliche.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 9.</head><lb/>
            <p>Jene machen die gro&#x0364;&#x017F;te Gattung derer Krie-<lb/>
ge aus;</p><lb/>
            <p>Doch hat man auch von di&#x017F;en zu un&#x017F;eren<lb/>
Zeiten ver&#x017F;chidene Bey&#x017F;pile gehabt.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;achen zu Ergreiffung der Waffen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 10.</head><lb/>
            <p>In der Theorie i&#x017F;t man darinn einig, daß<lb/>
man, &#x017F;o lang mo&#x0364;glich, keinen Krieg, (der alle-<lb/>
mal vile Men&#x017F;chen und La&#x0364;nder unglu&#x0364;cklich macht,)<lb/>
anfangen &#x017F;olle.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">P</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 11.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0237] Vom Krieg. der ihne angegriffen hat, oder angreiffen will, vertheidiget. §. 5. Ein offenſiv-Krieg hingegen iſt, wann ein Souverain ſelber den andern angreifft. §. 6. Indeſſen ſtreitet man doch offt ſehr daruͤber: Ob diſer oder jener Krieg off- oder defenſiv ſeye? §. 7. Und wann der Krieg einmal angegangen iſt, wird er faſt allemal defenſive und offenſive gefuͤhrt. §. 8. Ferner koͤnnen die Kriege getheilet werden in auswaͤrtige und innerliche. §. 9. Jene machen die groͤſte Gattung derer Krie- ge aus; Doch hat man auch von diſen zu unſeren Zeiten verſchidene Beyſpile gehabt. Urſachen zu Ergreiffung der Waffen. §. 10. In der Theorie iſt man darinn einig, daß man, ſo lang moͤglich, keinen Krieg, (der alle- mal vile Menſchen und Laͤnder ungluͤcklich macht,) anfangen ſolle. §. 11. P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/237
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/237>, abgerufen am 21.11.2024.