So auch, wann eine catholische Macht ihre Evangelische Unterthanen starck drücket, halten die Evangelische Staaten sich für befugt, der- selben Vorstellungen deßwegen zu thun.
*)Vattel 2, 81. Mein T. Auswärt. Staatsr. S. 120. u. f. 294. u. f. Bey- spile von Teutschland und Polen.
§. 11.
Wann dise nichts verfangen, bringt man etwa die Sache bey Fridenscongressen an.
§. 12.
Absonderlich aber nehmen die, so die Ga- rantie in Ansehung der Religionsverfassung ei- nes Staats auf sich haben, sich zuweilen der Sache ins besondere an, oder bedienen sich doch dises Vorwands zu Bedeckung anderer Ab- sichten.
§. 13.
Zu Repressalien in Religionssachen ist es zu unserer Zeit, ausser Teutschland, nirgendswo gekommen.
Toleranz.
§. 14.
An den meisten Orten fangt man an, so vil andere Religionsverwandte betrifft, toleran-
ter
8. Capitel.
*) Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 295.
§. 10.
So auch, wann eine catholiſche Macht ihre Evangeliſche Unterthanen ſtarck druͤcket, halten die Evangeliſche Staaten ſich fuͤr befugt, der- ſelben Vorſtellungen deßwegen zu thun.
*)Vattel 2, 81. Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 120. u. f. 294. u. f. Bey- ſpile von Teutſchland und Polen.
§. 11.
Wann diſe nichts verfangen, bringt man etwa die Sache bey Fridenscongreſſen an.
§. 12.
Abſonderlich aber nehmen die, ſo die Ga- rantie in Anſehung der Religionsverfaſſung ei- nes Staats auf ſich haben, ſich zuweilen der Sache ins beſondere an, oder bedienen ſich doch diſes Vorwands zu Bedeckung anderer Ab- ſichten.
§. 13.
Zu Repreſſalien in Religionsſachen iſt es zu unſerer Zeit, auſſer Teutſchland, nirgendswo gekommen.
Toleranz.
§. 14.
An den meiſten Orten fangt man an, ſo vil andere Religionsverwandte betrifft, toleran-
ter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbn="150"facs="#f0162"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">8. Capitel.</hi></fw><lb/><noteplace="end"n="*)">Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 295.</note></div><lb/><divn="3"><head>§. 10.</head><lb/><p>So auch, wann eine catholiſche Macht ihre<lb/>
Evangeliſche Unterthanen ſtarck druͤcket, halten<lb/>
die Evangeliſche Staaten ſich fuͤr befugt, der-<lb/>ſelben Vorſtellungen deßwegen zu thun.</p><lb/><noteplace="end"n="*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Vattel</hi></hi> 2, 81. Mein T. Auswaͤrt.<lb/>
Staatsr. S. 120. u. f. 294. u. f. Bey-<lb/>ſpile von Teutſchland und Polen.</note></div><lb/><divn="3"><head>§. 11.</head><lb/><p>Wann diſe nichts verfangen, bringt man<lb/>
etwa die Sache bey Fridenscongreſſen an.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 12.</head><lb/><p>Abſonderlich aber nehmen die, ſo die Ga-<lb/>
rantie in Anſehung der Religionsverfaſſung ei-<lb/>
nes Staats auf ſich haben, ſich zuweilen der<lb/>
Sache ins beſondere an, oder bedienen ſich doch<lb/>
diſes Vorwands zu Bedeckung anderer Ab-<lb/>ſichten.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 13.</head><lb/><p>Zu Repreſſalien in Religionsſachen iſt es zu<lb/>
unſerer Zeit, auſſer Teutſchland, nirgendswo<lb/>
gekommen.</p></div></div><lb/><milestoneunit="section"rendition="#hr"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr"><hirendition="#g">Toleranz</hi>.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§. 14.</head><lb/><p>An den meiſten Orten fangt man an, ſo<lb/>
vil andere Religionsverwandte betrifft, toleran-<lb/><fwtype="catch"place="bottom">ter</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[150/0162]
8. Capitel.
*⁾ Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 295.
§. 10.
So auch, wann eine catholiſche Macht ihre
Evangeliſche Unterthanen ſtarck druͤcket, halten
die Evangeliſche Staaten ſich fuͤr befugt, der-
ſelben Vorſtellungen deßwegen zu thun.
*⁾ Vattel 2, 81. Mein T. Auswaͤrt.
Staatsr. S. 120. u. f. 294. u. f. Bey-
ſpile von Teutſchland und Polen.
§. 11.
Wann diſe nichts verfangen, bringt man
etwa die Sache bey Fridenscongreſſen an.
§. 12.
Abſonderlich aber nehmen die, ſo die Ga-
rantie in Anſehung der Religionsverfaſſung ei-
nes Staats auf ſich haben, ſich zuweilen der
Sache ins beſondere an, oder bedienen ſich doch
diſes Vorwands zu Bedeckung anderer Ab-
ſichten.
§. 13.
Zu Repreſſalien in Religionsſachen iſt es zu
unſerer Zeit, auſſer Teutſchland, nirgendswo
gekommen.
Toleranz.
§. 14.
An den meiſten Orten fangt man an, ſo
vil andere Religionsverwandte betrifft, toleran-
ter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/162>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.