Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Der Gärtner. Auf ihrem Leib-Rößlein, So weiß wie der Schnee, Die schönste Prinzessin Reit't durch die Allee. Der Weg, den das Rößlein Hintanzet so hold, Der Sand, den ich streute, Er blinket wie Gold! Du rosenfarbs Hütlein, Wohl auf und wohl ab! O wirf eine Feder Verstohlen herab! Und willst du dagegen Eine Blüthe von mir, Nimm tausend für Eine, Nimm alle dafür! Der Gärtner. Auf ihrem Leib-Roͤßlein, So weiß wie der Schnee, Die ſchoͤnſte Prinzeſſin Reit't durch die Allee. Der Weg, den das Roͤßlein Hintanzet ſo hold, Der Sand, den ich ſtreute, Er blinket wie Gold! Du roſenfarbs Huͤtlein, Wohl auf und wohl ab! O wirf eine Feder Verſtohlen herab! Und willſt du dagegen Eine Bluͤthe von mir, Nimm tauſend fuͤr Eine, Nimm alle dafuͤr! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0089" n="73"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Der Gärtner.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>uf ihrem Leib-Roͤßlein,</l><lb/> <l>So weiß wie der Schnee,</l><lb/> <l>Die ſchoͤnſte Prinzeſſin</l><lb/> <l>Reit't durch die Allee.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Der Weg, den das Roͤßlein</l><lb/> <l>Hintanzet ſo hold,</l><lb/> <l>Der Sand, den ich ſtreute,</l><lb/> <l>Er blinket wie Gold!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Du roſenfarbs Huͤtlein,</l><lb/> <l>Wohl auf und wohl ab!</l><lb/> <l>O wirf eine Feder</l><lb/> <l>Verſtohlen herab!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Und willſt du dagegen</l><lb/> <l>Eine Bluͤthe von mir,</l><lb/> <l>Nimm tauſend fuͤr Eine,</l><lb/> <l>Nimm alle dafuͤr!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [73/0089]
Der Gärtner.
Auf ihrem Leib-Roͤßlein,
So weiß wie der Schnee,
Die ſchoͤnſte Prinzeſſin
Reit't durch die Allee.
Der Weg, den das Roͤßlein
Hintanzet ſo hold,
Der Sand, den ich ſtreute,
Er blinket wie Gold!
Du roſenfarbs Huͤtlein,
Wohl auf und wohl ab!
O wirf eine Feder
Verſtohlen herab!
Und willſt du dagegen
Eine Bluͤthe von mir,
Nimm tauſend fuͤr Eine,
Nimm alle dafuͤr!
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