Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Gärtner.
Auf ihrem Leib-Rößlein,
So weiß wie der Schnee,
Die schönste Prinzessin
Reit't durch die Allee.
Der Weg, den das Rößlein
Hintanzet so hold,
Der Sand, den ich streute,
Er blinket wie Gold!
Du rosenfarbs Hütlein,
Wohl auf und wohl ab!
O wirf eine Feder
Verstohlen herab!
Und willst du dagegen
Eine Blüthe von mir,
Nimm tausend für Eine,
Nimm alle dafür!

Der Gärtner.
Auf ihrem Leib-Roͤßlein,
So weiß wie der Schnee,
Die ſchoͤnſte Prinzeſſin
Reit't durch die Allee.
Der Weg, den das Roͤßlein
Hintanzet ſo hold,
Der Sand, den ich ſtreute,
Er blinket wie Gold!
Du roſenfarbs Huͤtlein,
Wohl auf und wohl ab!
O wirf eine Feder
Verſtohlen herab!
Und willſt du dagegen
Eine Bluͤthe von mir,
Nimm tauſend fuͤr Eine,
Nimm alle dafuͤr!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0089" n="73"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Der Gärtner.</hi><lb/>
        </head>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>uf ihrem Leib-Ro&#x0364;ßlein,</l><lb/>
            <l>So weiß wie der Schnee,</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Prinze&#x017F;&#x017F;in</l><lb/>
            <l>Reit't durch die Allee.</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="2">
            <l>Der Weg, den das Ro&#x0364;ßlein</l><lb/>
            <l>Hintanzet &#x017F;o hold,</l><lb/>
            <l>Der Sand, den ich &#x017F;treute,</l><lb/>
            <l>Er blinket wie Gold!</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="3">
            <l>Du ro&#x017F;enfarbs Hu&#x0364;tlein,</l><lb/>
            <l>Wohl auf und wohl ab!</l><lb/>
            <l>O wirf eine Feder</l><lb/>
            <l>Ver&#x017F;tohlen herab!</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="4">
            <l>Und will&#x017F;t du dagegen</l><lb/>
            <l>Eine Blu&#x0364;the von mir,</l><lb/>
            <l>Nimm tau&#x017F;end fu&#x0364;r Eine,</l><lb/>
            <l>Nimm alle dafu&#x0364;r!</l><lb/>
          </lg>
        </lg>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0089] Der Gärtner. Auf ihrem Leib-Roͤßlein, So weiß wie der Schnee, Die ſchoͤnſte Prinzeſſin Reit't durch die Allee. Der Weg, den das Roͤßlein Hintanzet ſo hold, Der Sand, den ich ſtreute, Er blinket wie Gold! Du roſenfarbs Huͤtlein, Wohl auf und wohl ab! O wirf eine Feder Verſtohlen herab! Und willſt du dagegen Eine Bluͤthe von mir, Nimm tauſend fuͤr Eine, Nimm alle dafuͤr!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/89
Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/89>, abgerufen am 21.11.2024.