Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

5. Capitel.
Gesandten vom zweyten Rang in ihrem Quar-
tier die Oberhand.

§. 161.

In Ansehung der Familie des Souverains etc.
seynd verschidene Fälle und Grade der Gesand-
ten zu unterscheiden; und auch alsdann ist nicht
überall alles ausgemacht.

§. 162.

Den Rang derer Gesandten, die von ver-
schidenen Höfen an einerley Ort zu gleicher Zeit
gegenwärtig seynd, betreffend; so richten sich
die Gesandte in so fern, als er unstreitig ist,
darnach.

§. 163.

Ist aber der Rang überhaupt, oder doch an
einem gewissen Hof, oder Ort, streitig; wird es
verschidentlich gehalten; zumalen mit Gesandten
vom ersten Rang.

§. 164.

Zuweilen wird kein Ambassadeur geschickt,
um Rangstreitigkeiten mit einem andern Sou-
verain zu vermeiden.

*) Beyspil von Franckreich und Spanien.
§. 165.

Oder, wann der von einem Hof kommt,
gehet der andere ab.

*) Ripperda; Richelieu.
§. 166.

Oder sucht sonst auszuweichen.

*) Montijo.
§. 167.

5. Capitel.
Geſandten vom zweyten Rang in ihrem Quar-
tier die Oberhand.

§. 161.

In Anſehung der Familie des Souverains ꝛc.
ſeynd verſchidene Faͤlle und Grade der Geſand-
ten zu unterſcheiden; und auch alsdann iſt nicht
uͤberall alles ausgemacht.

§. 162.

Den Rang derer Geſandten, die von ver-
ſchidenen Hoͤfen an einerley Ort zu gleicher Zeit
gegenwaͤrtig ſeynd, betreffend; ſo richten ſich
die Geſandte in ſo fern, als er unſtreitig iſt,
darnach.

§. 163.

Iſt aber der Rang uͤberhaupt, oder doch an
einem gewiſſen Hof, oder Ort, ſtreitig; wird es
verſchidentlich gehalten; zumalen mit Geſandten
vom erſten Rang.

§. 164.

Zuweilen wird kein Ambaſſadeur geſchickt,
um Rangſtreitigkeiten mit einem andern Sou-
verain zu vermeiden.

*) Beyſpil von Franckreich und Spanien.
§. 165.

Oder, wann der von einem Hof kommt,
gehet der andere ab.

*) Ripperda; Richelieu.
§. 166.

Oder ſucht ſonſt auszuweichen.

*) Montijo.
§. 167.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0114" n="102"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">5. Capitel.</hi></fw><lb/>
Ge&#x017F;andten vom zweyten Rang in ihrem Quar-<lb/>
tier die Oberhand.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 161.</head><lb/>
            <p>In An&#x017F;ehung der Familie des Souverains &#xA75B;c.<lb/>
&#x017F;eynd ver&#x017F;chidene Fa&#x0364;lle und Grade der Ge&#x017F;and-<lb/>
ten zu unter&#x017F;cheiden; und auch alsdann i&#x017F;t nicht<lb/>
u&#x0364;berall alles ausgemacht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 162.</head><lb/>
            <p>Den Rang derer Ge&#x017F;andten, die von ver-<lb/>
&#x017F;chidenen Ho&#x0364;fen an einerley Ort zu gleicher Zeit<lb/>
gegenwa&#x0364;rtig &#x017F;eynd, betreffend; &#x017F;o richten &#x017F;ich<lb/>
die Ge&#x017F;andte in &#x017F;o fern, als er un&#x017F;treitig i&#x017F;t,<lb/>
darnach.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 163.</head><lb/>
            <p>I&#x017F;t aber der Rang u&#x0364;berhaupt, oder doch an<lb/>
einem gewi&#x017F;&#x017F;en Hof, oder Ort, &#x017F;treitig; wird es<lb/>
ver&#x017F;chidentlich gehalten; zumalen mit Ge&#x017F;andten<lb/>
vom er&#x017F;ten Rang.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 164.</head><lb/>
            <p>Zuweilen wird kein Amba&#x017F;&#x017F;adeur ge&#x017F;chickt,<lb/>
um Rang&#x017F;treitigkeiten mit einem andern Sou-<lb/>
verain zu vermeiden.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Bey&#x017F;pil von Franckreich und Spanien.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 165.</head><lb/>
            <p>Oder, wann der von einem Hof kommt,<lb/>
gehet der andere ab.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Ripperda; Richelieu.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 166.</head><lb/>
            <p>Oder &#x017F;ucht &#x017F;on&#x017F;t auszuweichen.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Montijo.</note>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 167.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0114] 5. Capitel. Geſandten vom zweyten Rang in ihrem Quar- tier die Oberhand. §. 161. In Anſehung der Familie des Souverains ꝛc. ſeynd verſchidene Faͤlle und Grade der Geſand- ten zu unterſcheiden; und auch alsdann iſt nicht uͤberall alles ausgemacht. §. 162. Den Rang derer Geſandten, die von ver- ſchidenen Hoͤfen an einerley Ort zu gleicher Zeit gegenwaͤrtig ſeynd, betreffend; ſo richten ſich die Geſandte in ſo fern, als er unſtreitig iſt, darnach. §. 163. Iſt aber der Rang uͤberhaupt, oder doch an einem gewiſſen Hof, oder Ort, ſtreitig; wird es verſchidentlich gehalten; zumalen mit Geſandten vom erſten Rang. §. 164. Zuweilen wird kein Ambaſſadeur geſchickt, um Rangſtreitigkeiten mit einem andern Sou- verain zu vermeiden. *⁾ Beyſpil von Franckreich und Spanien. §. 165. Oder, wann der von einem Hof kommt, gehet der andere ab. *⁾ Ripperda; Richelieu. §. 166. Oder ſucht ſonſt auszuweichen. *⁾ Montijo. §. 167.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/114
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/114>, abgerufen am 03.12.2024.