Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte Nun aber konnte ein Vater sich nicht mehr als noch ein-mal seines Rechts bedienen. Das war der dritte Ver- kauf. Si pater filium ter venumduit, liber esto. (b) In ipso concilio vel principum aliquis vel pater vel propin- quus seuto srameaque juvenem ornat. TAC. G. 13. Bey den Longobarden konnte der Vater seinen Sohn nicht selbst in die Lehre nehmen und zum Meister machen; wie aus der Stelle beym PAVLO DIAC. de gest. Long. I. 23. wo des Königs Sohn, von einem auswärtigen Könige zum Ritter gemacht werden muste, zu schliessen ist. Bey den Franken aber konnte es der Vater thun. §. 38. Von der National-Versamlung. Edle und Wehren oder Gemeine waren also zwey (a) Sie
Oſnabruͤckſche Geſchichte Nun aber konnte ein Vater ſich nicht mehr als noch ein-mal ſeines Rechts bedienen. Das war der dritte Ver- kauf. Si pater filium ter venumduit, liber eſto. (b) In ipſo concilio vel principum aliquis vel pater vel propin- quus ſeuto ſrameaque juvenem ornat. TAC. G. 13. Bey den Longobarden konnte der Vater ſeinen Sohn nicht ſelbſt in die Lehre nehmen und zum Meiſter machen; wie aus der Stelle beym PAVLO DIAC. de geſt. Long. I. 23. wo des Koͤnigs Sohn, von einem auswaͤrtigen Koͤnige zum Ritter gemacht werden muſte, zu ſchlieſſen iſt. Bey den Franken aber konnte es der Vater thun. §. 38. Von der National-Verſamlung. Edle und Wehren oder Gemeine waren alſo zwey (a) Sie
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽a⁾
Nun aber konnte ein Vater ſich nicht mehr als noch ein-
mal ſeines Rechts bedienen. Das war der dritte Ver-
kauf. Si pater filium ter venumduit, liber eſto.
⁽b⁾ In ipſo concilio vel principum aliquis vel pater vel propin-
quus ſeuto ſrameaque juvenem ornat. TAC. G. 13. Bey den
Longobarden konnte der Vater ſeinen Sohn nicht ſelbſt
in die Lehre nehmen und zum Meiſter machen; wie aus
der Stelle beym PAVLO DIAC. de geſt. Long. I. 23. wo
des Koͤnigs Sohn, von einem auswaͤrtigen Koͤnige zum
Ritter gemacht werden muſte, zu ſchlieſſen iſt. Bey den
Franken aber konnte es der Vater thun.
§. 38.
Von der National-Verſamlung.
Edle und Wehren oder Gemeine waren alſo zwey
neben einander ſtehende, und von einander unabhaͤn-
gige Staͤnde. Letztere machten eigentlich den Koͤrper
der Nation aus;
⁽a⁾
und auf ihrer Bewilligung be-
ruhete alles. Sie waren erſtern zu Nichts verpflich-
tet.
⁽b⁾
Und es iſt eine bewunderns-wuͤrdige Sache,
daß ſie ſich in Sachſen bis auf Carln den Groſſen
⁽c⁾
in dieſer vollkommenen Unabhaͤngigkeit, gegen die
Macht
⁽d⁾
der Gefolge haben erhalten koͤnnen, da ſie
kein Geſetz
⁽e⁾
gehabt zu haben ſcheinen, wodurch die
Gefolge auf gewiſſe Weiſe waͤren eingeſchraͤnket wor-
den; und der Adel auch damals ſchon Schloͤſſer und
Veſtungen
⁽f⁾
beſaß. Jn der National-Verſamlung
erſchienen beyde Staͤnde zuſammen. Der Prieſter
und keine andre Obrigkeit handhabete darin die Ord-
nung. Es redete wer das Anſehen und die Geſchick-
lichkeit dazu
⁽g⁾
hatte. Der Anfuͤhrer ward aus den
Tapferſten
⁽h⁾
erwaͤhlt; und mit dem Kriege hatte
ſein Amt ein Ende.
⁽i⁾
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