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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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dritter Abschnitt.
Pythaeum derselben gedenken. Daß aber die Ursachen
dieser spätern Kriege an der See zwischen der Elbe und
Weser lagen, zeigt sich aus den Worten in Ann. Eginh.
ad ann. 797. Rex Saxoniam vastaturus intravit. Nec prius
destitit quam omnes terminos ejus peragrasset. Nam usque
ad ultimos fines ejus, qua inter Albim & Wisiram Oceano
abluitur accessit;
und weiter ad ann. 798. Quibus acceptis
rex graviter commotus, congregato exercitu in loco cui
Munda nomen, super Wisiram castra posuit ac quicquid
Saxoniae inter Albiam & VViseram interjacet
, totum
ferro & igne vastavit.
Vielleicht ist nach der Aussöh-
nung Widekinds weiter gar kein Streit mit den West-
phälingern, und die sächsische Armee auf dem Sintfelde
ein vorgerücktes Corps von Engern, Ostphälern und
Friesen gewesen.
§. 114.
Vorschläge zum Frieden.

Allein Carl mogte ihr Land verwüsten, und so un-
glücklich machen als er nur wollte; er mogte so viele
Eydschwüre und Geisseln von ihnen erzwingen als ihm
die Obermacht seiner Waffen erlaubte; ihr Herz ge-
wann er nie; und dem fränkischen Heerbann muste
es ausserordentlich beschwerlich fallen Winter und
Sommer zu Felde zu liegen, sich als Besatzungen in
fremden Ländern gebrauchen zu lassen, und bey dem
geringsten Umschlag der Sachen in Ungarn, Spa-
nien oder Jtalien, einen sichern Feind an den Sas-
sen zu fürchten. Dies bewog ihn endlich seine Ab-
sicht auf eine edle freye Vereinigung beyder Natio-
nen zu richten. Er setzte also den Sassen einen Tag
nach Seltz, und schlug ihnen vor, ob sie sich als
Christen in ein gemeinschaftliches Reich mit den
Franken einlassen; ihn so wie diese für ihr gemeinsa-

mes
dritter Abſchnitt.
Pythæum derſelben gedenken. Daß aber die Urſachen
dieſer ſpaͤtern Kriege an der See zwiſchen der Elbe und
Weſer lagen, zeigt ſich aus den Worten in Ann. Eginh.
ad ann. 797. Rex Saxoniam vaſtaturus intravit. Nec prius
deſtitit quam omnes terminos ejus peragraſſet. Nam uſque
ad ultimos fines ejus, qua inter Albim & Wiſiram Oceano
abluitur acceſſit;
und weiter ad ann. 798. Quibus acceptis
rex graviter commotus, congregato exercitu in loco cui
Munda nomen, ſuper Wiſiram caſtra poſuit ac quicquid
Saxoniæ inter Albiam & VViſeram interjacet
, totum
ferro & igne vaſtavit.
Vielleicht iſt nach der Ausſoͤh-
nung Widekinds weiter gar kein Streit mit den Weſt-
phaͤlingern, und die ſaͤchſiſche Armee auf dem Sintfelde
ein vorgeruͤcktes Corps von Engern, Oſtphaͤlern und
Frieſen geweſen.
§. 114.
Vorſchlaͤge zum Frieden.

Allein Carl mogte ihr Land verwuͤſten, und ſo un-
gluͤcklich machen als er nur wollte; er mogte ſo viele
Eydſchwuͤre und Geiſſeln von ihnen erzwingen als ihm
die Obermacht ſeiner Waffen erlaubte; ihr Herz ge-
wann er nie; und dem fraͤnkiſchen Heerbann muſte
es auſſerordentlich beſchwerlich fallen Winter und
Sommer zu Felde zu liegen, ſich als Beſatzungen in
fremden Laͤndern gebrauchen zu laſſen, und bey dem
geringſten Umſchlag der Sachen in Ungarn, Spa-
nien oder Jtalien, einen ſichern Feind an den Saſ-
ſen zu fuͤrchten. Dies bewog ihn endlich ſeine Ab-
ſicht auf eine edle freye Vereinigung beyder Natio-
nen zu richten. Er ſetzte alſo den Saſſen einen Tag
nach Seltz, und ſchlug ihnen vor, ob ſie ſich als
Chriſten in ein gemeinſchaftliches Reich mit den
Franken einlaſſen; ihn ſo wie dieſe fuͤr ihr gemeinſa-

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[237/0267] dritter Abſchnitt. ⁽f⁾ Pythæum derſelben gedenken. Daß aber die Urſachen dieſer ſpaͤtern Kriege an der See zwiſchen der Elbe und Weſer lagen, zeigt ſich aus den Worten in Ann. Eginh. ad ann. 797. Rex Saxoniam vaſtaturus intravit. Nec prius deſtitit quam omnes terminos ejus peragraſſet. Nam uſque ad ultimos fines ejus, qua inter Albim & Wiſiram Oceano abluitur acceſſit; und weiter ad ann. 798. Quibus acceptis rex graviter commotus, congregato exercitu in loco cui Munda nomen, ſuper Wiſiram caſtra poſuit ac quicquid Saxoniæ inter Albiam & VViſeram interjacet, totum ferro & igne vaſtavit. Vielleicht iſt nach der Ausſoͤh- nung Widekinds weiter gar kein Streit mit den Weſt- phaͤlingern, und die ſaͤchſiſche Armee auf dem Sintfelde ein vorgeruͤcktes Corps von Engern, Oſtphaͤlern und Frieſen geweſen. §. 114. Vorſchlaͤge zum Frieden. Allein Carl mogte ihr Land verwuͤſten, und ſo un- gluͤcklich machen als er nur wollte; er mogte ſo viele Eydſchwuͤre und Geiſſeln von ihnen erzwingen als ihm die Obermacht ſeiner Waffen erlaubte; ihr Herz ge- wann er nie; und dem fraͤnkiſchen Heerbann muſte es auſſerordentlich beſchwerlich fallen Winter und Sommer zu Felde zu liegen, ſich als Beſatzungen in fremden Laͤndern gebrauchen zu laſſen, und bey dem geringſten Umſchlag der Sachen in Ungarn, Spa- nien oder Jtalien, einen ſichern Feind an den Saſ- ſen zu fuͤrchten. Dies bewog ihn endlich ſeine Ab- ſicht auf eine edle freye Vereinigung beyder Natio- nen zu richten. Er ſetzte alſo den Saſſen einen Tag nach Seltz, und ſchlug ihnen vor, ob ſie ſich als Chriſten in ein gemeinſchaftliches Reich mit den Franken einlaſſen; ihn ſo wie dieſe fuͤr ihr gemeinſa- mes

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/267>, abgerufen am 21.11.2024.