Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte pfen und dem Obergografen als ehmaligen kayserlichenRichter gestritten. Die Schöpfen wurden ehedem von dem kayserlichen Misso bestätiget. Ob die Bestätigung der Raths glieder als Schöpfen dermalen von dem Lan- des herrn geschehen müsse? Hängt von der Vorfrage ab: ob der Landesherr die Stelle des missi caesarei überall vertrete? S. §. 122. n. b. Und ob die Städte allen- falls eher die Freyheit vom Kayser erhalten, als das missaticum an die Landesherrn gekommen? §. 134. Ob alle Gemeinen in Vogts-leute ver- wandelt worden? Ob die Grafschaft und Edelvogtey alle (a) Weh- lan-
Oſnabruͤckſche Geſchichte pfen und dem Obergografen als ehmaligen kayſerlichenRichter geſtritten. Die Schoͤpfen wurden ehedem von dem kayſerlichen Miſſo beſtaͤtiget. Ob die Beſtaͤtigung der Raths glieder als Schoͤpfen dermalen von dem Lan- des herrn geſchehen muͤſſe? Haͤngt von der Vorfrage ab: ob der Landesherr die Stelle des miſſi cæſarei uͤberall vertrete? S. §. 122. n. b. Und ob die Staͤdte allen- falls eher die Freyheit vom Kayſer erhalten, als das miſſaticum an die Landesherrn gekommen? §. 134. Ob alle Gemeinen in Vogts-leute ver- wandelt worden? Ob die Grafſchaft und Edelvogtey alle (a) Weh- lan-
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽f⁾
pfen und dem Obergografen als ehmaligen kayſerlichen
Richter geſtritten. Die Schoͤpfen wurden ehedem von
dem kayſerlichen Miſſo beſtaͤtiget. Ob die Beſtaͤtigung
der Raths glieder als Schoͤpfen dermalen von dem Lan-
des herrn geſchehen muͤſſe? Haͤngt von der Vorfrage ab:
ob der Landesherr die Stelle des miſſi cæſarei uͤberall
vertrete? S. §. 122. n. b. Und ob die Staͤdte allen-
falls eher die Freyheit vom Kayſer erhalten, als das
miſſaticum an die Landesherrn gekommen?
§. 134.
Ob alle Gemeinen in Vogts-leute ver-
wandelt worden?
Ob die Grafſchaft und Edelvogtey alle
⁽a⁾
Weh-
ren unter ſich begriffen habe, iſt nicht mit Gewisheit
zu entſcheiden. Einigen und zwar angeſeſſenen
⁽b⁾
Freyen erlaubte der Kayſer ſich in ſeine Dienſte zu
empfehlen, dieſe waren alſo nicht in der graͤflichen
⁽c⁾
Rolle, auch keine arme Freye. Der Vogts-leut
mogte Churgenoſſe vor dem Grafen, aber ſchwerlich
Schoͤpfe vor dem Geſandten ſeyn. Es muſten folg-
lich noch Wehren bleiben, woraus Schoͤpfen und
ſelbſt Voͤgte erwaͤhlt werden konnten; oder man muß
annehmen daß entweder unangeſeſſene Freye oder
bloß Edelvoͤgte Schoͤpfen ſeyn koͤnnen. Beydes iſt
ſehr unwahrſcheinlich. Es iſt weiter glaublich daß
der Graf noch viele Gemeine ausgefuͤhret habe, wel-
che eben nicht in einer Vogts-rolle geſtanden, und
daß dieſe noch mehrere Freyheit behalten haben. Der
Senior
⁽d⁾
aber, deſſen in den Caroliniſchen Geſetzen
bisweilen gedacht wird, war im Grunde ein Edelvogt
und vielleicht nur unter den Franken. Jn Doͤrfern
und Staͤdten, wenn ſie vorhanden waren, konnten ſo
lan-
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