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Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

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Nachts.
Wie süß der Nachtwind nun die Wiese streift!
Und klingend jezt den jungen Hain durchläuft!
Da noch der freche Tag verstummt,
Hört man der Erdenkräfte flüsterndes Gedränge,
Das aufwärts in die zärtlichen Gesänge
Der reingestimmten Lüfte summt.
Wie ein Gewebe zuckt die Luft manchmal,
Durchsicht'ger stets und leichter aufzuwehen,
Dazwischen hört man weiche Töne gehen,
Von sel'gen Feen, die im Sternensaa!
Beim Sphärenklang,
Und fleißig mit Gesang
Die goldnen Spindeln hin und wieder drehen.

Nachts.
Wie ſuͤß der Nachtwind nun die Wieſe ſtreift!
Und klingend jezt den jungen Hain durchlaͤuft!
Da noch der freche Tag verſtummt,
Hoͤrt man der Erdenkraͤfte fluͤſterndes Gedraͤnge,
Das aufwaͤrts in die zaͤrtlichen Geſaͤnge
Der reingeſtimmten Luͤfte ſummt.
Wie ein Gewebe zuckt die Luft manchmal,
Durchſicht'ger ſtets und leichter aufzuwehen,
Dazwiſchen hoͤrt man weiche Toͤne gehen,
Von ſel'gen Feen, die im Sternenſaa!
Beim Sphaͤrenklang,
Und fleißig mit Geſang
Die goldnen Spindeln hin und wieder drehen.

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[69/0085] Nachts. Wie ſuͤß der Nachtwind nun die Wieſe ſtreift! Und klingend jezt den jungen Hain durchlaͤuft! Da noch der freche Tag verſtummt, Hoͤrt man der Erdenkraͤfte fluͤſterndes Gedraͤnge, Das aufwaͤrts in die zaͤrtlichen Geſaͤnge Der reingeſtimmten Luͤfte ſummt. Wie ein Gewebe zuckt die Luft manchmal, Durchſicht'ger ſtets und leichter aufzuwehen, Dazwiſchen hoͤrt man weiche Toͤne gehen, Von ſel'gen Feen, die im Sternenſaa! Beim Sphaͤrenklang, Und fleißig mit Geſang Die goldnen Spindeln hin und wieder drehen.

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/85>, abgerufen am 23.11.2024.