Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Auf die Vermählung des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen mit Mathilde, Prinzessin von Hohenlohe. Zum Empfang in der Kirche. Hebt euch, sanftbeschwingte Lieder, Und empfangt ein edel Paar! Ew'ge Liebe blick' hernieder! Denn dir schmückt sich der Altar; Wo der Fürst, der Hochbeglückte, Staunend deiner Wege denkt, Tief in Wehmuth die entzückte Braut die reine Stirne senkt. Leis' auf goldner Wage wäget, Engel, gütig Ihr Geschick, Und zu ew'gen Kränzen leget Jedes holde Erdenglück! Auf die Vermaͤhlung des Fürſten von Schwarzburg-Sondershauſen mit Mathilde, Prinzeſſin von Hohenlohe. Zum Empfang in der Kirche. Hebt euch, ſanftbeſchwingte Lieder, Und empfangt ein edel Paar! Ew'ge Liebe blick' hernieder! Denn dir ſchmuͤckt ſich der Altar; Wo der Fuͤrſt, der Hochbegluͤckte, Staunend deiner Wege denkt, Tief in Wehmuth die entzuͤckte Braut die reine Stirne ſenkt. Leis' auf goldner Wage waͤget, Engel, guͤtig Ihr Geſchick, Und zu ew'gen Kraͤnzen leget Jedes holde Erdengluͤck! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0156" n="140"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Auf die Vermaͤhlung des<lb/> Fürſten von Schwarzburg-Sondershauſen<lb/> mit<lb/> Mathilde, Prinzeſſin von Hohenlohe.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Zum Empfang in der Kirche.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Hebt euch, ſanftbeſchwingte Lieder,</l><lb/> <l>Und empfangt ein edel Paar!</l><lb/> <l>Ew'ge Liebe blick' hernieder!</l><lb/> <l>Denn dir ſchmuͤckt ſich der Altar;</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wo der Fuͤrſt, der Hochbegluͤckte,</l><lb/> <l>Staunend deiner Wege denkt,</l><lb/> <l>Tief in Wehmuth die entzuͤckte</l><lb/> <l>Braut die reine Stirne ſenkt.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Leis' auf goldner Wage waͤget,</l><lb/> <l>Engel, guͤtig Ihr Geſchick,</l><lb/> <l>Und zu ew'gen Kraͤnzen leget</l><lb/> <l>Jedes holde Erdengluͤck!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [140/0156]
Auf die Vermaͤhlung des
Fürſten von Schwarzburg-Sondershauſen
mit
Mathilde, Prinzeſſin von Hohenlohe.
Zum Empfang in der Kirche.
Hebt euch, ſanftbeſchwingte Lieder,
Und empfangt ein edel Paar!
Ew'ge Liebe blick' hernieder!
Denn dir ſchmuͤckt ſich der Altar;
Wo der Fuͤrſt, der Hochbegluͤckte,
Staunend deiner Wege denkt,
Tief in Wehmuth die entzuͤckte
Braut die reine Stirne ſenkt.
Leis' auf goldner Wage waͤget,
Engel, guͤtig Ihr Geſchick,
Und zu ew'gen Kraͤnzen leget
Jedes holde Erdengluͤck!
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