Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.Gesichtspunkt für die mythologischen Dichtungen. Die mythologischen Dichtungen müssen als Die Phantasie herrscht in ihrem eigenen A
Geſichtspunkt fuͤr die mythologiſchen Dichtungen. Die mythologiſchen Dichtungen muͤſſen als Die Phantaſie herrſcht in ihrem eigenen A
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Geſichtspunkt fuͤr die mythologiſchen
Dichtungen.
Die mythologiſchen Dichtungen muͤſſen als
eine Sprache der Phantaſie betrachtet werden:
Als eine ſolche genommen, machen ſie gleich-
ſam eine Welt fuͤr ſich aus, und ſind aus dem
Zuſammenhange der wirklichen Dinge heraus-
gehoben.
Die Phantaſie herrſcht in ihrem eigenen
Gebiete nach Wohlgefallen, und ſtoͤßt nirgends
an. Ihr Weſen iſt zu formen und zu bilden;
wozu ſie ſich einen weiten Spielraum ſchaft,
indem ſie ſorgfaͤltig alle abſtrakten und meta-
phyſiſchen Begriffe meidet, welche ihre Bildun-
gen ſtoͤren koͤnnten.
A
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/21>, abgerufen am 23.02.2025. |