Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

Bild:
<< vorherige Seite
La Blanche Nef.
"Herr König, ich bin Steffens Kind,
Der den Erobrer einst geführt!
Es ist ein Lehn, daß mein Gesind,
Mein Schiff allein den König führt!
Voraus den schnellsten Seglern fliegt
Mein Boot, La Blanche Nef genannt,
Es weiß wo sichre Tiefe liegt,
Es furcht das Meer, es kennt den Strand!"
-- "Nicht mich, doch meinen besten Hort,
Vier Königskinder, führest du --
Sie knospen, weil mein Leben dorrt --
Die junge Normandie dazu!
Gelobe mir dein himmlisch Theil,
Gelobe mir dein männlich Wort:
Du bringst an Leib und Seele heil
Die Kinder mir nach England dort!"
-- "Ich schwöre Dir mein himmlisch Theil,
Ich schwöre Dir mein männlich Wort:
An Leib und Seele bring' ich heil
Die Kinder Dir nach England dort!"
La Blanche Nef.
„Herr König, ich bin Steffens Kind,
Der den Erobrer einſt geführt!
Es iſt ein Lehn, daß mein Geſind,
Mein Schiff allein den König führt!
Voraus den ſchnellſten Seglern fliegt
Mein Boot, La Blanche Nef genannt,
Es weiß wo ſichre Tiefe liegt,
Es furcht das Meer, es kennt den Strand!“
— „Nicht mich, doch meinen beſten Hort,
Vier Königskinder, führeſt du —
Sie knoſpen, weil mein Leben dorrt —
Die junge Normandie dazu!
Gelobe mir dein himmliſch Theil,
Gelobe mir dein männlich Wort:
Du bringſt an Leib und Seele heil
Die Kinder mir nach England dort!“
— „Ich ſchwöre Dir mein himmliſch Theil,
Ich ſchwöre Dir mein männlich Wort:
An Leib und Seele bring' ich heil
Die Kinder Dir nach England dort!“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0269" n="255"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>La Blanche Nef.<lb/></head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>&#x201E;Herr König, ich bin Steffens Kind,</l><lb/>
              <l>Der den Erobrer ein&#x017F;t geführt!</l><lb/>
              <l>Es i&#x017F;t ein Lehn, daß <hi rendition="#g">mein</hi> Ge&#x017F;ind,</l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">Mein</hi> Schiff allein den König führt!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Voraus den &#x017F;chnell&#x017F;ten Seglern fliegt</l><lb/>
              <l>Mein Boot, La Blanche Nef genannt,</l><lb/>
              <l>Es weiß wo &#x017F;ichre Tiefe liegt,</l><lb/>
              <l>Es furcht das Meer, es kennt den Strand!&#x201C;</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>&#x2014; &#x201E;Nicht mich, doch meinen be&#x017F;ten Hort,</l><lb/>
              <l>Vier Königskinder, führe&#x017F;t du &#x2014;</l><lb/>
              <l>Sie kno&#x017F;pen, weil mein Leben dorrt &#x2014;</l><lb/>
              <l>Die junge Normandie dazu!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="4">
              <l>Gelobe mir dein himmli&#x017F;ch Theil,</l><lb/>
              <l>Gelobe mir dein männlich Wort:</l><lb/>
              <l>Du bring&#x017F;t an Leib und Seele heil</l><lb/>
              <l>Die Kinder mir nach England dort!&#x201C;</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="5">
              <l>&#x2014; &#x201E;Ich &#x017F;chwöre Dir mein himmli&#x017F;ch Theil,</l><lb/>
              <l>Ich &#x017F;chwöre Dir mein männlich Wort:</l><lb/>
              <l>An Leib und Seele bring' ich heil</l><lb/>
              <l>Die Kinder Dir nach England dort!&#x201C;</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0269] La Blanche Nef. „Herr König, ich bin Steffens Kind, Der den Erobrer einſt geführt! Es iſt ein Lehn, daß mein Geſind, Mein Schiff allein den König führt! Voraus den ſchnellſten Seglern fliegt Mein Boot, La Blanche Nef genannt, Es weiß wo ſichre Tiefe liegt, Es furcht das Meer, es kennt den Strand!“ — „Nicht mich, doch meinen beſten Hort, Vier Königskinder, führeſt du — Sie knoſpen, weil mein Leben dorrt — Die junge Normandie dazu! Gelobe mir dein himmliſch Theil, Gelobe mir dein männlich Wort: Du bringſt an Leib und Seele heil Die Kinder mir nach England dort!“ — „Ich ſchwöre Dir mein himmliſch Theil, Ich ſchwöre Dir mein männlich Wort: An Leib und Seele bring' ich heil Die Kinder Dir nach England dort!“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/269
Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/269>, abgerufen am 18.11.2024.