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Mörike, Eduard: Maler Nolten. Bd. 1. Stuttgart, 1832.

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Weber.
Er sagt, er lege vielleicht eine Sammlung an
von dergleichen alten Stücken.
Schmid.
Ein sonderbarer Kauz. Es heißt auch, er gehe
mit Gespenstern um.
Weber.
Man red't nicht gern davon. Was geht's mich an!
Achte Scene.
Eine kleine schlechte Stube.
Buchdrucker
(allein; er steht an die Wand gelehnt mit geschlossenen Augen).
Den Fund hab ich gethan, nicht du! So ist die
Sache. Du hast keinen Theil an der Sache, miserable
Kreatur! Ich hab' die Rarität entdeckt, ich hab' im
alten Keller im Schloß, hab' ich das eiserne Kistel --
alle Wetter! hab' ich's nicht aufgebrochen? Willst
gleich mein Stemmeisen an Kopf, Nickel verfluchter?

(Er schaut auf und kommt zu sich.) Wieder einmal geschlafen.
Ah! -- Der Musje Kollmer wird jezt bald da
seyn. Muß ihn der Teufel just herführen, wenn ich
besoffen bin? Nimm' dich zusammen, Buchdrucker, halt
die Augen offen, lieber Drucker. -- Und der Tropf,
der Wispel muß weg, wenn mein Besuch kommt, er
schenirt mich nur; der Affe würde thun, als gehörte
der Profit ihm und die Ehre.
Weber.
Er ſagt, er lege vielleicht eine Sammlung an
von dergleichen alten Stücken.
Schmid.
Ein ſonderbarer Kauz. Es heißt auch, er gehe
mit Geſpenſtern um.
Weber.
Man red’t nicht gern davon. Was geht’s mich an!
Achte Scene.
Eine kleine ſchlechte Stube.
Buchdrucker
(allein; er ſteht an die Wand gelehnt mit geſchloſſenen Augen).
Den Fund hab ich gethan, nicht du! So iſt die
Sache. Du haſt keinen Theil an der Sache, miſerable
Kreatur! Ich hab’ die Rarität entdeckt, ich hab’ im
alten Keller im Schloß, hab’ ich das eiſerne Kiſtel —
alle Wetter! hab’ ich’s nicht aufgebrochen? Willſt
gleich mein Stemmeiſen an Kopf, Nickel verfluchter?

(Er ſchaut auf und kommt zu ſich.) Wieder einmal geſchlafen.
Ah! — Der Musje Kollmer wird jezt bald da
ſeyn. Muß ihn der Teufel juſt herführen, wenn ich
beſoffen bin? Nimm’ dich zuſammen, Buchdrucker, halt
die Augen offen, lieber Drucker. — Und der Tropf,
der Wispel muß weg, wenn mein Beſuch kommt, er
ſchenirt mich nur; der Affe würde thun, als gehörte
der Profit ihm und die Ehre.
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[179/0187] Weber. Er ſagt, er lege vielleicht eine Sammlung an von dergleichen alten Stücken. Schmid. Ein ſonderbarer Kauz. Es heißt auch, er gehe mit Geſpenſtern um. Weber. Man red’t nicht gern davon. Was geht’s mich an! Achte Scene. Eine kleine ſchlechte Stube. Buchdrucker (allein; er ſteht an die Wand gelehnt mit geſchloſſenen Augen). Den Fund hab ich gethan, nicht du! So iſt die Sache. Du haſt keinen Theil an der Sache, miſerable Kreatur! Ich hab’ die Rarität entdeckt, ich hab’ im alten Keller im Schloß, hab’ ich das eiſerne Kiſtel — alle Wetter! hab’ ich’s nicht aufgebrochen? Willſt gleich mein Stemmeiſen an Kopf, Nickel verfluchter? (Er ſchaut auf und kommt zu ſich.) Wieder einmal geſchlafen. Ah! — Der Musje Kollmer wird jezt bald da ſeyn. Muß ihn der Teufel juſt herführen, wenn ich beſoffen bin? Nimm’ dich zuſammen, Buchdrucker, halt die Augen offen, lieber Drucker. — Und der Tropf, der Wispel muß weg, wenn mein Beſuch kommt, er ſchenirt mich nur; der Affe würde thun, als gehörte der Profit ihm und die Ehre.

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Maler Nolten. Bd. 1. Stuttgart, 1832, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_nolten01_1832/187>, abgerufen am 21.11.2024.