Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

sanften Scheine die Nacht zu erleuchten. -- Un-
ter den neuen Gottheiten heißt diejenige, welche
den Wagen des Mondes lenkt, Diana, und ist
eine Tochter des Jupiter, die er, so wie den Apollo,
mit der Latona erzeugte.

Diana ist gleich dem Apoll mit Köcher und
Bogen abgebildet; denn sie ist zugleich die Göttin
der Jagd. In ihr hat sich die Tochter Hype-
rions verjüngt, mit der sie, so wie Apollo mit
dem Helios, gleichsam ein Wesen ausmacht; in-
dem sie am Himmel von Alters her, als Luna,
allnächtlich den Wagen des Mondes lenkt, und
auf Erden in jugendlicher Schönheit neu geboh-
ren,
von ihren Nymphen begleitet, mit Köcher
und Bogen einhergeht, und in den Wäldern sich
mit der Jagd ergötzt.

So wie Selene und Helios, von dem Titanen
Hyperion, sind Apollo und Diana, vom Jupiter
erzeugt, der die Titanen verdrängt hat, und von
dem sich nun die Reihe der neuen Göttererzeugun-
gen herschreibt, weswegen er der Vater der
Götter
heißt.

Hekate.

Der Titane Cöus erzeugte mit der Phöbe,
einer Tochter des Himmels, außer der Latona auch
die Asteria. Diese vermählte sich mit dem Per-

ſanften Scheine die Nacht zu erleuchten. — Un-
ter den neuen Gottheiten heißt diejenige, welche
den Wagen des Mondes lenkt, Diana, und iſt
eine Tochter des Jupiter, die er, ſo wie den Apollo,
mit der Latona erzeugte.

Diana iſt gleich dem Apoll mit Koͤcher und
Bogen abgebildet; denn ſie iſt zugleich die Goͤttin
der Jagd. In ihr hat ſich die Tochter Hype-
rions verjuͤngt, mit der ſie, ſo wie Apollo mit
dem Helios, gleichſam ein Weſen ausmacht; in-
dem ſie am Himmel von Alters her, als Luna,
allnaͤchtlich den Wagen des Mondes lenkt, und
auf Erden in jugendlicher Schoͤnheit neu geboh-
ren,
von ihren Nymphen begleitet, mit Koͤcher
und Bogen einhergeht, und in den Waͤldern ſich
mit der Jagd ergoͤtzt.

So wie Selene und Helios, von dem Titanen
Hyperion, ſind Apollo und Diana, vom Jupiter
erzeugt, der die Titanen verdraͤngt hat, und von
dem ſich nun die Reihe der neuen Goͤttererzeugun-
gen herſchreibt, weswegen er der Vater der
Goͤtter
heißt.

Hekate.

Der Titane Coͤus erzeugte mit der Phoͤbe,
einer Tochter des Himmels, außer der Latona auch
die Aſteria. Dieſe vermaͤhlte ſich mit dem Per-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0086" n="60"/>
&#x017F;anften Scheine die Nacht zu erleuchten. &#x2014; Un-<lb/>
ter den <hi rendition="#fr">neuen</hi> Gottheiten heißt diejenige, welche<lb/>
den Wagen des Mondes lenkt, <hi rendition="#fr">Diana,</hi> und i&#x017F;t<lb/>
eine Tochter des Jupiter, die er, &#x017F;o wie den Apollo,<lb/>
mit der Latona erzeugte.</p><lb/>
          <p>Diana i&#x017F;t gleich dem Apoll mit Ko&#x0364;cher und<lb/>
Bogen abgebildet; denn &#x017F;ie i&#x017F;t zugleich die Go&#x0364;ttin<lb/>
der <hi rendition="#fr">Jagd.</hi> In ihr hat &#x017F;ich die Tochter Hype-<lb/>
rions verju&#x0364;ngt, mit der &#x017F;ie, &#x017F;o wie Apollo mit<lb/>
dem Helios, gleich&#x017F;am ein We&#x017F;en ausmacht; in-<lb/>
dem &#x017F;ie am Himmel <hi rendition="#fr">von Alters her,</hi> als Luna,<lb/>
allna&#x0364;chtlich den Wagen des Mondes lenkt, und<lb/>
auf Erden in jugendlicher Scho&#x0364;nheit <hi rendition="#fr">neu geboh-<lb/>
ren,</hi> von ihren Nymphen begleitet, mit Ko&#x0364;cher<lb/>
und Bogen einhergeht, und in den Wa&#x0364;ldern &#x017F;ich<lb/>
mit der Jagd ergo&#x0364;tzt.</p><lb/>
          <p>So wie Selene und Helios, von dem Titanen<lb/>
Hyperion, &#x017F;ind Apollo und Diana, vom <hi rendition="#fr">Jupiter</hi><lb/>
erzeugt, der die Titanen verdra&#x0364;ngt hat, und von<lb/>
dem &#x017F;ich nun die Reihe der neuen Go&#x0364;ttererzeugun-<lb/>
gen her&#x017F;chreibt, weswegen er <hi rendition="#fr">der Vater der<lb/>
Go&#x0364;tter</hi> heißt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Hekate</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p>Der Titane <hi rendition="#fr">Co&#x0364;us</hi> erzeugte mit der <hi rendition="#fr">Pho&#x0364;be,</hi><lb/>
einer Tochter des Himmels, außer der Latona auch<lb/>
die <hi rendition="#fr">A&#x017F;teria.</hi> Die&#x017F;e verma&#x0364;hlte &#x017F;ich mit dem <hi rendition="#fr">Per-<lb/></hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0086] ſanften Scheine die Nacht zu erleuchten. — Un- ter den neuen Gottheiten heißt diejenige, welche den Wagen des Mondes lenkt, Diana, und iſt eine Tochter des Jupiter, die er, ſo wie den Apollo, mit der Latona erzeugte. Diana iſt gleich dem Apoll mit Koͤcher und Bogen abgebildet; denn ſie iſt zugleich die Goͤttin der Jagd. In ihr hat ſich die Tochter Hype- rions verjuͤngt, mit der ſie, ſo wie Apollo mit dem Helios, gleichſam ein Weſen ausmacht; in- dem ſie am Himmel von Alters her, als Luna, allnaͤchtlich den Wagen des Mondes lenkt, und auf Erden in jugendlicher Schoͤnheit neu geboh- ren, von ihren Nymphen begleitet, mit Koͤcher und Bogen einhergeht, und in den Waͤldern ſich mit der Jagd ergoͤtzt. So wie Selene und Helios, von dem Titanen Hyperion, ſind Apollo und Diana, vom Jupiter erzeugt, der die Titanen verdraͤngt hat, und von dem ſich nun die Reihe der neuen Goͤttererzeugun- gen herſchreibt, weswegen er der Vater der Goͤtter heißt. Hekate. Der Titane Coͤus erzeugte mit der Phoͤbe, einer Tochter des Himmels, außer der Latona auch die Aſteria. Dieſe vermaͤhlte ſich mit dem Per-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/86
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/86>, abgerufen am 20.11.2024.