Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.Zweites Kapitel. Der Kriegsmann schritt klirrend dem Hintergrunde Fausch hatte gerade diesen Gast heute am wenig¬ Das schmale Gemach lag jetzt im Halbdunkel, nur Zweites Kapitel. Der Kriegsmann ſchritt klirrend dem Hintergrunde Fauſch hatte gerade dieſen Gaſt heute am wenig¬ Das ſchmale Gemach lag jetzt im Halbdunkel, nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0138"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #fr">Zweites Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Der Kriegsmann ſchritt klirrend dem Hintergrunde<lb/> des ſchmalen tiefen Gemaches zu, ſchnallte den Degen<lb/> ab, legte ihn mit dem Federhute und den Handſchuhen<lb/> auf einen leeren Sitz und warf ſich mit einer unmuthigen,<lb/> harten Bewegung auf einen andern.</p><lb/> <p>Fauſch hatte gerade dieſen Gaſt heute am wenig¬<lb/> ſten erwartet, auch entging ihm der mit den über¬<lb/> müthigen Worten auf der Schwelle im Widerſpruch<lb/> ſtehende Ausdruck des Kummers und der Abſpannung<lb/> auf dem kühnen Geſichte nicht. Nachdem er noch einen<lb/> beſorgten Blick auf dieſes geworfen, ſchloß er behutſam<lb/> die Thüre ſeines Schankes.</p><lb/> <p>Das ſchmale Gemach lag jetzt im Halbdunkel, nur<lb/> durch ein hochgelegenes Rundfenſter über der Thür<lb/> drang ein röthlicher, von goldnen Stäubchen durch¬<lb/> ſpielter Sonnenſtrahl in ſeine Tiefe und blitzte in den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0138]
Zweites Kapitel.
Der Kriegsmann ſchritt klirrend dem Hintergrunde
des ſchmalen tiefen Gemaches zu, ſchnallte den Degen
ab, legte ihn mit dem Federhute und den Handſchuhen
auf einen leeren Sitz und warf ſich mit einer unmuthigen,
harten Bewegung auf einen andern.
Fauſch hatte gerade dieſen Gaſt heute am wenig¬
ſten erwartet, auch entging ihm der mit den über¬
müthigen Worten auf der Schwelle im Widerſpruch
ſtehende Ausdruck des Kummers und der Abſpannung
auf dem kühnen Geſichte nicht. Nachdem er noch einen
beſorgten Blick auf dieſes geworfen, ſchloß er behutſam
die Thüre ſeines Schankes.
Das ſchmale Gemach lag jetzt im Halbdunkel, nur
durch ein hochgelegenes Rundfenſter über der Thür
drang ein röthlicher, von goldnen Stäubchen durch¬
ſpielter Sonnenſtrahl in ſeine Tiefe und blitzte in den
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Zitationshilfe: | Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/138>, abgerufen am 23.02.2025. |