setzen, die der Gegend und der Arbeit gewohnt, und mit ihm verwandt und bekannt sind. Diesen, weil es Heuerleute sind, die nicht für den Staat und für ihr Eigenthum arbeiten, wird er Weide, Holz und Hülfe geben, nie aber fremden Colo- nisten, die dem Boden zu ihrem Eigenthum haben, und ihm seine Rechte schmälern sollen. .....
Ich bin etc.
LXI. An meinen Freund zu Osnabrück, über die Be-schwerlichkeiten Colonisten anzusetzen.
Von einem unbekannten Verfasser.
Und doch mein Werthester, bleibe ich allezeit von dem Projecte Colonisten anzusetzen, ganz eingenommen, so viel Beschwerlichkeiten Sie auch dabey finden. Projecten- macher erwecken Difficultantenmacher: Wir wundern uns gar nicht darüber, daß man in unserer Nachbarschaft Sachen unmöglich glaubt, die uns leichte vorkommen. Weil wir be- ständig Nachahmer finden, so halten wir uns des künftigen Beyfalls der Welt zum voraus versichert, so spröde sich dieselbe im Anfang dawider bezeiget. Von ihnen aber verlange ich, daß Sie nicht auf den Ausschlag warten sollen, um Ihre Zu- stimmung zu unsern Einrichtungen zu geben, weil Sie ver- mögend sind eine Sache von vorne gründlich zu beurtheilen, und weil daran gelegen ist, daß Sie sich durch die Lust Neuig- keiten zu widersprechen, nicht verleiten lassen, den Vortheil des Vaterlandes und der Wohlfahrt des menschlichen Geschlechts zu widersprechen.
Ich
An meinen Freund zu Oſnabruͤck,
ſetzen, die der Gegend und der Arbeit gewohnt, und mit ihm verwandt und bekannt ſind. Dieſen, weil es Heuerleute ſind, die nicht fuͤr den Staat und fuͤr ihr Eigenthum arbeiten, wird er Weide, Holz und Huͤlfe geben, nie aber fremden Colo- niſten, die dem Boden zu ihrem Eigenthum haben, und ihm ſeine Rechte ſchmaͤlern ſollen. .....
Ich bin ꝛc.
LXI. An meinen Freund zu Oſnabruͤck, uͤber die Be-ſchwerlichkeiten Coloniſten anzuſetzen.
Von einem unbekannten Verfaſſer.
Und doch mein Wertheſter, bleibe ich allezeit von dem Projecte Coloniſten anzuſetzen, ganz eingenommen, ſo viel Beſchwerlichkeiten Sie auch dabey finden. Projecten- macher erwecken Difficultantenmacher: Wir wundern uns gar nicht daruͤber, daß man in unſerer Nachbarſchaft Sachen unmoͤglich glaubt, die uns leichte vorkommen. Weil wir be- ſtaͤndig Nachahmer finden, ſo halten wir uns des kuͤnftigen Beyfalls der Welt zum voraus verſichert, ſo ſproͤde ſich dieſelbe im Anfang dawider bezeiget. Von ihnen aber verlange ich, daß Sie nicht auf den Ausſchlag warten ſollen, um Ihre Zu- ſtimmung zu unſern Einrichtungen zu geben, weil Sie ver- moͤgend ſind eine Sache von vorne gruͤndlich zu beurtheilen, und weil daran gelegen iſt, daß Sie ſich durch die Luſt Neuig- keiten zu widerſprechen, nicht verleiten laſſen, den Vortheil des Vaterlandes und der Wohlfahrt des menſchlichen Geſchlechts zu widerſprechen.
Ich
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0370"n="352"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">An meinen Freund zu Oſnabruͤck,</hi></fw><lb/>ſetzen, die der Gegend und der Arbeit gewohnt, und mit ihm<lb/>
verwandt und bekannt ſind. Dieſen, weil es Heuerleute ſind,<lb/>
die nicht fuͤr den Staat und fuͤr ihr Eigenthum arbeiten, wird<lb/>
er Weide, Holz und Huͤlfe geben, nie aber fremden Colo-<lb/>
niſten, die dem Boden zu ihrem Eigenthum haben, und ihm<lb/>ſeine Rechte ſchmaͤlern ſollen. .....</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">Ich bin ꝛc.</hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#aq">LXI.</hi><lb/>
An meinen Freund zu Oſnabruͤck, uͤber die Be-ſchwerlichkeiten Coloniſten anzuſetzen.</head><lb/><divn="2"><head><hirendition="#c">Von einem unbekannten Verfaſſer.</hi></head><lb/><p>Und doch mein Wertheſter, bleibe ich allezeit von dem<lb/>
Projecte Coloniſten anzuſetzen, ganz eingenommen, ſo<lb/>
viel Beſchwerlichkeiten Sie auch dabey finden. Projecten-<lb/>
macher erwecken Difficultantenmacher: Wir wundern uns<lb/>
gar nicht daruͤber, daß man in unſerer Nachbarſchaft Sachen<lb/>
unmoͤglich glaubt, die uns leichte vorkommen. Weil wir be-<lb/>ſtaͤndig Nachahmer finden, ſo halten wir uns des kuͤnftigen<lb/>
Beyfalls der Welt zum voraus verſichert, ſo ſproͤde ſich dieſelbe<lb/>
im Anfang dawider bezeiget. Von ihnen aber verlange ich,<lb/>
daß Sie nicht auf den Ausſchlag warten ſollen, um Ihre Zu-<lb/>ſtimmung zu unſern Einrichtungen zu geben, weil Sie ver-<lb/>
moͤgend ſind eine Sache von vorne gruͤndlich zu beurtheilen,<lb/>
und weil daran gelegen iſt, daß Sie ſich durch die Luſt Neuig-<lb/>
keiten zu widerſprechen, nicht verleiten laſſen, den Vortheil<lb/>
des Vaterlandes und der Wohlfahrt des menſchlichen Geſchlechts<lb/>
zu widerſprechen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ich</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[352/0370]
An meinen Freund zu Oſnabruͤck,
ſetzen, die der Gegend und der Arbeit gewohnt, und mit ihm
verwandt und bekannt ſind. Dieſen, weil es Heuerleute ſind,
die nicht fuͤr den Staat und fuͤr ihr Eigenthum arbeiten, wird
er Weide, Holz und Huͤlfe geben, nie aber fremden Colo-
niſten, die dem Boden zu ihrem Eigenthum haben, und ihm
ſeine Rechte ſchmaͤlern ſollen. .....
Ich bin ꝛc.
LXI.
An meinen Freund zu Oſnabruͤck, uͤber die Be-ſchwerlichkeiten Coloniſten anzuſetzen.
Von einem unbekannten Verfaſſer.
Und doch mein Wertheſter, bleibe ich allezeit von dem
Projecte Coloniſten anzuſetzen, ganz eingenommen, ſo
viel Beſchwerlichkeiten Sie auch dabey finden. Projecten-
macher erwecken Difficultantenmacher: Wir wundern uns
gar nicht daruͤber, daß man in unſerer Nachbarſchaft Sachen
unmoͤglich glaubt, die uns leichte vorkommen. Weil wir be-
ſtaͤndig Nachahmer finden, ſo halten wir uns des kuͤnftigen
Beyfalls der Welt zum voraus verſichert, ſo ſproͤde ſich dieſelbe
im Anfang dawider bezeiget. Von ihnen aber verlange ich,
daß Sie nicht auf den Ausſchlag warten ſollen, um Ihre Zu-
ſtimmung zu unſern Einrichtungen zu geben, weil Sie ver-
moͤgend ſind eine Sache von vorne gruͤndlich zu beurtheilen,
und weil daran gelegen iſt, daß Sie ſich durch die Luſt Neuig-
keiten zu widerſprechen, nicht verleiten laſſen, den Vortheil
des Vaterlandes und der Wohlfahrt des menſchlichen Geſchlechts
zu widerſprechen.
Ich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 1. Berlin, 1775, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_phantasien01_1775/370>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.