Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte Stolz einmal gezüchtiget hatte. Die Gallier warenindes sehr unzufrieden mit dem Römischen Joche; und ihre Versuche sich wieder in Freyheit zu setzen, vermehrten die Gelegenheiten, (d) wodurch die Nie- derrheinischen Völker (e) von nun an öfterer über den Rhein gelocket wurden, und sich als Freunde der einen, und als Feinde der andern Parthey zeigten. (a) Die Kriege der Sachsen mit den Gothen, welche sich ei- nige hundert Jahr vor Christi Geburt zugetragen haben sollen, überlasse ich dem PONTOPPID. in gest. & vest. Dan. extra Daniam T. III. p. 21. (b) CAES. de B. G. IV. 16. (c) Es erhellet dieses aus allen Umständen, und die Ubier berichteten ihn auch nachwärts: Ne omnium Germanorum, qui essent citra Rhenum, caussam esse unam judicaret. CAES. de B. G. VI. (d) S. DIO. LIV. 11. (e) Aus den Folgen läßt sich schliessen daß die Völker aus hiesigen Gegenden und von der Weser mit dabey gewe- sen. DIO. LIV. 32. OROS. VI. 21. Cäsar soll damals 400-000 Menschen so wol bewafnete als unbewafnete sei- nen Absichten aufgeopfert haben. APPIAN. de B. Gall. in fin. §. 82. Feldzüge und Absichten Augustus. Die einheimischen Kriege der Römer begünstigten blick
Oſnabruͤckſche Geſchichte Stolz einmal gezuͤchtiget hatte. Die Gallier warenindes ſehr unzufrieden mit dem Roͤmiſchen Joche; und ihre Verſuche ſich wieder in Freyheit zu ſetzen, vermehrten die Gelegenheiten, (d) wodurch die Nie- derrheiniſchen Voͤlker (e) von nun an oͤfterer uͤber den Rhein gelocket wurden, und ſich als Freunde der einen, und als Feinde der andern Parthey zeigten. (a) Die Kriege der Sachſen mit den Gothen, welche ſich ei- nige hundert Jahr vor Chriſti Geburt zugetragen haben ſollen, uͤberlaſſe ich dem PONTOPPID. in geſt. & veſt. Dan. extra Daniam T. III. p. 21. (b) CAES. de B. G. IV. 16. (c) Es erhellet dieſes aus allen Umſtaͤnden, und die Ubier berichteten ihn auch nachwaͤrts: Ne omnium Germanorum, qui eſſent citra Rhenum, cauſſam eſſe unam judicaret. CAES. de B. G. VI. (d) S. DIO. LIV. 11. (e) Aus den Folgen laͤßt ſich ſchlieſſen daß die Voͤlker aus hieſigen Gegenden und von der Weſer mit dabey gewe- ſen. DIO. LIV. 32. OROS. VI. 21. Caͤſar ſoll damals 400-000 Menſchen ſo wol bewafnete als unbewafnete ſei- nen Abſichten aufgeopfert haben. APPIAN. de B. Gall. in fin. §. 82. Feldzuͤge und Abſichten Auguſtus. Die einheimiſchen Kriege der Roͤmer beguͤnſtigten blick
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
Stolz einmal gezuͤchtiget hatte. Die Gallier waren
indes ſehr unzufrieden mit dem Roͤmiſchen Joche;
und ihre Verſuche ſich wieder in Freyheit zu ſetzen,
vermehrten die Gelegenheiten,
⁽d⁾
wodurch die Nie-
derrheiniſchen Voͤlker
⁽e⁾
von nun an oͤfterer uͤber den
Rhein gelocket wurden, und ſich als Freunde der einen,
und als Feinde der andern Parthey zeigten.
⁽a⁾ Die Kriege der Sachſen mit den Gothen, welche ſich ei-
nige hundert Jahr vor Chriſti Geburt zugetragen haben
ſollen, uͤberlaſſe ich dem PONTOPPID. in geſt. & veſt.
Dan. extra Daniam T. III. p. 21.
⁽b⁾ CAES. de B. G. IV. 16.
⁽c⁾ Es erhellet dieſes aus allen Umſtaͤnden, und die Ubier
berichteten ihn auch nachwaͤrts: Ne omnium Germanorum,
qui eſſent citra Rhenum, cauſſam eſſe unam judicaret. CAES.
de B. G. VI.
⁽d⁾ S. DIO. LIV. 11.
⁽e⁾ Aus den Folgen laͤßt ſich ſchlieſſen daß die Voͤlker aus
hieſigen Gegenden und von der Weſer mit dabey gewe-
ſen. DIO. LIV. 32. OROS. VI. 21. Caͤſar ſoll damals
400-000 Menſchen ſo wol bewafnete als unbewafnete ſei-
nen Abſichten aufgeopfert haben. APPIAN. de B. Gall.
in fin.
§. 82.
Feldzuͤge und Abſichten Auguſtus.
Die einheimiſchen Kriege der Roͤmer beguͤnſtigten
eine Zeitlang dieſe Unternehmungen. Wie aber Au-
guſt die ganze Roͤmiſche Macht zu ſeinem Dienſte,
und einen maͤchtigen Feind noͤthig hatte, um ſeiner
Regierung Anſehn, ſeiner Familie Lorbern, und eini-
gen unruhigen Koͤpfen einen ruͤhmlichen Untergang zu
verſchaffen, gewann es bald ein ganz ander Anſehn.
Gleichwol gieng ſeine Abſicht von dem erſten Augen-
blick
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