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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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vierte Abtheilunge.
die Edelvogtey dieser Höfe an sich gebracht; und der
Edelvogt ehmals solches Recht als er einen Leut an sei-
ne Stelle auf den Hof setzte, sich von demselben bedun-
gen hat; im Fall es, wie in andern Ländern, wo viel-
leicht gemeine Jagd von der Hof-jagd nicht genug unter-
schieden worden, behauptet wird, keine gemeine Jagd-
frohne gewesen.
(h) Jch sehe es als eine Folge der auf den Meyerhöfen zu
Riemsloh, Bramsche, Wetter, Schletbrüggen, Schle-
dehausen, Ocdingberg, Backum, Stockum und Essen,
gehafteten und von dem Bischofe an sich gebrachten al-
ten Vogteyen an, daß sich diese und kein sonstiger gemei-
ner Unterthan im Jagd-Protocoll v. J. 1652 als Jagd-
berechtigte angegeben haben. Denn es war sehr natür-
lich, daß wie die Edelvogtey dieser Höfe an die Osna-
brückische Kirche kam, man dem darauf bleibenden Leut
einige Jagd vergönnete; welche sonst eigentlich nur der-
jenige, so die Wehr davon hatte, ausüben konnte.
(i) Dies war beynahe nicht anders möglich; und wenn PI-
PER
in seinem Marken-recht S. §. 15. n. a. diesen
Grund genommen hätte, würde er besser gefahren seyn.
(k) Daher die allgemeinen Gesetze: de ecclesiis quae ab inge-
nuis hominibus
construuntur, licet eas vendere, tantum-
modo ut ecclesia non destruatur sed serventur cottidie ho-
nores CAPIT. de
794. §. 52. und die Verfügung des
Oßn. Bischofen Philips v. J. 1149: addimus etiam &
autoritate nostra firmamus ut quemcunque sacerdotem do-
minus curiae
(zu Latbergen in der Grafschaft Tecklenburg)
idoneum parochianis assentientibus elegerit ad accipien-
dam curam Altaris Epo libere producat.
§. 130.
Vermuthungen über den Ursprung der
heutigen Edelhöfe.

Solche Höfe wovon der Eigenthümer in der Folge
die Wehr nicht übergab, blieben vermuthlich Edel-

höfe;
S 3
vierte Abtheilunge.
die Edelvogtey dieſer Hoͤfe an ſich gebracht; und der
Edelvogt ehmals ſolches Recht als er einen Leut an ſei-
ne Stelle auf den Hof ſetzte, ſich von demſelben bedun-
gen hat; im Fall es, wie in andern Laͤndern, wo viel-
leicht gemeine Jagd von der Hof-jagd nicht genug unter-
ſchieden worden, behauptet wird, keine gemeine Jagd-
frohne geweſen.
(h) Jch ſehe es als eine Folge der auf den Meyerhoͤfen zu
Riemsloh, Bramſche, Wetter, Schletbruͤggen, Schle-
dehauſen, Ocdingberg, Backum, Stockum und Eſſen,
gehafteten und von dem Biſchofe an ſich gebrachten al-
ten Vogteyen an, daß ſich dieſe und kein ſonſtiger gemei-
ner Unterthan im Jagd-Protocoll v. J. 1652 als Jagd-
berechtigte angegeben haben. Denn es war ſehr natuͤr-
lich, daß wie die Edelvogtey dieſer Hoͤfe an die Oſna-
bruͤckiſche Kirche kam, man dem darauf bleibenden Leut
einige Jagd vergoͤnnete; welche ſonſt eigentlich nur der-
jenige, ſo die Wehr davon hatte, ausuͤben konnte.
(i) Dies war beynahe nicht anders moͤglich; und wenn PI-
PER
in ſeinem Marken-recht S. §. 15. n. a. dieſen
Grund genommen haͤtte, wuͤrde er beſſer gefahren ſeyn.
(k) Daher die allgemeinen Geſetze: de eccleſiis quæ ab inge-
nuis hominibus
conſtruuntur, licet eas vendere, tantum-
modo ut eccleſia non deſtruatur ſed ſerventur cottidie ho-
nores CAPIT. de
794. §. 52. und die Verfuͤgung des
Oßn. Biſchofen Philips v. J. 1149: addimus etiam &
autoritate noſtra firmamus ut quemcunque ſacerdotem do-
minus curiæ
(zu Latbergen in der Grafſchaft Tecklenburg)
idoneum parochianis aſſentientibus elegerit ad accipien-
dam curam Altaris Epo libere producat.
§. 130.
Vermuthungen uͤber den Urſprung der
heutigen Edelhoͤfe.

Solche Hoͤfe wovon der Eigenthuͤmer in der Folge
die Wehr nicht uͤbergab, blieben vermuthlich Edel-

hoͤfe;
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[277/0307] vierte Abtheilunge. ⁽g⁾ die Edelvogtey dieſer Hoͤfe an ſich gebracht; und der Edelvogt ehmals ſolches Recht als er einen Leut an ſei- ne Stelle auf den Hof ſetzte, ſich von demſelben bedun- gen hat; im Fall es, wie in andern Laͤndern, wo viel- leicht gemeine Jagd von der Hof-jagd nicht genug unter- ſchieden worden, behauptet wird, keine gemeine Jagd- frohne geweſen. ⁽h⁾ Jch ſehe es als eine Folge der auf den Meyerhoͤfen zu Riemsloh, Bramſche, Wetter, Schletbruͤggen, Schle- dehauſen, Ocdingberg, Backum, Stockum und Eſſen, gehafteten und von dem Biſchofe an ſich gebrachten al- ten Vogteyen an, daß ſich dieſe und kein ſonſtiger gemei- ner Unterthan im Jagd-Protocoll v. J. 1652 als Jagd- berechtigte angegeben haben. Denn es war ſehr natuͤr- lich, daß wie die Edelvogtey dieſer Hoͤfe an die Oſna- bruͤckiſche Kirche kam, man dem darauf bleibenden Leut einige Jagd vergoͤnnete; welche ſonſt eigentlich nur der- jenige, ſo die Wehr davon hatte, ausuͤben konnte. ⁽i⁾ Dies war beynahe nicht anders moͤglich; und wenn PI- PER in ſeinem Marken-recht S. §. 15. n. a. dieſen Grund genommen haͤtte, wuͤrde er beſſer gefahren ſeyn. ⁽k⁾ Daher die allgemeinen Geſetze: de eccleſiis quæ ab inge- nuis hominibus conſtruuntur, licet eas vendere, tantum- modo ut eccleſia non deſtruatur ſed ſerventur cottidie ho- nores CAPIT. de 794. §. 52. und die Verfuͤgung des Oßn. Biſchofen Philips v. J. 1149: addimus etiam & autoritate noſtra firmamus ut quemcunque ſacerdotem do- minus curiæ (zu Latbergen in der Grafſchaft Tecklenburg) idoneum parochianis aſſentientibus elegerit ad accipien- dam curam Altaris Epo libere producat. §. 130. Vermuthungen uͤber den Urſprung der heutigen Edelhoͤfe. Solche Hoͤfe wovon der Eigenthuͤmer in der Folge die Wehr nicht uͤbergab, blieben vermuthlich Edel- hoͤfe; S 3

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/307>, abgerufen am 21.11.2024.