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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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5. Capitel.
§. 116.

Die Audienzien der Gesandten bey dem Sou-
verain oder Staat seynd öffentliche oder privat-
Audienzien.

§. 117.

Die öffentliche seynd nur üblich 1. bey der
Ankunfft des Gesandtens, 2. bey dessen Ab-
schid, und 3. zwischen der Zeit, um gewisse
Notificationen, Gratulationen, oder Condo-
lenzen, öffentlich abzustatten.

§. 118.

Das dabey übliche Ceremoniel hängt ordent-
licher Weise von jeden Hofes eigener Willküht
ab:

Doch gibt es auch wohl Anstände dabey.

*) Z. E. in Ansehung des Orts, des Em-
pfangs, der Sprache etc.
§. 119.

Privat-Audienzien werden meistens verstat-
tet, so offt es der Gesandte verlangt.

§. 120.

Doch wird an einigen Höfen, zumalen nach
Beschaffenheit der Zeiten und Umstände, ver-
langt, daß der Gesandte das, was er münd-
oder schrifftlich vortragen will, zuvor dem Mi-
nisterio schrifftlich übergeben solle: Und wann
er hernach noch etwas weiteres vorträget, wird
es geahndet.

*) Rheboom.
§. 121.
5. Capitel.
§. 116.

Die Audienzien der Geſandten bey dem Sou-
verain oder Staat ſeynd oͤffentliche oder privat-
Audienzien.

§. 117.

Die oͤffentliche ſeynd nur uͤblich 1. bey der
Ankunfft des Geſandtens, 2. bey deſſen Ab-
ſchid, und 3. zwiſchen der Zeit, um gewiſſe
Notificationen, Gratulationen, oder Condo-
lenzen, oͤffentlich abzuſtatten.

§. 118.

Das dabey uͤbliche Ceremoniel haͤngt ordent-
licher Weiſe von jeden Hofes eigener Willkuͤht
ab:

Doch gibt es auch wohl Anſtaͤnde dabey.

*) Z. E. in Anſehung des Orts, des Em-
pfangs, der Sprache ꝛc.
§. 119.

Privat-Audienzien werden meiſtens verſtat-
tet, ſo offt es der Geſandte verlangt.

§. 120.

Doch wird an einigen Hoͤfen, zumalen nach
Beſchaffenheit der Zeiten und Umſtaͤnde, ver-
langt, daß der Geſandte das, was er muͤnd-
oder ſchrifftlich vortragen will, zuvor dem Mi-
niſterio ſchrifftlich uͤbergeben ſolle: Und wann
er hernach noch etwas weiteres vortraͤget, wird
es geahndet.

*) Rheboom.
§. 121.
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[94/0106] 5. Capitel. §. 116. Die Audienzien der Geſandten bey dem Sou- verain oder Staat ſeynd oͤffentliche oder privat- Audienzien. §. 117. Die oͤffentliche ſeynd nur uͤblich 1. bey der Ankunfft des Geſandtens, 2. bey deſſen Ab- ſchid, und 3. zwiſchen der Zeit, um gewiſſe Notificationen, Gratulationen, oder Condo- lenzen, oͤffentlich abzuſtatten. §. 118. Das dabey uͤbliche Ceremoniel haͤngt ordent- licher Weiſe von jeden Hofes eigener Willkuͤht ab: Doch gibt es auch wohl Anſtaͤnde dabey. *⁾ Z. E. in Anſehung des Orts, des Em- pfangs, der Sprache ꝛc. §. 119. Privat-Audienzien werden meiſtens verſtat- tet, ſo offt es der Geſandte verlangt. §. 120. Doch wird an einigen Hoͤfen, zumalen nach Beſchaffenheit der Zeiten und Umſtaͤnde, ver- langt, daß der Geſandte das, was er muͤnd- oder ſchrifftlich vortragen will, zuvor dem Mi- niſterio ſchrifftlich uͤbergeben ſolle: Und wann er hernach noch etwas weiteres vortraͤget, wird es geahndet. *⁾ Rheboom. §. 121.

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/106>, abgerufen am 21.11.2024.